Gleiten beim Langstreckenschwimmen

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 Präsentation transkript:

Gleiten beim Langstreckenschwimmen Die Kraultechnik

Erst Denken - dann Trainieren Techniktraining, das ist eine Forderung, die überall in Trainingsbüchern und Das Problem dabei ist, daß die meisten nur sehr unzureichende Vorstellungen haben, was denn nun unter der zu trainierenden Technik zu verstehen ist. Die meisten haben dabei nur ein Bild vor Auge, wie eine gute Technik auszusehen hat, sie haben aber keine Technikkonzeption und sie können deshalb auch keine technischen Standards daraus ableiten. - Empfehlungen ausgesprochen wird. Dieses Fehlen einer Technikkonzeption macht dann das Techniktraining so beliebig. In nahezu nicht umsetzbaren Anweisungen wie „höhere Ellbogenlage“, „längere Druckphase“ oder „stärkerer Beinschlag“ und in stets gleichbleibenden Technikübungen erschöpft sich der Versuch, Technik zu trainieren.

Die Technikkonzeption aller zyklischen Sportarten In allen zyklischen Sportarten gilt die gleiche Technikkonzeption : Die intrazyklischen Geschwindigkeitsvariationen* müssen reduziert werden. Techniktraining hat also die Aufgabe, intrazyklische Geschwindigkeitsvariationen zu reduzieren. Dies gelingt im Schwimmen nur über ein Technik-Konzept, das vom ökonomischen Gleiten ausgeht. Was mit „intrazyklische Geschwindigkeitsvariation“ gemeint ist, das ist im Beitrag „Zyklische Sportarten“ auf unserer Internet - Seite beschrieben.

Das Grundgesetz des Schwimmens Die Schwimmgeschwindigkeit wird von drei Faktoren bestimmt: Der Muskelarbeit zur Vortriebserzeugung, die durch die Energieproduktion für die Muskelarbeit begrenzt wird. Das Grundgesetz des Schwimmens Der Effektivität der Technik als mechanischem Wirkungsgrad Dem frontalen Körperwiderstand

Das Grundgesetz des Schwimmens Energieproduktion : Mit Energieproduktion ist die körperliche Leistungsfähigkeit eines Schwimmers gemeint. Seine Energieproduktion wird durch Faktoren wie maximale Sauerstoffaufnahme, aerobe und anaerobe Kapazität, Kraftausdauer, ... bestimmt. Effektivität der Schwimmtechnik Schwimmgeschwindigkeit = Energieproduktion x --------------------------------------- Körperwiderstand . Körperwiderstand : Der Körperwiderstand ist ein Maß für die im Wasser zu überwindenden Widerstände, um den Körper vorwärts zu bewegen. Jede Erhöhung des Körperwiderstandes wirkt sich bei konstanter Energieproduktion negativ auf die Schwimmgeschwindigkeit aus. Der Körperwiderstand steht deshalb im Nenner der Gleichung. Effektivität der Schwimmtechnik : Die Effektivität der Schwimmtechnik ist eine Maßzahl, die dem “physikalischen Wirkungsgrad” vergleichbar ist. Bei jeder Umformung von Energie in Bewegungen treten “Reibungs- und Wärmeverluste” auf. Je größer diese Reibungs- und Wärmeverluste, desto geringer ist der Wirkungsgrad. Der Wirkungsgrad bei Schwimmern wird je nach Technikbeherrschung mit 0,5 – 8 % angesetzt, beträgt also im Höchstfall bei technisch perfekten Schwimmern 10 %.

Die drei Möglichkeiten der Geschwindig-keitssteigerung : Effektivität der Schwimmtechnik Schwimmgeschwindigkeit = Energieproduktion x ----------------------------------------- Effektivität der Schwimmtechnik Eine höhere Energieproduktion führt bei gleichbleibender Effektivität der Schwimmtechnik und gleichbleibendem Körperwiderstand zu einer höheren Schwimmgeschwindigkeit. Das Schwimmtraining zielt also darauf ab, die Energieproduktion pro Zeiteinheit zu erhöhen. Körperwiderstand . Ein verringerter Körperwiderstand führt bei gleichbleibender Energieproduktion und gleichbleibender Effektivität der Schwimmtechnik zu einer Erhöhung der Schwimmgeschwindigkeit. Das Schwimmtraining muss darauf abzielen, Frontalwiderstände durch widerstandsarme Körperlagen und Bewegungen zu reduzieren. Eine erhöhte Effektivität der Schwimmtechnik führt bei gleichbleibender Energieproduktion und gleichbleibendem Frontalwiderstand zu einer Erhöhung der Schwimmgeschwindigkeit. Das Schwimmtraining muss also darauf abzielen, „physikalische Wirkungsgrade zu erhöhen“. Entscheidend ist nun die Frage, welche dieser Strategien - Erhöhung der Energieproduktion , Verringerung des Frontalwiderstandes oder Erhöhung der Effektivität - sich am meisten auswirkt ?

Die Trainingseffekte: Bei einer Verbesserung der maximalen Sauerstoffaufnahme, also der aeroben Faktoren, um 20 % , ergibt sich nach amerikanischen Untersuchungen ein Anstieg der Schwimmgeschwindigkeit von 1,40 m / sec auf 1,52 m / sec. Dies entspricht einer Verbesserung von nur 8,6 %. Verursacht wird dies durch die Tatsache, daß die Effektivität der Schwimmtechnik sich nicht verändert, d.h., nur der kleinere Teil der größeren aeroben Möglichkeiten wird in eine Geschwindigkeitszunahme überführt, der größere Teil “verpufft” durch als Reibungs- und Wärmeverlust. Um die Schwimmgeschwindigkeit zu erhöhen, gibt es die gerade beschriebene Strategie der Erhöhung der aeroben Faktoren, die sich aber nur bedingt auf die Schwimmgeschwindigkeit auswirkt. Ein spezifisches Maß für den Wirkungsgrad eines Schwimmers ist die Sauerstoffaufnahme bei einer bestimmten Geschwindigkeit. Wenn von zwei Schwimmern einer bei gleicher Geschwindigkeit eine niedrigere Sauerstoffaufnahme hat, dann schwimmt er mit einer höheren Effektivität oder mit einem höheren Wirkungsgrad. Die gegenteilige Strategie besteht darin, den Körperwiderstand zu reduzieren und die Effektivität der Schwimmtechnik zu erhöhen. Bei einer Verringerung des Sauerstoffaufwandes von 4.0 Liter / min auf 3.6 Liter / min ergibt sich bei gleichbleibender Sauerstoffproduktion ein Anstieg der Schwimmgeschwindigkeit von 1,4 m / sec auf 1,56 m / sec, d.h., eine prozentuale Steigerung von 11,4 %. Zusammengefasst : Eine 20 % Steigerung der Sauerstoffproduktion erhöht die Schwimmgeschwindigkeit um 8,6 %, eine 10 % Reduktion des Sauerstoffverbrauchs erhöht die Geschwindigkeit um 11,6 %.

Die sich daraus ergebenden Trainingskonsequenzen liegen auf der Hand: Eine Reduktion des Sauerstoffverbrauchs durch Ökonomisierung der Technik ist trainingsmethodisch sinnvoller als die Erhöhung der Sauerstoffproduktion. Dieser höhere Wirkungsgrad kann erreicht werden - durch geringeren Körperwiderstand bedingt durch eine strömungsgünstigere Körperlage. Konsequenterweise sind Überlegungen anzustellen, was eine strömungsgünstige Körperlage ausmacht und welche Faktoren sie beeinflussen. - durch eine effektivere Schwimmtechnik, d.h., eine Erhöhung des Wirkungsgrades. Wiederum ist darüber nachzudenken, was eine effektive Schwimmtechnik ausmacht und welche Faktoren sie beeinflussen. In swimming only 15-25% of performance is given by body fitness/conditioning: all the rest, an enormous rest of 75-85% is technique and efficiency.

Ökonomisierung der Technik Das A und O der ökonomischen Technik : Ökonomisierung der Technik

Die Gleitlage oder : Longer Boats Are Faster Technikmerkmale der Gleitlage : Der linke Arm hat gerade die lange Unterwasserdruckphase beendet und taucht auf Höhe des halben Oberschenkels auf. Der rechte Arm ist nach vorne gestreckt und nahe der Wasseroberfläche. Die Kopfposition unterstützt die Körperstreckung. Der Schwimmer „gleitet“ wie ein U-Boot flach im Wasser. Der Frontalwiderstand wird durch die Seitenlage des Körpers reduziert. Das Schultergelenk ist frei, der Arm kann locker und entspannt nach vorne schwingen.

Das Eintauchen bereitet die Gleitlage vor: Schlechtes Eintauchen : Ellbogen schlägt von oben auf das Wasser. Der Impuls gegen die Schwimmrichtung ist groß. Gute Vorbereitung des Eintauchens : Der Ellbogen ist der höchste Punkt und der Unterarm zeigt schräg nach unten - vorne. Der ganze Arm gleitet widerstandsarm hinter der Hand ins Wasser.

Die Vorbereitung des Eintauchens : Perfekte Eintauchposition: Die Hand schneidet die Wasserlinie. Der Ellbogen ist hoch und das Schultergelenk ist frei. Das Eintauchen wird durch die hohe Ellbogenlage vorbereitet. Schlechte Armführung verhindert ein gutes Eintauchen.