Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dipl. Volkswirt., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Advertisements

Schäden durch Kartelle: Die theoretische Perspektive
Auswirkungen der Unternehmenskonzentration
Teil IV - Marktformenlehre
Fachhochschule Hof Der Cournot-Punkt
Problem: Wirkung der Grundsteuer auf die Bodennutzung im Thünen-Modell
Probleme der Besteuerung I: Mehrwertsteuer
i IS LM + Z - Y Monetäre Außenwirtschaft
F FnFn z Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau SS a. Anhang zur Bestimmung der optimalen Taylor-Regel.
Nachtrag zur Sprechstunde:
Pekuniäre Externalitäten
Dipl. Volkswirt., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke.
Die „Analyse der Aufgabenstellung“
Dipl. Volkswirt., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volkswirt, Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volkswirt., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volkswirt, Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volkswirt, Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volkswirt, Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Das Leistungsfähigkeitsprinzip Kinderfreibetrag oder Kindergeld?
Umverteilungsinstrumente und -probleme II
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Nochmal zu Lindahl-Regel
Demographischer Wandel und Mindestlöhne
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Grundzüge der Finanzwissenschaft
Dipl. Volkswirt, Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Die gesamte Bereitstellungsmenge bei öffentlichen Gütern
Marktversagen Einführung in die Theorie der externen Effekte
Marktversagen IV: Meritorik
Dipl.-Volkswirt Dr. Hanjo Allinger Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Reinar Lüdeke Was aus der Übung übrig.
Dipl.-Volkswirt Dr. Hanjo Allinger Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Reinar Lüdeke Marktversagen Vertiefung.
Finanzwissenschaft - Einführung in die Allokationstheorie -
Finanzwissenschaft - Einführung -
Finanzwissenschaft - Einführung in die Allokationstheorie -
Theorien der Gerechtigkeit
Marktversagen Vertiefung der Theorie der externen Effekte
Beispiel Kostenfunktion
Kap. 9. Die Analyse von Märkten
Monopol Das optimale Werbebudget
Mehr arbeiten – weniger verdienen... Ein Mausklick und es geht los: Mit jedem Mausklick wird es besser bei der Telekom.
Langfristige Kosten Annahme: die Unternehmung kann alle Produktionsfaktoren ändern, nur die Fabrikgröße ist fix (k). kurzfristige Kostenkurve: cs(y,k)
Übungsblatt 02 Lehrstuhl für Kommunal- und Umweltökonomie
Anwendung: Die Kosten der Besteuerung
für vollkommenen Wettbewerb:
Mag. Dipl.-Ing. Erwin Gabardi
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
Gewinnmaximierung von Daniel Paepke.
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
Wird die Schuldenbremse eine Konjunkturbremse?
Übungsblatt 03 Lehrstuhl für Kommunal- und Umweltökonomie
Wiederholung Produktionstheorie (Ch.9, Ch. 10)
VWL: Preise Der Preis ist das Entgelt, das ein Käufer für ein Gut oder eine Leistung an den Verkäufer des Gutes bzw. an den Erbringer der Leistung bezahlen.
Von Unternehmen und Unternehmern
Elterninformation zu BEGYS
© 2005 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, the German member firm of KPMG International, a Swiss cooperative. All rights reserved. KPMG and the KPMG.
Aufgabe 1 FrageAntwort 1.)2 2.)3 3.)1 4.)1 5.)2 6.)3 7.)1 8.)3 9.)2 10.)2.
Prof. Dr. Winfried Hamel 27 August 2008 The way to the World, X-Zyme GmbH Seite 1 The way to the World Mittwoch, Dr. Shukry Na‘amnieh X-Zyme.
Oligopol und Kartell Vorlesung Mikroökonomik
Mikroökonomie 1 Angebot des Unternehmen
Märkte Vorlesung Mikroökonomik
Märkte Vorlesung Mikroökonomik
Angebot Vorlesung Mikroökonomik
Angebot Vorlesung Mikroökonomik
 Präsentation transkript:

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Organisatorisches Die Sprechstunde findet diese Woche statt dienstags am Mittwoch von 10-12 statt. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Aufgabe Die deutsche Firma Yildiz im schönen Rheinland habe ein Monopol auf die industrielle Herstellung von Dönerspießen. Welche allokativen Auswirkungen hat es, wenn man den Gewinn der Firma Y besteuert und die daraus erzielten Einnahmen als Subvention an die Dönerspießkäufer verwendet? Für die 1 in der Klausur: Besser Wert- oder Mengensubventionierung durchführen? Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Allokative Ausgangssituation Bedingt durch die monopolistische Marktstruktur besteht bereits Wohlfahrtsverlust in Form der gemusterten Fläche. x K‘ W‘ K‘ W‘ E‘ p pc p* E‘ xc x* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Gewinnsteuer bei vollkommener Konkurrenz (I) p* K‘ W‘ p Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Gewinnsteuer bei vollkommener Konkurrenz (II) Eine Gewinnsteuer führt kurzfristig weder zu einer Preis- noch zu einer Mengen-Reaktion und erscheint daher auf den ersten Blick als allokativ sehr vorteilhaft. Langfristig beeinflusst sie aber die Total-Entscheidung der Unternehmer, die ihr Kapital anderswo rentabler einsetzen können, wobei gerade Finanzkapital in Bezug auf Renditeänderungen sehr elastisch reagiert. Im Übrigen muss darauf geachtet werden, dass die verbleibende Produzentenrente die Fixkosten deckt. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Gewinnsteuer im Monopolfall (Absolutbetrachtung) Die gewinnoptimale Preis-Mengen-Kombi ändert sich nicht. Der Abstand zwischen U und K ist nach wie vor bei xc am größten. U K K UC T U xc x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Gewinnsteuer im Monopolfall (Marginalbetrachtung) x K‘ W‘ K‘ W‘ E‘ p pc T E‘ xc Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Gewinnsteuer im Monopolfall Zumindest kurzfristig führt eine Gewinnsteuer im Monopolfall zu keinen Zusatzlasten der Besteuerung. Eine Gewinnbesteuerung ist also im Grundsatz allokativ neutral. Langfristig werden auch im Monopolfall Ausweichreaktionen erfolgen (allerdings später als unter vollkommener Konkurrenz, weil einem (fetten) Monopolisten wahrscheinlich auch nach einer Beschneidung seines Gewinnes noch eine genügende Kapitalrendite verbleibt. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Praktische Probleme der Gewinnbesteuerung Unternehmen maximieren häufig gar nicht den Gewinn, sondern den Umsatz. Unternehmen kennen oft ihre Grenzkosten gar nicht, sondern kalkulieren mit einem Aufschlag auf ihre Durchschnittskosten. Gewinne können teilweise recht gut im Unternehmen versteckt werden (Rolls-Royce des Geschäftsführers....) Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Mengen- und Wertsteuer bei vollkommener Konkurrenz K‘(1+t) K‘+T W‘, K‘, p K‘ pbr p* pnet W‘ xt x* x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Mengen- und Wertsteuer bei vollkommener Konkurrenz Bei vollkommener Konkurrenz führen Mengen und Wertsteuer bei gleichem Steueraufkommen zu den gleichen allokativen Verzerrungen. Welche Steuerart man bevorzugt, ist somit aus allokativer Sicht egal. Auch aus distributiver Sicht unterscheiden sich die Steuern nicht (auch wenn gelegentlich das Gegenteil behauptet wird...) Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Mengensteuer im Monopolfall xc K‘ W‘ E‘ pc K‘ W‘ E‘ p xt P1 brutto E‘t W‘- t P1 netto p* X* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Wertsteuer im Monopolfall xc K‘ W‘ E‘ pc K‘ W‘ E‘ p xt P1 brutto E‘t W‘t P1 netto p* X* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Zurück zur Aufgabe: Mengensubvention im Monopolfall K‘ W‘ E‘ p Pc+s E‘ W‘ K‘ Pc alt s p* E‘s W‘+S xc xs X* x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Mengensubvention im Monopolfall I Durch die Subvention werden mehr Dönerspieße (zu einem höheren Bruttopreis) nachgefragt als ohne Subvention. Dadurch steigt die abgesetzte Menge von xc auf xs und der gemusterte Wohlfahrtsverlust sinkt im Umfang der rosa Fläche. Durch die Subventionierung kann also isoliert betrachtet eine allokative Besserstellung erreicht werden. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Mengensubvention im Monopolfall II Die höheren Gewinne durch die Subvention führen übrigens auch zu höheren Steuereinnahmen aus der Gewinnsteuer, welche wiederum das Subventionsvolumen erhöhen usw. Dieser „Selbstverstärkungseffekt“ geht aber recht bald gegen null, ist also nicht endlos. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Allokative Würdigung der Maßnahme Wenn das Subventionsvolumen tatsächlich durch die Gewinnsteuer allokativ neutral aufgebracht werden kann, sollte die Maßnahme aus allokationstheoretischer Sicht auf jeden Fall durchgeführt werden. In der Praxis wird eine sinnvolle Durchführung der Maßnahme vermutlich am zu hohen Verwaltungsaufwand scheitern Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Wert- oder Mengensubvention? K‘, W‘, E‘, p Pc+s W‘ K‘ s p* W‘S E‘ E‘s xc xs X* x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Wert- oder Mengensubvention? Bei einer Wertsubvention muss für die gleiche Preis-Mengen-Wirkung eine deutlich höhere Subvention gezahlt werden. Das gelbe Rechteck (aus der Mengensubventionsgraphik) ist deutlich kleiner als das grüne. Eine Mengensubvention ist somit aus allokativer Sicht eindeutig vorzugswürdig! Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke