Herzlich Willkommen Martin Kellermann Verkaufsleiter Österreich

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Liebe Patientinnen und Patienten!
Advertisements

Landeswettbewerb „FreiMut“
Kernprozess Dokumentation
Medizinische Dokumentation
Risiko-Management im Projekt
Eth.Fallbesprechung im KMN
IT-Projektmanagement
Controlling, Analyse und Verbesserung (Teil 2)
Integrierte Managementsysteme
Vorlesung Gesamtbanksteuerung Operationelle Risiken
Common Quality Assurance Framework (CQAF) und seine Bedeutung für
Implementierung der Kampagne in Alten- und Pflegeheimen
BORS – Konzept der Rennbuckel Realschule
Schwachstellenanalyse in Netzen
Controlling, Analyse und Verbesserung (Teil 1)
Die Entwicklung der Frühförderung in Thüringen -
1 Empfehlung notwendiger Schritte zur Implementierung von ILEB auf den Ebenen: KM, RP, SSA und Schule.
Beurteilung der Arbeitsbedingungen
Einführung von Groupware
Maximin-Schule Bitburg
Gesundes Führen lohnt sich !
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Qualitätsentwicklung
Einführung in das Methodeninventar
Kontrollfragen zu Kapitel 12
Was bedeutet betriebliche Gleichstellung an der LMU Schwerpunkt Personalauswahl Teil 1: Grundlagen Seminar 5. August 2010 Friedel Schreyögg.
Software Engineering SS 2009
Synergieeffekte durch softwaregestützte Prozessmodelle
professioneller Akteur
„Nach Qualität planen – Der beste Weg?“
Warum ist Pflege ein wichtiger Eckpfeiler der Schmerztherapie ?
Leitlinie für stationäre Einrichtungen
Individuelle Förderung
Thorsten Lugner Consulting
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
Elemente struktureller Prävention in der Jugendarbeit Entwicklung präventiver Strukturen in der Jugendarbeit der EKvW.
Patientenorientierte QS/Patientenerwartungen
Paderborner Bündnis gegen Depression – Ideen und Initiativen
„SAFE“ Detaillierung und Umsetzung des Referenzmodells
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Mitarbeiter-Zufriedenheit und Mitarbeiter-Leistung? Was wir alle aus der Erfahrung wissen, ist schwierig wissenschaftlich.
Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Chance für die ganze Familie Bundesverband e.V, Mai 2007 Anna Hoffmann-Krupatz An der stationären Vorsorge-
6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung
Behandlungspflege in der Eingliederungshilfe vor der Rahmenempfehlung
Kanton Bern Aufgaben der Institutionen Informationsveranstaltung der GEF und des HVBE Von Hygienemassnahmen zur Pandemievorsorge Markus Loosli Vorsteher.
Organisation des Arbeitsschutzes in Klein- und Mittelbetrieben
Lernen durch Vergleiche
Aufbaukurs Gandersheim
Qualität ? ? was ist das??? ? Kai - Uwe Güteklasse A
Die Management-Tools von Z&H COACH beinhalten zentrale Hilfsmittel für ein Management-System. Sorgfältig angewendet führen diese Tools Ihr Unternehmen.
«Interne Aufsicht» Aufgabe des leitenden Organs der Trägerschaft
Energiemanagementsysteme nach ISO Praxis-Erfahrungen
Niederrheinischer Pflegekongress 25./
Business Excellence bewerten Das EFQM Modell Der Kompetenzpreis Innovation und Qualität Baden-Württemberg.
Geschäftsplanpräsentation
Positionspapier Arbeitsgruppe Software-Wartung Diane König.
Vernetzung und Kooperation GESCHÄFTSPLANPRÄSENTATION Modul 7.
Pflegeplanung Nutzen der Pflegeplanung für PP ? Ungewissheit des PP über - den Ablauf der Pflege und - individuelle Bedürfnisse des Patienten führt.
Von den Vorstellungen guten Unterrichts zu den Qualitätsstandards
´zielgerichtete Vorbereitung von in der Zukunft liegenden Aktivitäten iterativer Prozess von Projektanfang bis -ende muss ständig überprüft und angepasst.
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
ISO in der betrieblichen Praxis
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
© Rau 2010.
Vertikale Integration
Fachstelle für pflegende Angehörige im Landkreis Rhön-Grabfeld
Herzlich Willkommen! Betriebliches Gesundheitsmanagement –
ISPO Jahrestagung 2005 Häusliche Pflege im Umbruch Weniger kann mehr sein – Entbürokratisierung in der Pflegeprozessplanung in der ambulanten Pflege.
Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Soziale Sicherung Hilfen im Alter, bei Pflege und Betreuung Dipl. Soz.Gerontologe David Stoll Seite.
1 Qualität der Behandlung, Qualitätskontrolle, Fehlervermeidung M. Hansis 19. Februar 2004.
 Präsentation transkript:

Herzlich Willkommen Martin Kellermann Verkaufsleiter Österreich Manuela Füller 1983 Krankenschwester 1986 Stationsleitung 1990 Qualitätsauditorin 1993/1994 2 Kinder 1995 Abteilungsleitung MDK Tätigkeit Seit 1998 Dozentin Schwerpunkt: Pflegeprozess, Pflegediagnosen, DRG`s Seit 2002 Studium Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Krankenhaus Autorin Studienbriefe Fernhochschule Hamburg für Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Gesundheitsökomomie Martin Kellermann Verkaufsleiter Österreich Fachberater Dokumentation

Standard Systeme St. Pölten Software Dokumentation Standard Systeme St. Pölten Vistitenwagen Konzept Altikon

Zahlen, Fakten Jeder fünfte Mensch in Österreich ist über 60 Jahre alt Im Jahr 2050 wird mehr als jeder dritte in Österreich diese Altersklasse erreichen ca. 6 – 10 % der Patienten im Krankenhaus und ca. 30 % der Langzeit-Bettlägrigen in Pflegeeinrichtungen haben einen Dekubitus Unzureichende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, mit der der Folge von Dekubitusbildung

Senioren mit einem Body-Mass-Index, der unter den empfohlenen Normwerten liegt, haben ein höheres Sterbe- risiko ; Zu niedriger Energiegehalt und schlechte Zusammensetzung charakterisieren die Ernährung der meisten Senioren – richtig ist, das im Alter der Energiebedarf zurückgeht, der Bedarf an Vitaminen Spurenelementen und essentiellen Fettsäuren bleibt jedoch unverändert 12 Millionen Betroffene Patienten mit der Demenzkrankheit Alzheimer, die Erkrankungsfälle verdoppeln sich alle fünf Jahre im Alter zwischen 65 und 85 Jahren Zunahme chronischer Wunden, Zunahme von Stürzen

Pflegebedürftige: zw. 60 und 75 Jahre: 75 Jahre und älter: Gesamt: Jahr 2000: 26.349 86.919 113.268 Jahr 2030: 41.445 157.617 199.062 Jahr 2050: 36.027 241.802 277.830 Hilfsbedürftige: 180.575 207.181 387.756 285.586 355.055 640.911 246.506 519.345 765.851

Ziele des Riskmanagement Abwendung bzw. Minimierung von Schäden am Pat./Bew. Konstante Risikoermittlung und –bewertung bei vergleichbarem Klientel Haftungsrechtliche Absicherung sowie versicherungsrechtliche Absicherung aller beteiligten Personen Einheitliche Vorgehensweise bei Risiko-/Schadenseintritt von Pflegepersonal und Abteilungsleitungen Orientierung der Pflege an den aktuellsten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen Förderung der Präventions- und Rehabilitationsorientierung d. Pflege Defizitermittlung, Ermittlung von Schulungsbedarf

Der rechtlichen Frage nach „einzuhaltender Sorgfalt“ entspricht sachlich die Frage, welcher pflegerischer „Standard“ dem Patienten im konkreten Fall ex-ante-betrachtet zu bieten war, z. B. im Rahmen einer Dekubitusprävention und –behandlung. Die Nichteinhaltung dieses Standards impliziert rechtlich eine Sorgfaltspflichtverletzung, welche zu zivilrechtlicher Haftung und/oder strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen kann. Fersendekubitus

Der einzuhaltende Pflegestandard kann sich aus entsprechender allgemein anerkannter (lehrbuchmäßiger) Übung, aber auch aus allgemein oder individuell konkret formulierten Pflegestandards, Leitlinien oder Richtlinien ergeben. Im konkreten Einzelfall gilt auch hier, was dem Patienten ex-ante-betrachtet als standardgemäße pflegerische Betreuung geschuldet war. Möglicherweise entsprach, die vom Pflegestandard intendierte Pflegesituation nicht den konkreten Gegebenheiten, evt. galt aktuell „allgemein“ bereits ein anderer Standard, als der vorformulierte, d. h. war dieser veraltet oder schlicht fehlerhaft. Gesamt bleibt also zu sagen dass Pflegestandards, Leitlinien, Richtlinien auch im Falle penibelster Einhaltung nicht notwendigerweise haftungsbefreiend und im Falle der Außerachtlassung nicht notwendigerweise haftungsbegründend wirken müssen.

Risikomanagement ist die Gesamtheit aller organisatorischer Maßnahmen und Regelungen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken in unternehmerischer Betätigung. Notwendige Informationen müssen lückenlos erfasst und in die Abläufe integriert werden. Ziel ist es gefährdete und geschädigte Pat./Bew. zu erfassen, möglichst zeitnah und adäquat die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten. Im nächsten Schritt werden die einzelnen Abteilungen hinsichtlich der ermittelten Risikofaktoren verglichen und gegebenenfalls Standards/Richtlinien überprüft oder überarbeitet.

Risikoskalen Nachteile: subjektive Schwankungen bei der Einschätzung Fehler und Mängel innerhalb der Skalen widersprüchliche Wertung der jeweiligen Anwender Vorteile: Die einzelnen Risikofaktoren werden sichtbar somit planbar somit behandelbar – pflegerische Intervention

Bestandteile eines RMS Risikoidentifikation Risikobewertung Einrichtung eines Risikosteuerungs- und Kontrollprozesses Risikokommunikation und Berichterstattung Dokumentation Überwachung des RMS Verbindung zur Qualitätssicherung: Die Qualität im Umgang mit Risiken

Riskmanagement „ Die Entscheidung für die Verwirklichung eines Risikomanagement-Konzeptes ist eine Entscheidung unter Unsicherheit und erfordert somit viel Mut. Noch mehr Mut erfordert aber wohl die Führung einer Unternehmung ohne Risikomanagement.“ (Mugler 1978)

Voraussetzungen Theorie und Praxis müssen einen Kontext finden Risikomanagement muss als dynamischer Prozess erkannt sein Verständnis und Kompetenz der Pflegekräfte Verständnis anderer Berufsgruppen Erfassung von Haftungsgefahren und haftungsrechtlichen Schwachstellen Sensibilisierung der Mitarbeiter funktionierender Pflegeprozess und Dokumentation Verbesserung des Assessments

Beispiel einer Konzeption Risikoidentifikation: Welche Gefahren sind zu erwarten? Sturzgefahr, Weglaufgefahr, Mangelernährung, Flüssigkeitsmangel, Dekubitus-, Pneumonie.... Risikoanalyse, -bewertung: Wie hoch ist die Eintrittswahrschein- Lichkeit und welches Schadensausmaß ist zu erwarten? Bei wie vielen der zur Zeit in der Einrichtung befindlichen Pat./Bew. erwarten sie welche Gefahren, in welcher Häufigkeit und Intensität? Bewerten sie auf einer Skala von 1-6, 1-höchste Anz., 6-geringste Anz. Einrichtung eines Risikosteuerungs- und –kontrollprozesses: welche strukturelle und personelle Vorgehensweise wird bei welchen Risiken angewendet und wer ist für was verantwortlich? Welche der ermittelten Gefahren müssen unter welcher Zuständigkeit und Ablaufstruktur in das Management mit eingeplant werden, welche Abteilungen werden voraussichtlich mit betroffen sein. Dies sollte mit Hilfe von hausinternen Strukturstandards, Leitlinien sowie Richtlinien geregelt werden.

Risikokommunikation und Berichterstattung: Welche Erfahrungen haben Mitarbeiter/Ärzte/andere Berufsgruppen, sind Hilfsmittel vorhanden – und wie wollen wir sie einbeziehen? Erfahrungsberichte von Mitarbeitern sowie Ärzten sammeln und unter Berücksichtigung der aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse einfügen. Überprüfung der zur Prävention zur Verfügung stehenden Hilfsmittel und fachlichen Voraussetzungen um diese adäquat umsetzen zu können. Festlegung, in welchen Situationen welche Mittel wie genutzt werden. Risikodokumentation: Wie sehen die Risiken aus, was wurde unternommen, was wurde erreicht? Mit Hilfe der Pflegedokumentation werden die einzelnen Beobachtungen und Aktionen im jeweiligen Risikoumgang erfasst und durch die individuelle Pflegeplanung nachvollziehbar und überprüfbar. Überwachung des RMS: Welche Defizite sind aufgetreten, was müssen wir ändern? Eine Auswertung der Ergebnisse kann beispielsweise durch eine Pflegevisite manifestiert werden und sollte somit wiederum Einfluss auf den zukünftigen Umgang mit diesen weiterhin bestehenden Risiken nehmen.

Literatur: Sturzprophylaxe Sturzgefährdung und Sturzverhütung im Heim Vincentz Verlag März 2003 ISBN: 3-87870-635 Riskmanagement 01/2003 CD-Rom und Handbuch zur Unterstützung der praktischen Umsetzung des Riskmanagements Standard Systeme GmbH St. Pölten Hr. Kellermann www.standardsysteme.at

Risikokommunikation und Berichterstattung 4. Schritt: Risikokommunikation und Berichterstattung Akzeptanz und Kooperation der zuständigen Hausärzte durch Vorstellung des Konzeptes Einbeziehung der behandelnden Therapeuten und Sicherstellung des Informationsaustausches Interdisziplinäre Visiten – Arzt – Pflege Vorstellung der Ergebnisse im Mitarbeiterteam, Teambesprechungen Kontinuierliche Überarbeitung/Ergänzungen des Konzeptes, durch Umsetzungsvorschläge der beteiligten Personen und Wissenschaft Schulung der MA in kleinen Gruppen Festlegung der geeigneten Dokumentationsformulare Fixierung des Konzeptes in schriftlicher Form und Bestätigung mit Unterschrift und Datum der beteiligten Personen Offizielle Freigabe durch die Pflegedienstleitung mit Datum und Unterschrift Beachtung der Archivierungspflicht

5. Schritt: Risikodokumentation: Analog der erstellten Konzeption werden sämtliche Vorgehensweisen in die bestehende Pflegedokumentation aufgenommen. Festgelegte Standards müssen gegebenenfalls innerhalb der Pflegeprozessplanung individualisiert und spezielle Maßnahmen detailliert beschrieben werden, um eine einheitliche Umsetzung zu gewährleisten. Die entsprechenden Zusatzformulare werden eingelegt. Durchführungsnachweise bestätigen die Durchführung. Die Ausführungen in der regelmäßigen Berichterstattung beschreiben die Veränderungen und helfen somit frühzeitig Maßnahmenanpassungen vorzunehmen. Es ist unumgänglich die Checkliste der Pflegevisite hinsichtlich der geplanten Überprüfung zu überarbeiten und die Zeitintervalle neu zu überdenken.

Der Weg ist das Ziel

Seminare 2003 Termin: 27. November in Graz Thema: Riskmanagement, Einführung und Umsetzung am Beispiel der Pflegevisite Kosten: 95.- € incl. CD-Rom mit Checklisten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Handout unter www.standardsysteme.at ab 18.11.2003