Die Gewaltakademie Villigst – wie alles begann…

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„Nicht der Konflikt ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie damit umgegangen wird!“

Die Gewaltakademie Villigst – wie alles begann… Die Gewalt Akademie Villigst ist eine Initiative des Villigster Deeskalationsteams Gewalt und Rassismus im Amt für Jugendarbeit der EKvW und dort organisatorisch eingebunden und institutionell verwurzelt. Die Idee zur Gründung der Gewalt Akademie Villigst entstand aus der Praxis Villigster Gewalt- und Rassismus- Deeskalationstrainer/innen. Nach den ersten erfolgreichen Ausbildungsgängen in den Jahren 1998 – 2002 entwickelte sich die Notwendigkeit, Wirkungen zu überprüfen, Grundstrukturen zu festigen und zukunftsweisende Arbeitsformen zur Weiterentwicklung, Kooperation und zur Sicherung der Inhalte, Ziele und Methodenrepertoires zu schaffen.

Die Gewaltakademie Villigst – Unser Selbstverständnis: In der Gewalt Akademie Villigst geht es darum, Methodenrepertoires, Thematisierungswege und konstruktive Konfliktlösungen zu entwickeln, zu erproben und zu realisieren, damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene selber herausfinden können, was gut oder schlecht für sie ist und damit sie auf Gewalt und Rassismus als scheinbare Lösungsmittel nicht zurückgreifen müssen. Übergeordnete Aufgabe der Gewalt Akademie Villigst ist es, sich mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verständigen, um möglichst mit allen Sinnen zu begreifen, zu erfahren und zu verstehen, was Sinn macht, Wert hat, als Regel taugt und deshalb für alle gelten soll und kann. Ihr Ziel ist es, im Respekt vor dem Gewaltmonopol des Staates Wege der aktiven Gewaltlosigkeit zu entwickeln, zu beschreiten und zu verstetigen, auf jede Rechtfertigung von Gewalt und Rassismus zu verzichten und den Transfer in die Alltagswelt zu realisieren. Die Mitglieder der Gewalt Akademie Villigst haben sich dazu verpflichtet, aktive Gewaltlosigkeit als handlungsleitendes Prinzip in ihrem eigenen Alltag und in ihrer beruflichen Praxis andauernd zu reflektieren und zu praktizieren.

Deeskalationstraining – Was ist das? Inhalte: Erkennen und Benennen von Konflikten und Gewaltsituationen; Sensibilisierung für den Sinn und die Notwendigkeit von Regeln; Sensibilisierung für den eigenen - ebenso wie für den Körper anderer;  Überprüfung eigener Positionen zur Gewalt, eigener Widersprüche und eigener Aggressionspotentiale; Impulse und Übungen zur Thematisierung von Gewalt; Entwicklung von Interventionsberechtigung; Erprobung von Flucht- und Interventionsmöglichkeiten in der Dynamik von Gewaltprozessen; Überprüfung und Erweiterung des Verhaltens- und Handlungsrepertoires in Stress-Situationen;  Training zum offensiven, intuitiven und reflektierten Handeln in Konflikt-, Bedrohungs-, Krisen- und Gewaltsituationen.

Deeskalationstraining – Was ist das? Zielsetzung: Entwicklung von gewaltdeeskalierenden Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten in drei Teilschritten: Gewalt, Rassismus, Diskriminierung erkennen, beim Namen nennen und thematisieren können. Vermittlung von Methodenrepertoires zur Gewaltprävention und zur zivilen Konfliktbearbeitung. Überprüfung und Weiter-Entwicklung eigener Positionen in Konsensfindungsprozessen. Entwicklung, Erprobung und Sicherung (Transfer) von Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten in Konflikt-, Bedrohungs- und Gewaltsituationen

Deeskalationstraining – Was ist das? Zielgruppen: Multiplikator/innen in der Jugendhilfe und Jugendarbeit, Kindergärtner/innen, Pädagog/innen, Lehrer/innen, Elterngruppen, Politiker/innen und Polizist/innen, Schul-Busschaffner/innen, Initiativen in der Rassismusarbeit, Initiativen im Bereich interkulturellen Lernens (z.B. Multikulturelle Zentren), Jugendzentren (Häuser der Offenen Tür), "Eine Welt" - Initiativen, Initiativen aus dem Bereich "Schule Ohne Rassismus", Fort- und Weiterbildner/innen.

Deeskalationstraining – Was ist das? Methoden: Empathisches handlungs- und bewegungsorientiertes Trainings- und Seminarprogramm mit Wechseln von knappen Theorieanteilen, praktischen Handlungs- und Trainingssequenzen und Reflexionseinheiten. Häufige Wechsel von Plenums-, Kleingruppenarbeit und Konsensfindungsprozessen mit vertrauensbildendem Charakter. Didaktische Transfer- und Reflexionsphasen. Zeitlicher Umfang: Als Impulstraining (zum Kennen lernen) 90 Min. bis 6 Stunden. Als solides Deeskalations-Training 2 bis 2,5 Tage mit ca.8 Trainingsphasen a 90 Minuten.

Faszinierende Aspekte von Gewalt Gewalt schafft Eindeutigkeit in unklaren, unübersichtlichen Situationen. Sie ist eine zumindest augenblicklich wirkende (Selbst-)Demonstration der Überwindung von Ohnmacht Sie garantiert Fremdwahrnehmung, die mit anderen Mitteln vermutlich nicht mehr herstellbar war Sie schafft zumindest kurzfristig partielle Solidarität bzw. erweist sich als klar erkennbarer Prüfstein für Solidarität Sie erweist sich aufgrund von Sozialisationserfahrungen als ein erfolgreiches Handlungsmodell (Heitmeyer) Gewalt erreicht als körperliche Auseinandersetzung und Bedrohung einen in der Spannung geradezu rauschartigen Zustand. Es ist ein In-der-Situation-Aufgehen. Die Zukunft verschwindet in intensivste erlebter Gegenwart. Körper und Geist werden in vollster Aktivität und Handlungseinheit erfahren....

Ursachen von Jugendgewalt nach Gunter A. Pilz der soziale und persönliche Erfolg um jeden Preis (be-)verhindert ein befriedigendes und friedliches Miteinander und erzieht junge Menschen frühzeitig zu Konkurrenzkämpfern (der Erfolg heiligt die Mittel); die Krise der ethischen Werte führt dazu, dass in allen sozialen Schichten Moral und Gesetz als eine Art Knetmasse betrachtet werden, die man je nach persönlichen Bedürfnissen, Befindlichkeiten und Kosten-Nutzen-Kalkulation modellieren kann (vgl. BLINKERT 1988); - übertriebene Leistungsorientierung in den Schulen, normen- statt kriterienorientierte Benotung, die Betonung des Fachlehrerprinzips gegenüber dem Erziehungsprinzip (Schule qualifiziert immer weniger fürs Leben und ist zu sehr auf die berufliche Qualifikationen fixiert) wirken gewaltfördernd, große Klassen und Mammutschulen fördern Anonymität und soziale Isolation (vgl. SCHWIND/BAUMANN u.a. 1990);

Ursachen von Jugendgewalt nach Gunter A. Pilz zunehmende Arbeitslosigkeit schließt von der Teilnahme an der Gesellschaft frühzeitig aus; entfremdete und sinnentleerte Arbeitsverhältnisse führen bei den Jugendlichen zu hohen psychischen Belastungen; mangelnde Möglichkeiten aus der Arbeit selbst Befriedigung und Ausgefülltsein zu schöpfen, fördern fremdenfeindliche Orientierungen und gewaltförmige Verhaltensmuster (vgl. HEITMEYER u.a.1992) - bewegungsfeindliche, erlebnis- und kontaktarme Wohngebiete sowie unattraktive oder fehlende Freizeitangebote (ver-) führen zum Rumhängen oder Zeittotschlagen und potenzieren das Bedürfnis nach ‚action’, Spannung und Abenteuer, produzieren einen immer stärker werdenden, unersättlichen Erlebnishunger;

Ursachen von Jugendgewalt nach Gunter A. Pilz die soziale Verarmung vieler für die psychische und soziale Stabilisierung unentbehrlicher familiärer und nachbarschaftlicher Bindungen, die Individualisierung von Lebenslagen und Lebenswegen’ (BECK1986; HEITMEYER u.a. 1992) und die Erhöhung der Gewalttoleranz führen zur Orientierungslosigkeit. die Massenmedien gewinnen als Sozialisationsinstanz der Jugendlichen zunehmend an Bedeutung, mit der Folge einer wachsenden Elektronisierung natürlicher Lebenserfahrungen. - die Alltäglichkeit der Gewaltpräsentation in den Medien (Gewalt wird ein hoher Nachrichten- und Unterhaltungswert zugemessen) führt zur Abstumpfung gegenüber und Vergleichgültigung real erlebter Gewalt.

Ursachen von Jugendgewalt nach Gunter A. Pilz Darüber hinaus befindet sich ein Teil der Jugendlichen in Lebenszusammenhängen (z.B. Familien, in denen Väter als Erziehungs- und Identifikationspersonen weitgehend abwesend sind; z.B. soziale Deprivation), in welchen die Entwicklung von - Männlichkeits- und Mannhaftigkeitsnormen und die Legitimierung körperlicher Gewalt als Mittel der eigenen Interessendurchsetzung besonders auffällige und aggressive Verhaltensmuster produzieren, fördern und (er)fordern.

Was tun??? Gewaltprävention im Jugendtreff… Wer kann helfen? Kontaktaufnahme und –pflege mit der zuständigen Polizeidienststelle Kontaktaufnahme und –pflege mit der Kommune (Bürgermeister, Ordnungsamt, kommunaler Jugendpfleger) Kontaktpflege mit dem Träger z.B. Mitarbeiter der Kirchengemeinde Praxistyp: Gründung eines „Rundes Tisches“ oder „Präventionsrates“ Wer sollte eine offene Veranstaltung durchführen? Ausreichende Anzahl der MitarbeiterInnen Mitarbeiter müssen Fähigkeit zu verantwortlichem und übersichtlichem Handeln haben Fähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen und diese auch durchzusetzen Leitungspersonen die das Hausrecht und die Hausordnung durchsetzen können Kooperationsfähiges Team, das sich an gemeinsame Absprachen (z.B. Alkoholverbot der Mitarbeiter während der Veranstaltung, etc.) hält Praxistyp: Klare Regelung aller Rechte und Pflichten im Team!!!!!

Was tun??? Gewaltprävention im Jugendtreff… Wo findet die Veranstaltung statt… Bauliche Besingungen (Beleuchtung, Übersichtlichkeit und Kontrolle der Räume und der Außenanlagen, Parkplätze, Durchgänge, Notausgänge, Position der Theke, Position von DJ bzw. Band, etc.) Kenntnis des Teams über die räumlichen Begebenheiten Kenntnis des Teams über alle notwendigen „Hilfmittel“ (Feuerlöscher, Schlüssel(!), Telefon und Notrufnummern, Verbandskasten,… Praxistip: Beratung durch Feuerwehr und Polizei einholen Ablauf einer offenen Veranstaltung: Klare, für alle lesbare Hausordnung Klare Absprachen des Teams untereinander für Verhalten im Konfliktfall Einsetzen von „Streifenteams“ (mindestens 2 Personen) Mitarbeiter müssen als solche eindeutig erkennbar sein (T-Shirts,etc.) Klare Absprachen mit dem DJ (welche Musikrichtung, Regulierung der Musik und des Lichts im Konfliktfall, …) Getränkeangebot (keine hochprozentigen Alkoholika) „Rucksackkontrolle“ am Eingang Einführung eines Gläser/- Flaschenpfandes Kontrolle des Alkoholkonsums durch die verantwortlichen Mitarbeiter Eindeutiger Beginn und Ende der Veranstaltung festlegen Einsatz eines „Türstehers“

Was tun, wenn die Schlägerei im Gange ist? Schlage Alarm, mach Krach, stelle Öffentlichkeit her!!! Spielt nicht die Helden! Holt euch Hilfe! (Aus dem Team, Hauptamtliche, Erwachsen auf der Straße, Polizei) Gewalttäter wollen nicht wieder erkannt werden. Sprecht die Gewalttäter direkt an (am besten mit Namen oder mit markante Widererkennungsmerkmalen)! Kinder und Jugendliche sagen häufig: „War nur Spaß!“. Mache sie auf die „Gewalt“ aufmerksam: „Lass mal deine Arme, Augen, blutige Nase. etc. sehen! Das nennst du Spaß? Ich nenne das Gewalt!“

Wenn du selbst bedroht oder angegriffen wirst: Vorbereiten: Bereite dich seelisch auf mögliche Bedrohungssituationen vor: Spiel Situationen im Kopf durch. Zu welchem Risiko bist du bereit? Es ist besser in Bedrohungssituationen sofort die Polizei zu holen, als erst lange zu überlegen! Ruhig bleiben! Panik und Hektik vermeiden! Keine hektischen Bewegungen machen! Wenn ich ruhig bin, wirke ich auf auch andere beruhigend! Aktiv werden! Lass dich nicht von der Angst lähmen! Wenn du Zeuge von Gewalt wirst: Zeig, das du bereit bist, gemäß deiner Möglichkeiten zu handeln. Ein Schritt, ein kurzes Ansprechen, jede Aktion verändert die Situation und regt andere an, ihrerseits einzugreifen.

Wenn du selbst bedroht oder angegriffen wirst: Geh nicht in die Opferrolle: Wenn du angegriffen wirst: Flehe nicht und verhalte dich nicht unterwürfig. Sei dir über deine Prioritäten im klaren und zeige deutlich, was du willst. Sage, was du willst bzw. nicht willst. Ergreife die Initiative, um die Situation in Deinem Sinne zu gestalten. Halte den Kontakt zum Angreifer! Stelle Blickkontakt her und versuche, Kommunikation herzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Reden und zuhören! Teile das Offensichtliche mit, sprich ruhig, laut und deutlich. Hör zu, was der Angreifer sagt. Aus den Antworten kannst du die nächsten Schritte ableiten.

Wenn du selbst bedroht oder angegriffen wirst: Nicht drohen oder beleidigen! Mach keine geringschätzigen Äußerungen über den Angreifer. Versuche nicht, ihn einzuschüchtern, ihm zu drohen oder Angst zu machen. Kritisier sein Verhalten, werte ihn aber nicht persönlich ab! Hol dir Hilfe! Sprich nicht eine anonyme Masse an, sondern einzelne Personen. Dies gilt sowohl für die Opfer als auch für Zuschauer! Sie sind bereit zu helfen, wenn jemand anderes den ersten Schritt macht oder sie persönlich angesprochen werden. Tu das Unerwartete! Falle aus deiner Rolle, sei kreativ und nutz desn Überraschungseffekt zu deinem Vorteil aus. Vermeide möglichst jeden Körperkontakt! Vermeide als Opfer wenn möglich jeden Körperkontakt. Dasselbe gilt , wenn du jemandem zu Hilfe kommst. Ausnahme: ihr seid in der Überzahl und könnt den Angreifer beruhigend festhalten. Körperkontakt ist in der Regel eine Grenzüberschreitung, die zu weiterer Gewalt führen kann. Wenn nötig, nimm lieber direkten Kontakt zum Opfer auf!