Eine Fremdsprache als Arbeitssprache gebrauchen: Bili und DFU

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 Präsentation transkript:

Eine Fremdsprache als Arbeitssprache gebrauchen: Bili und DFU Kapitel 7: Didaktische Grundlagen des bilingualen Unterrichts

Didaktisch-methodische Grundlagen Ziele Inhalte Didaktisch-methodische Spezifika Evaluation

Allgemeine Ziele des bilingualen Unterrichts Förderung der sprachlichen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, Steigerung der Motivation, sich mit Sachfachinhalten auseinander zu setzen, Herausbildung von Fähigkeiten zum Perspektivenwechsel bei der Betrachtung der anderen und der eigenen Kultur, Einschränkung von Vorurteilen und Stereotypen gegenüber der Zielsprachenkultur, Förderung der europäischen Dimension, Förderung des fachsprachlichen Ausdrucksvermögens.

Inhaltsbestimmung durch die Vorgaben des Sachfachs, durch die funktionalen Kategorien des sprachlichen Handelns in der Fremdsprache vor dem Hintergrund des Sachfachs, durch die für das Sachfachlernen und das fremdsprachliche Lernen erforderlichen Lern- und Arbeitstechniken.

Kriterien für die Bestimmung von Inhalten Die im offiziellen muttersprachlichen Lehrplan festgelegten Inhalte, (Es ist allerdings nicht möglich, alle Inhalte des muttersprachlichen Lehrplans im selben Maße auch in der Fremdsprache zu vermitteln, da die Belastung der Schülerinnen und Schüler sonst zu hoch würde.) Inhalte, die einen Bezug zur fremdsprachlichen Kultur haben und die Vermittlung des Sachfachs in der Fremdsprache rechtfertigen, Inhalte, die multikulturelles Lernen ermöglichen, d.h. von globalem Interesse sind.

Kriterien für die Bestimmung von Inhalten Inhalte, die es ermöglichen, Lern- und Arbeitstechniken zu erproben, um zu selbstständigem Lernen zu gelangen, Inhalte, die es ermöglichen, mit der Fremdsprache in allen vier Fertigkeitsbereichen (Sprechen, Schreiben, Hören, Lesen) umzugehen, Inhalte, die es ermöglichen, die gesamte Bandbreite der in Sachfächern erforderlichen Sprachfunktionen zu erproben.

Sprachfunktionen für die Sachfacharbeit (Beispiel) beschreiben mit den Teilhandlungen identifizieren, definieren, klassifizieren, erklären mit den Teilhandlungen exemplifizieren, elaborieren, reduzieren, bewerten mit den Teilhandlungen argumentieren, nachweisen, Schlussfolgerungen ziehen mit den Teilhandlungen erschließen, erklären.

Lehr- und Lernprozesse:Grundlegende Merkmale Handlungsorientierung Schülerorientierung Wissenschaftsorientierung

Förderung des Leseverstehens Techniken des selektiven und detaillierten Lesens, z.B. die Entnahme von Schlüsselwörtern aus einem Text oder das Herausarbeiten bestimmter Detailinformationen. Techniken des vorbereitenden Lesens, z.B. das Brainstorming zu einem Thema, das zentral für einen zu lesenden Text ist, oder die Vorbereitung von Informationen, die für die Lektüre eines Textes von Bedeutung sind. Techniken des Festhaltens von Informationen aus einem Text durch Zeichnungen Schemata und Organigramme, um auf diese Weise die Struktur eines Textes aufzubereiten und den Inhalt im Gedächtnis festhalten zu können.

Förderung des Schreibens Vorbereitungstechniken. Zusammenstellen von Informationen für den zu schreibenden Text. Aufbereitungstechniken: Klassifizieren der Informationen und schriftliches Festhalten (Notizen) Gliederungstechniken: Aufbau und Gliederung des Textes erstellen Schreibtechniken: Zusammenstellen der Informationen, Erweiterung des Textes, Perspektivenwechsel vornehmen, den Text kohärent machen. Korrekturtechniken: Korrigieren von Fehlern, Verbessern des Stils, Hinzufügung fehlender Informationen.

Techniken für das Schreiben von Sachtexten Techniken, die der Einführung des Themas des Textes dienen, Techniken, die das Thema in die bisher bekannten Informationen einbetten, Techniken, die die Teilinformationen des Textes logisch strukturieren, um den Leser zu überzeugen, Techniken, die die Informationen des Textes zusammenfassen, Techniken der Kommentierung der Informationen

Kommunikationstechniken Techniken des sogenannten turn-taking, d.h. zu wissen, wann man sich durch einen Beitrag in ein Gespräch einbringen kann, Techniken des Beginnen oder Endens eines Gespräch, d.h. wie man ein Gespräch angemessen beginnt oder so abschließt, dass die Gesprächspartner erkennen, dass ein Abschluss beabsichtigt wird, Techniken des Vorschlagens, d.h. zu wissen, wie man einen Vorschlag macht, Techniken der eigenen Meinungsäußerung, d.h. seine eigene Meinung situationsgerecht auf angemessene Weise äußern zu können.

Kommunikationstechniken Techniken des Unterbrechens, Erklärens, Hilfe-stellung Gebens. Techniken des Zustimmung oder Ablehnung Signalisierens. Techniken des Bewertens und Kritisierens.

Die Arbeit mit sprachlichen Mitteln Die Bedeutung von Wörtern aus anderen fremdsprachlichen oder muttersprachlichen Wörtern oder aus dem Kontext ableiten können. Insbesondere im bilingualen Geschichtsunterricht tragen Internationalismen oft dazu bei, die Bedeutung eines Wortes zu erschließen. Themenorientiert arbeiten, d.h. Wortschatz in semantischen Feldern zusammenschließen und mit ähnlichen semantischen Feldern vernetzen. Selbstständig mit allgemeinen und wenn möglich mit fachspezifischen Wörterbüchern arbeiten lernen. Definitionen von Schlüsselwörtern aus Texten ableiten und Bedeutungselemente identifizieren.

Die Arbeit mit nichtsprachlichen Mitteln Techniken der Versprachlichung visueller Informationen, die sich auf einem Bild oder einem Foto finden. Solche Techniken gehen vom Verständnis der Struktur eines Bildes aus und erlauben so eine sprachliche Strukturierung (z.B.: in der Mitte des Bildes findet man, im Hintergrund kann man erkennen etc.), Techniken der Vorbereitung für die Analyse visueller Materialien (Bilder, aber auch Videos etc.). Auch hier kann vorbereitendes Brainstorming eingesetzt werden, Techniken des Festhaltens von Informationen auf einem Bild, einer Abbildung, einem Diagramm: Identifizieren der Information, Linearisieren der Information, Beschreiben der Information.

Die Arbeit mit nichtsprachlichen Mitteln Techniken des Lesens von Karten auf der Grundlage der vorliegenden Legende. Techniken der Interpretation von Informationen in Graphiken oder Diagrammen.

Kognitive und metakognitive Strategien Strategien der Selbstregulation. Mit Hilfe dieser Strategien soll der Lerner in die Lage versetzt werden, sein eigenes Lernen zu steuern. Hierzu gehört das bewusste Planen des Lernprozesses, das Festlegen des Lernortes, der Lernzeit und des Lernziels. Strategien der Selbstüberwachung. Überprüfung der eigenen Lernprozesse, während sie durchgeführt werden, erste Bewertung des Lernergebnisses. Strategien der selbstständigen Auseinandersetzung mit Lernalternativen. Überprüfung verschiedener Lernwege und ihrer Geeignetheit für das eigene Lernen.

Kognitive und metakognitive Strategien Strategien zur Beurteilung von Lernaufgaben im Hinblick auf eine Verbesserung des eigenen Lernens. Strategien zum Entdecken des bevorzugten Lernstils. Strategien der Selbstevaluation. Mit Hilfe dieser Strategien soll der Lerner in die Lage versetzt werden, sein eigenes Lernen zu beurteilen und sich im Hinblick auf seine Mitschüler einschätzen zu lernen.

Funktionaler Bilingualismus: Verwendung der Muttersprache 1. Begriffliche Schwierigkeiten 2. Sprachliche Schwierigkeiten 3. Materialien zu einem bestimmten Inhalt sind nur in der Muttersprache der Lerner vorhanden 4. Ein bestimmter Inhalt kann nur durch die Kontrastierung muttersprachlicher und fremdsprachlicher Texte näher gebracht werden.