Kleine Schritte – große Wirkung Innsbruck, 06.05.03 Martina Bodenmüller Streetwork.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Individuelle Problemlagen haben einen strukturellen Hintergrund.
Advertisements

Gewaltprävention durch Sport
Erkennst du den Superheld? Wer kennt den Superheld?
Die Relevanz des Gender Mainstreaming aus interkultureller Perspektive
Von Christoph Drobnitza und Andreas Lenzen
Der kleine Unterschied: Das Gehirn bei Frau und Mann
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Teil 2 (Nachmittag) Als Mann überleben zwischen Familie, Beruf, Gemeinde und Verein LGV-Männertag am 4. Februar 2012 Volker Gäckle.
Therapeutisches/Seelsorgerisches Konzept Hier findet der Kampf statt, wo ganz konkrete Veränderungen im Denken und Handeln vollzogen werden. Falsche.
Schöne schlanke Welt???.
Dr. Claus Schäfer Tarifautonomie und Mindeststandards Ministerium für Wirtschaft und Arbeit NRW in Düsseldorf Niedriglöhne: Eine Herausforderung.
IN VIA Mädchentreff Mädchentreff als Teilbereich des IN VIA Centers, Träger: IN VIA Projekte gGmbH Offener Treff für Mädchen zwischen 8-18 Jahren in Berlin-Karlshorst.
für behinderte Frauen, Männer und Kinder
Die Pflegesituation Wer wird gepflegt? Was bedeutet Pflege?
grundsätzlich emanzipatorisch berücksichtigt beide Geschlechter
Entwicklung der Bildungschancen von Migrantenkindern in Deutschland
MBFJMWVLW Ökonomische Bildung am Gymnasium, Ökonomische Bildung am Gymnasium in Rheinland-Pfalz.
Heute zählt Band 2 Heft 1.
Gender Mainstreaming bei der Neugestaltung des Pulheimer Stadtgartens
Gender Perspektiven im Städtebau – Auswirkung von Abwanderung aus Ostdeutschland und Handlungsmöglichkeiten für Kommunen Dr. Angela Jain Nexus Institut.
Handy Goes Health Neue Medien in der szenenahen Beratung Ein Projekt von subway, HILFE-FÜR-JUNGS e.V.
Fachseminar Nürnberg Nelli Stanko Integrationsleistungen der Beratungsstelle der Zentralen Aufnahmestelle des Landes Berlin für Aussiedler.
Sind Schule und Beruf vereinbar?
Prävention mit neuen Medien Möglichkeiten und Grenzen Dr. Yves Hänggi, 17. Januar 2013.
Was kann geschlechtersensible Bubenarbeit leisten?
Mäeutik – eine Mission Von der Wertschöpfung zur Wertschätzung
Ehe und Partnerschaft unter Haftbedingungen... auf Zeit... auf Besuch... in aller Öffentlichkeit... mit Geheimnis T e l e f o n – B e s u c h e – U r.
Ein Leben im Gleichgewicht
Präventionswegweiser e.V.
Mensch Mann - Herausforderungen der Jungen- und Männerarbeit an die Zivilgesellschaft, an die Politik und an die Wirtschaft Luxembourg,
Desperate Housewives Quelle: Emnid-Omnibusbefragung Dez 04, 384 Frauen im Alter von
Standards und Haltungen
Sonntag der Weltmission EBM INTERNATIONAL 2010 Seite 1 Schritte ins Leben wagen Sonntag der Weltmission 2010.
News Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht08/2011 © Verlag Fuchs AG Gewalt Fragen und Antworten Betrachten Sie den 10vor10 Beitrag Pöbeleien, Drohungen,
Kapitel 10. Feminismus Begriffliches Ideologische Grundlagen
FrauenNotruf RHK e.V., Simmern
WOHNQUALITÄT IN COESFELD. Alter und Geschlecht der Befragten Es handelt sich hierbei von einer Frauen dominierte Umfragen. Im Durchschnitt sind die.
Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V.
Streetwork Beziehungsarbeit Akzeptierende Jugendarbeit Gruppen- oder Szenearbeit EinzelfallhilfeVermittlung Hilfe bei der Lebensbewältigung Erlebnisorientierte.
Willkommen zur letzten Stunde!
Individualpädagogik: Beziehung statt Erziehung?
Computer an der Oberstufe Computer allein können den Unterricht nicht verändern. Voraussetzungen für den Einsatz des Computers sind: - die pädagogische.
braucht konkrete Schritte
Die Zuständigkeiten des LWV Hessen Integrationsvereinbarung
Brückenjahr in Celle 2007 – the bridge of no return
Gemeinsam gegen Gewalt
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Ausländische Gefangene
Mayek, Siegert GbR 0951/ Ob. Stephansberg Bamberg Projektzeitraum bis Zielgruppe (max. 20 TN unter 25 Jahre – Ein/ Ausstieg.
Zusammengestellt im Rahmen des Erfa-Treffens vom 27. Juni 2013 in Olten. Autorin: Corinne Caspar, RADIX Leiterin des Nationalen Programms «Die Gemeinden.
Wer wir sind und was wir machen:.
Verflüssigen von Eigenschaften
Generation Z: Zielgruppe Berufsschüler
Referentin: Sofia Michaela Klonovsky
Frauen, Männer, Internet Vortrag: Global Village 1999 Hanappi-Egger TU Wien Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung.
Heilung Genesung Recovery
Gendertraining Ursula Kress, Hümeyra Ak. Gender?
Evaluationsprojekt PerSEH Evaluationsprojekt PerSEH Prof. Dr. Albrecht Rohrmann und Dipl. Gerontol. Cordula Barth Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer.
TYPISCH DEUTSCH ?!.
Sprungbrett e.V. – Verein für sozialpädagogische Dienste Betreutes Wohnen in der Zeit von
Modul für Mitarbeitende in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (Ehren-und Hauptamtlich) Ev. Bildungswerk, CHH 2012 Grundlagenwissen Sexualisierte Gewalt.
Wohnungslosenhilfe in München
Gender Budgeting in der Gemeinde Meran Referat für Frauenfragen Vortrag von Stadträtin Gabriela Strohmer.
Jugendliche in Simbabwe
Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen – Teilhabe ermöglichen 29.–30. September 2015 in Berlin.
Spendenprojekt Indien “Helping Hand“. Spendenprojekt Indien „Helping Hand“ Andhra Pradesh ist einer der ärmsten Bundesstaaten Indiens.
Was für eine Person ist sie/er?
Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport Jugendverbandstag Niedersächsischer Volleyball Verband 20. Juni 2015 Referentin : Christiane Wiede Coaching I.
TATORT ODER BUSHALTESTELLE? Könnte an Ihrer Hautfarbe liegen.
Gesundheitsrisiko Männlichkeit
magazin für ein besseres leben
 Präsentation transkript:

Kleine Schritte – große Wirkung Innsbruck, Martina Bodenmüller Streetwork

Die Straßenszene Momentaner Lebensmittelpunkt und "Ersatzfamilie" Dennoch für viele "Durchgangsstation" Geschlechts- spezifische Szenestrukturen

Wie viele hielten sich am Ende des Untersuchungszeitraums noch in der Szene auf? aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003

Kriminalität - Kriminalisierung Szenen als "Störenfriede" Kritische Überlebensstrategien Gewalt als männliche "Konfliktlösungs- methode" Strafverfolgung und Haft

Wie viele Jungen / Männer und Mädchen / Frauen waren bereits inhaftiert? aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003

Wohnungslosigkeit Meist kein Dauerzustand Trotz Hilfsangeboten sind viele ohne Unterkunft "auf der Straße" Spätestens nach einem Jahr findet sich häufig eine Perspektive

Wo lebten die Wohnungslosen? aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003

Perspektiven jenseits der Straße Abschied von der Szene ist meist kein zielgerichteter "Ausstieg" Durchbrochene Prozesse des Herauswachsens mit Rückschlägen und Stabilisierungsphasen Am Ende der Unter- suchung lebten die meisten in "gesicherten" Wohnverhältnissen

Wie sah die letzte bekannte Wohnsituation der vorher Wohnungslosen aus? aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003

"Herauswachsen" aus der Szene Reaktionen der Familie Beziehungen und soziales Umfeld Partnerschaften Normalisierung der Lebens- verhältnisse Schule und Beruf Auf der Straße entwickelte Stärken Faktoren und Ressourcen:

Unterstützungsmöglichkeiten durch Streetwork Beziehungsaufbau, Misstrauensabbau Individuelle, bedürfnis- gerechte Hilfen Akzeptieren und Zeit lassen Lebensweltnahe und auch unkonventionelle Konzepte Strukturelle Veränderungen durch Vernetzung Hinwirken auf gesamtgesellschaftliche Integration © Martina Bodenmüller 2003