Soziale Kompetenzen für eine erfolgreiche Beschulung

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Soziale Kompetenzen für eine erfolgreiche Beschulung

Soziale Kompetenzen für eine erfolgreiche Beschulung Erfolgreiche Beschulung – Was ist damit gemeint? Der Begriff „Soziale Kompetenz“ Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung – Unterricht und Erziehung Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Erfolgreiche Beschulung Was ist damit gemeint? Gymnasium: Vertiefte Allgemeinbildung und Fähigkeiten, die zur Aufnahme eines Hochschulstudiums qualifizieren, Voraussetzungen für Ausbildung in Berufen mit erhöhten intellektuellen Anforderungen Realschule: Erweiterte allgemeine Bildung, praktische Fähigkeiten und Interesse an theoretischen Zusammenhängen Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Erfolgreiche Beschulung Was ist damit gemeint? Förderschule Ausgangspunkt zur Fortschreibung des eigenen Bildungsplanes ist der Bildungsplan der allgemeinen Schule. Daneben wird das besondere Augenmerk auf die Lebenswirklichkeit gelegt. Bildungsziel ist es, dass der Mensch mit einer Behinderung weitgehend selbständig sein Leben in Familie, Freizeit, Gesellschaft, Arbeitswelt, Natur und Umwelt bewältigen kann. Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz „Gesamtheit des Wissens, der Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche die Qualität eigenen Sozialverhaltens fördert.“ (nach Kanning, Uni MS) Soziale Kompetenz bezieht sich auf die Fertigkeiten, die für einen verträglichen und angemessenen zwischenmenschlichen Kontakt erforderlich sind und die Bedürfnisse und Grenzen im Miteinander respektiert. Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts – gesehen als psychologischer Begriff. Soziale Kompetenz galt als Kriterium zur Beurteilung darüber, ob eine geistige Behinderung vorliegt oder nicht, gleichrangig zur Intelligenz. Es folgte die Schwerpunktsetzung auf die Intelligenz (Ermittlung des IQs durch Intelligenztests). Heute steht die Forderung nach Berücksichtigung sozialer Merkmale, nach Förderung des sozialen Teils der Intelligenz wieder verstärkt im Vordergrund. Die Fähigkeit zur Kommunikation nimmt hier eine Schlüsselrolle ein. Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz Vom Individuum her bestimmt Von sozialen Anforderungen und Situationsmerkmalen her bestimmt In unterschiedlichen Kulturkreisen, aber auch in Milieus eines Kulturkreises, können daher bei vergleichbaren situativen Anforderungen differierende Verhaltensweisen vom Individuum erwartet und somit als kompetent interpretiert werden. Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus Merkmale: Schwierigkeiten bei der Aufnahme und Gestaltung von Kontakten Schwierigkeiten bzgl. der angemessenen Reaktion auf Kontaktaufnahme durch andere Unfähigkeit, die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere zu erkennen und das eigene Verhalten entsprechend anzupassen Schwierigkeiten beim Erkennen und Anwenden von Regeln im sozialen Umgang Schwierigkeiten flexibel auf neue oder veränderte Situationen zu reagieren Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus Weitere behinderungsbedingte Beeinträchtigungen, die Auswirkungen auf Soziale Kompetenzen haben: Bevorzugung perzeptioneller Merkmale gegenüber konzeptioneller Merkmale Starke Orientierung an Einzelheiten bei gleichzeitiger Vernachlässigung des bedeutungsvollen Kontextes Suche nach Bedeutungszusammenhängen Problem des Erkennens von Zusammenhängen zwischen verschiedenen Informationen Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Förderung der sozialen Interaktion Verständnis von sozialen Regeln Förderung der Aufmerksamkeit Förderung der Kommunikation Ermöglichung positiver sozialer Erfahrungen Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Förderung der sozialen Interaktion: Betonung sozial angemessenen Verhaltens Unterstützung anderer annehmen Verabredungen treffen und einhalten Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung Zuhören Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Verständnis von sozialen Regeln: Grundsätze im Miteinander Auf Hilfsangebote angemessen reagieren Nähe - Distanz Gemeinsam etwas unternehmen Gemeinsame Pläne machen Sich verabreden Herstellen und Halten von Kontakten Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Förderung der Aufmerksamkeit: Wahrnehmen eigenen Verhaltens Wahrnehmen von Mitschülern Hilfen zum Zeitmanagement (zwecks Vermittlung einer realistischen Einschätzung der Dauer von Aktivitäten sowie der Planung von Tagesabläufen) Überschaubarkeit / Vorhersehbarkeit bieten Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Förderung der Kommunikation: Unterstützte Kommunikation (diverse Symbolsysteme bzw. Kommunikationstafeln) Verstehen sprachlicher Äußerungen (Mehrdeutigkeiten) Äußern eigener Wünsche und Bedürfnisse Individuelle Hilfen zur Gesprächsführung in konkreten Situationen (u. a. konstruktiver Umgang mit bzw. Äußern von Kritik) Botschaften vermitteln (verbal/nonverbal) Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Ermöglichung positiver sozialer Erfahrungen: Abbau von Überempfindlichkeiten (div. Sinne) Akzeptanz räumlicher und körperlicher Nähe Rangordnungen Kompromisse – Umgang mit Versagungen Informationen und Differenzierung von sozial angemessenem Verhalten Bereitschaft zum gemeinsamen Spiel Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Soziale Kompetenz bei Autismus - Wegbeschreibung - Spiele: Partner-, Gruppenspiele, Teamwettspiele, Spiele um den ersten Platz, usw. Stehgreifspiele für Alltagssituationen Stehgreifspiele zum Zuhören – Argumentieren – Verhandeln Gesellschaftsspiele (Brett-, Kartenspiele) Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Unterricht und Erziehung Die Rolle des Lehrers: Grundhaltung, die von Respekt und Akzeptanz geprägt ist Professionelle Beziehungsgestaltung Annahme der individuellen Ausdrucksformen Schaffung individueller Lernwege basierend auf der Kenntnis der Besonderheiten der Informationsverarbeitung Schaffung von Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Unterricht und Erziehung Schulische Maßnahmen: Individueller Förderplan Nachteilsausgleich Einzelfallhilfe Zwecks Hilfestellung in sozialen Überforderungssituationen („menschliche Feuerwehr“) Strukturierung des Unterrichts/des Schultages Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Nicole Schuster: „Gerade Menschen mit Autismus haben die Gabe, sich besonders zu Objekten und bestimmten Tätigkeiten hingezogen zu fühlen und darin ihr Glück zu finden.“ Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Daniel Tammet über seinen Mitschüler Barak: „In ihm fand ich schließlich meinen ersten richtigen Freund. Er war der erste Mensch, der sich ernsthaft bemühte, über die Dinge, die mich anders machten, hinwegzusehen, und sich stattdessen auf unsere Gemeinsamkeiten konzentrierte.“ Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09

Literatur: Anne Häußler u.a.: SOKO Autismus, verlag modernes lernen E. Hughes: Asperger-Syndrom, Fluch oder Chance, verlag autorenpower Chr. M. Müller: Wahrnehmung bei Autismus …, in:Zeitschrift f. Heilpädagogik, 10/08 N. Schuster: Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing, Weidler Verlag D. Tammet: Elf ist freundlich und fünf ist laut, Patmos Verlag P. Vermeulen: Ich bin was Besonderes, verlag modernes lernen Handreichungen diverser Bundesländer zur schulischen Förderung von Schülern mit Autismus Tagung "Schule von A - Z", 20.06.09