Fallbeispiel: Oikocredit Mit einer Geldanlage Armut “ersparen”

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 Präsentation transkript:

Fallbeispiel: Oikocredit Mit einer Geldanlage Armut “ersparen” www.oikocredit.org www.oikocredit.at 1

Informationen zu dieser PPT-Präsentation Sehr geehrte Lehrpersonen, Dieser Foliensatz bietet Hintergrundinformationen und visuelle Eindrücke, die als Ergänzung zum Oikocredit Unterrichtsmaterial gedacht sind. Einzelne Folien können beliebig ausgewählt und eingesetzt werden. Manche der Folien sind mit Zusatzinformationen („Notizen“) ergänzt. Die Folien im ersten Abschnitt sind teilweise animiert und laden zur Diskussion mit den SchülerInnen ein. Für Rückfragen und Verbesserungsvorschläge stehen wir gerne zur Verfügung: Elisabeth Auer, elisabeth.auer@oikocreditaustria.at Bernhard Obojes, bernhard.obojes@oikocreditaustria.at  Tel & Fax: 01/5054855 Möllwaldplatz 5/1, 1040 Wien Stand: 1. September 2011 www.oikocredit.org

Die Ausgangslage www.oikocredit.org

Was bedeuten die unterschiedlichen Farben in dieser Weltkarte? Die Welt ist ungleich Hunger als deutliches Zeichen für Armut: während weltweit genug Nahrungsmittel produziert werden, ist die Bevölkerung vieler Länder weiterhin chronisch unterernährt. Diskussionsfrage (siehe Animation in der Präsentationsansicht): Was könnten die unterschiedlichen Farben in dieser Karte zeigen? Was bedeuten die unterschiedlichen Farben in dieser Weltkarte? www.oikocredit.at

Gründe für Armut? Krieg, Kriminalität, Naturkatastrophen, korrupte Diktatoren, persönliche Schicksalsschläge, keine staatlichen Sozialsysteme,... mangelhafte Wirtschaftsstrukturen(?) Warum leben Menschen in Armut? Es gibt viele Ursachen. Manche können wir nicht beeinflussen (z.B. Naturkatastrophen), für manche sind die Menschen selbst verantwortlich. Eine wichtige Grundlage für den Wohlstand eines Landes ist ein funktionierendes Wirtschaftssystem. www.oikocredit.at

Einkommensquellen Bsp: Österreich (8 Mio. Einwohner) 4 Mio. Menschen sind unselbstständig erwerbstätig weiters: Selbstständige, Pensionisten, Arbeitslose,… => Regelmäßiges Einkommen, bzw. staatliche Hilfe + Sozialversicherung Bsp: Tansania (41 Mio. Einwohner) 82% sind Kleinbauern, d.h. Selbstversorger 43% arbeiten im informellen Sektor („Schwarzarbeit“) => Unregelmäßiges Einkommen, stark abhängig von äußeren Einflüssen (z.B. Ernteausfällen), keine Versicherung In Österreich verfügt ca. die Hälfte der Bevölkerung als Angestelle/Arbeiter über ein gesichertes Einkommen. Nur ca. 6% der Menschen arbeitslos, sie erhalten aber staatliche Unterstützung. Außerdem ist jeder vom staatlichen Sozialsystem erfasst und dadurch gegen Notfälle abgesichert. In armen Ländern wie z.B. Tansania lebt der Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Auchinformelle Arbeit ist weit verbreitet, z.B. Straßenverkäufer oder Tagelöhner am Bau, auf Plantagen oder im Bergbau. Was in Österreich als „Schwarzarbeit“ manchmal nebenzu passiert, ist dort gängige Praxis. Der große Nachteil ist, dass diese Arbeiter nicht offiziell erfasst sind, keine vertraglich festgelegten langfristigen Arbeitsverhältnisse haben und nicht versichert sind. Zum Beispiel bei Unfällen erhalten sie oft keine Entschädigung seitens des Arbeitgebers und können sich Behandlunskosten nicht leisten. www.oikocredit.org

Einkommen schaffen Bsp: Gründung einer Schneiderei. Was wird benötigt? Geschäftsidee, Planung - Werkstatt + Maschinen + Rohstoffe Know-How => Finanzierung In vielen Ländern hat bis zu 80% der Bevölkerung keinen Zugang zu Bankdienstleistungen. Arme Menschen gelten als “nicht kreditfähig”. www.oikocredit.org

Finanzierung beantragen Was fordert die Bank für die Vergabe eines Kredites? Regelmäßiges Einkommen - gute Kreditgeschichte Sicherheiten - soliden Business-Plan Arme Menschen können diese Kriterien nicht erfüllen. Sie können sich daher meist nur von Verwandten, Freunden oder “Kredithaien” Geld auleihen. www.oikocredit.org

Alternative: Mikrokredite Vorreiter: Prof. Muhammad Yunus Wirtschaftsprofessor und Gründer der Grameen Bank in Bangladesch. Die Grameen Bank („Bank der Dörfer“) wurde von dem Ökonomen Prof. Muhammad Yunus gegründet. Muhammad Yunus wurde 1940 als drittes von neun Kindern einer muslimischen Familie geboren, studierte in den USA Ökonomie und unterrichtete daraufhin in seinem Heimatland an der Universität von Chittagong. Im Angesicht einer Hungersnot startete Yunus 1976 ein Projekt um mit seinen StudentInnen den Grund für die weit verbreitete Armut zu erforschen. In einem Dorf begegnete er einer Korbflechterin, die berichtete, dass sie bei ihrem Zwischenhändler, der ihr die Rohstoffe lieferte und die fertigen Waren abkaufte, verschuldet sei. Durch eine Umfrage erfuhr Yunus, dass in dem Dorf insgesamt 42 Menschen verschuldet und damit in ihren Möglichkeiten stark eingeschränkt waren. Der Gesamtbetrag ihrer Schulden betrug nur 27 US-Dollar.   Daraufhin begann Yunus, kleine Kredite an arme Menschen zu vergeben. Da diese in der Regel keine materiellen Sicherheiten bieten können, stellte Yunus einfache Rückzahlungsregeln auf und bildete Kreditgruppen deren Mitglieder solidarisch füreinander haften. So entwickelte sich aus einem kleinen Projekt die Grameen Bank, die mittlerweile 2.500 Filialen unterhält und über 8 Millionen KundInnen in Bangladesch betreut. Nach wie vor befindet sich die Bank zu 95% im Besitz der KundInnen, von denen 97 % Frauen sind. Sie gilt als Vorbild für zahlreiche neue entstehende so genannte Mikrofinanz-Institutionen weltweit und 2006 wurden Muhammad Yunus und die Grameen Bank mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichnet. www.oikocredit.org

Vorsichtiges Herantasten Die Rückzahlungsraten bei Mikrokrediten liegen meist zwischen 95% und 99%. Warum zahlen arme Menschen so verlässlich zurück?   In erster Linie wohl deshalb, weil sie ihre vielleicht einzige Chance auf ein besseres Leben nicht aufs Spiel setzen wollen. Meist von der Gesellschaft ausgegrenzt, erkennen Mikrofinanzinstitutionen (MFI) arme Menschen als Geschäftspartner an und leihen ihnen nicht nur Geld, sondern schenken auch Vertrauen. Nach Rückzahlung des ersten Darlehens kann außerdem ein weiterer, etwas größerer Kredit beantragt werden. Die KreditnehmerInnen tun alles, um nicht zu enttäuschen, ihre Ehre zu verlieren und die Chance auf weitere Kredite zu verspielen. Niedrige Kreditsummen zum Einstieg; laufende Erhöhung bei erfolgreicher Rückzahlung. www.oikocredit.org

Solidarität anstatt materieller Sicherheiten In manchen Regionen ist es außerdem üblich, dass die KreditnehmerInnen Gruppen bilden und gegenseitig füreinander bürgen. Nur wenn alle Mitglieder der Kreditgruppe die Raten begleichen, erhalten sie weitere Kredite. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 11

Beispiele für die Verwendung von Mikrokrediten www.oikocredit.org

Kleinunternehmen ausbauen Laila (Philippinen) Schneiderin Ihre kleine Schneiderei konnte Laila innerhalb von 5 Jahren in ein Unternehmen mit 20 Angestellten ausbauen www.oikocredit.org www.oikocredit.org 13

Ausbau von Geschäften Sergo (Georgien) Händler Gemeinsam mit seiner Mutter betreibt Sergo ein Süßigkeiten-Geschäft und hat einen Kredit für die Erweiterung des Sortiments genutzt. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 14

Schulgebühren finanzieren Der Bürgerkrieg hinterließ seine Spuren im Norden Ugandas, der vor 20 Jahren völlig zerstört war. Ohne Perspektive suchten die Menschen nach einem Weg aus der Hoffnungslosigkeit. Carol Nabunya war gezeichnet von den Kriegserlebnissen nach Ngoma gekommen, auf der Suche nach Arbeit und nach einem besseren Leben. Carol hat zwei Töchter, ihr Mann hatte sie verlassen, ihre Zukunft schien aussichtslos. Heute jedoch erzählt sie stolz, dass ihre ältere Tochter demnächst die Universität besuchen wird und auch die „Jüngere“ gehe zur Schule. Carol konnte sich mit Hilfe von Mikrokrediten ein neues Leben aufbauen. In Ngoma hat der Oikocredit-Partner RUCREF sein Büro und vergibt dort Mikrokredite. Nachdem Carol ihre Pläne geschildert hatte, gewährte ihr die MFI RUCREF einen ersten Kredit in Höhe von 90 Euro, später weitere. Diese sollte ihr Leben verändern, denn heute strotzt sie geradezu vor Selbstvertrauen. Sie hat ein kleines Geschäft und damit eine sichere Lebensgrundlage für sich und ihre beiden Töchter aufgebaut und genießt große Anerkennung in ihrer Umgebung. Derzeit baut die allein erziehende Mutter und geschäftstüchtige Frau ein Haus mit vier Zimmern, wovon sie drei vermieten und damit die Studiengebühren ihrer Tochter finanzieren möchte. Carolyn (Uganda) Zimmervermietung Carolyn nutzt Mikrokredite um ein Haus zu bauen und mit den Mieteinnahmen den Schul-besuch ihrer Töchter zu finanzieren. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 15

Nahversorgung in städtischen Randgebieten Karina und Juana (Peru) Bäckerinnen Karina und Juana sind Kundinnen der “Banco de la Microempresa” und betreiben eine Bäckerei. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 16

Frauen stärken Miriam (Kenia) Milch-Verarbeitung Miriam Nganga ist nicht nur eine erfolgreiche, afrikanische Kleinunternehmerin, sie ist auch aktive Vorkämpferin für Frauenrechte. Sie war 2009 in Österreich zu Gast und hat über ihr Leben berichtet. „Früher hat mich mein Mann geschlagen. Heute verdiene ich das Geld und mein Mann arbeitet für mich“, antwortet Miriam schmunzelnd auf die Frage, in wie weit Mikrokredite ihre Rolle als Frau verändert haben. Frauen-Empowerment bedeutet für sie, eigene Ideen verwirklichen zu können, „ohne von der Meinung der Männer abhängig zu sein und als Frau anerkannt zu werden“, bekräftigt Miriam. Miriam Nganga ist eine 63-jährige Frau, Mutter und Kleinunternehmerin aus einem Dorf nahe der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Sie nahm ihr Schicksal mit Hilfe von Mikrokrediten der Oikocredit-Partnerorganisation PAWDEP selbst in die Hand. Nach und nach kaufte sie mehrere Kühe, verarbeitete die Milch zu Joghurt und vertrieb dieses in umliegenden Schulen und kleinen Supermärkten. Mit dem zusätzlichen Einkommen verbesserte sie ihre Lebenssituation und investierte in die Ausbildung ihrer Kinder. Jetzt widmet sie sich in erster Linie der Aufgabe, die Frauen in ihrer Umgebung zu unterstützen. Auch sie sollen ihr Leben selbst in die Hand nehmen, sei die Herausforderung anfangs noch so groß. Davon ist Miriam überzeugt. Miriam (Kenia) Milch-Verarbeitung Konnte sich durch die Herstellung von Joghurt eigenes Einkommen und damit Unabhängigikeit von ihrem Mann schaffen. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 17

Der Schuldenspirale entkommen Govindammal (Indien) Korbflechterin Konnte sich mit Mikrokrediten aus der Abhängigkeit von Geldverleihern und Zwischenhändlern befreien. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 18

Wiederaufbau nach Kriesenzeiten Esther (Uganda) Kleiderhandel Hat mit Mikrokrediten ein Kleidungsgeschäft in einer vom Bürgerkrieg zerstörten Stadt aufgebaut. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 19

Erleichterung für den Alltag Dionisia ist Klientin von der MFI FINCA Peru. In Peru existieren 45 Mikrofinanzinstitutionen (MFI), von denen 40 in Form einer NGO, fünf als gewerbliche Anbieter tätig sind. Oikocredit refinanziert mehrere MFIs mit einem Gesamtvolumen von 26 Millionen Euro und steht ihnen beratend zur Seite. Denn für einen erfolgreichen Betrieb ist ein gewisses Know-How oft wertvoller als das reine Geld. Statt Wucherzinsen mit Gewalt einzutreiben, betreuen die Oikocredit-Partner die KreditnehmerInnen bei der Vorbereitung und Durchführung ihres Starts in die Wirtschaftswelt. Die Oikocredit-Partner setzen somit eine Basis für das Gelingen einer selbständigen Tätigkeit. Gleichzeitig vermitteln sie die Notwendigkeit der langfristigen Planung und die Möglichkeit, wöchentlich kleine Beträge anzusparen. Ein sperrbarer Marktstand – das Ideal Einen eigenen Marktstand zu besitzen, ist bereits ein großer Erfolg. Viele Geschäftsleute müssen jedoch in der Nacht beim Stand verweilen, um ihre Ware zu beschützen. Für ein Eisengitter fehlt das Geld. Derartige Anschaffungen verbessern die private Lebenssituation Zug um Zug. Dahin führt ein mühsamer Weg, der durch Mikrokredite möglich gemacht wird. Dionisia (Peru) Gemüsehandel Möchte mit Hilfe des Oikocredit-Partners Finca Peru ein sicheres Schloss für ihren Marktstand kaufen. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 20

Arbeitsplätze schaffen Athilakshmi (Indien) Goldschmiede Hat in ihrer kleinen Goldschmiede-Werkstatt Arbeitsplätze für zwei weitere Angestellte geschaffen. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 21

Subsistenzgrundlagen schaffen Tamilarasi (Indien) Bäuerin Gemeinsam mit 6 Mitgliedern ihrer Kredigruppe hat Tamilarasi ein Grundstück und Saatgut gekauft. www.oikocredit.org www.oikocredit.org 22

Die Organisationsstruktur von Oikocredit www.oikocredit.org

Mikrofinanzinstitute AnlegerInnen KreditnehmerInnen ca. 43.000 ca. 20 Millionen Förderkreise Mikrofinanzinstitute und Projektpartner Anhand dieser Grafik ist der Kreislauf von Oikocredit zu erkennen: Unsere AnlegerInnen (hier sind prominente Unterstützer wie Karl Marcovics, Sophie Karmasin, Gabriele Zuna-Krakty, Otto Tausig, etc. zu sehen) legen das Geld über die nationalen Förderkreise an. Die Förderkreise verwalten das Geld treuhändig und leiten es an die internationale Geschäftsstelle in Amersfoort (NL) weiter, welche über die Länder- und Regionalbüros Mikrofinanzinstitutionen und Projektpartner erreichen, die wiederum das Geld an die KleinkreditnehmerInnen weitergeben. Oikocredit International Hauptgeschäftsstelle in Amersfoort Genossenschaft Länder- und Regionalbüros www.oikocredit.at

Oikocredit weltweit 85 % Frauen 71 Länder 863 Projekt-Partner 20 Millionen Menschen 85 % Frauen 863 Projekt-Partner 71 Länder Oikocredit vergibt 80 Prozent des investierten Kapitals in Form von Darlehen an rund 600 geprüfte Mikrofinanzinstitutionen (MFI), die in weiterer Folge zu fairen Konditionen Mikrokredite vergeben. Ebenso vergibt die Organisation aber auch direkte Darlehen an etwa 250 Projekte, beispielsweise Kooperativen. Insgesamt werden derzeit 17 Millionen Menschen, von den durch Oikocredit finanzierten Partnern erreicht. Der Fokus wird dabei auf die ärmsten Regionen der Welt – auf ländliche Regionen – gelegt, wobei derzeit 53 Prozent der Menschen in ländlichen Regionen erreicht werden. 47 Prozent der KreditnehmerInnen wohnen in der städtischen Randgebieten (Armenvierteln). Ebenso wird großer Wert auf das Empowerment der Frauen gelegt – 85 Prozent der KreditnehmerInnen sind Frauen. Es ist wichtig, Initiativen von Frauen gezielt zu unterstützen, da Frauen oft benachteiligt werden, aber andererseits die wichtigste Stütze der Familie darstellen. Oikocredit finanziert Projektpartner in über 70 Entwicklungs- und Schwellenländern Das Kapital wird von rund 43.000 AnlegerInnen in 16 Ländern bereitgestellt www.oikocredit.at www.oikocredit.org 25

Verteilung des Kapitals Kreditvolumen: € 456 Millionen (57% Lokalwährungs-Kredite) 879 Partnerorganisationen davon 597 MFIs Hauptgeschäftsstelle in NL 35 Länder- und Regionalbüros 31 Förderkreise Das gesamte Kreditvolumen beträgt 456 Millionen Euro, 80 Prozent davon fließen in Forme eines Darlehens an rund 600 geprüfte Mikrofinanzinstitutionen (MFI), die in weiterer Folge zu fairen Konditionen Mikrokredite vergeben. Oikocredit ist in mehr als 70 Ländern weltweit tätig und ist mit 35 Regional- und Länderbüros mit lokalem Fachpersonal vor Ort präsent. Das „in Menschen investierte Kapital“ wird von ca. 43.000 AnlegerInnen weltweit zur Verfügung gestellt. 31 Förderkreise in Europa, den USA und Canada unterstützen die Dachorganisation, um neue Mitglieder zu mobilisieren und sie für die Idee von Oikocredit zu begeistern. Ebenso vergibt die Organisation aber auch direkte Darlehen an etwa 250 Projekte, beispielsweise Kooperativen. Diese werden als Projektkredite bezeichnet, die 20 Prozent des investierten Kapitals ausmachen und wie folgt aufgeschlüsselt werden. 9 % Landtechnik 4 % Handel 7 % Sonstige (Nahrungsmittelverarbeitung, Handel, etc.) UNTERSCHEIDUNG MIKRO- UND PROJEKTKREDITE Mikrokredite (Etwa 80 % des gesamten Kreditvolumens investiert Oikocredit in MFIs.) Mikrokredite sind kleine Darlehen für Menschen (vor allem Frauen) in Armutsregionen des Südens. Sie betragen umgerechnet in etwa zwischen 50 und 1.000 Euro. Oikocredit re-finanziert ca. 550 Mikrofinanzinstitutionen (MFIs), die vor Ort die Kreditvergabe abwickeln. Neben Mikrokrediten bieten sie oft auch Sparkonten, Versicherungen sowie Bildungsmöglichkeiten an. Menschen, die von einer MFI Mikrokredite beziehen, können beispielsweise eine Kuh kaufen und Joghurt produzieren, mit einer Nähmaschine eine Schneiderei aufbauen oder mit einem Markstand Handel betreiben. MFIs können unterschiedlich strukturiert sein – von kleinen Organisationen bis hin zu Banken mit mehreren Millionen KundInnen. Oikocredit arbeitet überwiegend mit kleinen, nicht-gewinnorientierten MFIs in ländlichen Regionen. Kriterien für die Kreditvergabe an MFIs 1) Die MFI muss ihr Service Menschen der unteren Einkommensschichten anbieten. 2) Bevorzugt werden MFIs, die aktiv Frauen fördern und Umwelt- und Tierschutzkriterien erfüllen. 3) Die MFI muss wirtschaftlich tragfähig sein und ein entsprechendes Management aufweisen. Projektkredite (Etwa 20 % des gesamten Kreditvolumens investiert Oikocredit in Projektkredite.) Projektkredite sind Darlehen für genossenschaftliche Kooperativen oder Klein- und Mittelbetriebe in der Höhe von 50.000 bis 2 Millionen Euro. Oikocredit finanziert etwa 250 Projekte, die zur Verbesserung der Lebensumstände in einer Region beitragen, von kommerziellen Banken aber aufgrund restriktiver Auflagen keine Darlehen erhalten. Viele der von Oikocredit finanzierten Projekte sind in der Landwirtschaft tätig (z.B. Bauernkooperativen), aber auch in der Warenproduktion, medizinischen Versorgung oder im Handel. Zahlreiche Projektpartner arbeiten im Bereich des Fairen Handels. Oikocredit unterstützt dabei die gesamte Produktionskette – von der Rohstoffproduktion, über die Weiterverarbeitung bis hin zum Export. Kriterien für die Finanzierung von Projekten 1) Eine lokale Organisation muss von sich aus ein Darlehen bei Oikocredit beantragen. 2) Das Projekt muss sich positiv auf die Lebensumstände der Menschen in der Region auswirken. 3) Im Land müssen politische Stabilität und ein funktionierendes Rechtssystem gegeben sein. www.oikocredit.at www.oikocredit.org 26

Kreditvergabe Kriterien Schaffung von Arbeit und Einkommen für benachteiligte Menschen Finanzierung von Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und Klein-/Mittelbetriebe Wirtschaftliche Tragfähigkeit und geeignetes Management Maßgebliche Beteiligung von Frauen Berücksichtigung von Umweltschutzkriterien und Tierschutz Notwendigkeit und gesetzliche Möglichkeit für ausländische Finanzhilfe Bei der Auswahl von Partnerorganisationen orientiert sich Oikocredit an gewissen Kriterien – nicht nur finanzielle Indikatoren, sondern auch soziale Richtlinien. Die Partnerorganisationen werden von den MitarbeiterInnen vor Ort auf diese Kriterien überprüft. Die hier aufgelisteten Punkte werden je nach lokalem Umfeld um weitere Kriterien erweitert. www.oikocredit.at

Geldanlage Info Kauf von Oikocredit Genossenschaftsanteilen (Mindestanteil 200 €) Beteiligung mit einer Dividende von bis zu 2 % p.a. Mitgliedsbeitrag: 15 €/Jahr (Jugendliche bis 18 Jahre: 4 €/Jahr) Keine Depot- oder sonstige Verwaltungsgebühren Haftung beschränkt auf eigene Anteile Rückerstattung jederzeit möglich (Verkaufsauftrag) Empfohlene Anlagedauer: mindestens 1 - 2 Jahre Regelmäßige Kontonachrichten (Dividende) und Informationen über die Arbeit von Oikocredit www.oikocredit.org www.oikocredit.at 28

Sicherheit der Oikocredit-Anlage Große Risikostreuung (Darlehen an 863 Partnerorganisationen) Geringe Ausfallsquote bei Krediten (Abschreibungen unter 1 %) Hohe Verlustrückstellungen (10 % des Kreditvolumens) Starkes Eigenkapital (Anteil von 86 %) Professionelles Management in der Zentrale und vor Ort Langjährige Erfahrung (35 Jahre Entwicklungsfinanzierung) www.oikocredit.org www.oikocredit.at 29

www.oikocredit.at www.oikocredit.org