Lokale Wirtschaftsförderung

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Lokale Wirtschaftsförderung Grundverständnis und methodisches Vorgehen

Problem Definition Ziel Migration Einkommens- und Beschäftigungslücke auf dem Land Ländliche Ressourcen sind nicht “in Wert gesetzt”. Definition Lokale Wirtschaftsförderung ist eine geplante Strukturreform, bei der durch Nutzung der bestehenden Potenziale einer Kommune oder Region eine Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse angestrebt wird. Ziel Planung und Durchführung einer Entwicklungsstrategie, die einer Kommune oder Region auf der Basis der spezifischen Charakteristika des Wirtschaftsraums ein klares Standortprofil gibt.

TZ: Capacity building der Akteure LWF ist ein komplexes Querschnittsthema: LRE, Agroindustrie, Verwaltungsförderung, WBF, Finanzierung, Dezentralisierung LWF involviert viele Akteure: Staat - Zivilgesellschaft - Privatwirtschaft Kommune - Bürger - Unternehmen LWF braucht fitte Akteure Neues Leitbild lokaler Entwicklung  Viele Akteure Neue Rollen und Aufgaben der Akteure Akteure als change agents TZ: Capacity building der Akteure

wirtschaftlicher Akteur Arbeitgeber Bodenplaner Investor Die Kommune als wirtschaftlicher Akteur Auftraggeber Steuereintreiber Konsument Kommune muss sich nicht nur als Verwaltung, sondern als Wirtschaftsakteur sehen

Aktivitäten der lokalen Wirtschaftsförderung Behördliche Vereinfachungen Gewerbeansiedlung Informations- dienstleistungen Stärkung lokaler Unternehmen Existenzgründungs- programme Infrastruktur- entwicklung Förderung der Agroindustrie Vermarktungs- aktivitäten Förderung angepasster Technologien Zugang zu Finanz- dienstleistungen Beschäftigungs- programme Gründerzentren Berufliche Aus- und Fortbildung Organisations- beratung

Erfolgsfaktoren bei der LWF: Akteure: TZ: Akteure stärken Problemdruck Partizipation von “Institutionen” Akteure mit Eigeninteresse Führungspersönlichkeiten Eigeninitiative TZ: Akteure stärken

Erfolgsfaktoren bei der LWF: Potenziale: TZ: Potenziale stärken Physische Ressourcen Soziokulturelle Ressourcen Technische Ressourcen Finanzielle Ressourcen Humanressourcen TZ: Potenziale stärken

Vorgehensweise bei der LWF 1 Standortanalyse/Potenzialanalyse (SWOT, Participatory rapid appraisal) 2 Akteursanalyse (SOPA, Kräftefeldanalyse) 3 Kommunaler Entwicklungsplan/Aktivitätenplan 4 Durchführungsstrategie (Kommunikationsform, Aktivitäten vermarkten, Finanzierung sichern, Geber involvieren, Aktivitäten durchführen, M+E) 5 Image-Bildung/Standortpolitik

Image-Bildung/Standortpolitik  a) Harte Standortfaktoren Flächenangebot, Lage der Absatzmärkte, Verkehrsanbindung, Produktionsfaktoren  b) Weiche Standortfaktoren Fortbildungseinrichtungen, Wirtschaftsverbände, Image der Kommune/Region  Wettbewerbsfähigkeit hängt kurzfristig von a) und langfristig von b) ab. a) sollte bereits vorhanden sein, in b) investieren  Image-Bildung nach innen + aussen nötig  Verbesserung des unternehmerischen Umfelds ist immer nötig  Image-Bildung einer Kommune/Region parallel zur Durchführung von Aktivitäten der LWF

Ansatzpunkte bei Kommunen ohne klare Ressourcen Bauindustrie (Häuser, Wege) Schreiner Organischer Landbau/Agroindustrie Automechaniker Maurer, Ziegeleien Essen + Trinken Transport- Dienstleistungen Finanz-Dienstleistungen Vermarktungs-Dienstleistungen Reinigungsdienste Rechtsberatung/Steuerberatung Büro-Dienstleistungen “Dienstleistungen des einfachen Lebens” “Industrie des einfachen Lebens”

Ein Praxisbeispiel: APRO Sta. Ana-Yusguaré  10 Ziegeleien mit 70 Beschäftigten  2 Produkte: Ziegelsteine, Dachziegel

Ein Praxisbeispiel: APRO Sta. Ana-Yusguaré Strategieplan: - Wiederaufbau der Produktionskapazität - Verbesserung der wirtschaftlichen Möglichkeiten - Lokale/regionale Wirtschaftsförderung angestrebt Problemdruck: Mitch zerstörte Brennöfen Potenziale: Kommune hat Ziegeltradition, alle Rohstoffe am Ort Akteure: Aufgeweckte Kleinstunternehmer + Municipalidad

Durchführung: Durch Unternehmer + Beschäftigte sowie einem GTZ-Berater: - Kreditprogramme für einzelne Unternehmer - Qualitätsverbesserung Produktion (Formen, energiesparende Öfen) - Vermarktung (Direktvermarktung, Centro de acopio y venta) - Gemeinsamer Ein- und Verkauf - APRO als juristische Person zugelassen LKW: - Zusammenarbeit mit Municipalidad: Diese nimmt Teil der Produktion ab, APRO beteiligt sich an öffentlichen Bauprogrammen - Convenio mit Lokalbank und Garantie der Municipalidad: Gruppenkredit - Einkommensbasis für 400 Menschen gesichert Kosten: 40 TDM