Beurteilung des Faktors „Arbeit“ im Gartenbau
Beurteilungskriterien Anzahl der Arbeitsplätze Arbeitsbedingungen Lohnhöhe und Einsatz unterschiedlicher Entgeltformen betriebswirtschaftliche Kennzahlen Qualifikation | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Anzahl der Arbeitsplätze (ohne GalaBau) 10.700 Personen 4.430 ständig beschäftigt 1/3 Familien-Ak Anteil Vollbeschäftigter Ak: 27 % (Obstbau 7 %; Zierpflanzenbau und Baumschulen mehr als 50 %) Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes 2007 | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Arbeitsbedingungen unregelmäßige Wochenarbeitszeiten Arbeit an Wochenenden und Feiertragen trotz Technikeinsatz hohe körperliche Beanspruchung (Einfluss Wetter, wechselnde Bedingungen, unterschiedliche Arbeitshöhen) kleine Unternehmen | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Lohnhöhe und Entgeltformen Lohnniveau im Gartenbau ist deutlich niedriger als in der Industrie Entgeltformen: überwiegend Zeitlohn vereinzelt Akkordlohn (Problem detaillierte Zeitvorgaben) wenig Prämienlohn (Schwierigkeiten der Bemessungskriterien) „ Nie steht der tatsächliche Wert der Arbeit (Arbeitsertrag) im Mittelpunkt, sondern der Preis der Ware Arbeitskraft“. | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Lohnaufwand je Fremd-Ak Sachsen BRD Zierpflanzenbau 1. Drittel 21.515 € 26.053 € 3. Drittel 10.412 € 16.981 € Gemüsebau 21.626 € 15.101 € (Mittel) 14.752 € Obstbau 19.534 € 9.637 € (Mittel) 13.568 € Baumschule 26.748 € 14.194 € | 1. September 2010 | Claudia Zickert
betriebswirtschaftliche Kennzahlen 1. Lohnquote in % Betriebsertrag (Lohnkosten aller Ak) Zierpflanzenbau: 24,6 – 36 % indirekter Absatz 23,1 – 30,1% direkter Absatz 32,4 – 46,3 % Gemüsebau: 24,6 – 35,0 % Obstbau: 23,5 – 39,7 % Baumschule: 34,4 – 45,7 % | 1. September 2010 | Claudia Zickert
betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2. Betriebsertrag/Ak Zierpflanzenbau: 63.000 – 123.000 € Gemüsebau: 45.000 – 105.000 € Obstbau: 42.000 – 110.000 € Baumschule: 38.000 – 85.406 € | 1. September 2010 | Claudia Zickert
betriebswirtschaftliche Kennzahlen 3. Differenz Betriebseinkommen je Ak zu Lohnaufwand je Fremd-Ak sollte nach Erfahrungswerten mindestens 5.000 € betragen Betriebseinkommen = Betriebsertrag - Sachaufwand der Anteil der Unternehmen, die mehr Lohn zahlen als das erwirtschaftete Betriebseinkommen je Ak beträgt sind stark gefährdete Unternehmen (Einzelhandelsgärtnereien, Baumschulen) | 1. September 2010 | Claudia Zickert
betriebswirtschaftliche Kennzahlen 4. Anteil des Lohnaufwandes am Betriebsertrag oder Unternehmensertrag 15 – 29 % Betriebsertrag 5. Anteil des Personalkosten an den Gesamtkosten (Ausweis in der BWA) 20 – 30 % Personalkosten sind ohne kalkulatorischen Unternehmerlohn (Lohnansatz) schwierigere Beurteilung bei Einzelunternehmen | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Qualifikation der Arbeitskräfte Zunahme der notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten höherer Technikeinsatz, Qualitätsansprüche der Kunden sind gestiegen, zunehmender Marktdruck, immer schneller kommen neue Sorten mit speziellen Ansprüchen, biologischer Pflanzenschutz es gibt mehr Detailwissen hohe Konkurrenz mit anderen Berufen gute Berufsaussichten für Meister und Techniker im Gartenbau | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Neue Wirtschafterklasse Produktionsgartenbau beginnt am 22.11.2010. Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Baumschule Meisterprüfung Juli 2012 Es sind noch Plätze frei! | 1. September 2010 | Claudia Zickert
Bei aller ökonomischen Betrachtung des Faktors „Arbeit“ sollten wir nicht vergessen, dass jeder Mensch ein Individuum mit seinen Stärken und Schwächen ist und das es auch philosophische, gesellschaftliche, politische und soziale Beurteilungsmaßstäbe gibt. | 1. September 2010 | Claudia Zickert