Sozialversicherungsrecht IVG UVG

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Allgemein Privat und Gesetzlich Leistung Pflegestufen Finanzierung
Advertisements

Der Sozialstaat ist finanzierbar!
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Elternfragebogen 2009 Die Auswertung ist da mit super Ergebnissen!
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Die Projektgruppe heißt Sie herzlichst willkommen
LS 2 / Informatik Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Telefonnummer.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
Statistiken und Tabellen
EF: Standards + H2O red = H2O.
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Differentielles Paar UIN rds gm UIN
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
1. 2 Schreibprojekt Zeitung 3 Überblick 1. Vorstellung ComputerLernWerkstatt 2. Schreibprojekt: Zeitung 2.1 Konzeption des Kurses 2.2 Projektverlauf.
1 Status Index Politikergebnisse Management Index Reformfähigkeit Exekutivkapazität Beteiligungskompetenz Gestaltungsfähigkeit Ressourceneffizienz Internationale.
Prof. Dr. Günter Gerhardinger Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien Übersicht über die Lehrveranstaltung Grundlegende Bestimmungsfaktoren der Praxis.
20:00.
JUGENDARMUT in Deutschland
Zusatzfolien zu B-Bäumen
WIRTSCHAFTSLAGE NOCH SCHWIERIG
AGOF facts & figures: Branchenpotenziale im Internet Q4 2013: Entertainment Basis: internet facts / mobile facts 2013-II.
Personen-Schaden-Forum 2003 Ettlin Inhaltsübersicht Hilflosigkeit –Begriff / Bemessung / Zahlen Leistungen im Versicherungsfall Kritische Würdigung Ausblick.
Eine Einführung in die CD-ROM
GBI Genios Wiso wiso bietet Ihnen das umfassendste Angebot deutsch- und englischsprachiger Literatur für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wir.
Dokumentation der Umfrage
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
für Weihnachten oder als Tischdekoration für das ganze Jahr
Where Europe does business Lück, JDZB | Seite © GfW NRW 252 a.
Bewohnerumfrage 2009 durchgeführt vom
Wir üben die Malsätzchen
Syntaxanalyse Bottom-Up und LR(0)
Addieren und Subtrahieren von Dezimalzahlen
Der Ablauf eines Clear Rex Klärzyklus
PROCAM Score Alter (Jahre)
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Geometrische Aufgaben
Auswertung Elternfragebogen. Ihr KindJaTeilweiseNein Mein Kind kann sprechen84%9%7% Mein Kind kann laufen76%8%15% Mein Kind benötigt einen Rollstuhl24%1%75%
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
Szenisches Lernen Wie Theaterelemente den Unterricht bereichern
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
Zahlentheorie und Zahlenspiele Hartmut Menzer, Ingo Althöfer ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Parkplatz-Orga Diese Version ist vom finale Version!
Sachbezugswerte 2007 (SV-Entgeltverordnung) Sachbezugswerte für freie Verpflegung FrühstückMittagessenAbendessen 1,50 2,67 Monatlicher Wert Verpflegung.
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Kamin- und Kachelöfen in Oberösterreich
Zusammengestellt von OE3DSB
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
QUIPS 2011 Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie.
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Unternehmensbewertung Thomas Hering ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List of Figures Tabellenübersicht.
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Ausschusssitzung 6. Mai 2014 Herzlich Willkommen ELTERNVEREIN der Höheren technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Mödling Elternverein Verbindet Eltern.
AGOF facts & figures: Branchenpotenziale im Internet Q2 2014: Parfum & Kosmetik Basis: internet facts / mobile facts 2014-I.
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
 Präsentation transkript:

Sozialversicherungsrecht IVG UVG Schadenspositionen Haftpflichtrecht Sozialversicherungsrecht IVG UVG 1. Eigentliche Pflegedienst-leistungen (Grund- und Behandlungspflege) Pflegeschaden • Effektive Behandlungs-kosten • Besuchskosten Hauspflege (IVG 14) Heilbehandlung (UVG 10) Hauspflege (UVV 18) p.m. Hilfsmittel 2. Pflegebedingt anfallende Betreuungsdienstleistungen Betreuungsschaden • Betreuung • Präsenz Hilflosenent- Hilflosenent- schädigung (IVG 42) schädigung (UVG 26) 3. Pflegebedingt anfallende hauswirtschaftliche Dienstleistungen Haushaltführungsschaden Ergänzungsleistungen (ELKV 17 I a) 4. Pflege- bzw. Betreuungs-dienstleistungen am Arbeitsplatz/Schule Pflege- bzw. Betreuungsschaden Sonderschulmassnahmen (IVG 19) Dienstleistungen Dritter (IVG 21bis) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Der Fall Kramis Urteil des Handelsgerichts Zürich vom 12.06.2001 (E01/0/HG950440) = plädoyer 6/2001, 66 ff., und plädoyer 1/2002, 67 ff. Urteil des Bundesgerichts vom 26.03.2002 (4C.276/2001/rnd) = plädoyer 5/2002, 57 ff., und HAVE 4/2002, 276 ff. (Bestätigung der Vorinstanz) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Zusammenfassung Frau Kramis erleidet 1990 bei einem Verkehrsunfall eine schwere Hirnverletzung und wird seit 1992 von ihrer Mutter zu Hause gepflegt Das Handelsgericht spricht eine Pflegeschaden-rente von monatlich rund Fr. 5000.– zu (ab Heimeintritt im Jahr 2017 Fr. 6000.–) und bejaht einen Haushaltschaden von Fr. 14 000.– pro Jahr. Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Zusammenfassung Das Handelsgericht bejaht die Ersatzfähigkeit der unentgeltlichen Angehörigenpflege und zieht die hypothetischen Lohnkosten einer Pflegerin und die effektiven Kosten der Spitex (Sonntag, Ferien) heran. Das Handelsgericht zieht die Hilflosenentschä-digung und die Lebenshaltungskosten (nach dem Heimeintritt) ab und indexiert die Rente nach Massgabe des Lohnindexes. Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Umfang der ersatzfähigen Pflegeleistungen Berechnungsmethode Höhe des Betreuungsstundenansatzes Höhe des Pflegestundenansatzes Berechnung zukünftiger Pflegekosten Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Sozialrechtliche Probleme Abgrenzung IVG/UVG HE bzw. Assistenzentschädigung Indexierungsproblematik Spitexleistungen Heimpflegeleistungen Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Umfang der ersatzfähigen Pflegeleistungen Grund- und Behandlungspflege (vgl. Art. 7 KLV) => 4,5 Stunden pro Tag Betreuung und Präsenzzeitaufwand => 4,5 Stunden pro Tag Hilfe bei der Führung eines Einpersonen-haushaltes => 18,5 Stunden pro Woche Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Berechnungsmethode Aufwandmessmethode (analog Haushalt-schaden): Zeit x Geld Lohnsplitting: Pflege- und Betreuungsstun-denansatz Brutto-Bruttolohnprinzip: Nettolohn plus Zu-schläge (Sozialversicherungsbeiträge => 10%, 13. Monatslohn => 8,33%) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Berechnungsmethode (offene Fragen): Höhe Sozialversicherungsbeiträge => 10% Arbeitgeberbeiträge Problem: BVG-Beiträge und Prämien für Kollektivversicherungen Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Berechnungsmethode (offene Fragen): Stellvertretungskosten: Die Pflegeperson arbeitet nicht 365 Tage während 24 Stunden => Fremdbetreuungskosten (Sonntag und 2–3 Wochen Ferien) Problem: Inwieweit wird auf das Arbeits-vertragsmodell von OR 319 ff. abgestellt? Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Monatslohnbasis: Bezahlt wird die Arbeitssollzeit, nicht die effektiv geleistete Arbeitszeit (227 Tage, 1906 Stunden) Der AN fehlt während 138 Tagen (34 Tage während der Arbeitssollzeit und 104 Tage an den Wochenenden) Ist ein Stellvertreter nötig, ist der Jahresbruttolohn des „Hauptarbeitnehmers“ um maximal 61% zu erhöhen Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Stundenlohnbasis: Bezahlt wird die effektiv geleistete Arbeitszeit, dafür ist der Stundelohn um ca. 15% höher als derjenige eines Monatslöhners Der AN fehlt während 34 Tagen (Ferien, Feiertage, freie Zeit, Krankheit, Unfall etc.) Ist ein Stellvertreter nötig, ist der Jahresbruttolohn des „Hauptarbeitnehmers“ um maximal 15% zu erhöhen (34 Tage = 15% der effektiven Arbeitszeit von 227 Tagen) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Höhe des Betreuungsstundenansatzes Betreuung, Präsenz und Hauswirtschaft werden einheitlich bewertet => Fr. 25.25 (Betreuung, Präsenz; Fr. 21.35 plus 18,33%) bzw. Fr. 27.– (Hauswirtschaft) Anwendbarkeit der SAKE-Erhebung, d.h. von gesamtschweizerischen Durchschnittslöhnen (=> 1997) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Höhe des Betreuungsstundenansatzes Gestützt auf die SAKE-Erhebung wird für inner-familiäre Betreuungsdienstleistungen ein Brutto-Bruttostundenansatz von Fr. 33.45 (Stand: 1997) bzw. für Haushaltsarbeit ein solcher von Fr. 26.60 (Stand: 1997) empfohlen (vgl. dazu Pribnow V./Widmer R./Sousa-Posa A./Geiser Th. [2002] Die Bestimmung des Haushaltschadens auf der Basis der SAKE, in: Have 2002/1, 24 ff., insbes. 37). Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Höhe des Pflegestundenansatzes Pflegeleistungen werden nach Massgabe von Vergleichslöhnen (DN I, DN II etc.) bewertet Gemäss HGer ist ein Stundenansatz massgeblich, der einem „leicht erhöhten Einstiegslohn” von Fr. 4500.– brutto für 42,5 Arbeitsstunden pro Woche entspricht => Fr. 26.50 brutto bzw. Fr. 31.35 brutto-brutto Anwendbarkeit der Vergleichslöhne am Wohnsitz Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Höhe des Pflegestundenansatzes Anwendbarkeit der Vergleichslöhne am Wohnsitz unterschiedliche Pflegelöhne je nach Kanton Lohndiskriminierungsproblematik (vgl. dazu das Urteil des Verwaltungsgerichts Zürich, 4. Abteilung/4. Kammer, vom 22.01.2001 [VK.1996.00011], auf dem Internet zugänglich) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Diplomierte Pflegeperson II (Lohnklasse 14) LS 39.97 ES 30.67 AS 28.57 Berufsgattung Minimum/Std. Maximum/Std. Durchschnitt Diplomierte Pflegeperson II (Lohnklasse 14) LS 39.97 ES 30.67 AS 28.57 LS 44.13 ES 39.07 AS 29.62 LS 42.– ES 34.87 AS 29.10 Diplomierte Pflegeperson I (Lohnklasse 13) LS 37.83 ES 29.03 AS 27.05 LS 41.74 ES 36.98 AS 28.04 LS 39.79 ES 33.– AS 27.55 Pflegeperson FA SRK (Lohnklasse 12–13) LS 35.90 ES 27.56 AS 25.68 LS 39.93 ES 35.09 AS 26.62 LS 37.92 ES 31.33 AS 26.15 Pflegeassistent/-in (Lohnklasse 9–10) LS 31.28 ES 24.04 AS 22.40 LS 36.30 ES 31.91 AS 24.22 LS 33.79 ES 27.80 AS 23.31 Pflegehilfe (Lohnklasse 6–9) LS 28.17 ES 21.66 AS 20.20 LS 34.79 ES 30.58 AS 23.22 LS 31.48 ES 26.12 AS 21.71 Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

– Gemäss Erhebung SAKE 1997 ist für die Berechnung des volks- wirtschaftlichen Gesamtwertes unentgeltlicher Pflegeleistungen ein Pflegestundenansatz von Fr. 32.20 massgeblich. Dieser Stun- denansatz entspricht der Äquivalenzgruppe „Betreuung von pflegebedürftigen Haushaltsmitgliedern“ und gibt einen Durch- schnittswert der Pflegelöhne diplomierter und nichtdiplomierter Pflegefachkräften wider (vgl. Bundesamt für Statistik, [1999] Monetäre Bewertung der unbezahlten Arbeit. Eine empirische Analyse für die Schweiz anhand der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung, Neuenburg, 49). Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Berechnung zukünftiger Pflegekosten Pflegelöhne Teuerung: 3,5% (Kapital) bzw. Nominallohn-indexierung (Rente) Reallohnerhöhung: 2,5% (Kapital) bzw. Nominallohnindexierung (Rente) Individuelle Lohneröhungen: Diskriminierungs-zuschlag und Dienstalterszulagen (Monats-lohnmodell)? Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Berechnung zukünftiger Pflegekosten Heimkosten Pflegetaxe: “Gesundheitskostenindex” => 5,5% (Vergleichsbasis: 9 Jahre, Gesamtkostenent-wicklung) Pensionstaxe (abzüglich eingesparte Lebenshal-tungskosten => Fr. 1465.–): LIKP Subventionen: => fehlende Kongruenz (nicht gerechtfertigte Privilegierung des Haftpflichtigen) Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Haftpflichtrechtliche Probleme Berechnung zukünftiger Pflegekosten Wechsel Pflegeform (z.B. Heim- statt Hauspflege) Pflegebedürftiges Kind verlässt Eltern mit dem Erreichen des 30. Altersjahres: BGer vom 23.06.1999 i.S. P. St. (4C.412/1998) Pflegearbeitsfähigkeit der Mutter endet mit Erreichen des 70. Altersjahres (Fall Kramis) übrige Fälle (z.B. Ehegattenpflege) unklar Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Sozialrechtliche Aspekte Abgrenzung HLE UV / IV: - UV geht IV vor - Wenn zuerst IV- und später UV-Leistungen, überweist IV ihre Leistungen der UV - Wenn zuerst UV-Leistungen und später unfallfremde Verschlimmerung, überweist IV einen Anteil an der UV Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden Aufstehen, Absitzen, Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Körperpflege Verrichten der Notdurft Fortbewegung, Kontaktaufnahme Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Teilfunktionen der Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden (Morgendliches) Ankleiden (Abendliches) Auskleiden Orthesen/Prothesen anziehen und ablegen Aufstehen, Absitzen, Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Körperpflege Verrichten der Notdurft Fortbewegung, Kontaktaufnahme Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Teilfunktionen der Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden Aufstehen, Absitzen, Abliegen Absitzen Aufstehen Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Körperpflege Verrichten der Notdurft Fortbewegung, Kontaktaufnahme Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Teilfunktionen der Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden Aufstehen, Absitzen, Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Zerkleinern von Speisen Zuführen der Nahrung Kauen und Schlucken Körperpflege Verrichten der Notdurft Fortbewegung, Kontaktaufnahme Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Teilfunktionen der Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden Aufstehen, Absitzen, Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Körperpflege Waschen - Haarpflege Rasieren - Intimpflege Baden (oder Duschen) - Zahnhygiene Verrichten der Notdurft Fortbewegung, Kontaktaufnahme Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Teilfunktionen der Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden Aufstehen, Absitzen, Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Körperpflege Verrichten der Notdurft Toilette aufsuchen und verlassen - Reinigen Ordnen der Kleider (An- und Auskleiden, Wickeln) Absitzen und sich erheben Fortbewegung, Kontaktaufnahme Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Teilfunktionen der Lebensverrichtungen Ankleiden, Auskleiden Aufstehen, Absitzen, Abliegen Essen/Nahrungsaufnahme Körperpflege Verrichten der Notdurft Fortbewegung, Kontaktaufnahme Gehen Soziale Kontakte knüpfen Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen zur Regelung der Hilflosigkeit SV-Zweig Gesetz Verordnung Die Versicherungsleistungen IV Art. 42 IVG Art. 35 ff. IVV Hilflosenentschädigung Art. 20 IVG Art. 13 IVV Pflege- und/oder Kostgeldbeiträge AHV Art. 43bisAHVG UV Art. 26 f. UVG Art. 37 f. UVV MV Art. 20 MVG - Zulagen für Hauspflege oder Kuren sowie Hilflosenentschädigung Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

HLE-Bezüger der AHV aufgrund der demographischen Entwicklung HL-Quote per 1995 Bezüger einer mittleren oder schweren HLE Alter HL-Quote 1995 2001 2005 2020 2030 2040 2050 65 - 69 Jahre 0,86 % 2’582 2’871 2’785 3’521 4’067 3’336 3’398 70 - 74 Jahre 1,30 % 3’460 3’753 3’717 4’982 5’378 5’371 4’666 75 - 79 Jahre 2,21 % 4’325 5’642 5’245 7’031 7’596 8’938 7’453 80 - 84 Jahre 4,52 % 6’917 7’066 8’141 9’673 13’009 14’478 14’853 85 - 89 Jahre 8,91 % 7’963 8’597 8’652 12’385 16’537 18’542 22’703 90 - 94 Jahre 17,01 % 5’342 6’352 7’417 11’091 13’064 18’133 21’280 95 und mehr 28,29 % 1’839 2’372 2’943 4’781 5’630 7’526 8’572 Total der Bezüger 32’428 36’653 38’900 53’464 65’281 76’324 82’925 Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Leistungsvergleich: leichte Hilflosigkeit Hilfslosigkeit/Assistenzbedarf + invaliditätsbedingter Betreuungsaufwand Heute Hilflosen-entschädigung oder Pflegebeitrag + evt. Hauspflege Neu Assistenzentschädigung mit dreistufigem Intensivpflegezu-schlag Wohnen/Aufent-halt zu Hause Wohnen im Heim leicht/gering 206 412 + mind. 2 Std. max. 721* + mind. 4 Std. 1236* 721** + mind. 6 Std. 1751* 1030** + mind. 8 Std. 2266* 1339** Bedarf an lebenspraktischer Begleitung — 412*** Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Leistungsvergleich: mittlere Hilflosigkeit Hilfslosigkeit/Assistenzbedarf + invaliditätsbedingter Betreuungsaufwand Heute Hilflosen-entschädigung oder Pflegebeitrag + evt. Hauspflege Neu Assistenzentschädigung mit dreistufigem Intensivpflegezu-schlag Wohnen/Aufent-halt zu Hause Wohnen im Heim Mittel 515 1030 + mind. 2 Std. max. 1030* + mind. 4 Std. 1545* 1339** + mind. 6 Std. 2060* 1648** + mind. 8 Std. 2575* 1957** Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Leistungsvergleich: schwere Hilflosigkeit Hilfslosigkeit/Assistenzbedarf + invaliditätsbedingter Betreuungsaufwand Heute Hilflosen-entschädigung oder Pflegebeitrag + evt. Hauspflege Neu Assistenzentschädigung mit dreistufigem Intensivpflegezu-schlag Wohnen/Aufent-halt zu Hause Wohnen im Heim schwer/hoch 824 1648 + mind. 2 Std. max. 1339* + mind. 4 Std. 1854* 1957** + mind. 6 Std. 2369* 2266** + mind. 8 Std. 2884* 2575** Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

1. Versicherungsklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Versicherungsklausel - Versicherungsverhältnis x - Bezüger einer Altersrente oder einer EL - Eintritt des primär versicherten Risikos Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

2. Territorialitätsklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Territorialitätsklausel - Wohnsitz in der Schweiz x - gewöhnlicher Aufenthalt in der Schweiz Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

3. Vorliegen einer Hilflosigkeit Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Vorliegen einer Hilflosigkeit - in mindestens leichtem Grad x - in mindestens mittlerem Grad - gradunabhängig Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

4. Mindest- und Höchstalterklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Mindest- und Höchstaltersklausel - vom 3. bis zum vollendeten 18. Altersjahr x - vom 19. Altersjahr bis zum Renteneintritt Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

5. Koordinationsklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Koordinationsklausel - kein Anspruch auf eine HLE in der UV x - kein Anspruch auf eine HLE in der MV - kein Anstaltsaufenthalt für Eingl. Massnah. - kein Aufenthalt in einer Heilanstalt zL der SV - kein Aufenthalt in einer Anstalt zL der MV - keine IV-Leistungen bei Anstaltsaufenthalt Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

Hilflosenentschädigung 6. Karenzklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Karenzklausel - Wartefrist von einem Jahr x Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

7. Bewilligungs- und Effektivklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Bewilligungs- und Effektivklausel - bewilligte Hauspflege oder priv. Kuraufenthalt x - effektive Mehrkosten für Pflege und Betreuung Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt

8. Geltendmachungsklausel Versicherungsleistungen Hilflosenentschädigung PfB KGB   SV-Zweige IV AHV UV MV Geltendmachungsklausel - rechtzeitige Anmeldung x Personen-Schaden-Forum 2003 Landolt