FHO Fachhochschule Ostschweiz Prof. Dr. Matthias IMP – Institut für Multimedia Production Pulvermühlestrasse 57 7004.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Staatliche Aktivitäten in der Schweiz - Überblick -
Advertisements

Das Europäische Qualitätsmodell CAF - Was bringt die Zukunft? -
Öffentliche Verwaltung in der Demokratie
Integration in Hessen –
Übersicht: 1.1 Einleitung 1.2 Wachstumschancen
Wirtschaftskultur in Europa
Das Mediensystem der Bundesrepublik Deutschland
Das Mediensystem in Deutschland
Neue Politische Ökonomie: Comparative Politics Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2008 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität.
Das Mediensystem in Deutschland
Die Rolle der Medien in der Politik Deutschlands
Dr. Christian Wagner-Ahlfs
Akteursanalyse im umweltpolitischen Kontext Dr
Eine Partnerschaft für die Kommunikation in Europa
Die Rolle der Massenmedien in der Demokratie
Medien.
Freier Zugang zu den Massenmedien Auf dem Weg zu einer Charta der Bürgerrechte für eine nachhaltige Wissensgesellschaft1 mediale kulturelle sprachlich/ethnische.
Nordrhein- Westfalen Individuelle Förderung in der OGS im Primarbereich Die Schule – vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags.
Pressefreiheit und Demokratie
Der einfache Wirtschaftskreislauf
Einschätzungen durch Prof. Dr. Vinzenz Wyss
Pavol-Horov-Gymnasium
Inhalt Was sind "neue Medien"?
Referat über Massenmedien
Vom digitalen Teilen oder Mein Haus, mein Auto, meine Jacht
Ist es wirklich die vierte Macht?
The Crisis of Democracy
Das Thema der Stunde heisst
12. November Sozialdepartement der Stadt Zürich: Kindertagesstätten Report Frühbereich 2001/2002 Die Zahl der Betreuungsplätze in vorschulischen.
Individual-, Organisations- Professionsethik
1 Politisches System Schweiz Andreas Ladner Politisches System Schweiz Vorlesung am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bern Die WählerInnen.
Politisches System Schweiz
Politisches System Schweiz
Öffentliche Infrastrukturen Freier Informationszugang Freier Wissensaustausch Freie Informationsgesellschaft statt Monopolisierung von Infrastruktur und.
Unser Leitbild Wir sind eine Gruppe schwuler Führungskräfte, die mit ihrem Engagement positive Zeichen setzen …
Demokratie und Entwicklung: Ghana auf guten Wegen?
Vorlesung Kinder und Medien – Einführung in die Mediensozialisation
1 Barbara Zutter Baumer HÖHERE EIGENLENKUNG DANK UNGETEILTER VERANTWORTUNG: NEUE PERSPEKTIVE DURCH DIE NFA.
VO D6/G6 H. Gottweis - SoSe 2oo7: (4) Klassische Policy-Modelle VO D6/G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 3. Mai 2007: Policy Lernen.
Interactions – Swiss particle physicists initiate a dialogue with society Team: PD Dr. Hans Peter Beck, CERN-Physiker und Dozent der Uni Bern (Projektleiter),
ZUKUNFTSTAG NIEDERÖSTERREICH Zukunft. Bürgerbeteiligung. Neue Wege in der Kommunikation mit den Bürgern BADEN, 7. NOVEMBER 2014 Dr. Serge Embacher, Berlin.
Medienkompetenz für Schüler/innen
„Massenmedien“ 9 Klasse
Politische Entscheide im Spannungsfeld von Überzeugung, Machbarkeit und Öffentlichkeit Christa Markwalder Nationalrätin FDP.Die LIberalen.
Die Mitte-Politik der CVP im Regierungsrat Regierungsratskandidatin Dr.crim. et lic.iur. Silvia Steiner.
SSM zu „Service Public“ Anhörung EMEK, von Philipp Cueni und Ruedi Bruderer* (*am krankheitsbedingt abwesend)
Fachhochschule Kiel University of Applied Sciences Systematische Risikoidentifikation bei Dräger Controlling Innovation Berlin 18. September 2010 Kathrin.
Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Niger und Burkina Faso
JA zum Radio- und TV-Gesetz Abstimmung vom 14. Juni 2015.
Für einen starken Service public – Für ein demokratiegerechtes Mediensystem Edith Graf-Litscher, Nationalrätin SP (Thurgau) Anhörung der EMEK zum Thema.
Einführung in die Politikfeldanalyse 1.Vorlesung Prof. Herbert Gottweis Sommersemester 2006 Studienassistent: Homepage:
VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (6) Policy Lernen und Rational Choice VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 25. Mai 2008:
"Sozialhilfe - nein danke
VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 4. Stunde am 17. April 2008: Klassische.
VO C3 H. Gottweis - WiSe 2oo7/o8: (1) Allgemeine Einführung VO C3: Politische Systeme im Vergleich 1. Stunde am : ALLGEMEINE EINFÜHRUNG.
Demokratiequalität Österreichs, unter Berücksichtigung des EU- Beitritts Gmeiner, Elik-Gülen, Süzgen.
Bildungspolitische Baustelle 1: Umsetzung des Weiterbildungsgesetzes WeBiG DV SVEB, Bildungspolitische Tagung 5. Mai 2015 Hotel Kreuz, Bern Dr. André Schläfli,
03a / Radio und TV Service public Was ist Service public?
Industrieland Deutschland
Diskussion EUSTaCEA Schritt 3 Aktivität 1 (Langversion) WeDO For the Wellbeing and Dignity of Older People Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen.
Diskussion EUSTaCEA Schritt 3 Aktivität 1 (Kurzversion) WeDO For the Wellbeing and Dignity of Older People Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen.
EU Rights on Older People Schritt 2 Aktivität 1 (Kurzversion)
Diskussion WeDO Schritt 3 Aktivität 2 (Kurzversion) WeDO For the Wellbeing and Dignity of Older People Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen.
Das Thema der Stunde heisst “Die Massenmedien”. Der Rundfunkt Es gibt öffentlich rechtliche und private Fernseh – und Rundfunkveranstalter. Das sind selbständige.
Fachstelle für Gleichstellung – Stadt Zürich, BIBLIOTALK Geschlecht: behindert. Besonderes Merkmal: Frau. Angie Hagmann, Kontaktstelle für Frauen.
MEDIENARTEN Prof. Dr. Kurt Weichler Einführung in den Journalismus.
MEDIENARTEN Prof. Dr. Kurt Weichler Einführung in den Journalismus.
KATJA LEU & LINDA VON BURG Entwicklung des Anteils von ausländischen Filmen in den Kinos.
Neue Medien. W. M.. Neue Medien und die Menschen. Die neue Medien spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag. Tatsächlich sind sie ein bedeutender.
Demenz – eine gesundheitspolitische Priorität in Europa Thun – 4 Oktober 2013 Heike von Lützau-Hohlbein, Präsidentin.
 Präsentation transkript:

FHO Fachhochschule Ostschweiz Prof. Dr. Matthias IMP – Institut für Multimedia Production Pulvermühlestrasse Chur Finanzierungsmodelle von Service Public im Ländervergleich Impuls-Referat anlässlich des Podiums zum RTVG-Referendum „Das neue RTVG: Fairer Kompromiss oder ungerechtfertigte Zwangsabgabe?“ vom , organisiert von SRG Zürich Schaffhausen

S. 2Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP Andreas Blum Ehemaliger Direktor, Radio DRS

S. 3 GEBÜHRENFINANZIERUNG: SONDERFALL SCHWEIZ? Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP 1. Modelle der Finanzierung des öffentlichen Rundfunks im Ländervergleich

S. 4 Finanzierungsformen von öffentlichem Rundfunk (2013) Rundfunkgebühren Steuern (Staatshaushalt) EBU (2014: 33); Künzler et al (2015: 41) Haushaltgebühr eingeführt Einführung Haushaltgebühr verzögert Haushaltgebühr geplant Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 5 Tochtergesellschaft/Einheit des öffentlichen Rundfunks Post Steuerbehörde / Staatliche Behörde Elektrizitätswerke Gebühreneinzug: Verantwortliche Organisation (2013) EBU (2014: 34) Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 6 Kosten des Gebühreneinzugs in Mio. EUR (2013) Tochtergesellschaft/Einheit des öffentlichen Rundfunks Post Steuerbehörde / Staatliche Behörde Elektrizitätswerke Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP EBU (2014: 34)

S. 7 Schwarzseher/-hörerInnen-Quote geschätzt in % (2013) Tochtergesellschaft/Einheit des öffentlichen Rundfunks Post Steuerbehörde / Staatliche Behörde Elektrizitätswerke 17-71% 2-5% Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP EBU (2014: 34)

S. 8 Anteil öffentlicher Finanzierung an den Gesamteinnahmen des öffentlichen Rundfunks in % (2013) Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP EBU (2014: 29)

S. 9 Die Höhe der Rundfunkgebühr (2012): Absolut (in EUR) Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP Künzler et al. (2013b: 39)

S. 10 Die Höhe der Rundfunkgebühr (2012) in % des BIP für Privathaushalte Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP Künzler et al. (2013b: 39)

S. 11 Grösse der Heimmärkte im europäischen Vergleich (Grossstaaten vs. Kleinstaaten) Mio. Ew. D F UK I SE NO FI IE IS NLNL CH BE A DK m2m2 ES Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 12Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 13 Einnahmen total 5% Zugewiesene Finanzmittel22% SRG SSR Finanzausgleich bezogen auf Gebühren & Werbung (2014), gerundet in %

S. 14 Höhe der Rundfunkgebühren für je eine Sprachregion (hypothetisch) basierend auf zugewiesenen Mitteln nach Finanzausgleich in EUR (2012) Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP eigene Berechnung

S. 15 Umsatz SRG vs. ausländische öffentliche und private Konkurrenten (2013/2014) in Mio. EUR Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP IfM (2015); SRG SSR (2015)

S. 16 WAS WIRD MIT DEN GEBÜHREN FINANZIERT? 2. Verwendung der Rundfunkgebühren Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 17 Unterstützung privater Rundfunksender Betriebsförderung privater Rundfunkorganisationen Projektförderung Künzler et al (2013: 46) Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 18 JA, ABER… DARF MAN RADIO- UND TV-GEBÜHREN ERHEBEN? 3. Zur Legitimität der Rundfunkgebühr Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 19 Normative, demokratietheoretische Begründung  Grundlagen der Demokratie: Vernünftige Entscheidung durch Kritik, Diskussion und Deliberation ermöglichen.  Voraussetzungen:  Gewaltenteilung, freie Meinungsäusserung, Beteiligung aller BürgerInnen an politischen Entscheidungen  publizistische Massenmedien, die Leistungen für die Demokratie erbringen  Information der Bürger;  Forum für Debatten bieten,  Kontrolle/Kritik der Regierenden und anderen mächtigen Institutionen (4. Gewalt)  Kulturelle Funktionen ausüben: Zugang zu gesellschaftlichen Wertvorstellungen, Lebenswelten, Bildung, Kulturgütern etc. geben (ev. auch durch Unterhaltung)  Medienvielfalt (Vielfalt Meinungen, Gesellschaftsgruppen etc.) => Gesellschaft hat sicherzustellen, dass Medien die demokratierelevanten Leistungen erbringen Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP Habermas (2006); Haller/Kölz 2004)

S. 20 Medienökonomische Begründung  Öffentliches Gut:  Nicht-Rivalität beim Konsum  Nicht-Ausschluss bei Zahlungsverweigerung  Strukturprobleme des Wettbewerbs  Economies of scope: Verbundvorteile  Economies of scale: Hohe Fixkosten  Informationsmängel  Meritorisches Gut Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP Heinrich (2001)

S. 21 SOLL ÖFFENTLICHE FINANZIERUNG UND ÖFFENTLICHER RUNDFUNK EINE ZUKUNFT HABEN? FALLS JA: WIE? 4. Fazit / Diskussionsausblick Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP

S. 22 Zukunftsfähigkeit Radio- und Fernsehgebühren? Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP Demokratietheore- tisch wünschenswert medienökonomisch legitim Politische Frage

S. 23 Literatur EBU - European Broadcasting Union (2014): Funding of Public Service Media Grand-Saconnex: EBU. Habermas, Jürgen (2006): Political Communication in Media Society: Does Democracy Still Enjoy an Epistemic Dimension? The Impact of Normative Theory on Empirical Research. In: Communication Theory 16, Heft 4. S Haller, Walter / Kölz, Alfred (2004): Allgemeines Staatsrecht. Basel/Genf/München: Helbing & Lichtenhahn. Heinrich, Jürgen (2001): Medienökonomie. Band 1: Mediensystem, Zeitung, Zeitschrift, Anzeigenblatt. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. 2., überb. und akt. Auflage. Künzler, Matthias/Herzig Gainsford, Yvonne/Arnet, Martin (2015): Finanzierungs- und Organisationsmodelle von Service Public in westeuropäischen Kleinstaaten, den USA und Neuseeland. Chur: IMP. Auf: von-service-public.html Künzler, Matthias/Puppis, Manuel/Schweizer, Corinne/Studer, Samuel (2013a): Regulierungs-Monitoring 2012/2013: Monitoring-Report "Finanzierung des öffentlichen Rundfunks". Zürich: IPMZ. Auf: Künzler, Matthias/Puppis, Manuel/Schweizer, Corinne/Studer, Samuel (2013b): Regulierungs-Monitoring 2012/2013: Monitoring-Report "Medienförderung". Zürich: IPMZ. Auf: SRG SSR (2015): Geschäftsbericht Bern: SRG SSR. Auf: Finanzierungsmodelle im Ländervergleich - Matthias Künzler / IMP