“Ärzte ohne Grenzen – Gesundheit mit Grenzen” Ärzte ohne Grenzen, Anita Sackl Wien, Oktober 2010 © Sophia Ioannou MSF.

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 Präsentation transkript:

“Ärzte ohne Grenzen – Gesundheit mit Grenzen” Ärzte ohne Grenzen, Anita Sackl Wien, Oktober 2010 © Sophia Ioannou MSF

Gesundheit des Menschen ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. (WHO)

Source: CAME, 2008, starved for attention

Individuelle Nahrungsaufnahme Ernährungs-sicherung Grundkonzept von Ernährung und Gesundheit Unterernährung individuum Individuelle Nahrungsaufnahme Gesundheitsstatus community Gesundheits-wesen Ernährungs-sicherung Fürsorge & Betreuung society Politische und ideologische Faktoren, Wirtschaft, Sicherheit, Ressourcen und Umwelt 5

Society Politische und ideologische Faktoren Sicherheit Beispiel: Sudan, Somalia Darfur 2004 © Anita Sackl Wirtschaft – Globaler Markt Beispiel: Togo Umwelt Ressourcen Togo 2008 © Anita Sackl

Community: Gesundheitswesen Politische Strategien – Prioritäten! Ausstattung Ausbildung Bezahlung – Motivation Sudan 2009 © MSF Zugang – Akzeptanz Kosten Togo 2008 © Anita Sackl

Community: Fürsorge & Betreuung Tradition / Kultur Religion Tabus – Stigma Gender Alter Rechte – Netzwerke Bildung Wohnen © Anonym

Community: Ernährungssicherung Klimaveränderungen Pflanzenschädlinge Marktpreis Ouganda 2003 © Stefan Pleger Wasser Hygiene und Umwelt Agok, Südsudan 2008 © Anita Sackl

Community: Ernährungssicherung Verteilung: Nahrungsquellen eines Haushalts versus sozioökonomische Gruppierung

Beispiel: Nahrungsquellen eines Haushalts in Bezug auf Nahrung, Zinder / Niger, MSF 2005-6 Produktion – Exchange an Arbeitskraft – Donations/Spenden – Einkauf (Kauf von Nahrungsmittel) – Wilde Pflanzen – Darlehen – Andere Food security assessment Niger, 2005-6, Arnaud Ghizzi

Beispiel: Haushaltsausgaben, Zinder / Niger, MSF 2005-6 Nahrung – Bildung – Gesundheit – soziale Obligationen – Rückzahlung – Geldleihe – Donations/Spenden – Andere (la catégorie « Autres » recouvre les taxes, l'habillement, la main d'œuvre, les intrants agricoles, transport, eau, ...) Food security assessment Niger, 2005-6, Arnaud Ghizzi

Beispiel: Anpassungsstrategien, Zinder / Niger, MSF 2005-6 Verkauf der Produktion – Verkauf von Haushaltstieren – Arbeitsmigration – kleine Gewerbe/Handwerk – Handel – Donations/Spenden – Darlehen – landwirtschafliche Arbeitnehmer – Anbau auserhalb der Saison Food security assessment Niger, 2005-6, Arnaud Ghizzi

Beispiel: sozioökonomische Gruppierung, Kpenjal / Togo, MSF 2008 2, Land holdings in the sense of size of land cultivated

Beispiel: Food Security Assessment, Kpenjal / Togo, MSF 2008 Kpenjal / Ogaro: poor community members (“okay”) Kpenjal / Ogaro: very poor community members % food energy requested towards the annual months

Individuelle Nahrungsaufnahme Wahrnehmung der Einzelperson „Wann ist ein Kind Teil der Familie und der Gemeinschaft?“ Mutter-Kind-Beziehung „Das Sterberisiko des Kindes steigt, wenn die Mutter stirbt!“ Haushaltseinkommen Lebensabschnitt – Tabus Lebensumstände – Erfahrung/Lernen © Anonym Dagahaley, Kenia 2009 © Anita Sackl

Individuum: Gesundheitsstatus Reduziertes Immunsystem Teufelskreis Krankheit – Tabus – Stigma Verzögerte Genesung … © MSF

Morbidität: Kinder unter 5 Jahre Source: Pädiatrie-Kongress, Südafrika 2010 60 % der Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren ist mit Unterernährung assoziiert.

Beispiel: Getreidebestand und Haushaltseinkommen versus Aufnahmezahlen von Kindern im Ernährungsprogramm, Magaria / Niger, MSF 2009

Ergebnis: Ernährungsprogramm, Agok / Südsudan, MSF 2009 * Patients discharged from I-TFC only ** Patients transferred from A-TFC before cure Chronische Erkrankungen Probleme sozialer-kultureller-wirtschaftlicher Natur

Nahrungshilfe: Prävention & Therapie Haushalt versus Individuum Produkte „Capacity Building“ Niger 2005 © MSF-OCB Niger 2005 © MSF-OCB

Und in Zukunft ??? © Anonym

Wenn nichts getan wird, dreht sich der Kreislauf weiter!

Vielen Dank!