Seminar “Kognitionspsychologie meets Ethnologie” SS 2007

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 Präsentation transkript:

Seminar “Kognitionspsychologie meets Ethnologie” SS 2007 Kategorisieren oder : Warum Ordnung im Kopf das Leben in der Welt erleichtert Seminar “Kognitionspsychologie meets Ethnologie” SS 2007

Warum erleichtert Ordnung im Kopf das Leben in der Welt? Wir brauchen Wissen um auf der Welt zu agieren. Wissen muss organisiert werden: Am besten kostengünstig und aufschlussreich. Kategorien werden gebildet  Bildung von Konzepten  Cognitive Economy

Kategorie- Definitionen Sammlung von Objekten, die ein Merkmal oder eine bestimmte Eigenschaft teilen. Laut Bruner, Goodnow & Austin: “Categorising serves to cut down the diversity of objects and events that must be dealt with uniquely by an organism of limited capacities”.

Kategorisieren Ohne diese Fähigkeit könnten wir, sowohl mit unserer Umgebung als auch in unserem sozialen Leben, nicht richtig handeln. Kategorisieren erfolgt automatisch und unbewusst. Nicht nur Objekte werden kategorisiert sondern auch abstrakte Einheiten. z.B: Soziale Netzwerke, Krankheiten, Gefühle…

The definig-attribute view Der Ausgangspunkt ist leicht: Man generalisiert, indem man die Ähnlichkeiten der Objekte zählt und die Unterschiede ausschliesst. Bsp: Hunde haben mehrere, allgemeine Eigenschaften und Unterschiede, die aber ignoriert werden können.

The defining attribute view Mitglieder eines Konzeptes haben mehrere, gemeinsame Eigenschaften Alle diese Eigenschaften sind nötig, um Teil einer Kategorie zu sein. Alle Mitglieder sind genauso gute Beispiele für eine Kategorie. In einer Hierarchie zeigt das nachrangige Mitglied die Eigenschaften des Übergeordneten.

Wichtige Problematik der Theorie Es gibt Kategorien, die keine konkreten Eigenschaften gemeinsam haben. Man kann Kategorien nicht voneinander trennen, sie überlappen sich in den meisten Fällen. Hierarchien, die in Kategorien eingeteilt sind, funktionieren nicht immer.

Kategorisieren- Kognitionspsychologie Eleanor Rosch: Wenn Kategorien durch Merkmale, die alle Mitglieder haben, definiert sind, dann sollte kein Mitglied einer Kategorie ein besseres Bsp. sein als der andere. Wenn Kategorien nur durch Eigenschaften definiert werden, die ihnen angeboren sind, sollten diese Kategorien unabhängig sein von den Eigenheiten der Wesen, die die kategorisieren.

Die Grenzen der Kategorien sind meistens verschwommen Prototype theory Kategorien werden um einen zentralen Prototyp organisiert, der die wichtigsten Eigenschaften aller Mitglieder einschliesst. Mitglieder einer Kategorie müssten dann mehrere Merkmale mit dem Prototyp gemeinsam haben um zur Kategorie zu gehören. Die Grenzen der Kategorien sind meistens verschwommen

Family resemblances, similarity und typicality steigert sich, je mehr Eigenschaften die Mitglieder der Kategorie teilen. Similarity Eigenschaften, die alle Mitglieder der Kategorie haben. Typicality manche Eigenschaften sind kennzeichnend für einer bestimmte Kategorie.

Verschiedene VPn sollten Farben erkennen. Prototype theory Ein aufallender Beweis für diese Theorie kommt aus interkulturellen Studien: Verschiedene VPn sollten Farben erkennen. Unterschied zwischen “focus and non- focus colours”. Alle Vpn waren sich für die besten Bsp. der Farbenkategorien einig.

Wie werden Hierarchien bei Prototypen gebildet? Die Menschen benutzen Hierarchien um bestimmte Kategorien in andere einbeziehen zu können. Es entstehen 3 Ebenen: superordinate (Furniture), basic- level (chair), subordinate or specific level (kitchen chair). Im Alltag, handeln wir normalerweise mit den Mitglieder der mittleren Kategorie und deswegen auch die in der am meisten Merkmale aufgelistet werden können.

Kritik an der Prototype theory Nicht alle Kategorien besitzen einen Prototyp – z. B: Abstrakte Kategorien. Die Menschen können manche Eigenschaften einer Kategorie vermuten, auch wenn diese neu für sie ist. Man kann Kategorien formen, deren Mitglieder geringe Eigenschaften teilen und trotzdem ein Teil dieser bleiben.