Sozialkompetenz der Trainer/innen im Spitzensport

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Sozialkompetenz der Trainer/innen im Spitzensport 21. Internationaler Workshop „Talentsuche und Talentförderung“ am 12. und 13.06.2006 in Mülheim © Deutscher Ruderverband – Juni 2006 – Mü/Br

Definitionen des Begriffes Sozialkompetenz

Sozialkompetenz bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, „konstruktiv mit sich und anderen umzugehen“. Dazu gehört insbesondere die Fähigkeit, in Problemsituationen konstruktiv miteinander umzugehen und an der Realisierung gemeinsamer Ziele mitzuwirken. Soziale Kompetenz verringert Stress und schützt so vor Angst und Depression

Kenntnisse und Fähigkeiten Soziale Kompetenz Kenntnisse und Fähigkeiten

Nein-Sagen-Können Gefühle offen zeigen und äußern können Blickkontakt halten Um einen Gefallen bitten können Auf seinem Recht bestehen Stärken zeigen und Schwächen eingestehen Auf Kritik reagieren Widerspruch äußern können Sich entschuldigen können Fehler eingestehen Änderungen bei störendem Verhalten anderer verlangen Erwünschte Kontakte arrangieren Auf Kontaktangebote eingehen Unerwünschte Kontakte beenden Komplimente akzeptieren/machen Lob/Zustimmung erteilen Ausreden lassen Zuhören können

Im Umgang mit anderen Empathie (Mitgefühl bzw. Einfühlungsvermögen ) Menschenkenntnis Kritikfähigkeit Wahrnehmung Selbstdisziplin Toleranz Sprachkompetenz Interkulturelle Kompetenz

Im Bezug auf Zusammenarbeit Teamfähigkeit Kooperation Konfliktfähigkeit Kommunikationsfähigkeit

Im Bezug auf Führungsqualitäten Verantwortung Durchsetzungsvermögen Flexibilität Konsequenz Vorbildfunktion

Grundvoraussetzungen einer erfolgreichen Trainertätigkeit Bedeutung der Sozial-kompetenz bei Trainerinnen und Trainern im Spitzensport

„Trainer müssen den Erfolg ihrer Mannschaft/ Athleten sichern „Trainer müssen den Erfolg ihrer Mannschaft/ Athleten sichern. Sie arbeiten in einem System, das keinen Misserfolg verzeiht!“ Code des sozialen Systems Spitzensport: „Sieg/Niederlage“

Trainer im Spitzensport spielen eine entscheidende Rolle für das Erzielen sportlicher Höchstleistungen. Sie stellen die zentrale Bezugsperson für den Athleten, die Trainingsgruppe oder die Mannschaft dar und haben in der Regel großen Einfluss auf deren Wettkampfleistung.

Allerdings existiert im Zusammenhang mit dem Beruf des Trainers im Spitzensport eine Reihe von Problemen. Die Anstellung als Trainer scheint vielfach wenig dauerhaft zu sein, Zugangsvoraussetzungen, Rekrutierungswege und Karriereverläufe sind uneinheitlich, Tätigkeitsfelder und Aufgabenstellungen höchst unterschiedlich, die Bezahlung ist in vielen Bereichen vergleichsweise gering und die berufliche Handlungsautonomie in der Regel eingeschränkt.

Trainer/innen im Spitzensport sind in ihrer Arbeit einem hohen beruflichen Risiko ausgesetzt. Ihr Scheitern im Amt ist dabei sehr häufig auf soziale Spannungen innerhalb der Wettkampfeinheit zurück- zuführen. Um in ihrer Arbeit erfolgreich zu sein, brauchen Trainer/innen heute weit mehr als eine sportfachliche Kompetenz und Qualifikation.

Trainer Athleten quartär tertiär sekundär primär Co-Trainer Manager med. Personal Athleten Funktionäre psycholog. Personal

Welches sind die sozialen Fähigkeiten, die ein/e Trainer/in für ein erfolgreiches Handeln im Spitzensport benötigt?

Trainer/innen müssen auch über soziale Fähigkeiten verfügen, die es ihnen erlauben: Die richtige Sprache im Umgang mit ihren Athleten zu finden Soziale Spannungen zu lösen Gegensätzliche Interessen auszugleichen In möglichst effizienter Weise mit dem Umfeld zusammenzuarbeiten

Kommunikation Soziale Rollen Verantwortung Vertrauen Identität Soziale Integration Konfliktführung Motivation Erwartungskonformität Strategien zur Koordination unterschiedlicher Handlungslogiken

Persönlichkeitseigenschaften

Was verstehen aktive Trainer/innen unter Sozial-kompetenz

„Gegenseitiger Respekt, Vertrauen, finde ich ganz wichtig.“ (Basketball-TR) „[Der Trainer] muss einfach den Spielern auch verdeutlichen und auch realistisch aufzeigen, wo seine Grenzen sind [und] dass einfach da auch ein Leistungsunterschied besteht zwischen ihm, der nicht so häufig eingesetzt wird, und dem, der die meiste Zeit spielt.“ (Handball-A) „Das wichtigste ist für den Trainer, dass er eine entsprechende Hierarchie schafft, was über den Leistungsgedanken geht.“ (Fußball-A) „Der Trainer „muss natürlich versuchen dieses Gruppengefühl hervorzurufen, dass der eine für den anderen da ist, einfach auch ein gemeinsames Ziel zu haben, darauf gemeinsam hinzuarbeiten.“ (Fußball-M)

Abschließende Fragestellungen Wo finden wir diese Trainertalente? Sind unsere Ausbildungskonzepte hinreichend gesellschaftlich anerkannt (Dipl. Bachelor-Abschluss)? Liegt die finanzielle Ausstattung in einem Rahmen, der die Entscheidung leicht macht zwischen einem Studium eines Diplom-Ingenieurs und eines Diplom-Trainers?