Nachhaltigkeit Willi Haas Nachhaltigkeit im Krankenhaus

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 Präsentation transkript:

Nachhaltigkeit Willi Haas Nachhaltigkeit im Krankenhaus Kongress 26. – 27.3.2009 Universitätsklinikum Freiburg http://www.uni-klu.ac.at/socec/ Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 1

Politische Ereignisse 9 - 36 53 - 902 
Google Scholar provides a simple way to broadly search for scholarly literature. From one place, you can search across many disciplines and sources: peer-reviewed papers, theses, books, abstracts and articles, from academic publishers, professional societies, preprint repositories, universities and other scholarly organizations. Google Scholar helps you identify the most relevant research across the world of scholarly research. 72 79 85 87 92 89 95 08 02 un environ conference stockholm + club of rome report world climate conference - geneva Viennese convention to protect the ozon layer our common future - brundtland report European charta for environment and health UNCED agenda 21 - rio de janeiro world climate summit - berlin world summit on susstainable development - johannesburg conference on combating desertification – beijing Politische Ereignisse 5.000 15.000 25.000 Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 2

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Ökologische Nische Population Geschwindigkeit Zeit Sozial-ökologisches 1 Stunde Limit Sozial-ökologisches Regime Ökologische Nische Population Pelikan/Halbmayer (1999) - Gesundheitswissenschaftliche Grundlagen Meadows, D. (1972): The Limits to Growth – Wachstumsraten Intrapersonelle Wechselwirkungen von Psyche/sozialer Status und Körper sind bestimmend für Über- und Unterforderung - z.B. Kollaps, Muskelkater, angenehmes Lauferlebnis. Regulation des Wachstums ist zentraler Punkt um Kollaps zu vermeiden und Equilibrium zu erreichen. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 4

Schlüsseltechnologien Geschwindigkeit Zeit 1 Stunde Population Zeit kontrollierte Nutzung von Sonnenenergie Limit Training Ausrüstung Limit Nutzung fossiler Energiebestände Wissensstand Schlüsseltechnologien ? Ausweitung der Limits durch Technologie stellt Konzept der Carrying Capacity in Frage. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 5

Transition Transitionen zwischen sozial-ökologischen Regimen bedeuten große Veränderungen und werden oft auch „Revolutionen“ genannt, wie z.B. die „neolithische Revolution“ (Übergang von Jäger-Sammler-Gesellschaften zu Agrargesellschaften) oder die „industrielle Revolution“ (Übergang von Agrar- zu Industriegesellschaften) ? transition Sustainable ? Postindustrial? Knowledge society? Jäger/Sammler Agrarges. Industrieges. Quelle: verändert nach Sieferle et al. 2006 Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 6

Metabolische Profile von sozial-ökologischen Regimes jährlicher pro Kopf Verbrauch: Energie Material menschlicher Metabolismus 3,5 GJ 1 t Aufnahme von Biomasse durch Nahrung Jäger und Sammler 10-20 GJ 2-3 t unkontrolliertes Solarenergienutzung Agrarische Gesellschaften 40-70 GJ 4-5 t kontrolliertes Solarenergienutzung Industriegesellschaft 150-400 GJ 15-25 t Fossilenergienutzung Quelle: DB der Sozialen Ökologie Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 7

Von Agrar- zu Industriegesellschaften: Transition = Explosion Agrarges. Industrie-ges. Faktor Energieverbrauch (DEC) [GJ/cap] 40-70 150-400 3-5 Materialverbrauch (DMC) [t/cap] 3-6 15-25 Bevölkerungsdichte [cap/km2] < 40 < 400 3-10 Energieverbrauch pro Fläche [GJ/ha] < 30 < 600 10-30 Materialverbrauch pro Fläche [t/ha] < 2 < 50 Agrarische Bevölkerung [%] > 80 % < 10 % 0,1 Biomasseanteil am DEC > 95 0,1-0,3 MFK has already introduced the hypothesis of the metabolic transition. A hypothesis derived from empirical evidence which suggests, that industrialization leads to fundamental changes in structure and size of social metabolism. The core aspects are: Trnasformation of the energy system The role of land use within the energy system changes (from energy source to sink) And a new level of material and energy consumption is reached: population grows and with population material and energy use grows, in a second phase also per capita consumption grows. Quelle: DB der Sozialen Ökologie Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 8

Universalhistorischer Rückblick zeigt verschiedene Phasen Innerhalb jeder Phase entstehen durch das Auftreten von limitierenden Faktoren charakteristische metabolische Profile und Niveaus Limits in der Industriegesellschaft existieren sind aber durch rasche Veränderungsprozesse, großer Unischerheiten und mangels distanter Beobachter-Position keine trivialen Limits Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 9

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Schlechte Verhältnisse Gegenwind Pannen Wissensstand Externe Faktoren Geschwindigkeit Zeit 1 Stunde Population Zeit Limit Limit Klimawandel Schlechte Verhältnisse Gegenwind Pannen Wissensstand Externe Faktoren Technologie Durch veränderte Verhältnisse und neues Wissen darüber werden Limits enger. Flexibles Reagieren wird erforderlich, um Kollaps zu vermeiden. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 14

Lebens- qualität Metabolism Wohlstand Ökonomie Soziales Ökologie Lebens- qualität Metabolism Wohlstand Reproduktion klappt auf Dauer nur, wenn keines der Sub-Systeme Probleme soweit auslagert, dass es deren Reprod. gefährdet. wenn es zu keinen Auslagerungen auf das soziale Umfeld kommt, die eigene Reproduktion gefährden wenn sich keine aufschaukelnde negative Systemdynamik einstellt Social justice, environmental compatibility and economic growth should be addressed together in an integrated and equal way. UNCED Rio 1992 Trainiertheit, Ausrüstung, Annahmen über sich verändernde Verhältnisse, eine Langzeitperspektive und Berücksichtigung möglicher Bumerang-Effekte sollten Bedacht werden. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 15

Lebensqualität Metabolism Wohlstand Bevölkerung x Wohlbefinden Metabolism phys. Ökonomie Ressourcenverbrauch (in Tonnen, Joule, Kohlenstoff, ha, etc.) Wohlstand Ökonomie symbolisch (Geldeinheiten) Produktion Return on investment Arbeitskraft, Vermögen Einkommen/ sozialer Status Effizienz-Kritik Konsum-Kritik Verteilungs- Kritik + + Lebensstil Präferenzen Nutzen aus Konsum + Ressourcenentnahme, Outputs, Landnutzung _ Natürliche Umwelt Nutzungen des Ökosystems Global Lokal Positive Entwicklungsdynamik ohne Auslagerung in die Zukunft und auf andere Akteure (Decoupling). Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 16

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Die Analyse von 74 Ländern im Jahr 2005 zeigt, dass Quelle: The falling energy consumption and carbon emissions required for global human development, (draft), Julia K. Steinberger, J. Timmons Roberts USA Canada Die Analyse von 74 Ländern im Jahr 2005 zeigt, dass für einen HDI größer als 0,8 mindestens 50 GJ per capita erforderlich sind EU ab 150 GJ per capita kein signifikanter Zusammenhang zwischen Energiekonsum und HDI besteht Mexico Russia Äthiopien Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 19

Prognosen zu Folge steigt der Energiekonsum stetig Quelle: The falling energy consumption and carbon emissions required for global human development, (submitted), Julia K. Steinberger, J. Timmons Roberts Prognosen zu Folge steigt der Energiekonsum stetig Die Analyse des Zusammenhangs von HDI und Energieverbrauch von 1975 bis 2005 zeigt, dass ein bestimmter HDI mit immer weniger Energiekonsum möglich ist Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 20

Lebensqualität Metabolism Wohlstand Bevölkerung x Wohlbefinden Metabolism phys. Ökonomie Ressourcenverbrauch (in Tonnen, Joule, Kohlenstoff, ha, etc.) Wohlstand Ökonomie symbolisch (Geldeinheiten) Produktion Return on investment Arbeitskraft, Vermögen Einkommen/ sozialer Status Effizienz-Kritik Konsum-Kritik Verteilungs- Kritik + + Lebensstil Präferenzen Nutzen aus Konsum + Ressourcenentnahme, Outputs, Landnutzung _ Natürliche Umwelt Nutzungen des Ökosystems Global Lokal Herausforderung: Entwicklungsdynamik ohne unverträglicher Auslagerung in Zukunft und auf andere Akteure. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 21

Gesell-schaft Kranken- haus Natürliche Umwelt Financiers Management Träger Kranken- haus Ver- und Entsorger Andere Gesundheitsleister MitarbeiterInnen PatientInnen Regionales Umfeld Natürliche Umwelt Herausforderung: Entwicklungsdynamik ohne unverträglicher Auslagerung in Zukunft und auf andere Akteure. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 22

Einladung zu einer kleinen Übung. Eindimensionale Optimierung läuft Gefahr, Probleme auszulagern. Nachhaltigkeit kann im Krankenhaus als mehrdimensionale Optimierungsaufgabe der Ergebnisqualität verstanden werden, wenn der Begriff der Ergebisqualität erweitert wird. Aufgabe kann an kleinen Beispielen begonnen werden. Erfordert erfahrungsgemäß neue Kopperationen über Grenzen hinweg und abseits ausgetretener Pfade. Einladung zu einer kleinen Übung. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 23

Dies erfordert Aufmerksamkeit zur Entwicklung ungewohnter Routinen. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 24

Die Übung möge gelingen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Haas | Freiburg | 25.03.2009 | 25