Pulmonale Parasitosen

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 Präsentation transkript:

Pulmonale Parasitosen Mittwoch, 13.03.2013 Unizentrum Obergurgl von Tobias Stock

Stamm Plattwürmer Fadenwürmer (Nematoda) >20.000 Arten Ca.80% aller Tierischen m-z Organismen Klasse : Bandwürmer (Cestoda) Klasse : -Saugwürmer (Trematoda) z.B. Gattung Echinococcus (9 Arten)

Echinococcus cysticus

Spezies : – E. granulosus (Hundebandwurm) – E. multilocularis (Fuchsbandwurm) – E. vogeli – E. oligarthrus Als Bandwürmer (Cestoden) zählen sie zu den sogenannten Plattwürmern , die hauptsächlich parasitisch leben.

Mikrobiolog. Charakteristika – E. granulosus ist ein 4-7 mm langer Bandwurm (Cestoda) mit häkchenbewehrtem Skolex, typischerweise 3 (2-6) Proglottiden. Der mit seitlichen Aussackungen versehene Uterus enthält bis zu 1.500 Eier. – E. multilocularis ist 2-4 mm lang, hat typischerweise 5 (2-6) Proglottiden und hat einen sackförmigen Uterus, der bis zu 200 Eier enthält. (nach Infektionsnetz.at)

Klassifikation ICD-10 Quelle : dimdi.de

Epidemiologie E. granulosus – Weltweite Verbreitung. In Nord- und Mitteleuropa selten. (600 Fälle/a) – Echinococcus-Arten sind kleine Bandwürmer, die im Dünndarm von Hunden (Schakal, Dingo u.a.) parasitieren und Eier produzieren, die an die Außenwelt gelangen.

E. multilocularis (Fuchsbandwurm) – In der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet (auch in Österreich, Deutschland und Schweiz) – Endwirte hauptsächlich Füchse (Prävalenzen bis über 50 %) – Fehlwirte sind der Mensch sowie verschiedene Tierarten (Wild- und Hausschwein, Affenarten und Hunde) – Übertragung der Eier auf den Menschen durch Kontamination der Hände nach Berührung der Endwirte (Fuchs, Hund, Katze) an denen solche Eier haften, oder durch Aufnahme kontaminiuerter Nahrungsmittel (z.B. Wildbeeren oder kontaminiertes Wasser) “Der Mensch nimmt die Wurmeier durch kontaminierte Hände entweder nach direktem Kontakt mit infizierten Endwirten (Fuchs, Hund, Katze), an deren Fell die Eier haften können, oder durch Umgang mit kontaminierter Erde auf. Die Möglichkeit der Übertragung durch kontaminierte Nahrungsmittel (Waldbeeren, Pilze) bzw. kontaminiertes Wasser ist nicht geklärt”. (RKI)

Diagnose : – Feststellung der Zysten mittels bildgebender Verfahren (Sonographie, CT, Thorax-Röntgen) – Serologischer Antikörpernachweis Inkubationszeit Die Inkubationszeit ist nicht bekannt, man geht von einem Zeitraum von 10–15 Jahren aus. Infektiosität Eine Ansteckungsfähigkeit von Mensch zu Mensch besteht nicht. Operationsmaterial ist nicht infektiös.

Für den Nachweis der tumorartigen Prozesse spielen bildgebende Verfahren (Sonographie) eine bedeutende Rolle. Serologische Verfahren zum Nachweis von Antiköpern (ELISA, IHA, Western Blot) sind ebenfalls möglich, negative Ergebnisse schließen jedoch eine Erkrankung nicht aus. Bei Verwendung von Echinococcus-Rohantigen kann eine Echinokokkose in ELISA-Verfahren mit einer Sensitivität von ca. 95 % nachgewiesen werden.

RIDASCREEN® Echinococcus IgG ANWENDUNGSBEREICH Der RIDASCREEN® Echinococcus IgG-Test ist ein Enzymimmunoassay (EIA) zum spezifischen Nachweis von IgG-Antikörpern gegen Echinococcus granulosus und Echinococcus multilocularis in humanem Serum. Virion-Serion ELISA classig Echinococcus IgG Der SERION ® ELISA classic Echinococcus IgG ist ein qualitativer und quantitativer Immunoassay für den Nachweis von AK in Serum oder Plasma gegen Echinococcus granulosus und Echinococcus multilocularis. Der Test eignet sich für die Diagnose von Echinococcosen, für Therapieverlaufskontrollen sowie für epidemiologische Studien.

Therapie Zystische Echinococcose: – Heilung durch chirurgische Entfernung der Echinococcenzysten bzw. Aspirationsbehandlung der Zysten. Bei inoperablen Patienten bzw. als Begleitmedikation Albendazol oder Mebendazol. Alveoläre Echinococcose: – Heilung wegen infiltrativen Wachstums der Finne von E. multilocularis schwierig, da Radikaloperation nur selten möglich. – Langzeit-Chemotherapie mit Albendazol oder Mebendazol .

Meldepflicht Nach § 7 Abs. 3 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis von Echinococcus sp. nichtnamentlich direkt an das Robert Koch-Institut zu melden. Eindeutige Ultraschallbefunde oder eindeutige Befunde mit anderen bildgebenden Verfahren sind auch ohne serologische Bestätigung meldepflichtig. Zur Meldung verpflichtet sind die Leiter der Einrichtungen, an denen die Erregerdiagnostik durchgeführt wurde. 

2013 bisher : kein Fall

Die äussere Wand der parasitären Echinokokkuszyste besteht aus einer lamellär geschichteten Membran (Kutikula). Diese wird aussen von einer vom Wirt gebildeten fibrotischen Membran abgegrenzt. An der Innenseite ist diese von einer dünnen Schicht aus undifferenziertem Keimgewebe ausgekleidet. Aus dieser sprossen Brutkapseln, welche Scolices enthalten.

Andere Parasitosen Paragonimiasis Bilharziose (Schistosomiasis) Ascariasis Necatoriasis (Hakenwürmer) Strongyloidose (Str. stercoralis)

Paragonimus westermani (Lungenegel) -- Trematode endemisch in Westafrika, Südamerika, Asien Natürliche Wirte / Reservoir sind Katzen Bei Verzehr von Krustentieren oder Muskelfleisch, Innereien Infektion, adulte Würmer leben in der Lunge, Peritoneum, ZNS und sind dort verkapselt, 7-12mm lang Wurmeier werden ausgehustet oder mit dem Kot ausgeschieden  erneuter Zyklus Kl. : bräunliches Sputum, Hämoptysen, Eosinophilie Auch Pleuraergüsse und Bronchiektasien möglich TH : Praziquantel nach Erregernachweis

Quelle : Webatlas der Korean Society for Parasitology

Schistosomiasis (Trematoden / Saugwürmer) S. mansoni, S. japonicum, S. haematobium u. seltene Mensch ist Endwirt, 250-300 Mio. infizierte Personen ! Zerkarien penetrieren Haut oder werden ingestiert 200-300 Mio Infizierte (Afrika, Südamerika, mittlerer Osten, Südostasien, Karibik) Eier gelangen in die Lunge (aus Harnblasevesikosystemische Verbindungen, hämatogen)  Granulome, Fibrosierung, Endarteriitis obliterans mit pulmonaler Hypertonie  Enststadium Cor pulmonale Th: Praziquantel oder Triclabendazol

Quelle : Wikipedia

Schistosoma mansoni (Pärchenegel) Quelle : Infektionsnetz.at

Ascaris lumbricoides (Nematode)  intestinaler Befall, bis 40cm Länge, pulmonale Wanderung der Larven : Thoraxschmerz, selten Hämoptysen, Dyspnoe; selten eosinophile Pneumonie mit ovalen Infiltraten. Adulte Würmer produzieren bis zu 250.000 Eier/Tag. Behandlung : Mebendazol, Albendazol oder Pyrantelpamoat (letzteres auch bei Schwangeren) WHO : 1.45 Milliarden Infizierte, ca. 60.000 Tote/a

Ascaris lumbricoides. Quelle : Infektionsnetz.at

Strongyloides stercoralis (Fadenwurm, Nematode) : endogene Reinfektion durch Penetration von Larven aus dem Jejunum/Ileum in das lymphatische Gewebe, selten in die Lunge; besonders bei gleichzeitiger HTLV-1 Infektion; bei HIV eher selten. Schlüpfen der Larven schon im Darm, daher kaum Ausscheidung von Eiern. Infektion transdermal  Larven gelangen mit dem Blutkreislauf in die Lunge, werden dann verschluckt und erreichen die Dünndarmmukosa  adulte Würmer Behandlung : Ivermectin 200µg/Kg täglich für 2 Tage Thiabendazol ist weniger wirksam und toxischer 50-100 Millionen Personen infiziert (WHO, 1995)

Larve Adulter Wurm Quelle : Infektionsnetz.at

Tropische pulmonale Eosinophilie (TPE) Filariasisbefall  Elimination von Mikrofilarien aus dem Blut mit alllergischer Reaktion. Klinik : Asthmaanfälle, Restriktion (Lufu), Eosinophilie, selten kleinnoduläre Infiltrate im Rö; Beschwerden mehr Nachts (Dynamik der Filarien); ohne Behandlung Lungenfibrose in der Folge möglich. DS : Herkunft, Filarien-AK Titer, Eosinophilie Th : DEC 4-6mg/Kg über 14 d Rückfälle in bis zu 25%, auch nach Jahren : dann erneute Therapie Filarien : Nematoden (Brugia malayi oder Wucheria banchrofti)

Würmer können auch Computer befallen. Der Infektionsweg von Füchsen auf Computer ist nicht ganz geklärt. Eine Übertragung auf den Menschen von Computern ist in der Literatur nicht beschrieben. Passen Sie aber besser auf sich auf !