DSS Aufbau und Funktion Hauptseminar Systemwissenschaft 2003 Harjo Korte
Einführung Entwicklung zur Informationsgesellschaft mehr als 50 % Beschaffung und Verwaltung Information ist zu einem überlebensnotwendiges Betriebskapital geworden Verantwortliche drohen in Informationsflut zu ertrinken Erschließung neuer Märkte erfordert schnellen Zugriff Fortschritte in Technologie schnelle Verfügbarkeit von Informationen ist lebenswichtig Informationen sind Produktionsfaktor Bedarf äußert sich dort, wo Entscheidungen getroffen werden müssen Informationssystem als Grundlage für Entscheidungen
Informationssysteme in nahezu jedem Unternehmen vorhanden helfen bei Entscheidungsfindung in Produktionsprozessen und Geschäftsvorfällen.. bestehen aus Menschen und gegebenenfalls aus Maschinen durch Kommunikationsbeziehungen miteinander verbunden computerbasierte Informationssysteme (CBIS) automatisierte Erfassung, Speicherung, Transformation von Informationen bzw. Daten mit Hilfe von EDV keine eigenständigen IS
Beispiele Transaktionsdatensysteme Management-Unterstützungs-Systeme Abwicklung und Bewältigung laufender Geschäftsvorfälle administrative Aufgaben wie Buchführung oder Lohnabrechnung Management-Unterstützungs-Systeme Versorgung mit entscheidungsrelevanten (Führungs-) Informationen weitergehende Unterstützung im Problemlösungsprozess durch geeignete Planungs- und Entscheidungshilfen MIS / DSS vs. ES Büro-Informations-Systeme verknüpft verschiedene Bürotätigkeiten in einem System Typische Funktionen sind Textverarbeitung oder Archivierung
Was ist Entscheidung? Auswahl aus mehreren möglichen Alternativen aufgrund von Informationen Ergebnis von Informationsverarbeitung Entscheidungsprozeß ein Bündel speziell strukturierter Informationsprozesse tritt auf, wenn nicht klar ist, wie es weitergehen soll strukturierte Entscheidungssituation jede der Teilphasen kann genügend strukturiert werden semi- oder halbstrukturierte Entscheidungssituationen einige Phasen lassen sich nicht strukturieren
Entscheidungsfindung Bildung der Alternativen Mit Hilfe von Informationen wird versucht, ein Problem möglichst gut zu strukturieren, indem es in Teilphasen zerlegt wird durch die Anwendung von Entscheidungsregeln und Hinzuziehen von Informationen wird das Problem handhabbar gemacht Dieser Prozess kann von einem Management-Support-System (MSS) unterstützt werden
Zusammenfassung I Informationen sind Grundlage für Entscheidungen Informationen sind wichtige Basis für Erfolg eines Unternehmens Informationssysteme gibt es in vielen Unternehmen und unterstützen die Entscheidungsfindung Entscheidung ist Auswahl aus Alternativen Strukturierung von Problemen und Anwendung von Entscheidungsregeln wird durch MSS unterstützt
Management-Support-System Oberbegriff für sämtliche Systeme, die mit informationstechnischer und kommunikations-technischer Unterstützung, Entscheidungsträgern als Hilfsmittel zur Problemlösung oder -handhabung dienen Ausprägungen sind MIS / DSS auf der einen Seite und ES auf der anderen Hauptfunktionen Versorgung mit entscheidungsrelevanten (Führungs-) Informationen (MIS und DSS) weitergehende Unterstützung im Problemlösungsprozess durch geeignete Planungs- und Entscheidungshilfen (nur DSS)
Von MIS zu DSS MIS: ausschließlich Informationsbeschaffung (datenorientiert) es existieren enge Beziehungen zwischen MIS und DSS keine klare Abgrenzung zwischen MIS und DSS Gründe für Scheitern früher MIS existierende Rahmenbedingungen inadäquate Realisierungsstrategien überzogene Erwartungshaltung wesentlicher Unterschied: keine unmittelbare Weiterverarbeitung und Weiterverwendung der bereitgestellten Informationen möglich
Charakterisierung von DSS rechnergestützte Systeme, die Entscheidungsträger in schlecht strukturierten Entscheidungssituationen unterstützen. Das Problemlösungsverfahren ist interaktiv, d.h. es läuft ein Mensch-Maschine-Dialog ab. Es geht nicht darum, Entscheidungen voll zu automatisieren, sondern die Erfahrungen und das Urteilsvermögen der Entscheidungsträger fließen ein. Sollen Entscheidungsprozeße nicht vorwiegend effizienter, sondern effektiver machen. keine einheitliche Definition oder Norm
Anforderungen Unterstützung des betrieblichen Entscheidungsträgers Unterstützung aller Phasen des Problemlösungs-prozesses Einsetzbarkeit auf allen Unternehmensebenen Einsetzbarkeit in allen Tätigkeitsbereichen eines Managers Unterstützung von sowohl Gruppen als auch Individuen Evolutionäre Entwicklung Flexibilität und Anpassungsfähigkeit Unterstützung einer Vielzahl unterschiedlicher Entscheidungsstile Einfache Mensch-Maschine-Kommunikation
Definitionen I Stahlknecht : Doherty und Leigh : … unter DSS kann ein computerbasiertes System verstanden werden, das neben der Bereitstellung von Führungsinformationen das Management zusätzlich in die Lage versetzt, diese Informationen aktiv zu nutzen. Doherty und Leigh : …. formulierten ein DSS als ein computerbasiertes System von Software-Tools, die vom Management im Zusammenhang mit Problemlösungs- und Entscheidungsaktivitäten genutzt werden.
Definitionen II Moore und Chang : Kroeber und Watson : … verstehen unter einem DSS ein erweiterbares System, das die Ad-hoc-Datenanalyse und die Verwendung von Entscheidungsmodellen unterstützt, auf Planungsaufgaben ausgerichtet ist und in irregulären, ungeplanten Intervallen genutzt wird. Kroeber und Watson : … beschreiben in ähnlicher Weise ein DSS als interaktives System, dass dem Benutzer den einfachen Zugriff auf Entscheidungsmodelle und Daten erlaubt und ihn dadurch in semistrukturierten und unstrukturierten Problemsituationen unterstützt.
Zusammenfassung II MIS,DSS sind Ausprägungen von MSS es existieren enge Beziehungen zwischen MIS und DSS bei MIS keine Weiterverarbeitung und Weiterverwendung der Informationen möglich DSS sind rechnergestützte Systeme, die Entscheidungsträger in schlecht strukturierten Entscheidungssituationen unterstützen es geht nicht darum, Entscheidungen voll zu automatisieren breites Anforderungsfeld keine einheitliche Definition
Grundstruktur Unterscheidung von 3 Subsystemen Datenkomponente Modell-/Methodenkomponente Dialogkomponente daneben können weitere interne und externe Datenquellen und Informationssysteme mit den Komponenten verbunden sein. ein oder mehrere potenzielle Benutzer
DSS - Entwicklung 3-stufige DSS – Technologie SDSS -> Anwendungen DSSG -> Generatoren DSS - Tools -> Basiswerkzeuge 5 Rollen bei Entwicklung und Nutzung Manager Intermediär SDSS - Entwickler DV-Spezialist Software - Entwickler
Anwendungen Strategische Planung Finanzplanung Produktionsplanung Entscheidungsvorbereitung über die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben Finanzplanung kurz- und mittelfristige Finanz- und Liquiditätsplanung Produktionsplanung Wirtschaftlichkeitsanalysen von Produktionsaufträgen bzw. Produktionsprogrammen Marketing Aufteilung von Werbeetats auf die einzelnen Komponenten des Marketing-Mix Umweltrisikoanalysen
The Houston Minerals Case Interesse an Baugemeinschaft zur Errichtung einer Chemiefabrik mit einer Chemiefirma Entscheidungsträger lässt Risikoanalyse erstellen Planungsspezifisches DSS wird erstellt Erste Ergebnisse suggerieren Zustimmung Es tauchen einige was-ist-wenn-Fragen auf, die eine Anpassung des Systems erfordern DSS wird innerhalb kürzester Zeit angepasst Die neuen Ergebnisse brachten das Projekt zum Scheitern
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.