Geschichte und Entwicklungslinien zur Sozialen Arbeit

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 Präsentation transkript:

Geschichte und Entwicklungslinien zur Sozialen Arbeit Vorlesung 2. Semester SS 2012

1. Phase: Von der Armenpflege zur Sozialen Arbeit „Die Vergangenheit vergeht nicht, sondern wirkt weiter. Probleme, die sich in der Gegenwart stellen, sind häufig eine Konsequenz aus früheren Problemlösungen“ (Ernst Engelke) Die Geschichte der Armenfürsorge beginnt mit der Herausbildung bürgerlicher Lebensformen in den Städten des späten Mittelalters Soziale Probleme wurden von den Großfamilien aufgefangen Name – Anlass und Datum der Präsentation

Großfamilien sind überfordert Kriege, Seuchen und Missernten überforderten die Großfamilien Arme flüchten in die Städte Arme stellten keine homogene Gruppe dar: echt Erwerbsunfähige wie Krüppel, Waisen, Witwen, Kranke, sowie Arbeitsunwillige Arbeitsunwillige bildeten regelrechte Bettlerzünfte mit festen Ritualen, lukrative Bettelplätze wurden vererbt Bettelorden: religiös motiviert Name – Anlass und Datum der Präsentation

Armut ist gesellschaftlich akzeptiert Armut galt als christliche Tugend „Armut in heiliger Ordnung“ (Thomas von Aquin) Arme erfüllen eine wichtige Funktion: Sie verhelfen den Reichen zum Seelenheil Allmählich wurde die Kirche mit der Versorgung der Armen überfordert Der „Städtische Rat“ übernimmt das Almosenwesen und bestellt ehrenamtliche Armen- und Bettelvögte Dies kann als Beginn der Sozialverwaltung gewertet werden Name – Anlass und Datum der Präsentation

Beginn der „städtischen Sozialverwaltung“ Bettelordnungen entstanden: z.B. Nürnberger B. von 1370, Orte werden vorgeschrieben, Vergabe von Bettelmarken Hartes Vorgehen gegen fremde Bettler Etablierung des bis heute gültigen „Heimatprinzips“ Neuordnung der Armenfürsorge in der Reformation: „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen“ Betteln gilt den Reformatoren als „der Christen unwürdig“ und wird weitgehend verboten Name – Anlass und Datum der Präsentation

Armenfürsorge wird pädagogisch Arbeitspflicht für Arbeitsunwillige; Arbeitsprogramme entstehen Erziehungseinrichtungen für Bettelkinder Auswirkungen durch den 30 –jährigen Krieg: Zerschlagung der Sozialstrukturen der Bevölkerung, Zunahme der Armen Die alten „städtischen Sozialordnungen“ reichen nicht mehr aus Die Städte versuchen durch Repressionen die Armen zu vertreiben Name – Anlass und Datum der Präsentation

Das Solidarprinzip Unterernährung, Cholera, Flecktyphus und Tuberkulose töten 100.000de Menschen Aus dieser Notlage entstanden die Gesundheitsämter Fürst Otto von Bismarck: Krankenversicherung (1883), Unfallversicherungsgesetz (1884), Invaliditäts- u. Altersversicherung (1889) = gesetzlicher Anspruch auf Mindestversorgung Solidarprinzip entstand Die ehrenamtlichen Helfer waren mit der Fülle der Aufgaben überfordert Name – Anlass und Datum der Präsentation

Umbrüche in der Armenfürsorge Elberfelder Modell (1860): Dezentrale Organisation, ehrenamtliche Helfer betreuen drei bis vier Arme Straßburger Modell(1905): Einrichtung eines Armenamts: zentale Organisation, professionelle Fachkräfte betreuen bis zu 600 Arme Das Straßburger Modell löste eine große Nachfrage nach Fachkräften aus Die ersten Fachschulen für Armenpflege entstanden (um 1900) Name – Anlass und Datum der Präsentation

Subsidiarität Öffentliche Fürsorge reorganisierte sich nach dem Prinzip der Subsidiarität (Nachrangigkeit staatlicher Initiative) Die Verbände der freien Wohlfahrt (Innere Mission, Rotes Kreuz, Deutscher Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit, Caritas Verband) schließen sich zu Spitzenorganisationen zusammen, um ihre Existenzberechtigung gegenüber dem subventionierenden Staat zu bekräftigen Name – Anlass und Datum der Präsentation

Erster Weltkrieg: Armenpflege und Kriegswohlfahrtspflege Um die Moral der Truppe aufrecht zu erhalten, wurde Familienunterstützung eingeführt. In manchen Städten war mehr als ein Drittel der Menschen auf Unter-stützung angewiesen Mit Einführung der Kriegswohlfahrtspflege entstand ein Zwei-Klassen-Fürsorgesystem Während bei der klassischen Armenpflege nur das Existenzminimum gewährt wurde, garantierte die Kriegswohlfahrtspflege den Erhalt des sozialen Status und einen Rechtsanspruch auf Hilfe Name – Anlass und Datum der Präsentation

Nationaler Frauendienst wird Wegbereiter weiblicher Berufsträger Der erst Weltkrieg führte zu domianten Merkmalen der Fürsorgeentwicklung: Verstaatlichung, Zentralisierung, Ausbau der öffentlichen Fürsorge Durch die Abwesenheit der Männer in Krieg, strömten die Frauen in die Männerberufe Frauen mit Ausbildungen boten sich jetzt Möglichkeiten ihre Kenntnisse „in den Dienst der sozialen Sache“ zu stellen Name – Anlass und Datum der Präsentation

Weimarer Republik Die Weimarer Republik bekannte sich zu ihrer Verantwortung für alle Schichten des Volkes Arbeitsgerichtsbarkeit: Kündigungsschutz (1926), Arbeitslosenversicherung (1927), der 8-Stunden-Tag Bekenntnis zum Wohlfahrtsstaat: Umwandlung der kommunalen Armenfürsorge in staatlich garantierte Wohlfahrtspflege Das bedeutete: Befreiung von allen diskriminierenden Maßnahmen Name – Anlass und Datum der Präsentation

Entwicklung von Professionalität Auf Alice Salomon, Marie Baum, Gertrud Bäumer geht das Konzept der Familienfürsorge zurück Die Familienfürsorge und ihre organisatorische Durchsetzung vollzog sich primär während der 1920er Jahre Sie war eine Reaktion auf die Aufsplitterung der öffentlichen Wohlfahrtspflege durch viele Spezialwohlfahrten Es entstanden Jugendämter (1924), die auf der Basis des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes (1922) organisiert Familien unterstützten Name – Anlass und Datum der Präsentation

Entwicklung von Professionalität Im RJWG wurden Jugendpflege und Jugendfürsorge zusammengefasst Jugendpflege für das unauffällige Kind; Jugendfürsorge für das auffällige Zur Jugendpflege gehörten: Kindergärten, Krippen, Erholungsmaßnahmen, Spielplätze usw. Zu Jugendfürsorge gehörten: Fürsorgeerziehung in Heimen, Vormundschaftswesen, Jugendgerichtshilfe An das RJWG knüpft 1961 das Jugendwohlfahrtsgesetz an, das noch eingreifenden Charakter hatte. Erst 1991 entstand das heutige KJHG mit Fokus auf Freiwilligkeit Name – Anlass und Datum der Präsentation

Entwicklung von Professionalität 1923 entstand mit dem Jugendgerichtsgesetz die Möglichkeit der Sonderbehandlung von Jugendlichen Fürsorgerische Methodenlehre: Armentest, Hausbesuch, minimale Sachleistungen, Verweis auf Quellen privater Mildtätigkeit Alice Salomon: Soziale Diagnose (1926) Hans Scherpner transportiert die Idee der Einzelfallhilfe aus den USA nach Deutschland Starke Anlehnung an die amerikanische Methodenlehre: Einzelfall, Gruppenarbeit, Gemeinwesenarbeit Name – Anlass und Datum der Präsentation

Weltwirtschaftskrise – das Ende aller Hoffnung Mitte der 1920er Jahre erholt sich Deutschland langsam von den Kriegsfolgen Am 24.10.1929 bricht die New Yorker Börse ein: in Deutschland gehen Firmen und Bankhäuser in Konkurs, die Wirtschaft kommt zum Erliegen: 6 Mio. Arbeitslose (40%), 4 Mio. Wohlfahrtsempfänger Die Wohlfahrtspflege wird wieder auf das Niveau der Armenpflege gedrückt: Armenküchen, Wärmestuben, stark reduzierte Mittelzuweisungen. Name – Anlass und Datum der Präsentation

Sozialpolitik im Nationalsozialismus Leitidee: Sozialdarwinismus, verstanden als Kampf ums Dasein und „natürliche“ Auslese Das Weltbild ist rein biologisch determiniert Familienpolitik: „erbgesunder Nachwuchs“, ein starkes Volk von Herrenmenschen, Mann als Soldat, Frau als Kampfgefährtin Vernichtung von behinderten, kranken und „anders artigen“ Menschen als „minderwertiges“ Leben, da sie eine wirtschaftliche Belastung darstellen Name – Anlass und Datum der Präsentation

Zerschlagung der Wohlfahrtsverbände Formal blieben die geschaffenen Institutionen erhalten. Es gab jedoch eine restriktive Auslegung der Gesetze Das Führungspersonal wurde weitgehend ausgetauscht Die gesamte Wohlfahrtspflege wurde durch die Reichspflege NS übernommen Die Ideologie fand weitgehende Zustimmung bei den sozial Tätigen. Sie erhofften eine „Befreiung von der irregeleiteten Fürsorge“ Name – Anlass und Datum der Präsentation

Die Reichswohlfahrtspflege Die sozial Tätigen erhofften eine Wiedereinführung der alten Unterteilung von würdigen und unwürdigen Fällen 1933 wurden die freien Träger der Wohlfahrtspflege verboten bzw. „gleichgeschaltet“ „Winterhilfswerk“, „Eintopfsonntag“, „Reichs-arbeitsdienst“ waren spektakuläre Aktionen der Reichswohlfahrtspflege Arbeitslosengeld erhielt nur, wer arbeitete Name – Anlass und Datum der Präsentation

Ziele der Reichswohlfahrtspflege Öffentliche Fürsorge muss reduziert werden. Keine Unterstützung für „sozial Untüchtige“ Orientierung am Volksganzen: Förderung nur für „erbgesunde und wertvolle Familien“ „Kranken Erbstrom abdrosseln“: Gesetz zur Verhütung erkranken Nachwuchses (1933) Ausbau der Gesundheitsämter: Sozial Tätige fertigten Sippentafeln an, führten Tests zur Erbgesundheit bei Ehewilligen durch Name – Anlass und Datum der Präsentation

Ziele der Reichswohlfahrtspflege Ab 1939 mussten alle „missgebildeten“ neugeborenen Kinder erfasst und an die T4 gemeldet werden 70 000 Personen fielen der „Euthanasie“ zum Opfer Tötung sozial Unangepasster: Alkoholiker, Gewohnheitsverbrecher, Wilderer Name – Anlass und Datum der Präsentation

Sozialpolitik und Reichswohlfahrtspflege Der nationalsozialistische Wohlfahrtsstaat war die inhumane Antwort auf Probleme der Weimarer Republik: Arbeitslosigkeit, steigende Nachfrage nach Sozialleistungen, wachsende Finanznot der Kommunen Das System sozialer Sicherung wurde radikal reduziert und „völkisch“ umgebaut Durch Zentralisierung wurde die Subsidiarität aufgehoben Gesetzliche Ansprüche wurden abgebaut; es fand eine Almosenvergabe statt Name – Anlass und Datum der Präsentation

Bedeutung der Geschichte für die heutige Soziale Arbeit Soziale Arbeit ist immer auch „Kind der Zeit“ Die unterschiedlichen Berufsbezeichnungen sind Ausdruck des jeweiligen gesellschaftlichen Verständnisses von Hilfe (Fürsorgerin, Wohlfahrts-pflegerin, Sozialpädagogen/ Sozialarbeiterin) Soziale Arbeit erscheint oft als hilfloses Werkzeug der Sozialpolitik, die wiederum eng mit der Wirtschaftspolitik verbunden ist Name – Anlass und Datum der Präsentation

Bedeutung der Geschichte für die heutige Soziale Arbeit Komplexe Problemlagen müssen auch auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Rahmenbedingungen verstanden werden Geschichtliche Kenntnisse helfen Irrwege früh zu erkennen Der Stand der Professionalisierung der Sozialen Arbeit heute ist nur auf dem Hintergrund der Vergangenheit zu verstehen Geschichte der Sozialen Arbeit ist nicht Historismus, sondern eine Möglichkeit, um Zeugnisse, Urkunden, Überlieferungen zu reflektieren und modifizierte Konzepte für heutige Anforderungen zu entwickeln Name – Anlass und Datum der Präsentation

Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre Nach dem Krieg herrschte Massenarbeitslosigkeit (40%) Sozialpolitisch war die Zeit von der Beseitigung der Notstände und der „Wiedergutmachung“ geprägt Kriegsopferfürsorge, Unterstützung von Heimkehrern Dringendstes Problem: Reintegration der Jugendlichen Unterstützung von Familien: Familienministerium, Kindergeld, Wohnungshilfe Ab der 1950er Jahre entstanden Maßnahmen zur Rehabilitation und Resozialisierung Name – Anlass und Datum der Präsentation

Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre Es entstand eine differenzierte Altenhilfe, die mit der Auflösung der traditionellen Familie einher ging Das Netz sozialer Dienste und Einrichtungen ist bis Ende der 1960er Jahre weitgehend etabliert Die Generationenverträge schaffen Sicherheit und sozialen Frieden Soziale Arbeit wird in den beiden Professionen Sozialarbeit und Sozialpädagogik etabliert. Ab ca. 1970 wird Soziale Arbeit an den neu geschaffenen Fachhochschulen gelehrt Name – Anlass und Datum der Präsentation

Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre Die Ausbildung qualifiziert sich mit den boomenden Wissenschaften. Sozialarbeiterinnen sollen nicht nur die Not lindern, sondern auch Lebenswege planen, Chancen aufzeigen, Integration leisten Die 60er und 70er Jahre sind durch den Ausbau des Dienstleistungssektors geprägt. Devise der 80er Jahre: Mehr Markt, mehr Ökologie, mehr Management Vorwurf in den 80ern: Soziale Arbeit „übe Klinken-putzen auf der Titanic“ (Bahro) Name – Anlass und Datum der Präsentation

Die Jahre 1990 bis Heute Vorwurf in den 90ern: Soziale Arbeit ist der Lazarettarzt einer zutiefst ungerechten Macht- und Wirtschaftsordnung (Hengstbach) Soziale Arbeit erlebt durch die demographischen Veränderungen und die geänderten Lebensformen die größte Krise in ihrer Geschichte. Ihre Effektivität wird in Frage gestellt Gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen die Soziale Arbeit: Überalterung, Migration, Bevölkerungs-rückgang, Zunahme von Armut, „leere Kassen“ Aktuelle Herausforderung: Vernetzung aller Angebote auf allen Ebenen, neue Zielgruppen, Zunahme psychischer Störungen u. Verunsicherung Name – Anlass und Datum der Präsentation