Warentest Kartennutzung und Kartenkritik. Wie gut ist eine thematische Karte? Ansatz zur Kartenkritik: vom Nutzer und dessen Aufgaben ausgehend orthogonal.

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 Präsentation transkript:

Warentest Kartennutzung und Kartenkritik

Wie gut ist eine thematische Karte? Ansatz zur Kartenkritik: vom Nutzer und dessen Aufgaben ausgehend orthogonal zu den besprochenen Produktions- Aspekten Antworten möglich aus der Sicht der Qualität der Information Nutzbarkeit der Karte Ästhetik der Karte

Warnende Beispiele Graphische Darstellung der Entwicklung von Salären für Angestellte und Vorgesetzte Choroplethenkarten zu Telefonanschlüsse im Nordosten der USA Karten unterliegen den gleichen Gefahren wie Statistiken wertfreie Information ist auch in Karten selten mit Karten (und Statistiken) lügt man immer absichtlicher Betrug ist selten, Halbwahrheiten oder Fehlinterpretationen sind sehr häufig

Qualität der Information Klarheit Relevanz Korrektheit Vollständigkeit Aktualität

Klarheit der Information Die Kartenerstellung erfordert völlige Klarheit über das Thema, die Fragestellung und die Aussage(n) Beschränkung auf das Wesentliche Ausrichtung auf das Medium Karte

Relevanz der Information wen interessiert die Aussage? welches ist der wesentliche Aspekt? welche nebensächlichen Aspekte können weggelassen werden? was bleibt dann noch übrig? ist diese Information nützlich?

Korrektheit der Information stimmen die Ausgangsdaten? wie genau sind sie? (Geometrie- und Sachdaten) welches ist die räumliche Auflösung? passen die Generalisierungsstufen zueinander? stehen die Symbole am richtigen Ort?

Vollständigkeit der Information liegen Daten für den ganzen Kartenausschnitt vor? liegen alle relevanten Fakten vor? wo die Karte schweigt, gibt es dort nichts? wurde zulässig interpoliert oder extrapoliert?

Aktualität der Information Welche Information ist zur Zeit gefragt? Von wann stammen die Sachdaten? Sind sie noch aktuell? Passen die Sachdaten, Geometriedaten und Basiskarte zeitlich zusammen?

Nutzbarkeit der Karte Erfassbarkeit und Lesbarkeit Verständlichkeit Interpretationstreue

Erfassbarkeit und Lesbarkeit lässt sich die Aussage der Karte intuitiv erfassen? ist die Legende vollständig? ist die gesamte Karte mit Hilfe der Legende (und diese selbst) lesbar? sind Minimaldimensionen eingehalten?

Verständlichkeit ist die Information verständlich dargestellt? verstehen die Nutzer die verwendeten Begriffe? wurden besondere Nutzer oder Nutzungssituationen beachtet? wie ist das Verhältnis von Signal zu Rauschen? –ein Grundkriterium der Kommunikation –aber: des Einen Rauschen ist des Andern Signal

Interpretationstreue interpretiert der Nutzer die Karte so wie beabsichtigt? ergeben sich Verzerrungen durch –Kartenprojektion –Wahl des Ausschnitts –Auswahl der Sachdaten in welchem Kontext –stehen die Daten? –interpretiert der Nutzer?

Ästhetik der Karte Gleichgewicht Harmonie Beschränkung Mehrstufigkeit

Gleichgewicht zwischen Inhalt und Verpackung Optisches Gleichgewicht der Teile Größenverhältnisse der Teile

Harmonie von Form und Inhalt der Farben von Beschriftung und Karte

Beschränkung nur eine Aussage, diese aber klar Aussage mit minimalen Mitteln Variation der Mittel nur wo nötig

Mehrstufigkeit die Karte sieht insgesamt schön aus - warum? Karte kommuniziert auf mehreren Auflösungsstufen –Gesamteindruck –Muster –Vergleiche –Einzelwerte Hypothese: Ästhetik beruht auf der Möglichkeit, sich zwischen diesen Stufen hin und her zu bewegen

Zusammenfassung Kartenkritik kann verschiedene Ansätze verfolgen: –ausgehend von den Kriterien guter Kartenproduktion Produktgestaltung (v.a. Symbolisierung) Dimensionierung (v.a. Projektion und Maßstab) Verpackung (v.a. Legende und Layout) –ausgehend von der Kartennutzung Aussage Nutzbarkeit Ästhetik beide Ansätze sind nützlich und notwendig es gibt bisher wenig gesicherte Theorie.