Seminar biochemische Ursachen neuraler Krankheiten II

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Erworbene Immunität oder spezifisches Abwehrsystem.
Mikrobiologie Bachelorstudiengang Molecular Life Science Tamás Laskay
 Präsentation transkript:

Seminar biochemische Ursachen neuraler Krankheiten II Myasthenia gravis Seminar biochemische Ursachen neuraler Krankheiten II Daniel Mathow

Fakten zur Mg Inzidenz: 5-10 Betroffene pro 100.000 Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer Erste Symptome: hängendes Augenlid, Müdigkeit Früher hohe Sterblichkeit (40-70%), durch effiziente Behandlung heute nicht mehr Autoimmunerkrankung

Immunsystem zelluläre Bestandteile: Erworbenes Immunsystem (spezifisch) Angeborenes Immunsystem (unspezifisch)

Das angeborene Immunsystem unspezifisch Aktivierung kurz nach Kontakt mit Erreger (min – h) zelluläre Bestandteile: Makrophagen, Mastzellen, Granulozyten, dendritische Zellen humorale Bestandteile: Komplementsystem mechanische Bestandteile: z.B. Epithel

Das erworbene Immunsystem spezifisch Aktivierung durch AI, meist 4-5 Tage nach Kontakt mit Erreger zelluläre Bestandteile: B- Lymphozyten, T-Lymphozyten

Aktivierung der spezifischen Abwehr des erworbenen Immunsystems Immunantwort 1) Pathogen durchdringt Barriere wie das Epithel (Bestandteil angeborenes IS) 2) Makrophagen erkennen Pathogen, zerstören es; dendritische Zellen binden es und präsentieren es Lymphozyten - Vorläuferzelle (erworbenes Immunsystem) auf MHC- Molekülen Unspezifische Abwehr des angeborenen Immunsystems Aktivierung der spezifischen Abwehr des erworbenen Immunsystems

Immunantwort T-Lymphozyt: Bindung mit TCR; LYSE 3) Erworbene Immunabwehr setzt einige Tage später ein: T-Lymphozyt: Bindung mit TCR; LYSE B-Lymphozyt: Bindung mit BCR; Differenzierung Gedächtniszellen Viele Antikörper–produzierende Klone= Plasmazellen

Antikörper Bildung durch B-Lymphozyten 2 schwere Ketten, 2 leichte Ketten verbunden durch Disulfidbrücken konstante und variable Region Zerstörung des Pathogens oder Markierung zwecks Beseitigung durch andere Zellen.

Neuromuskuläre Signalübertragung 3. ACh-Exocytose 4. Bindung an ACh-Rezeptor 1. Aktionspotenzial Na+ Na+ Na+ Na+ Na+ 5. Depolarisation der postsynaptischen Membran (Kationeneinstrom) Na+ Na+ 2. Ca2+ -Einstrom 6. ACh Abbau

Der ACh - Rezeptor Struktur des Ach Rezeptors: Membranständig 5 Untereinheiten umgeben Ionenkanal ligandengesteuerter Ionenkanal Bindung von 2 ACh Molekülen an ACh Rezeptoren bewirkt Na+-Einstrom;  Wird Schwellenwert erreicht: Aktionpotenzial in Muskelmembran, Muskelkontraktion

Ursache der Myasthenia gravis Reduzierte Anzahl der ACh-Rezeptoren Zerstörung der postsynaptischen Membran  Weniger ACh – Bindung Geringeres PSP keine Muskelantwort

Ursache der Myasthenia gravis Reduzierte Anzahl der ACh-Rezeptoren Zerstörung der postsynaptischen Membran Eigene Antikörper binden ACh- Rezeptoren (diese werden schneller abgebaut) Abbau der postsynaptischen Membran durch das Komplementsystem Aber auch: genetische Defekte; Mutationen in Genen für AChR Vermindertes Endplattenpotenzial; funktionsgestörte Muskeln

Symptome der Mg „double vision“ hängendes Augenlid (Stadium I) „double vision“ Müdigkeit (speziell nach Anstrengung) Beschwerden beim Schlucken und Sprechen (Stadium II) Atembeschwerden (Stadium III)

Komplikationen der Mg Aspirationspneumonie (Lungenentzündung) Tod durch akutes Versagen der Atemmuskeln Aspirationspneumonie (Lungenentzündung) durch Verschlucken Infekte, Endzündungen, Fieber Physische und psychische Probleme Hormonschwankungen

Therapie Spalt, Möglichkeit der längeren Bindung AChEI: Inhibierung des ACh Abbaus im synaptischen Spalt, Möglichkeit der längeren Bindung Immunmodulatorische Behandlung: Supression des IS (Cyclophosphamid), Azathioprine Plasmapherese Thymektomie Zukunft: vermehrter Einsatz monoklonaler Antikörper gegen B -und T Lymphozyten

Lambert – Eaton Syndrom Lambert – Eaton – Rooke Syndrom Angriff eigener Antikörper auf Kalium und Calcium Kanäle

Zusammenfassung Immunantwort: Schnelle aber unspezifische Bekämpfung eines Pathogens durch angeborenes Immunsystem; dieses aktiviert erworbenes, spezifisches Immunsystem. Myasthenia gravis: Körpereigene Antikörper bauen AChR ab, dass ein abgeschwächtes Endplattenpotenzial für Muskelanomalien sorgt.

Quellen Anlar, B., Juvenile myasthenia: diagnosis and treatment. Paediatr Drugs, 2000. 2(3): p. 161-9. Bershad, E.M., E.S. Feen, and J.I. Suarez, Myasthenia gravis crisis. South Med J, 2008. 101(1): p. 63-9. Gold, R. and C. Schneider-Gold, Current and future standards in treatment of myasthenia gravis. Neurotherapeutics, 2008. 5(4): p. 535-41. Pascuzzi, R.M., Pearls and pitfalls in the diagnosis and management of neuromuscular junction disorders. Semin Neurol, 2001. 21(4): p. 425-40. 5. Vincent, A., D. Beeson, and B. Lang, Molecular targets for autoimmune and genetic disorders of neuromuscular transmission. Eur J Biochem, 2000. 267(23): p. 6717-28. Abbildungen: ACh Rezeptor: www.wikipedia.de Makrophage : National Geographic