Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht

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 Präsentation transkript:

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht …darüber hinaus fördern im Unterricht Fallbeispiele und -studien, Rollen- und Planspiele das interaktive und entscheidungsorientierte Lernen … (aus dem Fachprofil AWT 2004 – noch nicht veröffentlicht

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Grundsätzliche Thesen zum Spielen im Unterricht „Spielen im Unterricht ist nicht zweckfrei, sondern ein zielgerichteter Versuch zur Entwicklung der sozialen, kreativen, intellektuellen und ästhetischen Kompetenzen der Schüler.“ (Meyer, Hilbert 112000, S. 344) Spielen im Unterricht ist nicht zweckfrei, sondern „verzweckt“ Es erfüllt eine kompensatorische Funktion: es soll neben schulischen Bildungszielen auch wieder zum Erlernen des zweckfreien Spielens in der Freizeit anregen! Entwicklungstendenzen als Gründe hierfür: - Kindern fällt es immer schwerer, medienunabhängig zu spielen - „kommerzielle Spielpraxis“ beeinflusst die Erwartungen der Kinder an das Spielen: Kinder sind häufig bereits sehr „konkurrenzorientiert“ - was das Spielen von Arbeit unterscheidet, geht zunehmend verloren!

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Grundsätzliche Thesen zum Spielen im Unterricht Spielen und Lernen: Nicht jede Form des Spielens wirkt bildend, sondern nur „… jene Spiele, durch die man sich seiner Kräfte und der Entwicklung seiner Fähigkeiten bewusst wird“ (Schleiermacher in Meyer, a.a.O.) Gründe für Spielen in der Schule: - Mit Spaß Probe-Handlungen aus der „Welt der Erwachsenen“ durchführen - Soziale Erfahrungen sammeln - Spielen ist ganzheitlich (Einzige Lernform, in der erworbene Einstellungen und Haltungen zu Tage treten und auch „bearbeitet“ werden können) - Zur Anwendung und zum Üben / Vertiefen nutzbar - Baut Lehrerzentrierung des Frontalunterrichts ab - Lässt sich zur Lernzielkontrolle nutzen (teilnehmende Beobachtung d. Lehrers)

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Spielformen, die in den Unterricht integriert werden können Drei Großbereiche: Interaktionsspiele: Auseinandersetzung mit Spielpartnern, die an Spannung, Spaß und Erholung orientiert ist Simulationsspiele Kombination von Wettbewerb, Kooperation und Regeln mit einer Simulation, welche charakteristische Eigenschaften von Realität verkörpert (vgl. Kaiser / Kaminski 31999, S. 156) Szenische Spiele körperbezogene ästhetische Darstellung einer symbolisch vermittelten Wirklichkeit

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht 1.) Sog. „hoch verregelte Interaktionsspiele“ - Brettspiele: „kommerzielle“ Spiele wie beispielsweise MONOPOLY Gesetzmäßigkeiten d. Marktes (Angebot und Nachfrage) Grundzüge der Geldwirtschaft (Miet- und Pachtzins, Darlehen…) wirtschaftliche Bedeutung von Infrastruktureinrichtungen (z.B. Bahnhöfe, Elektrizitätswerke…) b) Spiele, die speziell für den Unterricht hergestellt werden (teilweise als Abwandlung kommerzieller Spiele)

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht 1.) Sog. „hoch verregelte Interaktionsspiele“ Lernspiele: a) Abwandlung von Stadt, Land, Fluss beispielsweise auf „Beruf, deutsche Firma, handwerkliche Tätigkeit, Werkzeug…“ b) Memory – selbst hergestellt mit Symbolen und Begriffen aus Lernbereichen der Arbeitslehre… c) Komplexe Lernspiele auf der Basis von „Trivial Pursuit“ (eigene Fachgebiete benennen: Beruf, Wirtschaft, Technik, Recht, Haushalt – und dazu Fragekärtchen schreiben!) d) Neue Spiele entwickeln wie z. B. „Was werd ich?“ „Die Steine der Weisen“

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht 2.) „Gering verregelte Simulationsspiele“ z.B. Das Rollenspiel Möglichkeiten: - Vorstellungsgespräch im Berufswahlunterricht; - Anmeldung zum Betriebspraktikum; teilstrukturierte Diskussionen Lehrer - Schüler; Schüler – Eltern; Schüler – Berufsberater als Sequenz zur Motivation, sich um die eigene Berufswahl zu kümmern und zur Vermittlung von Handlungsmustern, sowie zur Reflexion über demonstrierte Handlungsmuster – teilweise „Wieder Erkennen“ eigenen Verhaltens und eigener Handlungen!

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht 3.) „Hoch verregelte Simulationsspiele“ z.B. Das Planspiel Beispiele aus der Literatur: z. B. Kaiser/Kaminski 31999, S. 181 ff., Wallstein in Scheizer / Selzer 1995, S. 383 ff., Schiller 2001, S. 191 ff. u.v.a. Eigene Entwicklungen: Did. d. AL Uni Wü: „Gründermanie“: Wirtschaftsplanspiel, Strategiespiel (4 Länder auf einer Insel bauen unter Nutzung ihrer eigenen Ressourcen, ihrer Handelsbeziehungen und ihres Wissens Ansiedlungen mit Fabriken und Forschungszentren). Thematisierter Lernstoff: Angebot und Nachfrage (Markt), Notwendigkeit von Handelsbeziehungen bei fehlender Autarkie von Ländern Überfachl. Lernziele: Sozialverhalten, Kommunikationskompetenz, Planungsfähigkeit, Flexibel reagieren können, Strategien entwickeln… „Auskommen mit dem Einkommen“ (Haushaltsplanspiel, in dem Familien über sechs Monate realitätsnah wirtschaften müssen)

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht 4.) Szenisches Spiel Je nach Übung der Schüler und Erfahrungen mit szenischen Spielen und je nach Absicht, die sich mit der Darstellung verknüpft, findet eine lockere oder enge Anbindung an die Spielvorlage statt. Beispiele: - Szenische Darstellung aus der Berufswelt, z.B. Gespräch eines Handwerkers mit dem Kunden bei der Waschmaschinenreparatur… Szenische Darstellung eines Gesprächs zwischen Auszubildendem und Ausbilder betreffs „Rechte und Pflichten“ während der Ausbildung oder einer drohenden Beendigung der Probezeit / Kündigung Voraussetzung: Einarbeitung und Information der Schüler über den problematischen Sachverhalt….

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Didaktischer Ort für Spiele im Arbeitslehreunterricht Motivation: Einstiegssituationen durch szenische Darstellungen Brettspiele zur Bewusstmachung von Gesetzmäßigkeiten aus der Wirtschaftswelt, die hinterher im Unterricht präzisiert und transparent gemacht werden Sicherung: Lernspiele, Brettspiele Anwendung / Übung: Simulationsspiele Literatur: Meyer, H.: Unterrichtsmethoden Teil II: Praxisband. 112000, Berlin Kaiser / Kaminski: Methodik des Ökonomieunterrichts. 31999, Bad Heilbrunn Schweizer / Selzer: Arbeit – Wirtschaft – Technik. 1995, Dettelbach

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Nach den ersten Spielperioden: Die Länder „Holziko“, „Voltei“, „Neusteinreich“ und „Agrarien“ auf der In-sel „Quadraka“ sind be-reits auf je zwei Bezirken mit Dörfern bebaut; nach Handel mit Ertragskarten zum Erwerb der richtigen „Mischung“ für weitere Siedlungen beginnt jeweils die nächste Spielperiode

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Nach der letzten Spielperiode: Die zunächst nur aus Dörfern bestehenden Siedlungen in den Ländern der Insel sind er-weitert um Städte, Fabriken und teilweise auch For-schungszentren. In letzten Preisverhandlungen ver-suchen die Spielergruppen noch Ertragskarten zu erwer-ben, um Siedlungen auszu-bauen.

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Das Planspiel kann in einem Projekt in Kooperation mit den Fächern GtB, KtB und Kunst von einer Schulklasse gebaut werden …… Herstellung der Grundbrettchen für die Siedlungen

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Das Planspiel kann in einem Projekt in Kooperation mit den Fächern GtB, KtB und Kunst von einer Schulklasse gebaut werden …… Herstellung der Grundbrettchen für die Siedlungen

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Das Planspiel kann in einem Projekt in Kooperation mit den Fächern GtB, KtB und Kunst von einer Schulklasse gebaut werden …… Zusammenfügen der beiden Hälften des Spielbrettes mit Scharnieren

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Das Planspiel kann in einem Projekt in Kooperation mit den Fächern GtB, KtB und Kunst von einer Schulklasse gebaut werden …… Die fertigen Bauteile für die „Siedlungen“: Dächer und Baukörper für Dörfer, Städte, Fabriken und Forschungszentren

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Das Planspiel kann in einem Projekt in Kooperation mit den Fächern GtB, KtB und Kunst von einer Schulklasse gebaut werden …… Ausdruck der Symbole für Ertragskarten (Analog dazu auch für Spielanleitungen, Fragekarten, Lösungen…

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) Das Planspiel kann in einem Projekt in Kooperation mit den Fächern GtB, KtB und Kunst von einer Schulklasse gebaut werden …… Laminieren und Ausschneiden der Ertragskärtchen und der Fragekärtchen…..

Lernspiele und Simulationsspiele im Arbeitslehreunterricht Das Planspiel „Gründermanie“ Entwickelt von Tanja Borst (Fachvertr. Did. d. Arbeitslehre, Uni Würzburg) a) Bau des Spielbretts und der Holzteile: - 2 Sperrholzplatten 0,5m x 1m, ca. 8mm dick - 3 Scharniere m. Schrauben zu deren Verbindung Abb. 2 Abb.3 Abb. 4 Abb. 5 Abb.1 Material: Für den Bau des Planspiels können Baupläne und Druckvorlagen direkt bestellt werden über peter.pfriem@mail.uni-wuerzburg.de - 16 Leichtholzplatten 10 cm x 10 cm , ca. 5mm dick - 40mm x 40mm Vierkantholz 2,50m lang, s. Abb. 1 - Rundholz mit 40 mm Ø, 100 cm lang, s. Abb. 2 - 64 Holzdübel, 8 mm Ø, ca. 35 mm lang - Dreikant- Holzleiste 30/30/42 mm, 70 cm lang, s. Abb. 3 - Dreikant Holzleiste 20/20/28 mm, 1,5 m lang, s. Abb. 4 - Holzleim - 18 Holzscheiben, 20-30 mm Ø, min. 5 mm dick, s. Abb. 5