Erfahrungen in der ambulanten Rauchertherapie.

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 Präsentation transkript:

Erfahrungen in der ambulanten Rauchertherapie

Gliederung des Vortrages: Teil 1 - Einleitung Teil 2 - Suchtmodell-/Suchtentstehung Teil 3 - Behandlungsangebot Teil 4 - Fallbeispiele

Warum ambulante Raucherberatung an einem Suchtkrankenhaus ?

Da bei der Behandlung von abhängigen Rauchern mit einem hohen Anteil von erfolglosen Rauchstoppversuchen und mit Rückfällen gerechnet werden muss, ist die Erfahrung von Suchtexperten hilfreich. Rauchen ist eine chronische Erkrankung und der Weg zur Rauchfreiheit ist ein längerer Prozess.

Die hohe Rückfallsrate sollen beide beteiligten Seiten nicht als Versagen oder Scheitern interpretieren.

Der Rauchstopp ist wohl die bedeutendste gesundheitsbezogene Maßnahme die sich unmittelbar auf die Lebenserwartung auswirkt. Bei 30jährigen -- plus 10 Jahre Bei 40jährigen -- plus 9 Jahre Bei 50jährigen -- plus 6 Jahre Bei 60jährigen -- plus 3 Jahre

2,3 Millionen Österreicher rauchen ca. 30 % 1,2 Millionen sind Männer 1,1 Millionen sind Frauen 1,3 Millionen wollen das Rauchverhalten ändern 860.ooo wollen weniger rauchen 420.ooo wollen mit dem Rauchen aufhören

Entwicklungen…… …..der Frauenanteil nimmt zu, bei den 15jährigen sind mehr Mädchen als Jungen betroffen …..die Raucher werden immer jünger, 12% der 12jährigen rauchen regelmäßig

Raucher verursachen 15% der Gesundheitskosten

Gliederung des Vortrages: Teil 1 - Einleitung Teil 2 - Suchtmodell-/Suchtentstehung Teil 3 - Behandlungsangebot Teil 4 - Fallbeispiele

Suchtmodell Wohltuend wirkende Substanzen und Verhaltensweisen werden im Belohnungssystem verstärkt Im Suchtgedächtnis wird das Suchtverhalten gespeichert

Neurobiologische Nikotinwirkung Nikotin aktiviert innerhalb von wenigen Sekunden das Belohnungssystem 1. Konzentrationssteigerung, Steigerung der Vigilanz 2. angenehmes Gefühl, Ruhe, Wohlbefinden, Stressabbau, Ängsteabbau 3. Herzfrequenzsteigerung, Anregung der Verdauung, Unterdrückung des Hungers

Erfahrene Raucher können diese Wirkungen steuern Niedrige Dosierung: Erhöhung der Lernbereitschaft und Leistungsfähigkeit, Dopamin vermittelt Bolus (Rauchen einer Zigarette): Angenehme Stimulation, Aktivierung, Antriebs- und Aufmerksamkeitssteigerung, Konzentrationserhöhung, Appetitabnahme cholinerg vermittelt Sehr hohe Dosierung: Beruhigung, Sedierung, Entspannung, vermittelt durch cholinerge Blockade Erfahrene Raucher können diese Wirkungen steuern KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Quelle: Dr. Johanna Rohrer 13

KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Nikotin ist dopaminerg verstärkend affektiv regulierend aktivierend auf das endogene Opioidsystem wirksam in cognitiven Prozessen Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Nikotinwirkung äußerst komplex ist. KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz 14

Somatische Nikotinwirkung Raucher Nichtraucher Überdosierung Herzfrequenzsteigerung Schwindel Leibschmerzen Blutdruckerhöhung Kopfschmerz Atemnot Abnahme von Übelkeit Krämpfe Hautwiderstand und Erbrechen Hörstörung Hauttemperatur Kopfschmerz Sehstörung Tachykardie Arrhythmie Blutdruckabfall komatöse Zustände Hypothermie Antidiurese Diarrhoe Tremor Regelmäßiges Rauchen führt zu einer zentralen, vorwiegend peripheren Toleranz. KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Quelle: Dr. Johanna Rohrer Quelle: Dr. Johanna Rohrer 15

Kriterien einer Sucht Starker Zwang zu Rauchen Dosissteigerung Kontrollverlust Toleranzentwicklung Entzugssymptome Fortsetzung des Rauchens trotz Schädlichkeit Vernachlässigung von anderen Aktivitäten

Die Vermehrung der Rezeptoren (Up-Regulierung) entspricht der Suchtentwicklung

Raucheranamnese Mehr als 5 Zigaretten ist ein Indikator für Abhängigkeit, besonders bei Kindern und Jugendlichen 2. Zeitpunkt der ersten Zigarette nach dem Aufstehen ist Indikator für körperliche Abhängigkeit (nächtliches Aufstehen) 3. Entzugssymptome 4. Abstinenzversuche 5. Einstiegsalter 6. Rauchverhalten der Umgebung 7. Anzahl der Zigaretten und welcher Art (Filterlose, Light-Zigaretten) andere Rauchwaren KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz 18

Fagerström-Test für Nikotinabhängigkeit Wann nach dem Aufstehen rauchen Sie Ihre erste Zigarette? Innerhalb von 5 Minuten 3 6 – 30 Minuten 2 31 – 60 Minuten 1 nach 60 Minuten 0 Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist das Rauchen zu lassen? Ja 1 Nein 0 Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen? die erste am Morgen 1 andere 0 Wie viele Zigaretten rauchen Sie im allgemeinen am Tag? Bis 10 0 11 – 20 1 21 – 30 2 31 und mehr 3 Rauchen Sie morgens im allgemeinen mehr als am Rest des Tages? Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen?

Dysphorie oder depressive Stimmungslage Entzugsymptome Reizbarkeit, Frustration oder Ärger Schlaflosigkeit Gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme Angstgefühl Ruhelosigkeit oder Ungeduld Dysphorie oder depressive Stimmungslage Konzentrations- schwierigkeiten KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz 20

Aufhören lohnt sich immer ! Nach…. 20 Minuten Puls + Blutdruck normal, Hände + Füße normale Temperatur 8 Stunden Sauerstoff- und Kohlenmonoxid-Spiegel wieder normal 24 Stunden Rückgang des Herzinfarktrisikos 48 Stunden Nervenenden beginnen sich zu regenerieren, Verbesserung der Geruchs- und Geschmacksorgane 2-3 Monaten Kreislauf stabilisiert sich, Lungenfunktion verbessert sich 1-9 Monaten Rückgang von Hustenanfällen, Verstopfung der Nasennebenhöhlen, Infektionsgefahr, Kurzatmigkeit, Abgespanntheit 1 Jahr Herzinfarktrisiko sinkt auf die Hälfte 5 Jahren Risiko für Lungen-, Mund- und Speiseröhrenkrebs halbiert 10 Jahren Lungenkrebsrisiko gleich hoch wie bei Nichtrauchern 15 Jahren Herzinfarktrisiko wie bei Nichtrauchern

Gliederung des Vortrages: Teil 1 - Einleitung Teil 2 - Suchtmodell-/Suchtentstehung Teil 3 - Behandlungsangebot Teil 4 - Fallbeispiele

Raucherambulanz des KH-Maria Ebene (1) bisher 230 Patienten durchschnittliches Alter 46 Jahre Frauenanteil: 53,5 % Männeranteil: 66,5 % Zuweisungsmodus: 65 % aus Eigeninitiative (!) 10 % Fachärzte 10 % Hausärzte 15 % Ambulanz Maria Ebene Anzahl des täglichen Zigarettenkonsums: 30 Stück Alter zu Beginn des regelmäßigen Rauchens: 17 Jahre Fagerströmwert: 6,7 % Kohlenmonoxidwert: 20 ppm, 3,5 % Hb Abstinenzversuche: 30 % sehr viele Versuche 10 % paramedizinische Behandlungen

Raucherambulanz des KH-Maria Ebene (2) Beratungs- und Behandlungsangebot Persönliches, ausführliches Abklärungsgespräch Erhebung der Raucheranamnese Diagnoseerstellung

Raucherambulanz des KH-Maria Ebene (3) Raucheranamnese ICD 10 FTND Fagerströmtest zur Nikotinabhängigkeit Folgeschäden Anzahl der Abstinenzversuche Welche Therapien Aktuelle Motivation Risikofaktoren für Rückfälle (Depressionen, andere Suchtkrankheiten, Gewichtsprobleme, Rauchverhalten in der Umgebung) CO Gehalt der Atemluft KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz 26

Raucherambulanz des KH-Maria Ebene (4) Vereinbarung einer Behandlung unter Einbeziehung von Vorerfahrungen  individuelles auf die Person zugeschnittenes Behandlungskonzept

Raucherambulanz des KH-Maria Ebene (5) Medikamentöse Behandlung Akupunktur Hypnose / Entspannungstechniken Sport Selbsthilfeprogramme / Allen Carr Internetforen Einzel- und Gruppenpsychotherapie

Medikamentöse Maßnahmen Nikotinersatzpräparate Anderwertige spezielle Medikamente

Nikotinersatzpräparate 1. Nikotinpflaster 2. Nikotinkaugummi, Lutschtabletten 3. Inhalatoren 4. Nikotinsprays

Gegenanzeigen: Vorsichtsmaßnahmen: Nebenwirkungen: Patienten mit einem rezenten Myokardinfarkt oder mit schwerer Arrhythmie oder instabiler Angina. Vorsichtsmaßnahmen: Kardiovaskuläre Erkrankungen, Nieren- oder Leberfunktionsbeeinträchtigung, Diabetes mellitus, Phäochromocytom, Hyperthyreose, periphere Gefäßkrankheit, Magengeschwür, Schwangerschaft, Stillzeit Nebenwirkungen: Schwindel, Kopfschmerzen, gastrointestinale Störungen, Erkältung und grippeartige Symptome, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, lebhafte Träume, Myalgie, Angstzusände, Reizbarkeit, Schläfrigkeit und Dysmenorrhoe. Das Pflaster kann auch mit Hautreaktionen verbunden sein. Der Nasenspray kann auch mit Nasenbluten, Ohrenbeschwerden und Tränenfluss verbunden sein. KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz 31 Reference Sweetman SC (Ed). Martindale: The Complete Drug Reference. London. Pharmaceutical Press. 34th Edition. 2005.

Entwöhnungsspezifische Medikamente Direkt am Nikotinrezeptor wirkend - Vareniclin - vermindert das Verlangen reduziert die angenehmen Effekte Antipressiva: Bupropion, Beeinflussung der Stressachse: Nortriptylin Doxepin Sonstige: Kreislaufmittel und Antieptileptika

Vareniclin Max. innerhalb von 3-4 Stunden erreicht Dualer Wirkmechanismus Reduziert Verlangen und Entzugssymptome Antagonistische Wirkung: reduziert Verstärkungseffekte des Rauchens Resorption Max. innerhalb von 3-4 Stunden erreicht Steady-State innerhalb von 4 Tagen Bioverfügbarkeit durch Nahrungsaufnahme oder Tageszeit der Einnahme nicht beeinflusst KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Quelle: Dr. Johanna Rohrer 33

KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Vareniclin Überlegene Wirksamkeit beim Aufgeben des Rauchens vs. Bupropion oder Placebo nach 12 Wochen Mit Vareniclin konnten 44% das Rauchen aufgeben 4x höhere Wahrscheinlichkeit für eine Aufgabe des Rauchens mit Vareniclin vs. Placebo 2x höhere Wahrscheinlichkeit für eine Aufgabe des Rauchens mit Vareniclin vs. Bupropion KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz 34

Der Nikotinrezeptor spielt eine Schlüsselrolle Ref1/SGR/ 616/2/1/6-8 Ref2/Changeux/211/1/1/2-8 Ref3/Fiore/ 9/1/1/2-3; 9/1/4/1-7 Ref4/Kandel/ 18/1/3/4-10 Nikotin aktiviert die Rezeptoren im ventralen Tegmentum und führt so zu einer Ausschüttung von Dopamin in den Nucleus accumbens. Dies führt zu einem kurzfristigen Belohnungs-/Zufriedenheitsgefühl, das mit dem Rauchen verbunden ist. Ref5/Schroeder/487/1/4/12-15 References Surgeon General’s Report. The Health Consequences of Smoking. 2004. Fiore MC, Bailey WC, Cohen SJ, et al. Clinical Practice Guideline: Treating Tobacco Use and Dependence. US Department of Health and Human Services. Public Health Service; June 2000. Available at: www.surgeongeneral.gov/tobacco/default.htm. Changeux JP et al. Brain Nicotinic receptors: structure and regulation, role in learning and reinforcement. Brain Research Reviews 1998; 26:198-216. Kandel D et al. Prevalence and demographic correlates of symptoms of last year dependence on alcohol, nicotine, marijuana and cocaine in the U.S. population. Drug and Alcohol Dependence. 1997;44:11-29. Schroeder SA. What to Do With a Patient Who Smokes. JAMA. 2005;294:482-487.

Bupropion Ref1/Fiore/72/1/5/1-2 Ref2/Hayes/72/2/1/5-9 Selektiver Hemmer der neuronalen Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin mit minimalem Effekt auf die Wiederaufnahme von Serotonin. Vermutlicher Effekt in der Raucherentwöhnung durch noradrenerge und/oder dopaminerge Mechanismen. Ref2/Hayes/73/1/3/5-7 KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Quelle: Dr. Johanna Rohrer 36 References Fiore MC, Bailey WC, Cohen SJ, et al. Clinical Practice Guideline: Treating Tobacco Use and Dependence. US Department of Health and Human Services. Public Health Service; June 2000. Available at: www.surgeongeneral.gov/tobacco/default.htm. Hays JT, Ebbert JO. Bupropion for the Treatment of Tobacco Dependence. CNS Drugs. 2003;17:71-83. Zyban Package Insert. Nov 2005. Zyban is a registered trademark of GlaxoSmithKline.

Bestehendes Anfallleiden oder Krampfanfälle in der Anamnese Gegenanzeigen: Bestehendes Anfallleiden oder Krampfanfälle in der Anamnese Bekannter ZNS-Tumor Bestehende oder anamnestisch bekannte Diagnose von Bulimie oder Anorexia nervosa Patienten mit abruptem Alkoholentzug oder oder Entzug von Arzneimitteln Gleichzeitige Anwendung mit einem Monoaminoxidase-Inhibitor(MAOI) Überempfindlichkeit gegenüber Bupropion oder einem der sonstigen Bestandteile Schwere Leberzirrhose Anamnese mit bipolarer Störung Schwangerschaft und Stillzeit: Bupropion sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Prädisponierende Risikofaktoren für Krampfanfälle; Leber- und Nierenfunktionsbeeinträchtigung; ältere Patienten; gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die über Cytochrom P450 2D6 metabolisiert werden, Depression Nebenwirkungen: Die häufigste Nebenwirkung ist Schlaflosigkeit ZybanPI/p8-9 KH Stiftung Maria Ebene/Frastanz Quelle: Dr. Johanna Rohrer 37 Reference Zyban Package Insert. Zyban is a registered trademark of GlaxoSmithKline.

Behandlungsmöglichkeiten Medikamentöse Behandlung Akupunktur Hypnose / Entspannungstechniken Sport Selbsthilfeprogramme / Allen Carr Internetforen Einzel- und Gruppenpsychotherapie

Gliederung des Vortrages: Teil 1 - Einleitung Teil 2 - Suchtmodell-/Suchtentstehung Teil 3 - Behandlungsangebot Teil 4 - Fallbeispiele

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!