Die koloniale Welt am Vorabend des Zweiten Weltkrieges

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 Präsentation transkript:

Die koloniale Welt am Vorabend des Zweiten Weltkrieges

Europäische Expansion 1400-1700

Elmira, Ghana, 1580

Ergebnisse der frühen europäischen Expansion Zusammenbruch vieler amerikanischer Kulturen und Gesellschaften Gründung von Siedlungskolonien in den Amerikas Schaffung eines Netzes von Stützpunkten an der afrikanischen Küste und Etablierung des ‚Dreieckhandels‘ Aufbau von Faktoreien (Handelsniederlassungen) und lokaler Herrschaft staatlich geförderter europäischer Fernhandelsgesellschaften in Asien

Mittel und Instrumente der europäischen Expansion Technische Entwicklungen: hochseetaugliche Schiffe, Aufbau von Kommunikationssystemen, überlegene Militärtechnik Staatliche Unterstützung Kapital Bedingungen in Europa: fragmentierte Macht fördert Konkurrenz und Innovation; Staaten integrieren sich, Gewaltmonopol des Staates, Aufbau effizienter Verwaltungen

Europäische Kolonisierung bis ca. 1800

Wandel der Formen von Kolonialismus Übergang vom Kolonialismus der Handelsgesellschaften zum Kolonialismus der Nationalstaaten

Koloniale Expansion bis 1870

Aufteilung Afrikas bis 1885

Beispiel: Batavia

Batavia um 1930

Batavia um 1930

Dakar um 1920

Koloniale Welt 1939

Zivilisierende Missionen „White man´s burden“ Ethische Politiek Mission civilisatrice

Erklärung der Berliner „Kongokonferenz“ 1884/85 „Alle Mächte, welche in den gedachten Gebieten Souveränitätsrechte oder einen Einfluss ausüben, verpflichten sich, die Erhaltung der eingeborenen Bevölkerung und die Verbesserung ihrer sittlichen und materiellen Lebensweise zu überwachen und an der Unterdrückung der Sklaverei und insbesondere des Negerhandels mitzuwirken; sie werden ohne Unterschied der Nationalität oder des Kultus alle religiösen, wissenschaftlichen und wohlthätigen Einrichtungen und Unternehmungen schützen und begünstigen, welche zu jenem Zwecke geschaffen und organisiert sind, oder dahin zielen, die Eingeborenen zu unterrichten und ihnen die Vortheile der Zivilisation verständlich und werth zu machen“.

Formen und Strukturen kolonialer Herrschaft System Direkte und indirekte Verwaltung Steuern Sklaverei und Zwangsarbeit Wirtschaft, Technik, Entwicklung Bildung

Herrschaftssystem Autokratische Elemente Despotische Elemente Gatekeeper State

Machtmittel: Armee und Polizei

Direkte Verwaltung Kolonialministerium Vizekönig – Generalgouverneur - Gouverneur Ministerien Provinz- bzw. Distriktebene

Indirekte Verwaltung

Steuern und Finanzen Importzölle (=Kaufkraftentzug) Monopole (z.B. Salz in Indien; Opium in Vietnam) Nettogewinn für Metropole Aufwendungen der europäischen Verwaltung Aufwendungen für Kolonien

Sklaverei und Zwangsarbeit Afrikanische Sklavengesellschaften Alltägliche Praxis der Zwangsarbeit

Wirtschaft, Technik, Entwicklung Beispiel Eisenbahnen

Bevölkerungsentwicklung Anstieg durch sinkende Kindersterblichkeit bei gleich bleibender Fertilität Unbestreitbare Erfolge westlicher Medizin und Sozialhygiene

Ländliche Regionen Bauern: konservative Traditionalisten?

Kolonialregime und ländliche Bevölkerung Kapitalakkumulation bei Landbesitzern, reichen Bauern, Händlern und Geldverleihern Grenzen traditioneller Landwirtschaft Keine oder zuwenig Kleinkredite, Bildung, neues Saatgut, Dünger Ergebnis: Auseinanderklaffen der Einkommensschere

Bildung Autochthone Traditionen ‚Uplifting little brown brothers‘: die Philippinen Grundschulen Hochschulen

Erosion und Nationalismen Diskrepanz von kolonialen Versprechungen und kolonialem Alltag Aufnahme westlicher Ideale durch kleine Bildungselite Kommunikative Vernetzung Vereinigung von Bildungselite und bäuerlicher Bevölkerung Kommunismus als ideologische und systemische Alternative

Zukunftserwartungen

Zusammenfassung Europäische Expansion bis 1700 Europäischer Kolonialismus bis 1870 Europäischer Kolonialismus im Zeichen des Imperialismus Zivilisierende Missionen Formen und Strukturen kolonialer Herrschaft Leistungen des Kolonialismus Erosion von kolonialen Ordnungen und Entwicklung von Nationalismen