Nichtperiodische Signale

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 Präsentation transkript:

Nichtperiodische Signale 3.1 Nichtperiodische Signale endlicher Länge Die Fouriertransformation zerlegt nichtperiodische Signale endlicher Länge in ein kontinuierliches endliches Frequenzspektrum. Alle Frequenzen sind stationär im Zeitraum von  < t <  vorhanden. Konvergent für: u(t) = 0 für t < tAnfang und t > tEnde Frequenzspektrum ist also zeitkonstant Mathematischer Bildbereich Zwei mathematisch äquivalente Betrachtungsweisen für Signale und Systeme  die Zeitdarstellung und die Frequenzdarstellung andere Schreibweisen, FFT, Überlagerungssatz,  Signalanalyse diskrete Fouriertransformation, zeitabhängige Kurzzeitspektren, die Hilberttransformation oder die Korrelationsanalyse Dr. Erich Boeck

Einordnung der Eigenschaften in einer Gegenüberstellung Weiterführung: Diskrete Signale (nur zu diskreten Zeitpunkten ti von Null verschiedener Wert)  diskrete Fouriertransformation Messwertabtastung oder A/D-Wandlung Mathematisch  Multiplikation mit einer Folge von Stoßfunktionen Definition: Fläche = 1 δε(t) δ(t) t 1/ε 2ε Diskrete periodische Signale sind der Gegenstand der diskreten Fouriertransformation (DFT) Einordnung der Eigenschaften in einer Gegenüberstellung t T u(t) f f0 3f0 5f0 F(ω) f0 =1/T kontinuierl. period. Signal diskretes endliches Spektrum Fourierreihe Dr. Erich Boeck

Fouriertransformation f0 =1/T 1/Δt diskretes period. Signal diskretes period. Spektrum kontinuierl. period. Spektrum diskretes endliches Signal u(t) tE tA kontinuierl. endliches Signal kontinuierl. endliches Spektrum diskrete Fouriertransformation Dr. Erich Boeck

Aus Abtastwerten der Grundperiode des Signals T/2  t < T/2  numerisch direkt Spektralwerte des Bereiches 0  f  1/Δt.  periodische Fortzusetzung Es muss exakt die Grundperiode sein. Eigenschaften der diskrete Fouriertransformation  für weitere Fälle nutzbar. Diskretes endliches (einmaliges) Signal (Einschränkung: nur „abgetastetes“ Spektrum des Bereiches 0  f  1/Δt wird bestimmt)  periodisch Kontinuierliches periodisches Signal abgetastet  Spektralwerte des Bereiches 0  f  1/2Δt als diskretes endliches (einmaliges) Spektrum (Fourierreihe) Kontinuierliches endliches (einmaliges) Signal abgetastet  Spektralwerte des Bereiches 0  f  1/2Δt als abgetastetes Spektrum (Fouriertransformation) Dr. Erich Boeck

Für praktische Anwendung sind einige Bedingungen zu beachten. In der Regel möglich, die Grundperiode genau 2n mal äquidistant abzutasten.  schnelle Algorithmus (FFT) anstelle DFT nutzbar Für praktische Anwendung sind einige Bedingungen zu beachten. Genau eine (oder mehrere) Grundperioden äquidistant und synchron zur Periode abtasten. (Hilfestellung: Die numerische Berechnung ist so, als ob der abgetastete Bereich immer wieder komplett angehängt wird). Abtastung muss so schnell erfolgen (1/Δt groß genug), dass die Perioden des Spektrums nicht ineinander laufen. (Aliasingfehler) Wenn Abtastung nicht nach 1. und 2. müssen durch Interpolation neue Abtastwerte bestimmt werden. (wenn: nicht äquidistante, nicht synchrone Abtastung oder wenn für FFT nicht 2n Abtastwerte) Ist es nicht möglich, die Abtastung so vorzunehmen (wenn Grundperiode im Rauschen nicht erkennbar), geeignete Fensterfunktion benutzen und die Abtastung dieser zuordnen. Bei der praktischen Anwendung der DFT  gute Vorbereitung der Messung  Sorgfalt erforderlich  sonst entstehen unkalkulierbare Fehler Dr. Erich Boeck

Beispiel: OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex) Vielfältige moderne Anwendungen der DFT/FFT  Beispiel Realisierung der Modulation einer ADSL-Übertragung Hier soll das Grundprinzip herausgestellt werden: Es sollen die seriellen Daten der Pakete in vielen Frequenzkanälen parallel übertragen werden. Dazu müssen Daten eines Zeitintervalls auf die Kanäle aufgeteilt, dann im gesamten Zeitintervall parallel übertragen werden, indem die Frequenzen in diesen Kanälen entsprechend moduliert werden. t . . . f f1 f255 . . . Dr. Erich Boeck

Binärsignal  Datenpuffer  serielles in ein paralleles Signal Umformung seriell in parallel Multiplexen mehrerer Binärzeichen (QAM) inverse DFT (bzw. FFT) F(fi) → f(ti) Umformung parallel in seriell D/A Wandler Tiefpass DSL-Signal mn binäre Zeichen n komplexe Frequenzwerte n Zeitwerte des DSL-Signals . . . Binärsignal  Datenpuffer  serielles in ein paralleles Signal Multiplexen  Binärzeichen durch Quadratur Amplituden Modulation (QAM) Zuordnung paralleler Frequenzwerte Fi, φi als Diskrete-Multiton-Amplituden inverse diskrete Fouriertransformation Ausgabe digitalen Zeitwerte f(ti) seriell auslesen, digital- analog wandeln und glätten Dr. Erich Boeck

aktueller Zeitintervall f F(f1) F(f2) F(f3) F(f4) F(f5) F(f6) F(f7) F(fN)  ΔT=N Δt aktueller Zeitintervall t Δt Dr. Erich Boeck

b1b2b3 φ 000 001 1 45 010 2 90 011 3 135 100 4 180 101 5 225 110 6 270 111 7 315 Imaginärteil 1 63 7 42 00 3 21 5 Realteil Dr. Erich Boeck

1. bis 32. für analoges Telefon bzw. ISDN freigehalten Diskreten-Multiton-Modulation (DMT) mit 256 Frequenzbändern je ca. 4 kHz 1. bis 32. für analoges Telefon bzw. ISDN freigehalten 33. bis 64. für die Übertragung des Upstreams 65. bis 255. für den Downstream (und eins für einen Pilotton zur Synchronisation) zusammen ca. 1,1 MHz f f33 f64 f65 f66 f1 f255 f32 Telefon oder ISDN Upstream Downstream . . . f256 praktische Realisierung  mit digitalen Signalprozessor (DSP) + Mikrokontroller zur Steuerung des Ablaufs  wenige integrierte Schaltkreise im Modem, keine R, C, L Filter Dr. Erich Boeck

Umformung parallel in seriell Demodulation auf Empfangsseite  umgekehrt diskreten Fouriertransformation Binärsignal Umformung parallel in seriell Demultiplexen zu mehrerern Binärzeichen DFT (bzw. FFT) f(ti) → F(fi) Umformung seriell in parallel Tiefpass A/D Wandler DSL-Signal mn binäre Zeichen n komplexe Frequenzwerte n Zeitwerte des DSL-Signals . . . Modem senden und empfangen  zwei verschiedene Modem notwendig Provider: 31 Kanäle für Empfand und 190 zum Senden Nutzer : 190 Kanäle für Empfand und 31 zum Senden Dr. Erich Boeck

Frage 1: Wie viele Oberschwingungen werden jeweils bestimmt? Aufgabe 3.1.1 Führe eine Analyse des Rechtecksignals mit einem Simulationsprogramm bei Û = 5 V, T = 2 ms. mit der FFT bei n = 4, 8, 16, 32 und 512 Abtastwerten durch! Frage 1: Wie viele Oberschwingungen werden jeweils bestimmt? Frage 2: Wie ändert sich die Amplitude der jeweils höchsten ermittelten Oberschwingung? Hinweis: Lege den abgetasteten Wert jeweils in die Mitte von Δt. Zusatzfrage 1:Wie ändert sich das Spektrum, wenn der erste Wert weggelassen und dafür am Ende ein Wert mehr genutzt wird? Zusatzfrage 2:Wie ändert sich das Spektrum, wenn die Periode nur in n-1 Intervalle eingeteilt wird und dafür ein Intervall angehängt wird? Dr. Erich Boeck