Rechtsextremismus und Jugendgewalt

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 Präsentation transkript:

Rechtsextremismus und Jugendgewalt Wolfgang Werner 03.07.2006

Gliederung Rechtsextremismus Deutungsmuster Parteien Typen Tendenzen, Definition, Ideologie, Begriffe Deutungsmuster Parteien Typen Jugendgewalt Jugendgewalt in der Schule Maßnahmen gegen Gewalt in der Schule

Rechtsextremismus Rechtsextreme Orientierungen und Denkweisen nehmen zu Rechtsextreme Gewalt steigt an Unterschiede in den alten und in den neuen Bundesländern Quelle: u.a. Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005.

Alte Bundesländer Freie Entfaltung von rechtsextremistischen Gruppen und Parteien Schwerpunkt auf politische Mitgestaltung in Form von aktiver Parteienpolitik Theoretische Begründungen in Form von Ideologieproduktion Quelle: Pfahl-Taubhber 2000: Die Entwicklung des Rechtsextremismusin Ost- und Westdeutschland. Oepke, Meren 2005: Rechtsextremismus unter ost- und westdeutschen Jugendlichen.

Neue Bundesländer Parteiarbeit erst nach 1989 Informelle Gruppen gab es auch vorher, wurden aber verschleiert Tendenz zu Aktionen und Gewalt stärker Die Hälfte der aktiven Neonazis und mehr als die Hälfte der gewaltgeneigten Skinheads, Tendenz jeweils steigend Durchschnittlich mehr Angehörige jüngerer Altersgruppen Quelle: Pfahl-Taubhber 2000: Die Entwicklung des Rechtsextremismusin Ost- und Westdeutschland. Oepke, Meren 2005: Rechtsextremismus unter ost- und westdeutschen Jugendlichen.

Definition juristische Definition des Begriffes "Rechtsextremismus" existiert nicht kein einheitliches, ideologisch geschlossenes Phänomen eine Vielzahl unterschiedlicher Strömungen, ideologischer Ausrichtungen und Organisationsformen Man kann rechtsextremistische Ideologie inhaltlich durch Darstellung der wesentlichen Merkmale beschreiben Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005.

Wesentliche ideologische Merkmale Übertriebener Nationalismus Autoritarismus Antipluralismus Ideologie der Ungleichwertigkeit Sympathie für den Nationalsozialismus Quelle: u.a. Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005.

Auswahl rechtsextremistischer Begriffe Antiamerikanismus Antisemitismus Arier Bewegung Ethnopluralismus Faschismus Führerprinzip Nation National befreite Zonen Nationalsozialismus Wehrsport

Ursachen – Psychologische Deutungsmuster Autoritärer Erziehungsstil führt zu autoritärem Charakter, dieser ist kennzeichnend für Vorurteile  wird in der frühkindlichen familiären Sozialisation angelegt Sozialisation ist auch Ursache geschlechtsspezifischer Unterschiede bei rechtsextremistischer Orientierung und Gewaltneigung Quelle: Verfassungsschutz des Landes NRW 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien

Ursachen – Soziale Deutungsmuster Gesamtgesellschaftliche Einflüsse Eine durch Verunsicherung ausgelöste Reaktion auf gesellschaftl. Veränderungen Gesellschaftliche Desintegration Zerfall traditioneller Lebensformen, Verhaltensweisen und Werte Persönliche Orientierungslosigkeit Rechtsextremismus als soziale Bewegung Direkte Aktionen (z.B. Demos) gezieltes Einwirken (z.B. rechte Musikszene) Quelle: Verfassungsschutz des Landes NRW 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien

Die Elemente des Syndroms Gruppen-bezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) Quelle: Heitmeyer, Wilhelm, 2005: GMF-Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

GMF-Survey 2005 "Die Weißen sind zu Recht führend in der Welt.„ "Es leben zu viele Ausländer in Deutschland." "Wenn Arbeitskräfte knapp werden, sollte man die in Deutschland lebenden Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken.„ "Juden haben zu viel Einfluss in Deutschland.„ "Durch ihr Verhalten sind die Juden an ihren Verfolgungen mitschuldig.„ "Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden." "Die Weißen sind zu Recht führend in der Welt." stimmten insgesamt 14,5% zu. "Es leben zu viele Ausländer in Deutschland." stimmten insgesamt 61,1% zu. (2002: 55,4%) "Wenn Arbeitskräfte knapp werden, sollte man die in Deutschland lebenden Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken." stimmten insgesamt 36,1% zu. (2002: 27,7%) "Juden haben zu viel Einfluss in Deutschland." stimmten insgesamt 20,9% zu. "Durch ihr Verhalten sind die Juden an ihren Verfolgungen mitschuldig." stimmten insgesamt 12,9% zu. "Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden." stimmten insgesamt 24,3% zu. Quelle: Heitmeyer, Wilhelm, 2005: GMF-Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

GMF-Survey 2005 "Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land." "Es ist ekelhaft, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen." "In der Gegenwart von Behinderten fühlt man sich manchmal unwohl." "Die Obdachlosen in Städten sind unangenehm." "Wer irgendwo neu ist, sollte sich erst mal mit weniger zufrieden geben." "Wer schon immer hier lebt, sollte mehr Rechte haben als die, die später zugezogen sind."   "Frauen sollen sich wieder mehr auf die Rolle der Ehefrau und Mutter besinnen." ""Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land." stimmten insgesamt 33,7% zu. "Es ist ekelhaft, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen." stimmten insgesamt 34,8% zu. "In der Gegenwart von Behinderten fühlt man sich manchmal unwohl." stimmten insgesamt 18,7% zu. "Die Obdachlosen in Städten sind unangenehm." stimmten insgesamt 38,9% zu. "Wer irgendwo neu ist, sollte sich erst mal mit weniger zufrieden geben." stimmten insgesamt 70.5% zu. (2002: 57,8%) "Wer schon immer hier lebt, sollte mehr Rechte haben als die, die später zugezogen sind." stimmten insgesamt 33,3% zu.  "Frauen sollen sich wieder mehr auf die Rolle der Ehefrau und Mutter besinnen." stimmten insgesamt 28,6% zu. Quelle: Heitmeyer, Wilhelm, 2005: GMF-Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Ursachen – Politische Deutungsmuster Untersuchung der Entwicklung rechtsextremistischer Parteien und deren Akzeptanz bei Wahlen Externe Faktoren: Gesellschaftlich-politische Rahmenbedingungen Wirtschaftlich-soziale Lage der Bevölkerung Interne Faktoren Rechtsextremistische Grundeinstellung Voraussetzung Bedingungen, die von den Parteien erfüllt werden müssen Glaubwürdigkeit, Kompetenz, programmatische Alternative, innere Geschlossenheit, populäre u. respektable Führung Quelle: Verfassungsschutz des Landes NRW 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien. Pfahl-Taubhber 2000: Die Entwicklung des Rechtsextremismusin Ost- und Westdeutschland.

NPD - Nationaldemokratische Partei Deutschlands Mitglieder 2005 : 6.000 (04: 5300, 03: 5000) Gegründet 1964 Ziele: Beseitigung der parlamentarischen Demokratie und des demokratischen Rechtsstaats Entwicklung einer Volksfront der Nationalen mit der DVU und parteiungebundenen Kräften Offiziell Ablehnung von Gewalt Verlautbarungen zeigen Wesensverwandtsch. zum Nationalsozialismus Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005.

Wahlerfolg bei der letzten Bundestagswahl 750.000 Zweitstimmen (1,6%, West: 1,1%, Ost: 3,6%; 2002 waren es nur 215.000!) Männliche Jungwähler (18-24J.): 5,2% davon West: 4,7% davon Ost: 9,5% Beste Ergebnisse: Sachsen 4,8% Thüringen 3,7% Mecklenburg-Vorpommern 3,5% Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005

DVU – Deutsche Volksunion Mitglieder 2005 : 9.000 (04: 11.000) Gegründet 1987 Ideologie: Verfassungsfeindlich Übersteigerter Nationalismus Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antiamerikanismus, Revisionismus „Platte Parolen“ Größter Wahlerfolg 13 % bei Landtagswahlen 1998 in Sachsen-Anhalt Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005

REP - Republikaner Mitglieder 2005 : 6.500 (04: 7.500) Gegründet 1983 Ideologie: Verfassungsfeindlich Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Revisionismus Bemüht um eine demokratische Fassade Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005

Typ Mitläufer Häufig aus intakten Familien Außenseiter in der Schule Fehlende soziale Kontakte Keine geschlossene rechte Ideologie Fremdenfeindliche Ansichten Gewalt meist nur in Gruppen und unter Alkoholeinfluss Selten Probleme mit Arbeitslosigkeit Quelle: Verfassungsschutz des Landes NRW, 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien

Typ Schläger Problembelastete Elternhäuser Gewalt als Konfliktlösung Gewalt, Alkohol, fehlende Verlässlichkeit Gewalt als Konfliktlösung Einfache Feindbilder genügen dafür Schulische Probleme Häufig Ausbildungsabbrecher Arbeitslosigkeit Quelle: Verfassungsschutz des Landes NRW, 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien

Typ Ideologe Aus intakten Familien Wenig Probleme in Schule und Ausbildung Gefestigtes rechtsextremistisches Weltbild Wenig Gewaltanwendung, wenn es aber doch vorkommt, halten sie es für legitim Vordenker Quelle: Verfassungsschutz des Landes NRW, 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien

Politisch rechts motivierte Kriminalität 2004 2005 gesamt 12.553 15.914 Darunter Propagandadelikte 8.455 10.905 Darunter Gewalttaten 832 1.034 Davon mit extr. Hintergrund 12.051 15.361 776 958 davon gegen „Linke“ 199 316 davon gegen sonst. pol. Gegner 67 116 8.337 10.881 Darunter Volksverhetzung 2.065 2.277 Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005

Täter rechtsextremer Gewalttaten Fast ausschließlich männlich Ein Drittel unter 18 Jahre Anteil der arbeitslosen Täter West 14%, Ost 35% Mehrzahl Skinheads oder aus anderen fremdenfeindlichen Gruppen Überwiegend keine „Reisetäter“ In Bundesländern mit hohem Ausländeranteil  geringes Ausmaß rechtsextremistisch motivierter Gewalt Quelle: Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005 Oepke, Maren 2005: Rechtsextremismus unter ost- und westdeutschen Jugendlichen.

Ursachen für Jugendgewalt Biophysische und personale Voraussetzungen Primäre Sozialisation in der Familie Sekundäre Sozialisation in Schule, über Erfahrungen und Interaktionen und in „Peergroups“ Medien- und Freizeitverhalten Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention. Kersten, Joachim: Jugendgewalt und Gesellschaft, In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B44,2002.

Gewalt in der Schule Schüler definieren Gewalt als: Physische Gewalt Vandalismus Lehrer: erweiterter Gewaltbegriff: Wie oben, aber auch: Psychische Formen der Gewalt Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention. Kersten, Joachim: Jugendgewalt und Gesellschaft, In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B44,2002.

Gewalt in der Schule Häufige Formen Seltene Formen Leichte Prügeleien, Spaßkampf Psychische und verbale Aggressionen Aggressionen gegen Lehrer Seltene Formen Anwendung von Waffen Erpressung Schwere Prügeleien Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention. Kersten, Joachim: Jugendgewalt und Gesellschaft, In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B44,2002.

Täter-Opfer Mehrzahl Täter ist auch Opfer Besondere Härte der Taten Suche nach Anerkennung und Bestätigung durch die Gewalttaten Große Gruppe gelegentliche Täter Ca. 75% Unbeteiligte Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention.

Belastungen der Schulen durch Gewalt Schulform Soziale Rekrutierung der Schülerschaft Beziehung Lehrer - Schüler Schulkultur: Schulische Umwelt Partizipationsmöglichkeiten von Schülern Sozialgefüge der Klassen Qualität des Unterrichts Leistungsdruck Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention.

Straftaten 2005 (laut BKA) Kinder bis unter 14 Jahre Quelle: Bundesministerium des Inneren: Polizeiliche Kriminalstatistik 2005

Straftaten 2005 (laut BKA) 14 bis unter 18 Jahre Quelle: Bundesministerium des Inneren: Polizeiliche Kriminalstatistik 2005

Straftaten 2005 (laut BKA) Quelle: Bundesministerium des Inneren: Polizeiliche Kriminalstatistik 2005

Maßnahmen in Schulen gegen Gewalt Unterrichtskonzepte, die den Schüler als Akteur in den Mittelpunkt stellen Verbesserung der „Schulfreude“ Offene Kommunikationsstruktur zwischen allen beteiligten Gruppen Mehr Partizipationsmöglichkeiten Entwicklung der Schulkultur Organisation, Personal und Unterricht Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention.

Maßnahmen in Schulen gegen Gewalt Ein durch Akzeptanz und Wertschätzung geprägtes Lehrer-Schüler-Verhältnis Sozialtraining mit Schülern Etablierung von Regeln und Grenzen, klare Absprachen, konsequentes Verhalten, nicht wegsehen Übeltäter und Störenfriede nicht „etikettieren“ Täter-Opfer-Ausgleich Peer-Mediation, Ausbildung von Schülerstreitschlichtern Unterstützungsnetzwerke: Schule-Eltern-Jugendhilfe Quelle: Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention.

Literatur Melzer/Ehninger 2002: Veränderung der Schulkultur als Ansatz schulischer Gewaltprävention. Pfahl-Taubhber: Die Entwicklung des Rechtsextremismus in Ost- und Westdeutschland. In Aus Politik und Zeitgeschichte, B39, 2000. Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2005. Bundesministerium des Inneren: Polizeiliche Kriminalstatistik 2005 Oepke, Meren 2005: Rechtsextremismus unter ost- und westdeutschen Jugendlichen. Bergmann, Werner: Was sind Vorurteile? In Informationen zur politischen Bildung Heft 271 Verfassungsschutz des Landes NRW, 2003: Rechtsextremismus, Ursache und Gegenstrategien Kersten, Joachim: Jugendgewalt und Gesellschaft. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B44, 2002. Heitmeyer, Wilhelm, 2005: GMF-Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Fragen - Aufgaben Nennen und erörtern Sie 3 Maßnahmen gegen Gewalt in der Schule! Welche sozialen Deutungsmuster für Rechtsradikalismus sind Ihnen bekannt? Durch welche ideologischen Merkmale kennzeichnet sich der Rechtsradikalismus?