Bettina Busse, Albrecht Zaiß Universitätsklinikum Freiburg

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Medizinische Dokumentation
Advertisements

Praxisrelevante Änderungen in den Deutschen Kodierrichtlinien 2005
Einführung in das Symposium und in die Projektgruppe
Lösungen Fallbeispiele ICD-Codierung
MacroMed Inc. Sandy Utah, USA
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Herstellerunabhängiger Anwenderverein - wozu ist das gut?
Praxisseminar im Rahmen der KIS-Tagung
DKR 2007 Wichtige Änderungen im Überblick
Analyse der rechnergestützten Kodierqualität durch Vergleich mit der konventionellen Krankenakte: Bewertung der klinischen und ökonomischen Qualität GMDS.
GMDS Tagung 2005 Susanne Hanser, Albrecht Zaiss, Niklas Baerlecken
Dortmund, 07. Mai 2003 Karin Schlauß, ZIK Uniklinikum Ulm
Guten Tag ! © Claus Fahlenbrach, GMDS-Symposium,Innsbruck,
8. Fachtagung Praxis der Informationsverarbeitung in
Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten
Qualitätssicherung der Kodierung von Diagnosen und Prozeduren
Deutscher Ärzte-Verlag GmbH
“Perspektiven der Klassifikationsentwicklung“
Kausalität und Komplexität bei Mehrfachdiagnosen
Definitionen von Leistungen an der Schnittstelle ambulant- stationär: Ergebnisse einer Umfrage in Hessen Dr. med. Martin Künneke Universitätsklinik der.
DRG-bedingte Herausforderungen aus Sicht des Controlling
Stand der DRG-Einführung aus Sicht der GKV
Schweiz: Med. Dokumentation und Klassifikation in der stationären und ambulanten Versorgung.
Revisionsverfahren für den OPS-301
Erfahrungen aus Pretest und Erstkalkulation
Einführung von Kodierfachkräften
Innovationsidee: Unabhängige Beratung für Nutzer im Gesundheitssystem
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS) * Arbeitsgruppe Klinische Arbeitsplatzsysteme (AG.
Mobile Visite Clinical Documentation Challenge 2009 Los 1
Qualitätsmedizin und Transparenz - Qualität Leben
Berufsbild „Medizinische/r Dokumentationsassistent/in“ – Chancen im und für das luxemburgische Gesundheitswesen Workshop „Nutzen von CNS-Abrechnungsdaten.
DIMDI 2002 GMDS Stand und Entwicklung der Klassifikationen bei DIMDI
DART Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie
Immunhistochemische TMA Untersuchungen an multiplen Lungenmetastasen
Schlaganfall Schlaganfall – 1.
St.-Johannes Hospital - Krankenhaus der Maximalversorgung Betten
Medizinische Informatik 2. Daten-Information-Wissen
Projektgruppe Vernetzte Arztbriefschreibung
Problemorientierte Qualitätsarbeit
Kathrin Grummich1, Katrin Jensen2 Christoph M Seiler1 Markus K Diener1
Einführung in die klinische Medizin
Stellenwert der Anamnese im diagnostischen Prozeß
Ethische Aspekte der Diagnostik und Therapie depressiver Störungen
Seite 1 Präsentation Gemeindebehörden und Spitexverantwortliche vom und Herausforderungen im Spital, heute und speziell ab 2012 Qualität.
Warum Zertifizierung ? Behandlung von Brustkrebs in Deutschland unzureichend unsufficient Hauptursache mean cause: fehlende interdisziplinäre centers Zusammenarbeit.
Verteilung von Lungenkarzinom-Operationen
Hörsysteme: Je früher, desto besser
Elektronisches Management einer urologischen Klinik in der Praxis
§ 23 Nosokomiale Infektionen, Resistenzen
KIS-Tagung Heidelberg
Haupttitel der Präsentation
HEPATITIS Wir erzählen etwas zu dem Thema Hepatitis.
Elektronische Fallakte an der Schnittstelle von ambulanter und stationärer Versorgung im ländlichen Raum (eFA Rheinland-Pfalz) Mainz
„6 Richtige“ der Kodierung - Endokrinologie
„6 Richtige“ der Kodierung - Angiologie
„6 Richtige“ der Kodierung - Kardiologen
„6 Richtige“ der Kodierung - Nephrologie
128. Januar 2003Johann Wolfgang Goethe Universität - Frankfurt am Main Qualitätsüberwachung Instrumente zur Qualitätsüberwachung im stationären Krankenhaussektor.
„6 Richtige“ der Kodierung - Gynäkologen
„ 6 Richtige“ der Kodierung - Urologen
Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder Bayern Qualitätsanalyse mit dem QSR – Klinikbericht Chr. Scheu, R. Van Arkel.
„6 Richtige“ der Kodierung
Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung
ARZT UND RISIKO VORBEUGEN IST BESSER ALS HAFTEN A.T.TEICHMANN.
ALBERT-LUDWIGS- UNIVERSITÄT FREIBURG Einführung „Klinische Psychologie“ Tobias Stächele - Vertiefendes Seminar zur Vorlesung Klinische Psychologie - Institut.
3M Health Information Systems Der direkte Weg Kodieren & Gruppieren zum richtigen Kode © 3M All Rights Reserved. MDK-Simulation / DRG-Simulation.
Dyskalkulie Rechenschwäche. Was ist das? Schwierigkeiten: Bei dem Verstehen von Rechenaufgaben Bei dem Umgang mit Zahlen Bei dem Einsatz von Rechentechniken.
Genetik und chronische Pankreatitis
Anwendung von Apps zur Integralrechnung Untersucht wurden die Programme: -Integral Calculator -Integral, Derivative Calculator.
GESUNDHEITSMANAGEMENT II Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement Universität Greifswald.
 Präsentation transkript:

Bettina Busse, Albrecht Zaiß Universitätsklinikum Freiburg Spiegelt der DRG-Satz die medizinische Dokumentation der Krankengeschichte wider? Erfahrungen am Freiburger Universitätsklinikum bei der Überprüfung der Kodierung Bettina Busse, Albrecht Zaiß Universitätsklinikum Freiburg Symposium „Medizinische Dokumentation im Spannungsfeld von Ökonomie und medizinischer Versorgung GMDS Arbeitsgruppe Medizinische Dokumentation und Klassifikation 47. GMDS Jahrestagung, Berlin, 12. September 2002

Unsere Fragen Vollständigkeit Korrektheit Ökonomische Auswirkung Sind Diagnosen, Prozeduren, Beatmungszeiten, ... alle erfasst? Korrektheit Sind die Haupt- und Nebendiagnosen richtig festgelegt? Sind Diagnosen und Prozeduren richtig kodiert? Ökonomische Auswirkung Case Mix Index

Methode Überprüfung ausgewählter Akten durch 3 Medizinische Dokumentarinnen (MD, MDA) Alle Fachgebiete Ärzte Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Kinderklinik DRG-Beauftragte Neurologie Zeitraum: Januar bis Juni 2002 ca. 2.500 Akten (ca. 10% der Fälle)

Schwerpunkte/Auswahlkriterien Fehler-DRGs Insbesondere Geburtshilfe Langlieger mit niedrig bewerteter DRG Allgemein- und Unfallchirurgie Beatmungszeiten Intensiv- und Wachstationen Spezielle Diagnosen Neurologie: TIA, Apoplex, Multiple Sklerose

Ergebnisse – Was fällt auf? Fachabteilungssicht Stationssicht (Spezialisierung) Fehlende klinische Begriffe für Diagnosen und Prozeduren in den Kodierwerkzeugen Punktion – Drainage PTCD = perkutane transhepatische (Cholangio)-Drainage Diagnostische Fachabteilungen (z.B. Radiologie) „meiden“ OPS-Kodes aus Kapitel 5. Diagnosenthesaurus alleine = nicht DRG-konform Schädelhirntrauma – n.n.bez. Problematik Tumorkachexie – ICD-Regeln

Ergebnisse – Was fällt auf? Prinzip „Aufnahmeanlass“ macht Schwierigkeiten Ärzte denken (noch) in Kausalketten und suchen die Grundkrankheit „Verdacht auf“ und „Ausschluss von“ bereitet Unbehagen Wird der Aufwand wirklich berücksichtigt? Z.B. Extrauteringravidität bei In Vitro Fertilisation Ebenso „Therapie bei Verdachtsdiagnosen“ Unspezifische Schlüssel für Mehrfachverletzungen Anamnestische Diagnosen im DRG-Datensatz, da auch im Arztbrief Typische Komplikationen werden als „integraler Bestandteil“ der Hauptdiagnose gesehen. Agranulozytose bei Chemotherapie

Ergebnisse - Vollständigkeit Diagnosen fehlen häufig Nebendiagnosen bei typischen Krankheitsbildern TIA, Apoplex, Multiple Sklerose Typische Komplikationen bei Therapie Verdachtsdiagnosen trotz Therapie Prozeduren, insbesondere in den nichtoperativen Fachgebieten Beatmungszeiten 24-Stunden OP-Regel! Logistik Überdokumentation Arztbriefdiagnosen vs. Abrechnungsdiagnosen Unkritische Übernahme von früheren Diagnosen

Ergebnisse - Richtigkeit Hauptdiagnose falsch Aufnahmeanlass – Ätiologie Metastase(n) - Tumor Symptome „Verdacht auf“ bzw. „Ausschluss von“ Bedienung des KIS Kodierprobleme Diagnosenthesaurus „n.n.bez.“ – Problem ICD-Regeln vs. Kodierrichtlinien Kreuz/Stern-Problematik Prozedurenthesaurus fehlt Ärzte recherchieren nicht

Ergebnisse – Ökonomie

Achtung: Ärzte recherchieren nicht! Feed Back ist notwendig Fazit Schulungen Deutsche Kodierrichtlinien wurden gelesen, aber nicht umgesetzt Kodierung Ausbau des Diagnosenthesaurus Ausbau der Kodierwerkzeuge Achtung: Ärzte recherchieren nicht! Feed Back ist notwendig Kasuistiken helfen schulen und „heilen“!