2. 2 Pressekonferenz im BMG am 11. Dezember 2007.

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 Präsentation transkript:

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Pressekonferenz im BMG am 11. Dezember 2007

Seit 1.1.2008 226 KH (Stand 15.05.08)

Inhalte des ersten nationalen Aktionstages (22.10.08) Lokale Aktionen in den beteiligten Krankenhäusern Beiträge in Fernsehen und Printmedien Unterstützung/Aktionen durch Partner Themen Technik der Händedesinfektion Effektivität der Händedesinfektion auf Transmission Hautpflege

Hintergrund der Aktion 500.000 NI / Jahr in deutschen KH Die Händedesinfektion (HD) schützt Patienten und Personal vor Infektionen. Kostendruck, Stellenabbau, schneller Wandel von med. Technik & Therapie erschweren eine dauerhaft hohe Compliance der HD im klinischen Alltag. Mit „ASH“ soll den Krankenhäusern ein Rahmen gegeben werden, in dem Sie die Compliance der HD dauerhaft erhöhen können.

Ziele von ASH Steigerung der Compliance der HD in deutschen Krankenhäusern Optimierung des Arbeitumfeldes hinsichtlich der Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmittel Verbesserung der Patientenversorgung durch Reduktion von NI Verankerung als Qualitätsparameter

Händehygiene - schon immer ein wichtiges Thema Was ist anders bei ASH? - ASH ist Teil der weltweiten WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care“ ASH wird unterstützt von dem Bundesministerium für Gesundheit den Interessenverbänden des Gesundheitswesens den Medien Bei ASH ist Händehygiene ein Thema der Öffentlichkeit (Patienten) verschiedener Berufsgruppen & Bereiche der Krankenhäuser (nicht allein ein Thema der Hygiene!) - ASH bewirkt zeitgleiche Aktionen in vielen deutschen KH

Nosokomiale Infektionen Hände-desinfektion und Nosokomiale Infektionen

Nosokomiale Infektionen Endogene Ursachen: Erreger der Patienteneigenen Flora (Haut, Gastrointestinal- u. Respirationstrakt) Exogene Ursachen: Transmission von Keimen anderer Patienten, kontaminierten Gegenständen, Wasser, Luft) Frauen, die von Hebammen entbunden wurden geringere Mortalität als rauen, die von Medizinern entbunden wurden.

Ca. 20-30% aller Nosokomialer Infektionen sind durch Händedesinfektion zu vermeiden (Annähernd alle exogen verursachten und auch ein Teil der endogen verursachten) Eine Transmissions-assoziierte Kolonisation kann zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Infektion führen

Händedesinfektion- eine Evidenz-basierte Infektionskontroll-Maßnahme

Ignaz Semmelweis 1847 Hände waschen mit chlorhaltiger Lösung vor jeder Patientin Mortalität unter Wöchnerinnen von 12,3% auf 1,3 % gesenkt

Beispiel: Krankenhausweites Programm zur Händedesinfektion Multimodales Programm zur Erhöhung der Händedesinfektions-Compliance 1.Übergreifende Arbeitsgruppe (Schwestern, Ärzte, Administration, Service) 2. Poster, von Mitarbeitern entworfen 3. Regelmäßige Ergebnisrückkopplung 4. Kitteltaschenflaschen 5. HD-Spender an allen Betten Pittet D et al. Lancet. 2000;356:1307-1312.

Der Alkohol haut mich um… www.hopisafe.ch

HD Compliance von 48% auf 66% Ergebnis HD Compliance von 48% auf 66%  Prävalenz nosokomialer Infektionen von 16,9% auf 9,9%  MRSA Transmissionsrate von 2,16 auf 0,93/1000 Patiententage Durchschnittlichen Compliance auf 66% erhöht. Pittet D et al. Lancet. 2000;356:1307-1312.

Bedeutung der HD in der modernen Medizin Eine hohe HD Compliance verringert die Rate nosokomialer Infektionen sowie die Transmission multiresistenter Erreger, z. B. MRSA Pittet et al. Effectiveness of a hospital wide programme to improve compliance with hand hygiene. Lancet. 2000;356:1307-12.

Beispiel: Swiss hand hygiene campaign

Schätzungsweise 17 000 nosokomiale Infektionen 2006 verhindert Anstieg der HD Compliance in den 116 beteiligten Häusern um 25% innerhalb von 4 Monaten Schätzungsweise 17 000 nosokomiale Infektionen 2006 verhindert Schätzungsweise 60 000 000 CHF im Jahre 2006 eingespart

Wie sollte eine Händedesinfektion erfolgen?

Bei der Einreibung des Hände-desinfektionsmittels Benetzungslücken vermeiden!

Wann sollte eine Händedesinfektion erfolgen? Indikationen entsprechend der Richtlinien der WHO und des Robert-Koch Institutes

1 = VOR Patientenkontakt 2 = VOR einer aseptischen Tätigkeit 3 = NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien 4 = NACH Patientenkontakt 5 = NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung

1 = VOR Patientenkontakt Die Händedesinfektion erfolgt, bevor der Mitarbeiter den Patienten berührt. Zum Beispiel: Vitalfunktionen messen Auskultieren Palpieren

2 = VOR einer aseptischen Tätigkeit Die Händedesinfektion erfolgt unmittelbar vor einer aseptischen Handlung Zum Beispiel: Kontakt mit invasiven Devices (Katheter, Vorbereitung i.v. Medikation etc.) Kontakt mit nicht intakter Haut (Verbände, Injektionen etc.)

3 = NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien Die Händedesinfektion erfolgt unmittelbar nach Kontakt zu potentiell infektiösem Material Zum Beispiel: Schleimhautkontakt (Mundpflege, Absaugen) Kontakt mit nicht intakter Haut (Verbände) Kontakt mit invasiven Devices (Blutentnahme über Katheter, Wechsel von Sekretbeuteln, Absaugen etc.) Entfernen von Urin, Stuhl oder Erbrochenem

4 = NACH Patientenkontakt Die Händedesinfektion erfolgt nach Verlassen der unmittelbaren Patientenumgebung Zum Beispiel: Waschen Klinische Tätigkeiten wie Puls/Blutdruck messen, Auskultieren, Palpieren Nach dem Ausziehen der Handschuhe

5 = NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung Die Händedesinfektion erfolgt nach Verlassen der unmittelbaren Patientenumgebung, ohne direkten Kontakt zum Patienten gehabt zu haben Zum Beispiel: Direkter Kontakt mit Bett, Infusiomaten, Monitoren am Bettplatz, Beatmungsgerät etc. Persönliche Gegenstände des Patienten

Eigene Schwerpunkte auf Station erheben... 1 = VOR Patientenkontakt 2 = VOR einer aseptischen Tätigkeit 3 = NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien 4 = NACH Patientenkontakt 5 = NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung Eigene Schwerpunkte auf Station erheben...

Handschuhe + Händedesinfektion

Handschuhe ersetzen n i c h t die Händedesinfektion! Handschuhe sind ein wichtiger und sinnvoller Schutz des Personals! Handschuhe vermindern die Keimlast an den Händen des Personals, v. a. bei der Pflege von Pat. mit multiresistenten Erregern. Der Gebrauch von Handschuhen verhindert NICHT Transmission von Erregern! Deshalb ist vor und nach Handschuhgebrauch eine HD durchzuführen! Handschuhe ersetzen n i c h t die Händedesinfektion!

Weitere Informationen unter: www.aktion-sauberehaende.de Fragen zur Kampagne bitte an: aktion-sauberehaende@charite.de