‚Tag des offenen Denkmals‘ 2011 in der Johanneskirche zu Kasendorf

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 Präsentation transkript:

‚Tag des offenen Denkmals‘ 2011 in der Johanneskirche zu Kasendorf Ausschnitt aus einem Foto von Harald Stark

Die Johanneskirche in Kasendorf 1445: „sand Johanns zu Casendorf …“ Turm: vor 1400 Langschiff: 1700 Chor: vor 1500 Grundriss der Kirche (Gebessler S. 60) =>

1445: „sand Johanns zu Casendorf …“ Der Turm (rechts) stammt noch von der ersten Kirche (vor 1400). Papst Nikolaus V. schrieb am 28.XI.1448 in der Bulle "Ea quae pro ecclesiasticis" über die Kasendorfer Kirche an den Abt des Ägidenklosters in Nürnberg, dass sie durch die böhmischen Ketzer am Bau ruinös geworden und ausgebrannt sei und keine unbedeutende Reparatur bedürfe“.

Ein Blick in die Geschichte 1391 "pfarre zu Kaszendorff" 1430 im Hussitensturm niedergebrannt 1445: „sand Johanns zu Casendorf …“ 1500 Neubau durch Kulmbacher Augustiner- mönche (unter Meister Heinrich Teusing) Steinmetzzeichen von Heinrich Teusing 1528 Kasendorf wird mit der Markgrafschaft protestantisch. 1553 teilweise Zerstörung im Bundesständischen Krieg Nach 1700 Das Langhaus wird neu errichtet. Schnitt von Nord nach Süd

Das Haupt Johannes des Täufers erinnert an die erste Kirche Ähnliche Darstellungen finden sich an der Kulmbacher Petrikirche, sowie an den Kirchen von Limmersdorf (eine etwa faustgroße plastische Darstellung ebenfalls eines Johanneshauptes in der Ecke des Kaffgesimses links neben dem Haupteingang), Veitlahm, Weismain und Wonsees.

unserer Johanneskirche Die ‚Geburtsurkunde‘ unserer Johanneskirche Steinmetzzeichen von Meister Teusing „Anno MCCCCLXXXXII (1492) hoc opus est inceptum“: ‚Im Jahre 1492 wurde dieses Werk unternommen‘ (also begonnen). Darunter steht noch der Name des Erbauers: Heinrich Rauchenperger; gemeint ist wohl der ‚fürstl. Steinmetz‘ Heinrich von Kulmbach

Einzigartig in Oberfranken: Das gotische Glasfenster von 1499 1499 für den 1486 verstorbenen Pfarrer Otto Mayer gestiftet und 1916 restauriert

"Mater dey memento mey“: ‚Mutter Gottes, erbarme Dich meiner!‘ "... fily dey miserere mey“: ‚... Sohn Gottes, erbarme Dich meiner!‘ [Unten wohl der Stifter des Bildes Johannes Mayer] Pfarrer Otto Mayer + 1486 „Anno Domini 1486 requi venerabilis vir Otto Mayer plebano Casendorff. Amen“: ‚Im Jahre 1486 (wurde) bestattet der ehrwürdige Mann Otto Mayer, Pfarrer in Kasendorf. Amen‘.

Weitere Zeugnisse aus vergangener Zeit Epitaph für Joachim Rauschner von Lindenberg: Grabstein für  Anna Rauschner + 1537 „1560 An dem Ostertag starb der edel und ehrenvest Joch. Rauschner zu Lindenberg, dem Gott genad. Amen.“ „Nach Christi Geburt MVCXXXVII (1537) am Abend Jakobi starb die edel und tugendh. Frau Anna Rauschner von Lindenperch, geborene Fuchsin von Schweintz- haubten, deren Seele Gott genädig sey“. Sakramentshäuschen von Heinrich Teusing, um 1500

Grabstein für Pfarrer Johannes Wolfgang Erhardi,  + 1688 von Elias Räntz, Hofbildhauer in Bayreuth; ursprünglich farbig gefasst

Der 1662 vom Kasen-dorfer Bürgermeister Dietrich Geiger gestiftete Altar wurde in der Werkstatt von Georg Brenck in Kulmbach hergestellt. Predellagemälde: Abendmahl

Das Kasendorfer Konfessionsgemälde Dargestellt ist die Übergabe der Bekenntnisschriften auf dem Reichstag zu Augsburg im Jahre 1530. Es wurde von Friedrich Hübner gestiftet. Aus Heubsch stammend, brachte er es in Nürnberg als ‚Englischer Tuchfärber‘ zu Wohlstand und Ansehen. Das Bild entstand 1602 in der Werkstatt des Nürnberger Malers Andreas Herrneisen. Auf einem Leiterwagen wurde es nach Kasendorf gebracht.

„Historia der Augspurgischen Confession mit Verzeichnus der Fürsten unnd Herrn, so sich darzu bekend haben. Anno 1530.“

Ferdinand, König von Böhmen Kurfürst von Brandenburg (mit Reichsapfel), der Pfalz (Pfalzgraf bei Rhein) und Köln Kaiser Karl V. (1500-1558; reg. 1516-1556) Johann der Beständige, Kurfürst von Sachsen Kardinal von Mainz Kurfürst von Trier

Johann der Beständige mit der CONFESSIO AUGUSTANA und der APOLOGIA CONFESSIONIS AUGUSTANAE, einer Widerlegung der "Confutatio", einer Anklageschrift der katholischen Seite gegen die 'Irrlehren' der evangelischen Stände

Das Wappen von Johann dem Beständigen

<= Die Vertreter der sechs freien Reichsstädte Nürnberg, Reutlingen, Windsheim, Heilbronn, Weißenburg und Kempten (von li.). Deutlich ist auf ihren Wappen der Reichsadler zu sehen Aufrecht steht der Kurfürst von Sachsen da, Johann der Beständige, in seinen Händen die CONFESSIO AUGUSTANA und die APOLOGIA CONFESSIONIS AUGUSTANAE haltend. Hinter ihm stehen die Fürsten, welche die "Confessio" unterschrieben haben: der Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth, der Landgraf Philipp von Hessen, der Herzog Ernst von Lüneburg, der Fürst Wolfgang zu Anhalt und der Herzog Franz von Lüneburg (von rechts nach links).

Herzog Franz von Lüneburg Fürst Wolfgang zu Anhalt Herzog Ernst von Lüneburg Landgraf Philipp von Hessen Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth

Über dem in der Bildmitte stehenden ‚Tisch des Herrn’ ist die Trinität Gottes und das Erlösungswerk Christi abgebildet.

Abgrenzung gegenüber Irrlehrern und Ketzern Christus hat den Tod überwunden und der Schlange den Kopf zertreten.

Abgrenzung gegenüber Irrlehrern und Ketzern -1- Nachdem der (im Jahre 1555 geschlossenene) Augsburger Religionsfrieden endlich den äußeren Frieden zwischen Katholiken und Lutheranern gebracht hatte, grenzte man sich nun gegenüber der kalvinistischen Lehre und anderen "Schwarmgeistern" klar und oft auch polemisch ab.

Abgrenzung gegenüber Irrlehrern und Ketzern -2- <= Wächter vertreiben Zwinglianer „naus an die callvinisch Kirchen“ (Inschrift in Mögeldorf) [Detail aus dem Konfessionsbild von Bad Windsheim]

Abgrenzung gegenüber Irrlehrern und Ketzern -3- Der Teufel spuckt die Schwärmer und Ketzer aus: „Babst, der Ertzketzer, Doctor Andreas Carlstadt, Ul. Zwingell, Cas. Schwenkfelde, John Campanus u.v.a.“ [Detail aus dem Leipziger Konfessionsbild]

Darstellung der lutherischen Lehre Der Stifter des Bildes beim Empfang des Abendmahlbrotes durch Martin Luther. Den in der Bildmitte stehenden ‚Tisch des Herrn’ umgeben Darstellungen der Beichte und Buße, der Taufe, des Abendmahls in beiderlei Gestalt, der Predigt, der guten Werke (Almosen), der Christen- lehre, des Gebetes, des Lobes Gottes (mit Chorälen und instrumental) sowie der Trauung (oben rechts).

Der Freund Martin Luthers, Philipp Melanchton, reicht den weiblichen Angehörigen des Stifters den Kelch.

Darstellung der lutherischen Lehre Die wichtigsten Bestandteile des evangelischen Gottesdienstes: Beichte und Buße, Taufe, Abendmahl (in beiderlei Gestalt), Predigt, gute Werke (Almosen), Christenlehre (Katechismus- unterricht), Gebet, Lob Gottes (mit Chorälen und instrumental) sowie die Trauung.

Beichte, Buße und Predigt als wichtige Bestandteile eines evangelischen Gottesdienstes

Das Konfessionsbild mit Fehlstellen und Kittungen während der Restaurierung durch Jutta Minor 2005

Das Konfessionsbild nach der Restaurierung durch Jutta Minor 2005

Aus W. Brückner: Lutherische Bekenntnisgemälde …

Literatur zum Kasendorfer Konfessionsbild (1)  Bamessel, H., Pfarrchronik aus dem Jahre 1914. In Auszügen abgedruckt in        Der Kiliansbote Nr. 76/April 1986 und Nr. 80/August 1986. (2)  Jahreiß, K., Die Kirche zu Kasendorf. Aus der fränkischen Heimat, Nr.4/1978. (3) Marsch, A., Bilder zur Augsburger Konfession und ihrer Jubiläen. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn (Bayern) 1980.  (4)  Markt Kasendorf in Vergangenheit und Gegenwart (verschiedene Verfasser),       Heimatbuch zum 700-jährigen Jubiläum, Kasendorf 1986.  (5)  Pilz, K., Die St. Nikolaus- und Ulrichskirche in Nürnberg-Mögeldorf.        Ihre Geschichte und Kunstwerke (Kirchenführer), 1980. (6)  Kopie der 'Hübnersstiftung' (übertragen von Richard Lenker) (7)  Brückner, W., Lutherische Bekenntnisgemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts. Die illustrierte Confessio Augustana, Schnell + Steier 2007. Die Powerpointpräsentation wurde zum ‚Tag des offenen Denkmals‘ erstellt (11.09.2011) Dieter Schmudlach, Kreisheimatpfleger

‚Tag des offenen Denkmals‘ 2011 in der Johanneskirche zu Kasendorf 11.09.2011 - Dieter Schmudlach, Kreisheimatpfleger