AG Wirtschaftswundern - Die ökonomische DenkBar

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Einführung in die VWL.
Advertisements

3.2 Klassische Theorie im Zusammenhang
Die vermarktete Hochschule
Beschäftigung Universität Trier Fachbereich IV – VWL
Definition des Wirtschaftens
Wirtschaftliche Bedingungen und Spielräume der Tarifpolitik
Das Mediensystem der Bundesrepublik Deutschland
Globalisierung.
Corporate Citizenship – Teil 1
2. Das Stichwort der 90er Jahre: Globalisierung
5.3. Neuklassische Konjunkturtheorie
Seminar: Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Das Unternehmen in der Mikroökonomie
Evolutorische Theorie
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Die Theorie David Ricardos:
Marktanalyse nach PEST und Porter
Kontrollfragen zu Kapitel 1
Angebot und Nachfrage und ihr Zusammenspiel auf Märkten
Grundzüge der Mikroökonomie
Auseinandersetzung mit der Theorie des Neoliberalismus
Staatsaufgaben Wirtschaftlicher Teil
Anwendung: Internationaler Handel
Frauen – Arbeit – Markt: Grenzenlos neoliberal
BiTS Berlin Wintersemester 2013/2014
Bereiche der Wirtschaftspolitik
Das Marktverhalten. Wichtige Faktoren Faktor Zahlungsmittel Faktor Zahlungsmittel Faktor Zahlungsmittel Faktor Zahlungsmittel Faktor Angebot und Nachfrage.
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
Modul 18 Preisbildung   Ziele:  
Das Modell der Preisbildung
Geschäftsdeutsch: 20. Februar 2009.
Der Mensch als Staatsbürger Staat
Industrieland Deutschland
Mag. Dipl.-Ing. Erwin Gabardi
Mag. Dipl.-Ing. Erwin Gabardi
Das Neoklassische Grundmodell
Klassisches Gleichgewicht der langen Frist
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
Ideologie und Wirklichkeit Von der Finanzarktkrise zur Schuldenkrise
Wiederholung Wirtschaft
VWL: Preise Der Preis ist das Entgelt, das ein Käufer für ein Gut oder eine Leistung an den Verkäufer des Gutes bzw. an den Erbringer der Leistung bezahlen.
Das Umwelt- u. Energiethema verbindet ...
Marktformen Vollkommene Konkurrenz
SuisseEnergie pour les communes 1 FAKTOR 21 Kurs Faktor 21 : Inhalt und Vorgehen Ursula Stocker Brandes Energie AG.
Theorie des Neoliberalismus
Die freie Marktwirtschaft
1.Teil: Allgemeine Fragen
VO D6/G6 H. Gottweis - SoSe 2oo7: (4) Klassische Policy-Modelle VO D6/G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 3. Mai 2007: Policy Lernen.
In welcher Welt leben wir?
Wer zahlt den Preis für unsere Kleidung?
6. Grundlagen des Wirtschaftens
VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (6) Policy Lernen und Rational Choice VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 25. Mai 2008:
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/ Faktorwanderung aus volkswirtschaftlicher Sicht: a) Neoklassische Theorie 2 Länder, 2 Faktoren (Arbeit,
Die Keynesianische Theorie
F 1Neoliberalismus und sozialdemokratische Politik- Josef Weidenholzer I 1) Was verstehen wir unter Sozialdemokratie? I 2) Liberalismus und Sozialdemokratie.
Die programmatische Entwicklung der SPÖ seit 1978.
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
Übung 2 Einführung in die Ökonomie 18. April 2016.
Das Auswärtige Amt der Bundesregierung informiert: „Die Gipfel der G8 bieten den Staats- und Re- gierungschefs eine herausragende Gelegenheit, im persönlichen.
Technische Universität München Industrielle Beziehungen in Europa – eine neue Erfindung Dr. Michael Whittall Lehrtstul für Soziologie SS 2010.
Vortrag Landesfachtag 2. März Dr. Andreas Groh IQSH
Wirtschaftspolitik im Spiegel ökonomischer Paradigmen
Die Zukunft von Zuwanderung und Integration
Marktwirtschaft vs Planwirtschaft
Oligopol und Kartell Vorlesung Mikroökonomik
Hausaufgaben vom Aufgabe 1
Einführung in die Wirtschaft 1
 Präsentation transkript:

AG Wirtschaftswundern - Die ökonomische DenkBar Thema: Neoliberalismus Vortrag von Patrick Brehm am 14. April 2005, Forum 3000, Nassauer Straße, Saarbrücken Attac Saar

Neoliberaler bei der Arbeit Attac Saar

Historischer Hintergrund Scheitern keynesianischer „Nachfragepolitik“ in den 70ern Konjunkturpolitik führte zu steigender Staatsverschuldung, Stagflation Erste Umsetzung unter General Pinochet in Chile Ab 80ern Reaganomics, Thatcherism („TINA-Prinzip“), Kohl-Regierung, Europäischer Binnenmarkt Attac Saar

Prinzipien Markt statt Staat Nachtwächterstaat sorgt für günstige Wettbewerbs- und Angebotsbedingungen, Rechtssicherheit, innere und äußere Sicherheit, minimale soziale Absicherung Staatsquote senken Privatisierung öffentlicher Unternehmen Deregulierung Erweiterung der Märkte (Freihandel...) Gewerkschaften verzerren Preisbildung auf Arbeitsmarkt Attac Saar

Hintergrund Freier Markt ist staatlicher Regulierung überlegen: „effizienter“ Trickle-down-Effekt Weltweite Verbreitung von Technologie Grundlage: neoklassische Theorie, monetaristische Denkschule der „Chicago Boys“ um Milton Friedman. Attac Saar

Neoklassische Markttheorie Preis Angebot Marktgleichgewicht räumt den Markt, stellt alle Teilnehmer zufrieden Ansonsten: Angebotsüberhang oder Nachfrageüberhang Nachfrage Menge Attac Saar

Mindestlöhne? Lohn Lohn Lm Lm Arbeit (Std.) Arbeit (Std.) Angebot Nachfrage Lm Nachfrage Arbeit (Std.) Arbeit (Std.) Attac Saar

Neoklassische Markttheorie vs. Sraffische Markttheorie Preis Preis Angebot Angebot Nachfrage Nachfrage Menge Menge Attac Saar

Annahmen der Neoklassik (1) Menschen verhalten sich „rational“ Alle Konsumenten haben identische Bedürfnisse, diese können daher aufaddiert werden Präferenzen ändern sich im Zeitablauf nicht Marktakteure haben perfektes Wissen über Gegenwart und Zukunft (Risiko statt Unsicherheit) Preise für Kapital, Energie, Arbeit, Boden entsprechen ihrem Beitrag zur Produktion (Preis = Grenzwertprodukt) Statische Analysen können Wirtschaft im Zeitablauf erklären Marktanalysen unter „c.p.-Bedingungen“ Attac Saar

Annahmen der Neoklassik (2) Märkte sind im Gleichgewicht (Ungleichgewichte führen zum Zusammenbruch) Unsichtbare Hand Natürliche Ressourcen stehen unbegrenzt zur Verfügung Abfälle lösen sich in Luft auf Endloses Wachstum ist möglich und immer positiv Attac Saar

Der „F-Twist“ Unrealistische Annahmen sind irrelevant, wenn Modelle trotzdem zur Erklärung der Wirklichkeit taugen. (Milton Friedman, Nobelpreisträger für Ökonomie) Attac Saar

Neoliberales Modell der Wirklichkeit Attac Saar

Nehmen wir mal an, in dieser Burg könnte man wohnen... Attac Saar

Kritik am praktizierten Neoliberalismus (Wirtschaft) Privatwirtschaft ohne staatliche Eingriffe ist empirisch ebenfalls instabil, anfällig für Wirtschaftskrisen (vor allem: Unterbeschäftigung) Blindheit gegenüber negativen Auswirkungen auf Gesellschaft und Natur (externe Effekte) Marktpreise sind zukunftsblind Finanzierungsprobleme für staatliche Aufgaben Rückzug des Staates bietet „Freiheit“ für die „Starken“ z.B. Transnationale Konzerne „Race to the Bottom“ durch globale Konkurrenz Rigorose Anwendung in unvorbereiteten Ländern des Südens Attac Saar

Kritik am praktizierten Neoliberalismus (Alltag) Verankerung in den Köpfen: Durchsetzungsmentalität, „Rationalität“ Individualisierung von Lebensrisiken Arbeit wird zum „Humankapital“ „Durchkapitalisierung“ aller Lebensbereiche: - Straffung und Wirtschaftsorientierung der Bildung - Studiengebühren etc. (Öffentliche Güter gegen Marktpreise) Schließung oder Abbau „unrentabler“ Kultureinrichtungen Attac Saar

Lesetipps Attac Saar