E-commerce of medicinal products: Risks for patients

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Alkopops werden auch RTD genannt. Für was steht diese Abkürzung?
Advertisements

Innovative Bemusterung von Chemikalien
ENTITLE Jana Sommeregger Folie 1 EU-Projekt ENTITLE Vorstellung Graz,
Betriebliches Lernen in der Zeitarbeit aus Sicht der Einsatzbetriebe
Dr. Reinhard Hoferichter
Arzneimittelversorgung nach der Gesundheitsreform
Gesundheitsportale im Internet
„Klein, gesund und wettbewerbsfähig -
§ Hartmut Jordan Sebastian Mäder Darstellung der Probleme, die bei der Umsetzung der EU e - Commerce Richtlinie in Deutschland bestehen und die Konsequenzen,
Medizinische Psychologie
Betriebsrat Kantine Helmut Kreiser Betriebsversammlung.
Betriebsrat Zukunft Kantine
Täter und Opfer Elternakademie
Versand der Arzneimittel
Medikamenten Recycling
16. September 2008 Professor Dr. Hartmut Morck Marburg /Eschborn
Visualisierung von Folksonomies Seminar: Wissensorganisation 2.0? Julia Rehder.
Beurteilung der Arbeitsfähigkeit aus hausärztlicher Sicht Ein starke Partnerschaft Michael Fluri Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH Hausarztpraxis.
E-Commerce aus rechtlicher Sicht RA Dr. Herbert Pflanzl RAA Mag. Thomas Schneider (LL.M.)
Die neue europäische Datenschutzverordnung
“Der Weg des Arzneimittels bis zur Zulassung”
Die Produktpiraten.
Deckung / Haftung Kreisdiagramm: Farben entsprechend corporate design, Legende und Werte werden automatisch aktualisiert.
Neue Prüfungsstruktur Verkäufer und Kaufmann im EH ab
Status Smart Metering in Österreich und Wien
Anja Rödiger (1,2), Thomas Rigotti (1), Gisela Mohr (1)
Electronic Business BOMAG
Folke Wollesen Ilka Sochert Matthias Schwennsen Carina Jürgensen
Aus der Praxis von INTEGRITAS - Erfahrungen aus 40 Jahren
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
Unerbetene Nachrichten - SPAM
Kostenelemente aus der REACH - Verordnung Dr. ErwinTomschik Vorsitzender der Arbeitsgruppe Chemikalienpolitik/FCIO.
Transborder Data-Flow: Vergleich von Praktiken in den USA und der EU
Einflussfaktoren auf die Adhärenz
Übersicht Präsentation
DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG Komm zum Pferd Tag der offenen Stalltür Oktober Ot /
Wirkung, Wechsel- und Nebenwirkungen
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Gefangene aus ethnischen Minderheiten Training Criminal Justice Professionals in Harm Reduction Services.
EINE GEMEINSAME INITIATIVE FÜR EINE NEUE BAUKULTUR IN EUROPA Nadine Kießling, Regionalentwicklung Vorarlberg.
Das Virtuelle Fenster D
EU-Kampagne zur Stärkung der Sensibilität für Verbraucherrechte.
Patientenindividuelle manuelle Neuverpackung von Fertigarzneimitteln für bestimmte Einnahmezeitpunkte Stand: Patientenindividuelle manuelle.
Notwendigkeit und Umfang der Wahrnehmung ambulanter Leistungen durch Krankenhäuser Themenabend des LKT 21. Februar 2012 in Schwerin Wolfgang Gagzow.
Versand der Arzneimittel
Spam Dr. Barbara Haindl - Rechtsabteilung (Wie) Kann rechtlich dagegen vorgegangen werden?
SPAM.
Bezeichnet unaufgeforderte zugesandte s.  Spam, der unaufgeforderte massenspeicher Versand von elektronischen Nachrichten.
Autistische Menschen verstehen
Älter werden - Abhängig sein?
Österreichische Apothekerkammer Arzneimittelsicherheit Die Probleme mit den Beipacktexten.
Auswirkungen des neuen Urheberrechtsgesetzes Stefan Wulle, FAG Fernleihe und Endnutzer des Bremen, 12. September 2007 Workshop - FAG Fernleihe und Endbenutzer.
Universität Zürich Informatikdienste GoKoordinatorenmeeting 27. April SpamAssassin.
Viagra Cialis Levitra Vivanza Helleva vivanza 20mg wirkung vivanza 10 mg kaufen nebenwirkung vivanza medikament vivanza vivanza 40 mg vivanza costo vivanza.
Case study no.9 Homöopathische Arzneimittel in schlechten Bedingungen hergestellt.
Virecta Sildenafil virecta medicine virecta prezzo virecta tablete virecta online how long does virecta last was kostet virecta in 㣧ypten virecta 100mg.
Was ist Pharmakovigilanz?
1 Einführung Medikamente. Achtung 2  Die Teilnehmenden werden durch dieses Seminar nicht zur Abgabe von Medikamenten autorisiert  Es gelten die einschlägigen.
Das virtuelle Bildungsnetzwerk für Textilberufe © 2003 Dr. Thomas Mühlbradt Prozessmanagement 3.1 qualitative Prozessanalyse.
Pädagogisches Zentrum PZ.BS ICT Medien Phishing Mails.
Silagra 100mg Tablets Cheap Silagra Meds order silagra howdotofound silagra 50 mg silagra bertibarots canada was ist silagra 100 silagra information cheap.
Bekämpfung der Varroose Herr Körner - Tierseuchenkasse Württembergischer Imkertag in Friedrichshafen – Verwendung der 85%igen Ameisensäure -
1 HZV Thema Arzneimittel in der HZV. 2 Überblick Versorgungssteuerung Die Elemente AOKBosch BKKBKK VAG BKK Verbund IKK classic Ersatz- kassen LKK Knapp.
Ruhende Zulassungen: BfArM aktualisiert Liste
ArzneimittelSicherheit
Der Weg der illegalen Medikamente
Abgabe von Medikamenten im Posten- / Sanitätsdienst
Versand der Arzneimittel
Gesundheits- informationen finden und bewerten
 Präsentation transkript:

E-commerce of medicinal products: Risks for patients Bayerische Landesapothekerkammer E-commerce of medicinal products: Risks for patients Pharmazierat Thomas Benkert Vizepräsident der Bayerischen Landesapothekerkammer

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Ausgangslage in Deutschland Versandhandel mit Arzneimitteln seit 01.01.2004 unter Erlaubnisvorbehalt Keine gesetzliche Einschränkung hinsichtlich Verschreibungspflicht  außer Thalidomid/Lenalidomid Ausschluss bestimmter Arzneimittelgruppen aufgrund Ministeriumsempfehlung: u.a. BtM, Zytostatikazubereitungen Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Auswirkungen Deutliche Zunahme der Angebote an Patienten und Verbraucher, Arzneimittel im Wege des Versandes zu beziehen Werbung für rezeptfreie Arzneimittel z.T. mit Dumpingpreisen und Mengenrabatt „Unseriöse“ Angebote v.a. im Internet, verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Rezept oder per „Netdoktor“ ohne persönliche Konsultation und Diagnosestellung zu beziehen Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Folgen Deutliche Zunahme der Beschlagnahme von Unmengen gefälschter Arzneimittel durch den Zoll in Deutschland und auch der EU Fälschungen sind für Fachleute nur sehr schwer, für den Laien in der Regel gar nicht zu erkennen  Untersuchungen des ZL Zoll warnt vor immer mehr Arzneifälschungen aus dem Internet Wert beschlagnahmter Medikamente steigt auf Rekordniveau - Hohe Dunkelziffer  Berlin, 16. März 2009 - Der deutsche Zoll findet immer mehr gefälschte Arzneimittel und warnt deshalb die Verbraucher vor Bestellungen bei dubiosen Internethändlern. Laut Jahresstatistik 2008 der Bundeszollverwaltung betrug der Wert beschlagnahmter Medikamente im vorigen Jahr 9,7 Mio. Euro. 2006 hatten die Fahnder gefälschte Arzneimittel im Wert von 2,5 Mio. Euro gefunden; 2007 waren es schon 8,3 Mio. Euro. Die Dunkelziffer ist nach Expertenansicht um ein Vielfaches höher.   "Wer Medikamente aus zweifelhaften Quellen im Internet bestellt, kauft die Gefahr gesundheitlicher Schäden mit", warnte Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, jetzt anlässlich der Zolljahrespressekonferenz in Düsseldorf: "Nach wie vor widmen die Zöllnerinnen und Zöllner bei ihren Kontrollen gefälschten Medikamenten ihre besondere Aufmerksamkeit. Aus gutem Grund: Analysen gefälschter Arzneien ergaben oft weit erhöhte Wirkstoffkonzentrationen, in vielen Fällen enthielten diese auch überhaupt keine wirksamen Substanzen."  "Die Zahlen des Zolls bestätigen, dass das Internet das Einfallstor für den Handel mit gefälschten und nicht zugelassenen Arzneimitteln ist", erklärte Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: "Der Gesetzgeber ist gefordert, endlich hart durchzugreifen. Im Gegensatz zu dubiosen Versandhändlern bieten die öffentlichen Apotheken eine sichere und kompetente Arzneimittelversorgung." Illegaler Internetversand mit Folgen: Zollfahnder beschlagnahmen tonnenweise Arzneifälschungen Berlin, 23. März 2009 - Die Zollfahndungsämter in vielen Regionen Deutschlands beschlagnahmen immer mehr gefälschte Arzneimittel und warnen deshalb vor illegalen Online-Bestellungen. Die jüngst vorgelegten Jahresbilanzen 2008 weisen bis zu dreistellige Steigerungsraten bei den sichergestellten Medikamenten auf, die oft im Internet bestellt wurden. "Der Gesetzgeber muss endlich den illegalen Internet-Versandhandel mit gefälschten und verbotenen Arzneimitteln eindämmen", fordert deshalb Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Eine Auswahl der Jahresbilanzen 2008 von Zollfahndungsämtern verdeutlicht das Ausmaß der illegalen Geschäftemacherei und weist auf Schwerpunkte dieser Kriminalitätsform hin: Das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg stellte im Zuge seiner Ermittlungsverfahren mehr als 120.000 Tabletten sowie 93 Kilogramm Arzneimittel sicher. Das Zollamt Ulm-Donautal beschlagnahmte fast 100.000 Präparate aus Fernost, Afrika und den USA und warnt davor, vermeintliche Arzneien im Internet zu ordern. Das Zollfahndungsamt Hannover nahm 71.486 gefälschte Arzneimittel vom illegalen Markt, die zumeist aus dem asiatischen Raum (China, Indien, Thailand) stammten. Das Zollfahndungsamt Hamburg meldet, dass bei Durchsuchungsaktionen mehr als 2 Tonnen Arzneimittel und weit über 200.000 Ampullen Anabolika sichergestellt wurden. Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main stellte 1.073.537 Stück und 51,614 Kilogramm an verbotenen bzw. nicht zugelassenen Arzneimitteln sicher. Darunter waren Potenzmittelfälschungen aus Indien und nicht zugelassene Schlankheitsmittel. Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Propecia-Zusammenfassung Bayerische Landesapothekerkammer Propecia-Zusammenfassung 14 Lieferungen 6 Fälschungen, davon 4 Präparate ohne Wirkstoff 2 Präparate Mindergehalt und mangelhaftes Freisetzungsverhalten Auffällig: Fälschungen visuell kaum von Original zu unterscheiden Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Viagra-Zusammenfassung 10 Bestellungen, 10 Lieferungen 4 x „Viagra“, 6 x sildenafil-haltige Präparate 4 x 100% Wirkstoff Viagra (Plastiktüte), Silagra, Suhagra, Pfiagra 6 x Mindergehalte (50-60% der Deklaration) .... bestätigt WHO-Einschätzung Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Internet gefährdet Arzneimittelsicherheit Fragestellung: Wie einfach können verschreibungspflichtige Medikamente im Internet bestellt werden? Durchführung: Bestellungen von Tramadol, Diazepam, und Lorazepam bei 17 Internetseiten ohne Vorlage eines Rezeptes Ergebnis: 11 Lieferungen erhalten Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Internet gefährdet Arzneimittelsicherheit ZL-Studie belegt: verschreibungspflichtige Medikamente mit hohem Sucht-, Wechselwirkungs- und Interaktionspotenzial ohne Rezept im Internet erhältlich verschreibungspflichtige Medikamente mit hohem Suchtpotenzial werden ohne Packungsbeilage oder mit einer fremdsprachigen Packungsbeilage verschickt – keine adäquate Information des Patienten die hohen Anforderungen an die Arzneimittelsicherheit können im Internet nicht erfüllt werden Internet gefährdet den Verbraucherschutz Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Internet: Haupteinfallstor für Arzneimittelfälschungen Computerbild-Testkauf von Potenzmittel (Viagra/Cialis/Levitra) 80% der gelieferten Potenzmittel unterdosiert  (15,7% - 78,3%) Ein Präparat: 200 % des bestellten Wirkstoffgehalts Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Probleme Durch die Einführung des uneingeschränkten Versandhandels mit Arzneimitteln in Deutschland kann der Patient/Verbraucher nicht mehr zwischen seriösen und kriminellen Bezugsquellen unterscheiden Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Lösungsansätze Verstärkte Überwachungstätigkeit der Zollbehörden Siegel/behördlich kontrollierte Listen (vermeintlich) sicherer Versandapotheken Herstellung „fälschungssicherer“ Arzneimittel ABER: Erfahrungen zeigen, dass von den interessierten Kreisen alle Bemühungen letztlich unterlaufen werden ! Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09 Bayerische Landesapothekerkammer Konsequenz aus deutscher Sicht Rückführung des Versandhandels mit Arzneimitteln auf das europarechtlich gebotene Maß Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel Damit klare Grenzen des erlaubten Versandhandels Damit Klarheit für den Patienten/Verbraucher, dass jeder Bezug verschreibungspflichtiger Arzneimittel illegal ist und mit gefälschten Produkten gerechnet werden muß Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bayerische Landesapothekerkammer Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Thomas Benkert EPP-ED HEARING PHARMACY 15.04.09