Systeme 1 Kapitel 3 Dateisysteme WS 2009/10.

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Systeme 1 Kapitel 3 Dateisysteme WS 2009/10

Letzte Vorlesung Dateisysteme Dateien Rechteverwaltung Hauptaufgaben Persistente Dateisysteme (FAT, NTFS, ext3, ext4) Dateien Kleinste logische Einheit eines Dateisystems Dateitypen Dateiattribute Besitzer Zugriffsrechte Rechteverwaltung Verzeichnisse Sonderrechte (SUID, SGID, SVTX) WS 2009/10

Letzte Vorlesung Verzeichnisbaum Dateizugriff Dateinoperationen Absolute Pfade Relative Pfade Dateizugriff Sequentieller Zugriff Random-Access Dateinoperationen Create, Delete, Open, Close, … Verzeichnissoperationen Kein Write WS 2009/10

Kapitel 3.1 Implementierung von Dateisystemen WS 2009/10

Festplatten Dateisystem z.B. auf Festplatten Festplatten bestehen aus mehreren Platten Platte ist eingeteilt in Sektoren WS 2009/10

Festplatten Layout Sektor 0 der Platte enthält MBR (Master Boot Record). Verwendet beim Booten Partitionstabelle mit Anfangs- und Endadresse jeder Partition Eine aktive Partition Bootvorgang: BIOS liest MBR ein. Lokalisierung der aktiven Partition Einlesen und Ausführen des Bootblocks der aktiven Partition Bootblock enthält den Bootloader, dieser lädt das Betriebssystem (-> hat Kenntnis über Dateisystem)‏ WS 2009/10

Festplatten Layout Bootblock lädt Dateisystem der Partition. Superblock des Dateisystems enthält Schlüsselparameter des Dateisystems (z.B. Schreibschutzmarkierung, Name des Dateisystemtyps etc.). Freispeicherverwaltung: Informationen über freie Blöcke im Dateisystem I-Nodes: Liste von Datenstrukturen Eine Datenstruktur pro Datei mit wesentlichen Informationen über Datei Datenblöcke: Eigentliche Inhalte der Dateien. WS 2009/10

Realisierung von Dateien 3 verschiedene Alternativen zur Realisierung von Dateien: Zusammenhängende Belegung Belegung durch verkettete Listen I-Nodes WS 2009/10

Realisierung von Dateien Abspeicherung von Dateien als zusammen-hängende Menge von Plattenblöcken: WS 2009/10

Realisierung von Dateien Abspeicherung von Dateien als zusammenhängende Menge von Plattenblöcken: Vorteil: schnelles sequentielles Lesen einfache Implementierung WS 2009/10

Realisierung von Dateien Abspeicherung von Dateien als zusammenhängende Menge von Plattenblöcken: Problem: Löschen von Dateien D und F Fragmentierung der Platte! Verschiebung der Blöcke? Verwaltung der entstehenden Löcher in Freilisten? Was passiert, wenn man eine Datei erzeugt, deren Größe aber noch unbekannt ist? Zusammenhängende Belegung im Allgemeinen keine gute Idee! Aber: Benutzt bei Spezialfällen wie Dateisystemen für CD-ROMs WS 2009/10

Realisierung von Dateien Speichere Dateien als verkettete Listen von Platten-blöcken Dateiinhalt wird auf Blöcke gleicher Größer verteilt WS 2009/10

Realisierung von Dateien Speichere Datei als verkettete Listen von Plattenblöcken Dateiinhalt wird auf Blöcke gleicher Größer verteilt Vorteile Keine Fragmentierung Sequentielles Lesen Nachteile Wahlfreier Zugriff Zugriff auf Block n: Starte bei Block 0 und verfolge alle Blöcke n-1 Blöcke => n-1 langsame Lesezugriffe auf die Platte WS 2009/10

Realisierung von Dateien (FAT)‏ Speichere Datei als verkettete Listen von Plattenblöcken Verbesserung: Halte Information über Verkettung der Blöcke im Hauptspeicher Ersetze bei wahlfreiem Zugriff Plattenzugriffe durch (schnellere) Hauptspeicherzugriffe Datei-Allokationstabelle bzw. FAT im Hauptspeicher Methode benutzt in MS-DOS (FAT-12, FAT-16, FAT-32)‏ Windows 95, Windows 98 (FAT-32)‏ Windows 2000 (u.a. FAT-32)‏ WS 2009/10

Realisierung von Dateien (FAT)‏ WS 2009/10

Realisierung von Dateien (FAT)‏ Speichere Datei als verkettete Listen von Plattenblöcken Vorteil: Da FAT im Hauptspeicher abgelegt, muss bei wahlfreiem Zugriff auf Block n nur eine Kette von Verweisen im Hauptspeicher verfolgt werden Nachteil: Größe der FAT im Speicher! Anzahl der Einträge = Gesamtzahl der Plattenblöcke Auch wenn Platte fast komplett unbelegt! Beobachtung: Man braucht Verkettung der Plattenblöcke nur für aktuell bearbeitete Dateien! -> I-Node-Konzept (UNIX, LINUX)‏ WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ Zu jeder Datei gehört eine Datenstruktur der sog. I-Node (Index-Node)‏ I-Node ermöglicht Zugriff auf alle Blöcke der Datei. I-Node muss nur dann im Speicher sein, wenn eine Datei offen ist. Wenn k Dateien offen und I-Node n Bytes benötigt, dann nur k * n Byte insgesamt. WS 2009/10

I-Node einer Datei enthält Bsp.: UNIX System V I-Node einer Datei enthält alle Attribute der Datei m Adressen von Plattenblöcken (UNIX System V: m = 10)‏ WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ Kleine Dateien bis 10 x 1 KByte (bei Blockgröße 1 KByte): WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ Für größere Dateien werden Datenblöcke zur Speicherung von weiteren Plattenadressen genutzt Bsp.: Blockgröße 1 KByte Größe eines Zeigers auf Plattenblock: 4 Byte -> 256 Zeiger passen in einen Plattenblock Nach 10 (direkten) Plattenadressen gibt es im I-Node Zeiger auf Block mit 256 weiteren Plattenadressen -> Insgesamt Dateien bis zu (10 + 256) x 1 KByte = 266 KByte möglich. WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ Noch größere Dateien. WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ Bei Blockgröße 1 KB, Zeigergröße 4 Byte erhält man über doppelt indirekten Block 256 x 256 = 65536 Zeiger auf Datenblöcke. Zusätzlich noch dreifach indirekter Block … Frage: Wie groß ist mit diesen Parametern die maximale Dateigröße? Übung WS 2009/10

Realisierung von Dateien (I-Node)‏ Attribut-Informationen von I-Nodes * * Hier 3-Bytes für eine Adresse WS 2009/10

Realisierung von Verzeichnissen Verzeichnisse sind ebenfalls Dateien! Sie liefern eine Abbildung von Datei- bzw. Verzeichnisnamen auf I-Node-Nummern. Jeder Verzeichniseintrag ist ein Paar aus Name und I-Node-Nummer. Über I-Nodes kommt man dann zu Dateiinhalten. WS 2009/10

Realisierung von Verzeichnissen / tmp etc var usr lib home bin man lib meier mueller schulze games mail news work WS 2009/10

Verwaltung freier Plattenblöcke Datenblöcke im Dateisystem an beliebigen Stellen genutzt. Nicht notwendigerweise aufeinander folgend. Verwaltung freier Blöcke: Über Freibereichsliste als verkettete Liste: Speichere Nummern von freien Plattenblöcken Benutze zum Speichern der Nummern freie Plattenblöcke, die miteinander verkettet werden Bitmap Bitmap mit 1 Bit für jeden Plattenblock Plattenblock frei , entsprechendes Bit = 1 WS 2009/10

Verwaltung freier Plattenblöcke WS 2009/10

Belegung des Dateisystems Belegung gegeben durch Anzahl genutzter I-Nodes und Datenblöcke. Dateisystem voll, wenn Keine I-Nodes mehr frei oder Keine Datenblöcke mehr frei. Überprüfung mittels df: $ df -i Filesystem Inodes IUsed IFree IUse% Mounted on /dev/hda2 64512 6437 58075 10% / /dev/hda1 6024 33 5991 1% /boot WS 2009/10

Zusammenfassung Objekte zur Datenspeicherung werden meist in Verzeichnisbäumen in Form von Dateieinträgen verwaltet. Dateien und Verzeichnisse vom Dateisystem bereitgestellt Der Verzeichnisbaum wird aus mehreren Dateisystemen zusammengebaut Verschiedene Implementierungsvarianten für Dateisysteme Unterschiede liegen in Effizienz (Speicher und Laufzeit)‏ Geeignete Wahl des Dateisystems bestimmt durch Eigenschaften des physikalischen Speichermediums. WS 2009/10