Landestagung Zukunftsschulen NRW 02.09.2015 Diagnostische Zugänge im Schulalltag Petra Buchwald Bergische Universität Wuppertal Bildungs- und Sozialwissenschaften Landestagung Zukunftsschulen NRW 02.09.2015 Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Diagnostische Kompetenz - Definition Gliederung Diagnostische Kompetenz - Definition Transparente Kriterien, Bezugsnormen Diagnostische Zugänge: Beobachtung, Gespräch, Concept-Maps, Lerntagebuch…. Schülerfeedback Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was ist „diagnostische Kompetenz“? Unter diagnostischer Kompetenz wird im Kern die Fähigkeit verstanden, Personen zutreffend zu beurteilen. (SCHRADER, 2006) Verschiedene empirische Studien bestätigen, dass eine hohe Diagnosekompetenz von Lehrkräften zu höheren Lernleistungen der Schülerinnen und Schüler führt (vgl. Helmke 2009, S. 132). Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was ist „diagnostische Kompetenz“? Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Individualdiagnostik, Vergleichsarbeiten, Bildungsmonitoring Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Diagnostische Kompetenz Was befähigt Lehrkräfte dazu, akkurate diagnostische Urteile zu fällen? methodisches Wissen (diagnostische Methoden, Wissen über Urteilsfehler) und bereichsspezifisches Wissen (z.B. über die Anforderungen in einem Lerngebiet oder über Schwierigkeitsmerkmale von Aufgaben), spezifische Kenntnisse (z.B. Wissen über einzelne Schüler und Klassen, deren Stärken und Schwächen, über die Beliebtheit von Unterrichts stoffen in der Klasse) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was ist „diagnostische Kompetenz“? Pädagogische Diagnostik ist Kern professioneller Arbeit von Lehrkräften Planung und Gestaltung von Unterricht basiert auf Erkenntnissen aus dem vorangegangenen Unterricht (Schülerbeobachtungen, Gespräche mit Schülern, im Kollegium). Viele Prozesse sind hierbei so selbstverständlich, dass die meisten Lehrkräfte nicht von „diagnostischem Handeln“ sprechen, sondern diese Reflexion als Teil „guten Unterrichts“ auffassen. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Aspekte diagnostischen Handelns Vergleich Beschreibung des Verhaltens anhand von Bezugsnormen Analyse Ursachen für Verhaltensabweichungen erkennen Interpretation Urteilsbildung nach Sichtung, Wertung und Gewichtung der Information Prognose auf zukünftiges Verhalten / Verhalten in anderen Situationen schließen Mitteilung und Wirkungskontrolle Kommunikation mit dem Ziel pädagogischer Wirkungen (Feedback); Kontrolle erwünschter und unerwünschter Effekte INGENKAMP & LISSMANN (2008) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was ist pädagogisches Diagnostizieren? Individualdiagnostik Ermitteln von Informationen zu Lernvoraussetzungen, Lernprozessen und Lernstand eines Schülers, die relevant sind für die individuelle Förderung des Schülers. Es ist nicht nur die bloße Beschreibung bzw. Bewertung des Lernstands, sondern das differenzierte Verstehen des Ausgangspunkts für das weitere Lernen des Schülers. Berücksichtigt wird das Lernumfeld (soziale Faktoren) sowie die Vorstellungen des Schülers, sein Denken (personale Faktoren). Es findet eine altersgemäße, aktive Beteiligung der Schüler am diagnostischen Prozess statt, um ihnen geeignete Wege zur Entwicklung aufzuzeigen. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was bedeutet das für den Unterricht? Transparenz von Zielen – Schüler motivieren, Lehrziele als Lernziele zu übernehmen Planung von diagnostischen Aktivitäten Lehrer und Schüler sind über Lernfortschritte / Lernprozesse informiert Schüler und Lehrer sind in den diagnostischen Prozess involviert – Feedback wird nicht nur unidirektional (Lehrkraft -> Schüler) gegeben – Schüler zur Selbsteinschätzung anleiten Lehrer und Schüler nutzen Informationen zur Verbesserung des Lehr-Lernprozesses Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Diagnostische Kompetenz - Definition Gliederung Diagnostische Kompetenz - Definition Transparente Kriterien, Bezugsnormen Diagnostische Zugänge: Beobachtung, Gespräch, Concept-Maps, Lerntagebuch…. Schülerfeedback Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Transparente Kriterien Bei diagnostischen Tätigkeiten handelt es sich nicht um zufällige Beobachtungen, situativ ungeplante Wahrnehmungen, bloßes Registrieren von Erscheinungen, Handlungen. Vielmehr geht man anhand transparenter Kriterien vor, um zu möglichst objektiven Einschätzungen zu gelangen. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Transparente Kriterien Durch transparente Kriterien sind diagnostische Ergebnisse keine Sammlung spontaner Eindrücke. Transparente Kriterien halten einer kritischen Prüfung stand und ermöglichen eine gezielte, effektive Förderung. Es soll eine möglichst objektive, reliable und valide Einschätzung erreicht werden. In der Schule muss dies flexibel an den Kontext und die pädagogischen Gegebenheiten angepasst werden und wissenschaftstheoretische Ansprüche sind zweitrangig. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Transparente Kriterien Diagnostisches Handeln im Schulalltag ist aber messtheoretischen Ansprüchen verpflichtet! Konkret heißt das, zur Situation passende Kriterien auszuwählen, bei genau denen im Laufe der Beobachtung zu bleiben, Ergebnisse zu dokumentieren, sich der verwendete Bezugsnorm klar zu sein. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Leistungsfeststellung: Anna hat 15 von 20 Aufgaben gelöst. Bezugsnormen Leistungsfeststellung: Anna hat 15 von 20 Aufgaben gelöst. Leistungsbewertung: Wie ist die Leistung einzuordnen? Frage nach dem Vergleichsmaßstab „Unter Bezugsnorm versteht man einen Standard, mit dem ein Resultat verglichen wird, wenn man es als Leistung wahrnehmen und bewerten will.“ (RHEINBERG & Fries, 2010, S. 61) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Unterscheidung zwischen Bezugsnorm Unterscheidung zwischen sachliche (kriteriale, curriculare) Bezugsnorm: Vergleich mit (inhaltlich begründetem) Standard; soziale Bezugsnorm: Vergleich mit anderen; individuelle Bezugsnorm: intraindividueller Vergleich Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Bezugsnormen Rheinberg & Fries, 2010, S. 61 Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Bezugsnormen Insbesondere die Verwendung der individuellen Bezugsnorm durch den Lehrer führt zu positiven Motivationseffekten auf Seiten der Schüler. Keine ausschließliche Verwendung einer einzigen Bezugsnorm, da jede spezifische Informationen liefert und jede ihre „blinden Flecken“ hat Ziel: Einschätzung der Schüler-Leistungen vor dem Hintergrund verschiedener Bezugsnormen (RHEINBERG& KRUG, 2005) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Erfolgsfaktoren für die pädagogische Praxis Konsequent kriterienorientiert vorgehen! stärkerer Transparenz bzw. Akzeptanz der Ergebnisse bei den Schülern Veränderte Einschätzung von Situationen bzw. Verhaltensweisen von Schülern „Bauchgefühl“ wird unnötig ein anderer Blickwinkel auf Schüler bereichert die Reflexion des erteilten Unterrichts und trägt zur eigenen „Zufriedenheit“ bei Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Erfolgsfaktoren für die pädagogische Praxis Systematisch vorgehen! Diagnostische Tätigkeit zeitlich und inhaltlich planen absolute Vollständigkeit ist unnötig! Besser eine bewusste Auswahl treffen, mit kleinem Teilbereich anfangen Einplanung von Phasen für Reflexion der Erfahrungen und Ergebnisse Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Erfolgsfaktoren für die pädagogische Praxis Keine Diagnose ohne Förderung! Kommunikations- und Organisationsstrukturen sind nötigt, um Diagnosen in Förderarbeit, Elternberatung umzusetzen. Kooperativ vorgehen! Verständigung über Kriterien und Absprache von Verfahren im Kollegium Unterrichtsvorbereitungen im Team, kollegiale Unterrichtshospitation, Gemeinsames Führen von Klassen und Jahrgangsstufenkonferenzen Aufbau einer Förderkultur, Freiräume für individuelle Förderung zu schaffen. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Diagnostische Kompetenz - Definition Gliederung Diagnostische Kompetenz - Definition Transparente Kriterien, Bezugsnormen Diagnostische Zugänge: Beobachtung, Gespräch, Concept-Maps, Lerntagebuch…. Schülerfeedback Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Diagnostische Zugänge Wie kann man Pädagogische Diagnostik in die höchst komplexe Tätigkeit des Unterrichtens einbetten? Welche Verfahren zur pädagogischen Diagnose gibt es, die direkt in den Unterricht integriert werden können? Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Datengewinnung Mögliche diagnostische Verfahren sind z. B.: Informelle und systematische Beobachtungen Gespräche / Diskussionen / Fragen Aufgaben im Unterricht / Hausaufgaben Selbstdiagnosen des Schülers „Quizaufgaben“, kurze (informelle) Tests Instrumente der Lernverlaufsdiagnostik Portfolioaufgaben, Lerntagebücher. (vgl. MCMILLAN, 2011) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Beobachtung Wissenschaftliche Beobachtungsformen: informelle Gelegenheitsbeobachtung gezielte Beobachtung (in geschaffenen Situationen), Langzeitbeobachtung (über mehrere Monate) systematische Kurzzeitbeobachtung Systematisches Beobachten beinhaltet: den einzelnen Lernenden während der Bearbeitung der Lernmaterialien zu beobachten, zu versuchen, die Gedanken und Argumentationen der Lernenden zu verstehen und nachzuvollziehen, Schwierigkeiten, die die Lernenden haben, mit diesen zu erörtern, so dass ihre Denkweise transparent wird, durch gezielte Fragen die Denkweise der Lernenden zu sondieren, die Prüfung der Lernergebnisse, Lernziele. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was kann man beobachten? Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Beobachtungshilfe für Schülerexperimente in Physik Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Das „diagnostische Gespräch“? Eine Form der Befragung im Rahmen der Lernprozessdiagnostik ist das „diagnostische Gespräch“. Im diagnostischen Gespräch eruiert man Lernvoraussetzungen, Lernbedürfnisse und Lernmöglichkeiten einzelner Lernender Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Das „diagnostische Gespräch“? Diagnostische Gespräche werden häufig zur Ermittlung der Lernausgangslage in fachspezifischen Kompetenzbereichen eingesetzt, dauern in der Regel nicht länger als 10–15 Minuten die Lehrkraft beobachtet den Lernenden, während er z.B. eine ausgewählte Mathematikaufgabe bearbeitet, der Lernende ist aufgefordert, seine Gedanken, Strategien, Lösungsansätze etc. während des Bearbeitens permanent zu verbalisieren. Dieses laute Denken (Modeling) erlaubt der Lehrkraft, den Schüler semiformell zu beobachten und Aussagen über fachliche und überfachliche Fähigkeiten zu machen und je nach zugrundeliegender Bezugsnorm zu bewerten. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Aufgaben zur Diagnose nutzen Aufgabenstellungen und Arbeitsaufträge sind meist Gestaltungsfaktoren des Unterrichts sowie der Hausaufgaben. Daraus, wie erfolgreich und in welcher Weise Schüler Aufgaben in den verschiedenen unterrichtlichen Situationen bearbeiten, lassen sich diagnostische Informationen ableiten. Wie aussagekräftig diese sind, hängt maßgeblich von der Gestaltung der Aufgaben und der Art ihres Einsatzes ab. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Beispiel aus dem Chemieunterricht: hat der Schüler eine tragfähige Grund-vorstellung vom Aufbau eines Atoms? Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Aufgaben, die umfangreichere Eigenproduktionen Aufgabenstellungen Aufgaben, die umfangreichere Eigenproduktionen verlangen (z. B. „Schreibe ausführlich auf, wie du bei … vorgehen würdest.“) und offene Aufgaben geben mehr Einblick in Schülervorstellungen als kleinschrittige Routineaufgaben. Bei folgender Aufgabe sind unterschiedliche Schülerlösungen zu erwarten, die zeigen, inwieweit das mathematische Verständnis des Schülers im Bereich einfacher geometrischer Figuren ausgeprägt ist. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was ist „Feedback“? “Feedback wird als jede Art von Rückmeldung verstanden, die den Lernenden über die Richtigkeit seiner Antwort bzw. seiner Aufgabenlösung informiert oder die dem Lernenden inhaltliche und/oder strategische Hilfen und Informationen zu dessen Bearbeitungsprozess zur Verfügung stellt.“ (LIPOWSKY, 2009, S. 87) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Rückmeldung zur Aufgabenbearbeitung Beispiel Mathematik-Aufgabe: Schüler haben ca. 20 Minuten, um ihre fehlerhaft Aufgaben anhand knapper Lösungshinweise selbstständig zu verbessern. Die Lehrkraft steht als Berater zur Verfügung, nutzt die Gelegenheit, mit einzelnen Schülern zu sprechen, sich ein noch genaueres Bild über notwendige ergänzende Maßnahmen zu bilden (Zusatzübungen differenziert nach Fehlerschwerpunkt). Schüler, die wenig zu verbessern hatten, unterstützen andere Schüler. Austausch mit Mitschülern ist für die Aufarbeitung von Verständnisproblemen hilfreich. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Selbstdiagnosen der SchülerInnen Durch „Selbstdiagnosen" erkennen Schüler ihre Stärken und Schwächen, Selbsteinschätzungen ergänzen die Lehrer- Sichtweise, Vergleich von Fremd- und Selbsteinschätzung führt zu produktiven Diskussionen Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Selbstdiagnosebogen SchülerInnen Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Selbstdiagnosebogen SchülerInnen Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Selbstdiagnosebogen SchülerInnen „Paderborner Lerntableau“: Online-Selbsteinschätzungsbogen zur Reflexion verschiedener Facetten und Phasen des Lernenshttp://www.berufsbildung.schulministerium.nrw.de/angebote/segel-bs/download/modellversuchsinformation_heft6.pdf Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Concepts maps Zur Wiederholung und Festigung von Inhalten empfiehlt sich die Methode des Concept-Mappings, um mehr über Schülervorstellungen zu erfahren. Schüler sollen aus einer Liste von Fachbegriffen eine „Begriffslandkarte„ (Concept Map) erstellen. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Concepts maps Die Lehrkraft erhält als Beobachter ein differenziertes Bild davon, welche Begriffe die Schüler so verinnerlicht haben, dass sie sie zum Aufzeigen von Zusammenhängen nutzen können. Die Schüler kommen extrem „zu Wort“ und ihnen wird oft erst beim Verbalisieren bewusst, wo sie noch Verständnisprobleme haben. Eine praxisnahe Beschreibung zum Lernen mit Concept Maps geben Kuhmann & Topic (2012). Lernen - methodisch und gezielt. Paderborn: Schöningh. Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Lernprozessanalyse Lerntagebücher, Portfolios erfassen Lernwege und Lernprozesse. Schüler tragen regelmäßig Zusammenfassungen, eigene Überlegungen, Stellungnahmen im Lerntagebuch ein. Die dokumentierte individuelle Auseinandersetzung des Schülers mit einem Sachverhalt und mit dem eigenen Lernprozess Lehrkraft erhält Einblicke in Vorstellungen, Denken, Schwierigkeiten, „Aha-Effekte“, Lernumfeld Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Was ist ein Portfolio? „Das Portfolio im Rahmen der Schülerbeurteilung besteht aus einer Sammlung von Lernergebnissen in der Form einzelner Portfolioarbeiten.“ (INGENKAMP& LISSMANN, 2008, S. 191) „Ein Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen des Lernenden auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung des Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf die Selbstreflexion des Lernenden einschließen.“ (PAULSON, PAULSON & MEYER, 1991) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Portfolio und Lerntagebuch Es existieren zahlreiche unterschiedliche Formen allgemeine Aussagen zur Güte / Brauchbarkeit schwierig (kaum belastbare empirische Forschungsergebnisse) inwieweit Ziele im Rahmen der formativen Diagnostik erreicht werden können, dürfte wesentlich von der Gestaltung der Aufgabe und der Unterstützung durch die Lehrkraft abhängen Brauchbarkeit für Fragen summativer Diagnostik fraglich und bis jetzt unzureichend belegt (Gütekriterien?) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Lerntagebuch Fach Deutsch Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Checkliste für den Einstieg Was soll diagnostiziert werden? • individueller Lernstand, individuelle Stärken und Schwächen, (über-)fachliche Kompetenzen • Lern- und Arbeitsweise • Lernwege, Denkweisen, Vorstellungen der Schüler (z. B. bei der Aufgabenbearbeitung) • Kompetenzentwicklung Wann und wie oft wird diagnostiziert? • in jeder Unterrichtsstunde • punktuell mehrmals im Jahr • in bestimmten Kontexten (z. B. bei Stillarbeit) • an Schlüsselstellen des Fachunterrichts • bei bestimmten Schülern oder bei allen Schülern einer Klasse Unter welchen Rahmenbedingungen findet Diagnostik statt? • Zeit für Erhebung, Auswertung • Kommunikationswege im Kollegium, zu den Eltern, Schülern • vorhandene diagnostische Kompetenzen, Erfahrungen • Entscheidung über günstigen Zeitpunkt Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Checkliste für den Einstieg Welche und wie viele Informationen sind erforderlich? • Informationen aus dem fachlichen bzw. überfachlichen Bereich • Einbeziehung weiterer „Beobachter“: Schüler selbst, Eltern, Kollegen Welche Hilfsmittel oder Verfahren sind vorhanden? • vorgegebener Beobachtungshilfen • standardisierte Verfahren/Tests • kollegial abgestimmte Vorgehensweisen (z. B. Informationsübergabe bei Klassenwechsel) Welche Bezugsnormen werden angewendet? • individuelle, soziale, sachliche Bezugsnorm Wie sollen Daten verantwortungsvoll genutzt werden? • Bündelung der Informationen beim Klassenlehrer • transparente Information der Kollegen, Eltern, Schüler usw. • sensibler Umgang mit Daten in der Beratung, Verschwiegenheitspflicht • praktikable Dokumentationsformen (Verfügbarkeit, Aufbewahrung, etc.) Petra Buchwald - Institut für Bildungsforschung
Herzlichen Dank! www.petra-buchwald.de Prof. Dr. Petra Buchwald - Bergische Universität Wuppertal