Grundlagenreferat „Qualifizierungsbausteine“ Dr. Beate Kramer Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk
Themenschwerpunkte: Ausgangslage Bildungspolitische Zielsetzung Begriff „Qualifizierungsbaustein“ QB Standards für die Konzeption von QB
Ausgangslage: Qualifikationsproblematik Ca. 1,3 Millionen junge Menschen ohne Ausbildungsabschluß Langfristig steigender Fachkräftebedarf der Wirtschaft Fehlende Verzahnung der bisherigen Berufs- vorbereitung mit der Ausbildung
Ausgangslage: Aktuelle Veränderungen Rechtliche Entwicklung Änderung des BBiG im § 51 = Einbindung der Ausbildungs- vorbereitung mit Hilfe von Qualifizierungsbausteinen Vorbereitung einer Verordnung zur Umsetzung der Änderung des BBiG Aktuelle Realisierung Unterstützung der Entwicklung und des breiten Transfers von bundesweit einheitlichen Qualifizierungsbausteinen aus Ausbildungsberufen des Handwerks im Rahmen des BQF-Programms
Ausgangslage: bisherige Bausteinkonzepte Unterschiede bestehen insbesondere bezüglich: der Modul-/Bausteinstrukturen des Bezugs zur Ausbildungsordnung der Zielgruppen und des Zeitumfanges der Angaben zum Theorie-/Paxisverhältnis möglicher Betriebspraktika der Differenziertheit der Darstellung
Bildungspolitische Zielsetzung Verbesserung der Chancen Benachteiligter Durch den Nachweis verwertbarer Teilqualifikationen sollen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz oder, wenn dies gar nicht realisierbar ist, zumindest auf einen Arbeitsplatz verbessert werden. Hohe Qualität der Ausbildungsvorbereitung: Durch die standarisierte Entwicklung der Qualifizierungsbausteine sollen Qualität und Effizienz der Ausbildungsvorbereitung und Nachqualifizierung verbessert und eine stärkere Verzahnung mit der Ausbildung erreicht werden. Transparenz und Überschaubarkeit: Bundesweit einheitlich erstellte und dokumentierte Qualifizierungsbausteine sollen allen Beteiligten (Lernende, Bildungsstätten, Betriebe) Klarheit über die damit verbundenen Lernprozesse und realisierten Qualifikationen verschaffen. Stärkung der Bereitschaft der Betriebe zur Ausbildung: Über die Durchführung von Betriebspraktika sollen Betriebe ggf. im Rahmen von Ausbildungsverbünden für die Ausbildung gewonnen werden. Zielgruppenspezifische Bausteine : Um spezifischen Problemen ggf. von besonderen Zielgruppen besser gerecht zu werden sollen spezielle Bausteine entwickelt werden (z. B. für Sprachkompetenz, IT-Nutzung)
Begriff „Qualifizierungsbaustein“ QB qualifizieren für eine Tätigkeit, die Teil einer anerkannten Berufsausbildung ist sind inhaltlich und zeitlich abgegrenzt sowie in sich abgeschlossen haben einen klaren und verbindlichen Bezug zu Ausbildungsordnung/ Ausbildungsrahmenplan schließen mit einem Kompetenznachweis ab Qualifizierungs-bausteine geben Anhaltspunkte für eine sinnvolle Lernortkooperation orientieren sich an der regionalen Arbeitsmarkt- situation Beschreiben Qualifizierungser-gebnisse und lassen Freiräume für die methodische Realisierung
Standards für die Konzeption von QB Ziele der Standardisierung: Einheitlich hohe Qualität der Ausbildungsvorbereitung und der beruflichen Nachqualifi- zierung durch klare Rahmen- vorgaben Transparenz und Überschau- barkeit der Ausbildungs- vorbereitung und der beruf- lichen Nachqualifizierung für alle Beteiligten Realisierung von Standards im Projekt des Handwerks: Durch die Erstellung einer Grundkonzeption zur Ent- wicklung von Qualifizierungs- bausteinkonzepten Durch die Erstellung von Leitfäden zur Umsetzung der Bausteinkonzepte aus ausgewählten Ausbildungs- berufen im Handwerk
Ziele und Schwerpunkte der Grundkonzeption Zielsetzung der Grundkonzeption: Verwendung einheitlicher Definitionen und Gliede- rungen für Bausteinkonzepte Dokumentation von Standards für die Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen und weiteren Unterlagen Realisierung einer einheit- lichen Qualität von Quali- fizierungsbausteinen Schwerpunkte der Grundkonzeption: Klare Angaben zu den Bestand-teilen einer Bausteinkonzeption Vorgehen zur Ableitung von Bau-steinen aus Ausbildungsordnungen Hinweise zur Zusammenstellung individueller Maßnahmen vor Ort Angaben zur Gestaltung der Instrumente und Unterlagen Hinweise zur methodischen Umsetzung und den Praktika Ansatz zur Evaluation
Inhalte eines Leitfadens Teil I: Voraussetzungen für den Einsatz von QB Klärung der Anfor- derungen an Maß- nahmeträger Regionale Bedarfs- analyse Auswahl geeigneter Bausteine Regionale Koope- rationen Teil II: Qualifizierungsbausteine (QB) und weitere Maßnahmen 1. QB aus dem Ausbildungsberuf*** - Übersicht über die QB - Beschreibung der einzelnen QB = Qualifizie- rungsbild : Bezeichnung QB, zugrundelie- gender Ausbildungsberuf, Qualifizierungs- ziel, Zielgruppe, Rahmenbedingungen (Dauer, Lernorte, Voraussetzungen), Qualifizierungs- schwerpunkte (die Qualifizierungsziele mit Zuordnung zur Ausbildungsordnung, Angabe der Fertigkeiten und Kenntnisse/fachliche, Inhalte, empfohlene Dauer und Lernorte), Lernerfolgskontrolle, Qualifikationsnachweis 2. Berufsübergreifende Maßnahmen
Inhalte des Qualifikationsnachweises Ein Qualifikationsnachweis sollte folgende Bestandteile haben: Angaben zu Träger, Praktikumsbetrieb, Teilnehmer Angaben zu: Bezeichnung des QB, Ausbildungsberuf und Hinweis auf den Bezug zu Ausbildungsordnung/Ausbildungsrahmenplan Angaben zu den erreichten Kompetenzen/Qualfikation und zur Bewertung Angaben zu Dauer und Lernorten Unterschriften
Beispiel: Qualifizierungsbausteine aus dem Ausbildungsberuf Tischler/Tischlerin Innenausbau, Möbelbau Grundlagen + TSM 1 Fenster- und Türenbau Treppenbau Einrichten, Bedie- nen, Warten von Maschinen und Anlagen, TSM 2 + 3 Holzschutz, Instandhaltung Montage (Einbau von montagefertigen Erzeugnissen) Spezielle Oberflächenbehandlung Restaurierung, Rekonstruktion