Hauptseminar ‚Emotionale Intelligenz’

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 Präsentation transkript:

Hauptseminar ‚Emotionale Intelligenz’ Wintersemester 2002/ 2003 Lehrstuhl für Operations Research und Systemtheorie Studenten: Harald Aigner, Bernhard Schneider, Christian Becker Thema: Gehirn Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Gehirn Gliederung Teil 1: Evolutionäre Entwicklung Aufbau und Aufgaben Teil 2: Nervensystem Aufgaben der Bestandteile Teil 3: Neuronale Netze Schädigungen und Folgen Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolution Einleitung Ziel Vorgehensweise Entwicklung Erhaltung der Art bessere Anpassung durch Emotion und Erwartung Ziel der Evolution ist es, die Art zu erhalten und das Überleben zu sichern. Dazu bediente sich die Evolution der Verwendung von Emotionen, was folgende Vorteile mit sich bringt, u.a: -Optimierung der Informationsverarbeitung -Verbesserung der Anpassungsfähigkeit -Motivation -intelligentere Interaktion Auch eine irrationale Handlung, also eine Handlung aus dem Bauch heraus ist gewollt. Sie stellt zunächst eine Art Unangepasstheit an die aktuelle Situation dar. Dies führt in der Regel dazu, daß wir nun versuchen, uns mit diesem Mangel auseinanderzusetzen und ihn zu beheben. Entwicklung Stufenweise Erneuerung als physischer Aufsatz Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolutionäre Entwicklung Gehirn Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolutionäre Entwicklung Gehirn Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolutionäre Entwicklung Gehirn Reptiliengehirn (Hirnstamm) Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolutionäre Entwicklung Gehirn Reptiliengehirn (Hirnstamm) älteres Säugetiergehirn (limbisches System) Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolutionäre Entwicklung Gehirn jüngeres Säugetiergehirn (Großhirn) Reptiliengehirn (Hirnstamm) Das Gehirn ist nach der Reihenfolge der evolutionären Entwicklung in die 3 Teile -Reptiliengehirn -älteres Säugetiergehirn -jüngeres Säugetiergehirn eingeteilt. Der jeweils neuere Teil wurde als Aufsatz auf den älteren entwickelt und mit diesem eng vernetzt. Die Gesamtfunktion ergibt sich aus dem engen Zusammenspiel aller Teile. älteres Säugetiergehirn (limbisches System) Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Evolutionäre Entwicklung Gehirn Entwicklung nach 3 Hauptmodellen: Reptilienhirn (Echsen, Reptilien) älteres Säugetierhirn (Vögel, Katzen) jüngeres Säugetierhirn (Mensch, Delphine) 300 Mio. Jahre 500 Mio. Jahre 200 Mio. Jahre Heute Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Daten Gehirn Daten: 2% der Körpermasse 20% der Energie 20% des Sauerstoffes 100 Milliarden Nervenzellen 50% des Genoms Das Gewicht des Gehirns ist nicht unbedingt entscheidend. Viel entscheidender ist das Verhältnis von Gehirnmasse zu Körpermasse, was auch den Unterschied der Gehirnmasse bei Mann und Frau erklärt. Die Fläche entspricht einer Kugel mit 50-60 cm Radius, es wurde stark gefaltet. Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Hirnstamm Gehirn Aufgaben des Hirnstamms Mittelhirn Pons Stammhirn grundlegende Körperfunktionen Fortpflanzung und Selbsterhaltung Sensomotorische Koordination Der Hirnstamm stellt den ältesten Teil dar. Er übernimmt alle zum Überleben notwendigen Funktionen wie Körperfunktionen, Sensorik und Motorik. Er wird deswegen oft als "neutrales Fahrgestell" bezeichnet. Darüber hinaus werden keine weiteren Funktionen übernommen, die Entwicklungsstufe ist sehr primitiv. Der Hirnstamm entspricht auch heute noch exakt dem Gehirn von Reptilien. Mittelhirn Pons Stammhirn Kleinhirn Medulla Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Limbisches System Gehirn Thalamus Zwischenhirn Hypothalamus Aufgaben Knotenpunkt der Wahrnehmung Verknüpfung Wahrnehmung - Emotion Hypophyse Das limbische System ist der zentrale Teil, was Emotion betrifft. Hier werden die Emotionen erschaffen, mit eingehenden Informationen verknüpft und zur Bewertung im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert. Der Hippocampus ist der Knotenpunkt der Wahrnehmung. Hier läuft jegliche Information ein und aus, um mit den durch die Amygdala erzeugten Emotionen verknüpft zu werden. Amygdala Sitz der Emotion Hippocampus Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Limbisches System Gehirn Aufgaben des limbischen Systems Sitz von Emotion und Aufmerksamkeit Valenz (emotionale Bewertung einer Sache) Salienz (was die Aufmerksamkeit erregt) Zwischenlagerung von Gedächtnisinhalten zur Bewertung (Kurzzeitgedächtnis) Das limbische System beinhaltet Emotion und Aufmerksamkeit. Informationen werden bewertet. Welche Information auf welche Weise die Aufmerksamkeit erregt, ist ebenfalls hier festgelegt. Im Kurzzeitgedächtnis werden fortlaufend Informationen, welche auch eine emotionale Verarbeitung durchlaufen haben, gespeichert. Dies hat großen Einfluss auf Lernen und Motivation (Verknüpfung von Aufgabe und Ziel): wer interessiert an einer Sache ist, ist bereit, darüber etwas zu lernen und wer sich ein nach seiner Meinung erstrebenswertes Ziel gesetzt hat, ist bereit, dafür auch einen anstrengenden Weg zu gehen. entscheidender Einfluß auf Lernen und Motivation Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

jüngeres Säugetiergehirn Gehirn Großhirnrinde (Neocortex) Großhirn (Cortex) Aufgaben höhere psychische Prozesse (Wahrnehmung, Denken, Sprache) kontextgerechtes Handeln und Sprechen Das jüngere Säugetiergehirn ist der jüngste Teil des evolutionären Entwicklungsprozesses. Es führt alle höheren psychischen und geistigen Prozesse aus. Darunter fällt Kognition, Denken und Sprechen. Die Kontrolle des Handelns und Sprechens wird ebenfalls hier ermöglicht, so daß ein planvolles und kontextgerechtes Handeln stattfinden kann. Balken Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

jüngeres Säugetiergehirn Gehirn Charakteristik entstanden durch Enzephalisierung und Zerebralisierung größter Gehirnteil (85% der Gehirnmasse) Weitere Aufgaben Sitz des Langzeitgedächtnis Planung und Erwartung Auch sitzt das Langzeitgedächtnis im jüngeren Säugetiergehirn, und zwar im Frontallappen des Großhirns. Die Abwägung von Möglichkeiten bei der Entscheidungsfindung, ebenso die Planung und die Zielsetzung sitzen im Großhirn. Dadurch ist es möglich, Erwartungen zu definieren, indem Zielsetzung und Abschätzung der eigenen Fähigkeiten gegeneinander abgewogen werden. Sehen, Hören und die Sensomotorik kann hier kontrolliert und bestimmt werden. Entstanden ist das Großhirn durch die immense Zunahme der Masse (Zerebralisierung) und die Auffaltung der Großhirnrinde (Enzephalisierung). Es nimmt 85% der Gehirnmasse ein. Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Großhirnrinde Gehirn Aufgaben Kognition (Widerspiegelung von Leib und Umwelt ins Bewußtsein) Vermutung des Ortes von Bewußtsein und Vernunft Die Großhirnrinde ist der Ort, dessen Fähigkeiten die Eigenschaften ermöglichen, die das Menschsein ausmachen, nämlich die Kognition, das Bewusstsein und die Vernunft. Dabei versteht man unter Kognition alle Vorgänge, die mit dem Bewusstsein des eigenen Leibes und der Umwelt in Zusammenhang stehen, also das Gewahrsamwerden und Erkennen des Ganzen und die Verbindungen, die zwischen Umwelt und Ich bestehen, also Raum- und Zeitwahrnehmung und menschliche Interaktion. Die Vernunft ist eine Eigenschaft, die bei Menschen im Vergleich zu anderen Wesen wie z.B. den Affen besonders hervortritt. Insbesondere überlegtes and rational abgewogenes Handeln macht uns überlegen. beherbergt die Wesenszüge, die uns zum Menschen machen Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Lappen Gehirn Scheitellappen Schläfenlappen Frontallappen sensomotorischer Bereich abstraktes Denken Musik, Lesen und Schreiben Schläfenlappen Hörzentrum Sprachzentrum Hinterhauptslappen Sehzentrum Das Großhirn besteht aus den 4 Lappen. Interessant ist, dass die Gegensätze "Musik" und "abstraktes Denken" im selben Lappen sitzen. Dies kann durch die Trennung des Gehirn in 2 Hemisphären erklärt werden. Schläfenlappen Hinterhauptslappen Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn

Frontallappen Gehirn Aufgaben des Frontallappens Handlungsplanung (Zielsetzung und Entscheidung) planvolles und kontextgerechtes Handeln und Sprechen Steuerung von Valenz und Salienz Der Frontallappen ist der größte Lappen. Hier findet die eigentliche Handlungsplanung und Verhaltenssteuerung statt. Entscheidungsfindung, Zielsetzung und Erwartung ermöglichen ein planvolles und kontextgerechtes Handeln. Die Verhaltensbewertung und Aufmerksamkeitssteuerung (Steuerung von Valenz und Salienz) ermöglicht größtmögliche Kontrolle über uns selbst. Der Frontallappen übernimmt also alle den Menschen charakterisierenden Eigenschaften und Fähigkeiten. Hauptseminar Emotional Intelligence Gehirn