Vortrag auf der 10. InetBib-Tagung in Würzburg am

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 Präsentation transkript:

Vortrag auf der 10. InetBib-Tagung in Würzburg am 10.04.2008 Wie kommt das E-Book in die Bibliothek? Vertriebswege und Erwerbungsfragen Vortrag auf der 10. InetBib-Tagung in Würzburg am 10.04.2008 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Merkmale des E-Books-Marktes E-Books-Markt als „unvollkommener Markt“ Inhomogene, sich rasch ändernde Produkte Unklare und instabile (rechtliche) Rahmenbedingungen Fehlende bibliographische und technische Standards Fehlende Markttransparenz, insbesondere infolge einer undurchsichtigen Produkt- bzw. Preispolitik und unübersichtlichen Anbieterverhältnissen 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Geschäftsmodelle Kauf vs. Lizenzierung Einzeltitelauswahl vs. Paketkauf Unterschiedliche Zugriffsmodelle (z.B. Online-Zugriff, Ausleihmodell) Bundles aus E-Book und Printwerk Spezielle Abrechnungsmodelle, z.B. EBL-Modell (E-Book-Library, auch für Dawson ERA übernommen, dynamisches Abrechnungsmodell über „tokens“) Konsortialmodelle sowie Nationallizenzen 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Vertriebswege Direkter Bezug über die Verlage (Pakete und/oder Einzeltitel) Einzeltitelauswahl über Aggregatoren Zwischenhändler (Zeitschriftenagenturen, Buchhändler/Library Supplier) Kombinationen aus den verschiedenen Bezugswegen 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

E-Books-Erwerbung über Verlage Meist nur Paketkauf möglich (z.B. Springer, Elsevier (Monographien), Karger, Taylor & Francis etc.) Individuelle Titelauswahl nur bei einigen Verlagen (z.B. Gale, Wiley) Bietet sich bei Paketen an, die ähnlich wie Datenbanken benutzt werden (z.B. Humanities E-Books, Cambridge Companions Online) Bei vorgefertigten Fachpaketen oft problematisch, da Titel mit erworben werden, die in Print nicht ausgewählt worden wären bzw. schlecht genutzt werden Konsortialmodelle möglich, da Rabatte direkt vom Verlag gewährt werden 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Beispiele: Springer, Karger, Oxford University Press OUP Pakete/Einzetitel Nur Kauf ganzer Fachpakete eines Copyright-Jahres möglich, Einzeltitel über Aggregatoren Verkauf von Paketen: - Kollektionen 2006- 2008 - Backfiles 1997-2005 Einzeltitelauswahl im Digital Reference Shelf Fachpakete bei Oxford Scholarship Online Preis/Rabatt Konsortialrabatt, auch beim Bezug über Zwischenhändler Rabatt auf den Bezug von Titeln in Print; Konsortialrabatt Konsortialrabatt, Mengenrabatt bei OSO, Bundles bei DRS Besonderheiten - Zugabe früherer Jahrgänge sowie gewisser Imprints - Kauf ohne genaue Kenntnis der Titelliste Dauerhafter Zugang auf Verlagsplattform Selbsthosting ist nicht möglich Bei OSO Kauf oder Lizenzierung Bei DRS Kauf mit Archivrechten (XML) 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

E-Book-Aggregatoren Einheitliche Oberfläche für E-Books unterschiedlicher Verlage Einzeltitelauswahl möglich Jedoch bieten die meisten Verlage nicht alle ihre E-Books über Aggregatoren an (z.B. keine Lehrbücher, keine aktuellen Titel) Schwerpunkt im englischsprachigen Bereich, (noch) kaum deutsche Inhalte Zusätzliche Hosting-Gebühr für die Plattform fällt an Zum Teil höhere Preise als beim direkten Bezug über den Verlag Konsortialmodelle sind möglich, Berechnung meist über Gesamtbestellvolumen 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Beispiele für E-Book-Aggregatoren Gründung Vertrieb Preismodell NetLibrary 1998 OCLC/PICA Kauf oder Lizenz, Mengenrabatt Ebrary 1999 ebrary direkt, Gerlach Books & Online, Blackwell (ECHO) Kauf oder Lizenz (Pakete), Konsortialrabatt nach Einkaufsvolumen MyiLibrary 2004 Coutts, Missing Link, Swets Kaufpreis pro Buch + jährliche Hosting-Gebühr EBL Blackwell (früher Dawson) Kaufpreis pro Buch + Plattformgebühr oder Vorauszahlung und Auswahl nach Benutzung Dawson ERA 2007 Dawson Dynamisches Abrechnungs-modell (vgl. EBL) 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Zwischenhändler EIN Ansprechpartner für viele Verlage Vermittlung zwischen Verlagen und Bibliotheken Bieten kundenspezifische Aufstellungen von fachgebietsrelevanten und verlagsübergreifenden E-Book-Titeln „Neutrale“ Beratung, Unterstützung bei Verhandlungen (auch Konsortialverhandlungen) Einheitliche Rechnungsstellung Allerdings ist nicht jedes E-Book über jeden Händler erhältlich 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Bsp. Zeitschriftenagenturen Swets EBSCO Angebot Verkauf von E-Book-Paketen einzelner Verlage (z.B. Cambridge University Press, Springer, Taylor & Francis, RSC,…) Vertrieb von mehr als 60 E-Book-Kollektionen großer STM-Verlage (z.B. Springer, Elsevier, Karger, Wiley,…) Aggregator Kooperation mit MyiLibrary Keine Kooperation mit Aggregator Plattform Integration der Einzeltitel in SwetsWise geplant Eigene Plattform „A-to-Z“ für E-Medien, Verlinkung zu OPAC-Suche und anderen Katalogen möglich Service Herausgabe eines „E-Book-Guides“ Neuerscheinungsdienst für E-Books 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Bsp. Buchhändler und Library Supplier Blackwell Lehmanns Dreier Angebot Einzeltitelauswahl mit dauerhaften Zugriffsrechten Kooperation mit deutschen Verlagen beim Aufbau von E-Book-Portalen Vertrieb von E-Books ohne DRM, ohne Beschränkung auf Simultanzugriffe, mit remote access Aggregator Kooperationsverträge mit ECHO (ebrary) und EBL Keine Kooperation Gespräche mit Aggregatoren, Einbindung dt. Titel in internationale Aggregatorplattformen Service Erwerbungsauswahl über „Blackwell’s Collection Manager“ Verhandlungen mit Verlagen, die noch keine E-Books anbieten Verkauf von E-Books kleiner Wissen-schaftsverlage ohne eigene Plattform 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Kombination aus unterschiedlichen Vertriebswegen Kombination aus Verlag und Zwischenhändler: Die meisten Verlage bieten die Möglichkeit an, ihre E-Book-Pakete über Zwischenhändler zu beziehen Beispiel Springer: Konsortialverhandlungen direkt mit Verlag, aber Bestellungen über Agenturen/Buchhändler Kombination aus Aggregator und Zwischenhändler: Hauptsitz der großen Aggregatoren liegt nicht in Deutschland (meist USA) Deshalb haben die Aggregatoren deutsche Vertriebspartner Für Zwischenhändler ist der Einzeltitelverkauf oft nur über Aggregatoren möglich Beispiele: Gerlach Books & Online für ebrary, Missing Link bzw. Swets für MyiLibrary 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Vor- und Nachteile der Vertriebswege Verlage: + Preise werden ohne Aufschläge weitergegeben + Sinnvoller Paketkauf bei datenbankähnlichen E-Book-Kollektionen + Konsortialmodelle möglich Zwang zur Abnahme ganzer Pakete Einzeltitelauswahl nur bei wenigen Verlagen möglich Nicht gewünschte Titel werden mit erworben Z.T. Entscheidung ohne Kenntnis der genauen Titelliste 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Vor- und Nachteile der Vertriebswege 2. Aggregatoren: + Einheitliche Oberfläche für E-Books unterschiedlicher Verlage + Einzeltitelauswahl möglich + Konsortialmodelle sind möglich Oft wenige aktuelle Titel Wenig deutsche Inhalte Nur eine Auswahl aus dem Verlagsprogramm wird über Aggregatoren angeboten Zusätzliche Hosting-Gebühr Zum Teil höhere Preise pro E-Book 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Vor- und Nachteile der Vertriebswege 3. Zwischenhändler: + Einheitlicher Ansprechpartner für viele Verlage + Vermittlung zwischen Verlagen und Bibliotheken + Unterstützung bei Verhandlungen + Einheitliche Rechnungsstellung Evtl. Preisaufschlag gegenüber Direktbezug bei Verlagen Einzeltitelauswahl oft nur bei gleichzeitiger Kooperation mit Aggregator möglich Zwang zur Weitergabe der Verlagskonditionen (z.B. DRM, Simultanzugriffe,…) Nicht alle Titel über einen Händler erhältlich Fehlende Kompetenz im Buch- (Zeitschriftenagenturen) bzw. E-Medien-Bereich (Buchhändler) 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Fazit und Ausblick E-Books-Markt ist ein komplexer Markt, der noch kaum standardisiert ist Bibliothek kann aus verschiedenen Vertriebswegen auswählen, die teilweise alternativ, teilweise jedoch auch komplementär zueinander sind Agenturen und Buchhandlungen können Hilfestellungen bei der E-Books-Erwerbung geben Outsourcing wird mit zunehmendem E-Book-Angebot immer wichtiger „DIE Lösung“ gibt es jedoch – noch – nicht, die verschiedenen Bezugswege haben alle Vor- und Nachteile Viele Bibliotheken wählen derzeit Kombinationen aus verschiedenen Bezugswegen 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bei Rückfragen: michaela.hammerl@bsb-muenchen.de 10.04.2007 Dr. Michaela Hammerl