Till Markus Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht

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 Präsentation transkript:

Internationales (Meeres)Umweltrecht und seine Auswirkungen auf die Seeschifffahrt Till Markus Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht Zentrum für Transnationale Studien (ZenTra) Universität Bremen

Seeschifffahrt im internationalen Umweltrecht Schifffahrtsakteure aus verschiedenen Staaten nutzen Umweltmedium Meer grenzüberschreitend Seeschifffahrt stellt zunehmend lediglich eine unter vielen Nutzungen der Meere & Stressoren der Meeresumwelt dar. Umweltrecht schützt die Umwelt als Ganzes. Das Meer nur sehr eingeschränkt nationaler Hoheitsgewalt unterworfen („Jur. Flickenteppich“). Regelungen sind meist nur international sinnvoll (Effektivität & „equal playing field“).

Klassische & Neue Nutzungsformen Klassische Nutzungen Schifffahrt, Aquakultur, Tourismus, Meeresbergbau (Öl, Gas, Sand, etc.) Neue Nutzungen Genetische Ressourcen Energiegewinnung CCS, Climate Engineering, etc.

Effekte Allgemein… Klimawandel Schifffahrt Wärmer, höher, saurer… Neue Artenzusammensetzung Zunahme von Stürmen, veränderte Strömungsbedingungen Neue arktische Schifffahrtsrouten, steigend Zahl an Eisbergen Schifffahrt Potentielle Unfälle (Einbringung von Schadstoffen und Wracks…) Atmosphärische Verschmutzung (CO2, NOx, SO2, etc…) Öl, BilgenH2O, Ladungsrückständen, Ballastwasser, Schiffslärms Im Hafen: Lärm und atmosphärische Verschmutzungen

Drei globale Trends für die Seeschifffahrt Steigender Koordinierungsbedarf, Inhaltlich und räumlich Steigende Anforderungen durch das sich rasant entwickelnde int. und regionalen Meeresumweltrecht Steigende Sicherheitsanforderungen Risikomanagement, Polluter Pays Principle, Vorsorgeansatz

Entwicklung des internationalen Meeresumweltrechts Sektorale, regionale Einzelfallregelungen Unsystematisch / fragmentiert Reaktiv („ex post“) Internationalisierung Programme, Pläne & Strategien proaktiv, also vorsorglich systematisch leitbildorientiert raumbezogen Prinzipienbasiert (Vorsorge, Ökosystemansatz, P.P.) Kohärenz unterschiedlicher sektoraler Rechtssätze

Wirkweisen des internationalen Umweltrechts Umweltrelevante Normen entstehen in den unterschiedlichsten Foren, z.B. Internationaler Seegerichtshof, UNFCCC OSPAR, HELCOM, ASCOBANS, EU-(Meeres)Umweltrecht. Regelungen erfolgen im Rahmen der IMO

Architektur des Internationalen Seerechts Art. 211 SRÜ Die Staaten stellen im Rahmen der zuständigen internationalen Organisation […] internationale Regeln […] zur Verhütung, Verringerung und Überwachung der Verschmutzung der Meeresumwelt durch Schiffe auf und fördern, wo es angebracht ist in derselben Weise, die Annahme von Systemen der Schiffswegeführung, um die Gefahr von Unfällen, die eine Verschmutzung der Meeresumwelt, einschließlich der Küste […] durch Verschmutzung verursachen könnten, auf ein Mindestmaß zu beschränken.

Relevante IMO-Abkommen Schiffssicherheit INTERVENTION 1969 / INTERVENTION-Protokoll 1973 Ü.E. über die Vorsorge, Bekämpfung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Ölverschmutzung 1990/2000 Haftungsabkommen ICCL, Bunker, NUCLEAR, FUND Verschmutzung durch den Schiffsbetrieb MARPOL, insbesondere Anlagen I – VI Bewuchsschutzsysteme (2008) Ballastwasser „Hong-Kong Recycling“ / „Nairobi Wrecks“

Bedeutsame Entwicklungen für die Seeschifffahrt im Meeresumweltrecht Seeschifffahrtsumweltrecht Ballastwasser; Recycling; Wrecks Arktis & Antarktis (Polar Code) Market Based Measures Klimaschutz Klimarahmenvertrag 2015 Artenschutz und Fischereimanagement Biodiversitäts- und Gebietsschutz Spatial planning & ICZM Zertifizierung

Fazit und Ausblick… Regulierung zum Schutze der Umwelt wird zunehmen… Wie kann die Seeschifffahrt sich auf den umweltbedingten Wandel einstellen? Welchen Beitrag kann sie zu den Umweltherausforderungen leisten? Wie kann sie davon ökonomisch profitieren? „Sustainableshipping“ bietet ökonomisch interessante Perspektiven…

Ende