Der aktuelle Stand der CSR-Debatte –

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 Präsentation transkript:

Der aktuelle Stand der CSR-Debatte – Erfahrungen aus transatlantischer Perspektive AmChamGermany Berlin, 24. November 2005

Zitat „Es ist nicht die Aufgabe der Unternehmen den Mantel zu teilen 2 „Es ist nicht die Aufgabe der Unternehmen den Mantel zu teilen sondern ihn zu produzieren.“ Unbekannt

Philanthropie Reputation Altruismus Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen - Rückblick 3 Philanthropie Menschenliebe Reputation Ansehen Ruf Motive Altruismus uneigennützig selbstlos Tradition „Familientradition“ „Kaufmannsehre“

Bausteine der CSR-Debatte 4 Corporate Social Responsibility Leitidee zur umfassenden Verantwortung des Unternehmens in der Gesellschaft Sustainability Nachhaltiges Wirtschaften als Instrument zur Erlangung der CSR Corporate Citizenship die Rolle des Unternehmens als „guter engagierter Bürger“ Corporate Social Responsiblility: - als übergeordnete Leitidee, Vision umfasst globale Verantwortung des Unternehmens als Teil der Gesellschaft äußerst weit gefasst Sustainability: als Managementinstrument, strategisches Tool Mittel um CSR näher zu kommen bestehend aus drei Säulen: Ökologisches, Soziales und Ökonomisches alle Abläufe des Unternehmens betreffend: intern wie extern, nah am Kerngeschäft wie darüber hinausgehend Corporate Citizenship: nach außen gerichteter Teil der CSR vor allem in Bezug auf jeweilige Gemeinschaft, externe Partner, auf das Gemeinwohl an sich ausgerichtet

Was ist „neu“ an der Debatte? 5 Ganzheitliche Sichtweise: Spenden – Sponsoring – Mitarbeiterengagement –Verantwortung im Kerngeschäft – nachhaltiges Wirtschaften Strategischer Ansatz: Nutzenerwägungen – Einbettung in Unternehmensstrategie Nachhaltige Verantwortungsübernahme in der Gesellschaft: Engagement – Kooperationen – gesellschaftliche Problemlösung

Förderer der CSR-Debatte 6 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement - Arbeitsgruppe Corporate Citizenship BDI und BDA – www.csrgermany.de AmCham Germany – Veröffentlichung „Unternehmen und Verantwortung – Trends in CSR“ DIN ISO – Leitlinien Social Responsibility Deutsche Standards – Veröffentlichung Unternehmerische Verantwortung Kampagne „Du bist Deutschland“ Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft Freiheit und Verantwortung – bundesweiter CC-Wettbewerb

der gesellschaftlichen Verantwortung in unternehmerisches Handeln Begriffsentwicklung I 7 Eingliederung der gesellschaftlichen Verantwortung in unternehmerisches Handeln „Wir sehen keinen Konflikt zwischen geschäftlichem Erfolgsstreben sowie sozialem und umweltpolitischem Engagement. Für mich ist der Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Unternehmen der Folgende: Ein gutes Unternehmen bietet exzellente Produkte und Dienstleistungen – ein herausragendes bietet exzellente Produkte und Dienstleistungen und ist gleichzeitig bestrebt, eine bessere Welt zu schaffen.“ Bill Ford, 1999

Begriffsentwicklung II 8 Vergleich der Erfolgspotenziale des gesellschaftlichen Engagements und der Geschäftstätigkeit „Es ist an der Zeit, unsere Anstrengungen bezüglich Umweltschutz und sozialer Verantwortung neu zu definieren. Wir werden keinen Erfolg haben, wenn wir diese Verantwortung von dem Kern unserer Aktivitäten trennen. Ebenso werden wir schnell den Punkt erreichen, an dem, wenn unser gesellschaftliches Engagement nicht erfolgreich sein wird, auch unsere geschäftlichen Aktivitäten nicht erfolgreich sein werden.“ Bill Ford, 2000

Corporate Social Responsibility und Wirtschaften Begriffsentwicklung III 9 Gleichsetzung Corporate Social Responsibility und Wirtschaften “CSR handelt von intelligentem Wirtschaften. Es geht darum, mit Kunden auf einem gänzlich anderen Level ins Geschäft zu kommen. CSR kann nicht Teil des Wirtschaftens sein; es muss das Wirtschaften selbst sein.” Bill Ford, 2002

Transatlantische Unterschiede ... 10 Uncle Sam Vater Staat fordernd – einbeziehend gelegentlich präsent fürsorglich – sozial omnipotent

Die Rolle des Bürgers ... bei Uncle Sam unter Vater Staat 11 bei Uncle Sam unter Vater Staat „Frage nicht, was der Staat für Dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für den Staat und das Gemeinwohl tun kannst.“ John F. Kennedy „Der Staat ist für die Menschen und nicht die Menschen für den Staat.“ Albert Einstein bevormundet passiv engmaschiges soziales Netz (behütet) eigenverantwortlich eigeninitiativ grobmaschiges soziales Netz (auf sich allein gestellt)

Der Weg über den großen Teich 12 Impuls aus dem amerikanischen Mutterkonzern (1999) Gründung Corporate Citizenship-Abteilung (2000) Start 16-Stunden-Programm (2000) Erarbeitung Nachhaltigkeitsmanagement (seit 2002) Entwicklung CSR-Strategie (seit 2003)

Corporate Social Responsibility 13 Corporate Social Responsibility Das Unternehmen und seine MitarbeiterInnen GREEN OPERATIONS STRATEGY RESPONSIBLE EMPLOYER C S R INTEGRATED PRODUCT Die Fertigung und Distribution unserer Produkte Das Unternehmen und seine externen Partner Die Entwicklung unserer Produkte BUSINESS STRATEGY

Corporate Social Responsibility – Index für Ford of Europe 14 Eine Rahmenvorgabe und ein Messsystem, welches die kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer Produkte, unserer Produktionsstätten und der Geschäftsbeziehungen mit unseren internen und externen Partnern dokumentieren und fördern soll. PSI  Entwicklung von Zielen für zukünftige Fahrzeugprogramme MSI  Entwicklung von Zielen für die Verbesserung der Produktionsverfahren und der Standorte RESI  Bestrebung und Verbesserung, ein “Employer of Choice” zu sein RBSI  Bestrebung und Verbesserung des Image bei externen Stakeholden

Soziale Verantwortung ... Corporate Citizenship 15 Soziale Verantwortung ... ... praktiziert

Corporate Citizenship - Corporate Volunteering 16 16-Stunden-Programm Ford-MitarbeiterInnen engagieren sich im Umfeld ihres Arbeitsplatzes/Werkes oder Wohnorts Ford stellt hierfür 16 Arbeitsstunden pro Jahr zur Verfügung Ford setzt thematische Prioritäten, eröffnet Kontakte zu externen Organisationen und hält ein breites Projektangebot vor

Corporate Citizenship @ Ford - Ziele 17 Corporate Citizenship @ Ford - Ziele Projektpartner konkrete Hilfe Aufmerksamkeit Gesellschaft Übernahme soz. Verantwortung Stärkung Eigeninitiative Soziales Kapital Business Values Effekte des CI @ Ford CI erzielt auf vier Ebenen unterschiedlichste Effekte Projektpartner d.h. der einzelne Kindergarten, die Kunstinitiative um die Ecke, das Wohnheim für Menschen mit Behinderung, usw. Konkrete Hilfe: je nach Projektaufgabe erfährt die Einrichtung eine konkrete Unterstützung, d.h. Erzieherinnen sind im Umgang mit dem PC geschult, das Klettergerüst steht im Garten, die Buchhaltung ist erledigt, etc. Aufmerksamkeit: Organisationen aus dem Nonprofit-Sektor erfahren in der Regel weder für ihre professionelle Arbeit, noch die Probleme ihrer Klienten oder ihre politischen Anliegen besondere Aufmerksamkeit. Dies wird durch die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen der freien Wirtschaft durchbrochen. Über die Ford-Mitarbeiter die vor Ort waren entstehen gedankliche Veränderungsprozesse, die sich vom einzelnen Projektteam, in die Abteilung, zum Vorgesetzen oder auch zu Hause an den Frühstückstisch ausbreiten. Beispiel: plötzlich sind “Behinderte” nicht mehr die anonymen, bei denen man wenn man sie auf der Strasse sieht, schnell wegschaut Gesellschaft Übernahme sozialer Verantwortung: durch das einzelne, wenn auch kleine Projekt, wird im Ganzen soziale Verantwortung in einer Gemeinschaft übernommen Stärkung von Eigeninitiative: durch die Übernahme soz. Verantwortung von Seiten eines Unternehmens und seinen Mitarbeitern werden Bürger generell dazu motiviert Eigeninitiative zu ergreifen und nicht alle Verantwortung abzuschieben Soziales Kapital: wenn alle Teile einer Gesellschaft (Bürger, Unternehmen, Mitarbeiter, usw.) ein Stück Verantwortung tragen, spricht man davon, dass “Soziales Kapital” gemehrt wird. D.h. eine Gesellschaft wird menschlicher, lebenswerter, umweltverträglicher, sozialer, usw. Mitarbeiter Personalentwicklung: Mitarbeiter entwickeln unterschiedlichste Kompetenzen, wie Team- und Konfliktfähigkeit, Sozialkompetenz, usw. Wertschätzung: Mitarbeiter empfinden die Unterstützung ihres freiwilligen Engagements durch ihren Arbeitgeber als Wertschätzung ihrer Person, ihres Einsatzes für das Unternehmen. Gleichzeitig werden ihre Kompetenzen durch die Projektaufgabe abgefragt und somit wertgeschätzt. Prägendes Erlebnis: Mitarbeiter werden direkt mit Schicksalen, Ungewohntem, Neuem, usw. konfrontiert, was in ihnen zu Prozessen führt. Das Projekt wird somit zum prägenden Erlebnis, auch für das eigene Leben. Unternehmen “Ford-Family”: Projektteam tritt als “wir von Ford” auf und entwickelt somit einen “Ford-Geist”. Dieser wird zurück ins Unternehmen getragen und trägt maßgeblich zur Unternehmenskultur bei. Dies kann auch bedeuten, dass Geschäftsgrundsätze ausgelebt werden. Image-Marketing: die Marke FORD bekommt ein „lächelndes Gesicht“. Business Case: ein vielschichtiger Nutzen entsteht, beispielsweise indem Projektpartner zu Kunden werden. WIN Unternehmen “Ford-Family” Image – Marketing MitarbeiterInnen Personalentwicklung Wertschätzung prägendes Erlebnis

Ford wird von der Gesellschaft als „good corporate citizen“ 18 Die Vision ... Ford wird von der Gesellschaft als „good corporate citizen“ anerkannt