Sexualberatung/-Sprechstunde bei Patienten mit QSL/Spina bifida 5. Seminartagung der ASBH in Fulda 23. – 24. April 2010 Sexualberatung/-Sprechstunde bei Patienten mit QSL/Spina bifida H. Burgdörfer, Hamburg BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Verschiedene Settings der Sexualberatung (1) In Gruppen Info-Veranstaltungen,Vorträge Patienten-Seminare, Infogruppen Videopräsentationen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Verschiedene Settings der Sexualberatung (2) Sprechstunde/ individuelle Terminvereinbarung Einzelberatung Paarberatung stationär ambulant BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Verschiedene Settings der Sexualberatung (3) Per Internet z. B. über www.startrampe.net Life-Chats Experten-Service, FAQs BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
STARTRAMPE ist als Online-Portal für Behinderte die Informations- und Kommunikations- Plattform für Rollstuhlfahrer und Querschnittgelähmte BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
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Bisher ca. 300 beantwortete Anfragen zum Thema Urologie und Sexualität, z. T. unveröffentlicht BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Wer klagt was? Männer oft primär äußerlich erkennbare Funktionsstörungen, meist der Erektion Ejakulation BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Wer klagt was? Frauen eher subjektiv empfundene Störungen, oft der/des eigenen Attraktivität Sensibilität Orgasmuserleben BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phasen der sexuellen Rehabilitation Verunsicherung / Verdrängung Experimentieren Akzeptieren / Genießen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase der Verunsicherung Typische Phänomene / Risiken Subjektive Unattraktivität Selbsthass Ablehnung/Vernachlässigung des gel. Körperteils Unrealistische Vorstellungen Resignation Vorschnelle Trennung Neugier BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase der Verunsicherung Verhalten in der Beziehung Rückzug, Abwehr Trauer, Depression Aggression, Provokation Regression Frage: Mitleid oder Liebe? Ggf. Erschleichen körperlicher Berührung BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase der Verunsicherung Hilfreicher Umgang (Team, Berater) Beziehung Akzeptierendes Zuhören Bestätigung Information Stellenwert und Zielrichtung der Sexualität bisher Ermutigung (Eigenes Tempo, Selbsterforschung, Neubeginn, Lösen von alten Normen) BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Der ideale Berater muß nicht alles wissen alles können für alles eine Lösung haben immer und für jeden unbegrenzt Zeit haben BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Der ideale Berater hat Kommunikative Kompetenz persönliche und sexuelle Authentizität Geduld (begleiten, nicht ziehen!) fachliche Kompetenz BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase der Verunsicherung Typische Phänomene / Risiken Subjektive Unattraktivität Selbsthass Ablehnung/Vernachlässigung des gel. Körperteils Unrealistische Vorstellungen Resignation Vorschnelle Trennung Neugier als Antrieb zum Experimentieren BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Das „erste Mal“ Bei angeborener oder früh erworbener QSL (z.B. Spina bifida): der allererste sexuelle Partnerkontakt Nach späterem Eintritt einer QSL: die erste Wiederaufnahme von Intimverkehr Erster Intimverkehr nach Partnerwechsel BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Vor dem „ersten Mal“ Unterscheide mögliche Problemfelder beim Zögern: Selbstwertgefühl, subjektive Attraktivität Erfahrung mit Partnerschaft und/oder Sex Gestörte/fehlende Sensibilität Sexualfunktionen Andere Lähmungserscheinungen (z.B. Harn- und/oder Stuhlinkontinenz, Spastik, Skoliose usw.) BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Lähmungsabhängige Sorgen der Frauen Attraktivität (Bauch, Beine, Po, Skoliose, Narben)? Erregung trotz fehlendem/ eingeschränktem Spüren? Werden meine Defizite entdeckt? Wie kann/muß ich das ggf. verhindern? Inkontinenz, Spastik als Störfaktor BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Lähmungsabhängige Sorgen der Männer Potenz - äußerlich erkennbar (Erektion, Ejakulation) Potenz - Befriedigung der Partnerin Attraktivität (Muskeln, Kraft, Größe, Spastik) Inkontinenz BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phasen der sexuellen Rehabilitation Verunsicherung / Verdrängung Experimentieren Akzeptieren / Genießen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase des Experimentierens Typische Phänomene / Risiken Leistungsanspruch, Konkurrenz, Vergleich Selbstabwertung Verstecken QSL-typischer Begleiterscheinungen Realisieren von Grenzen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase des Experimentierens Typische Phänomene / Risiken Erfolgserlebnisse, Bestätigung, Selbstwertstützung Frustration durch Realisieren Sensible und Funktionsstörungen, Spastik, Inkontinenz Zielfixierung (Orgasmus) BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase des Experimentierens Verhalten in der Partnerschaft (1) Bemühen um Attraktivität / Körperhygiene Eigenes und/oder gemeinsames Erforschen erhaltener/veränderter Sensibilität und Funktionen Paarkommunikation BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase des Experimentierens Verhalten in der Partnerschaft (2) Körperliche Nähe, Stimulation, Intimkontakte Herausfinden eigener Lösungen, Praktiken, Lagerungen, Stellungen Gezielte Maßnahmen gegen / bei Urin- oder Stuhlverlust, störender Spastik BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase des Experimentierens Hilfreicher Umgang (Team, Berater) Ermutigung zum Experimentieren Ermutigung zur Neuorientierung Emotionale Stützung bei Frustration BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phase des Experimentierens Hilfreicher Umgang (Team, Berater) Akzeptanz von Ängsten und Widerständen Beratung: z.B. Tips und Tricks Erfahrener Information und Angebot medizinisch- technischer Hilfen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Hilfen bei lähmungsbedingter Erektionsstörung Medikamente: - oral - (z.B. Viagra) - urethral (z.B. MUSE) Schwellkörperinjektion (z.B. Caverject) Penisprothesen Elektrostimulation BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Neuorientierung Lust statt Leistung Zärtlichkeit statt/neben Koitus Kommunikation statt Frustration Offenheit statt Angst BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Phasen der sexuellen Rehabilitation Verunsicherung / Verdrängung Experimentieren Akzeptieren / Genießen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Typische Phänomene / Risiken Phase des Genießens Typische Phänomene / Risiken Von alten Normen gelöst Grenzen akzeptiert QSL als Chance genutzt QSL-unabhängige, übliche Risiken, z.B. Partnerfixierung, Generalisierung usw. BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Verhalten in der Partnerschaft Phase des Genießens Verhalten in der Partnerschaft Offene Kommunikation Lustorientierung individuelle Gestaltung des Sexuallebens Ausweitung der Möglichkeiten/Praktiken Einbeziehung QSL-typischer Begleiterscheinungen Gelassenheit bei „Pannen“ BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Hilfreicher Umgang (Team, Berater) Phase des Genießens Hilfreicher Umgang (Team, Berater) Austausch über Veränderungen, objektiv und subjektiv Gespräch über veränderte / neue Wünsche (z.B. Kinderwunsch) ggf. Information, Beratung, Hilfsangebot BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Zusammenfassung: Was ist hilfreich? Das einfühlsame Gespräch ist wichtiger als vorschnelle Therapie Trotzdem Optionen/Hilfsmittel darstellen, ggf. erproben lassen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Zusammenfassung: Was ist hilfreich? Alternativen (im Sexualverhalten) erproben lassen Paarkommunikation stärken Individuellen Zeitpunkt/Tempo dem Betroffenen/Paar überlassen BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
Danke für die Aufmerksamkeit! BG-Unfallkrankenhaus Hamburg QZ-Sex April 2010
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