Leseförderung in der Grundschule

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 Präsentation transkript:

Leseförderung in der Grundschule Universität Paderborn WiSe 09/10

Gliederung Lese- und Literaturdidaktik Lesekompetenz fördern von Anfang an Fluency-Konzept nach Cornelia Rosebrock Heterogenität –individuelle Leseförderung Lesen und Lektüre außerhalb des Deutschunterrichts Wege zum selbstständigen Lesen (Erika Altenburg)

Lese- und Literaturdidaktik

Lesen in der Grundschule Leselehrgang = Vermittlung elementarer Grundlagen des Lesens (weitestgehend bis Ende 1. Schuljahr abgeschlossen) Weiterführendes Lesen = wendet sich dem Inhalt, dem Verstehen und Deuten des Textes zu (ab Klasse 2)  literarische Bildung

Literaturunterricht Zielsetzung : Förderung der Freude am Lesen Texterschließungskompetenz Literarische Bildung Förderung von Imagination und Kreativität Auseinandersetzung mit anthropologischen Grundfragen

Überblick über die wichtigsten Methoden des Literaturunterrichtes Fragend-entwickelnder Unterricht Freies Gespräch Textvergleich Gestaltender Textvortrag Produktive Verfahren

Überblick über die wichtigsten Methoden des Literaturunterrichtes 4 Grundtypen der produktiven Verfahren: Ergänzen von Texten Schreiben von Texterweiterung oder Zusatztexten Umschreiben von Texten Analoges Schreiben Umsetzung in ein anderes Medium Szenische Interpretation

Lesedidaktik Thesen zur Lesedidaktik in der Grundschule: Lesen ist ein individueller Prozess Jedes Kind hat einen individuellen Stand (Lesefähigkeit, -fertigkeit, -interesse, -tempo).  dies muss ich berücksichtigen. Lesen fördern bedeutet allen Kindern Leseaufgaben zu bieten, die sie lesend bewältigen können.

Lesedidaktik Differenzierende Lesehilfen: Formale Lesehilfen: Satzlänge, Schriftgröße, Druckbild, Gliederungshilfen Inhaltliche Lesehilfen: unterschiedlicher Schwierigkeitsgrad, unterschiedliche Aufgabenstellungen Achtung: Differenzierung, darf nicht zum Auseinanderdriften/ Vereinzelung führen.

Lesedidaktik Sinnerschließendes Lesen und Vorlesen sind zwei völlig verschiedene Aufgaben „Lesen ist ein Prozess des Begreifens, nicht des Sagens: es ist nicht nötig, das Wort auszusprechen, um den Sinn zu erfassen“ (Kurt Singer) Stilles Lesen ist die Leseform des Alltags. Beim stillen Lesen gelingt scheinbar die Sinnerfassung unmittelbarer und rascher.  auch zum stillen Lesen Raum geben.

Lesedidaktik Lesen ist nicht gleich Lesen Es gibt verschiedene Lesehaltungen, denen man Raum geben sollte.

Lesedidaktik Leseinteressen bestimmen was wir aufnehmen Interessen der Kinder. Verwertungsinteressen (Erwartungen, Aufmerksamkeit, Absichten/Fragen)

Lesedidaktik Lesefehler zeigen, dass die Sinnerwartung den Lesevorgang steuert Nicht Fehlerlesung sofort korrigieren. Nach Vollendung des Satzes spürt der Leser meistens selbst Unstimmigkeit und kann selber verbessern. Stutzen = funktionale und produktive Leistung Korrektur nur über Rückfragen nach Bedeutung. Nicht jeder „Fehler“ stört den Kontext.

Lesedidaktik Vorlesen will geübt sein und erfordert aufmerksame Zuhörer Vor dem Vorlesen, sollte der Text zum Lesen vorbereitet und erschlossen sein.  Vorher ganzen Text lesen (Inhalt, Aussage, Intention u. Stimmung erfassen); erneut durchlesen; Text durcharbeiten (Betonung, Pausengestaltung u.a.) Methoden, die Kindern helfen können üben

Lesedidaktik Lesen lernt man durch Lesen!

Lesekompetenz fördern von Anfang an

Schock nach der Pisa Studie im Jahr 2000 Im Bereich Lesekompetenz lag Deutschland in der Gesamtskala Lesen auf dem 21. Platz und erzielte schlechtere Leistungen als fast alle anderen westeuropäischen und alle angelsächsischen Ländern. Im Bereich Lesekompetenz erreichen fast 10% der Schulabgänger nicht mal Kompetenzstufe 1 Fast ein viertel der Deutschen Schüler war laut dem Pisa Test nach ende der reg. Schulzeit nur mit minimalen Lesefähigkeiten ausgestattet.

Schock nach der Pisa Studie im Jahr 2000 Deutsche Schulen entlassen jährlich etwa 80.000 Schüler die auf dem Weg zum sekundären Analphabetismus (die Fähigkeit, einen gedruckten Text nicht verstehen zu können) sind. Großer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft bzw. Bildungsmilieu und Kompetenzerwerb Große Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Leseverhalten und der Lesekompetenz Mädchen erreichen signifikant höhere Testwerte.

Warum Leseförderung in Grundschule & davor ansetzen muss IGLU zeigte 2003 das sich Deutsche Schüler am ende der vierten Klasse international deutlich besser dastehen als nach ende der Sek 1 Die unterschiede der Geschlechter sind bei IGLU längst nicht so gravierend wie bei Pisa In der Grundschule ist das Interesse am lesen wesentlich größer als am ende der Sek 1

Warum Leseförderung in Grundschule & davor ansetzen muss 42% der 15. Jährigen geben an sie würden nicht zum Vergnügen lesen. PISA 18% IGLU Die Motivation und Bereitschaft zum lesen ist in der Grundschule noch am höchsten

Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung 1. Soziale Dimension Förderung der Klassengemeinschaft , die Anerkennung der Fähigkeiten jedes Mitglieds Schaffung einer Atmosphäre der Sicherheit und des Vertrauens, in der Schülerinnen und Schüler mit ihren Leseschwierigkeiten offen umgehen können.

Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung 2. Personale Dimension Selbstvergewisserung des eigenen Leseverhaltens Aufbau einer stabilen nachhaltigen Lesemotivation Stärkung des Selbstvertrauens in die eigenen Fähigkeiten

Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung 3. Kognitive Dimension Erweiterung des Repertoires an Lesestrategien mit deren Hilfe Schülerinnen und Schüler ihre Lernprozess und ihr Leseverständnis selbstständig entwickeln und kontrollieren können.

Vier Schlüsseldimensionen der Leseförderung 4. Dimension des Wissensaufbaus Ausbildung der Fähigkeit zum lesen von Fachtexten durch die Mobilisierung und Erweiterung von Wissensbeständen und kognitiven Schemata.

Die Lesende Schule Aktivitäten innerhalb des Unterrichts Zeitung in der Schule Tägliche Leseübungen Märchenerzählerin im Unterricht Vorlesewettbewerbe Lesetagebuch Besuch der Stadtbücherei Buchvorstellung Lesepaten Feste Lesezeiten im Unterricht Wanderbuch

Schulbezogene Aktivitäten Lese AG für Nicht-gerne-Leser Meditation Augenschulungen Rätselgeschichten Kassetten hören Lesen/Zuhören/Vorlesen

Schulbezogene Aktivitäten Lese AG für gerne Leser Buchprojekte - Projektwochen - Buchgestaltung - Lesezeichen - Bücherflohmarkt

Fluency-Konzept nach Cornelia Rosebrock

Fluency-Konzept Kinder mit Leseschwierigkeiten: profitieren nicht von den offenen Leseförderangeboten da Grundvoraussetzungen nicht erfüllt systematische lesedidaktische Verfahren helfen Verstehensleistungen unterhalb des Literaturunterrichts werden geübt

Fluency-Konzept 5 Zieldimensionen des Leseunterrichts: effektive Verfahren der Lesedidaktik: 1. Phonologische Bewusstheit 2. Wortschatz 3. Leseflüssigkeit 4. Textverständnis 5. Strategiewissen

Fluency-Konzept Welches Ziel verfolgt das fluency-Konzept? = Fähigkeit zur schnellen, genauen, automatisierten und sinngestaltenden leisen und lauten Textlektüre Dekodierfähigkeit Textverstehen Leseflüssigkeit

Fluency-Konzept Was bedeutet fluency? Lesegenauigkeit Durch Lesefehler kann Bedeutung der Wörter leiden Selbstkorrektur ist wichtig, da sonst der Satz mangels „Sinn“ weniger oder nicht mehr verständlich ist

Fluency-Konzept Lesegenauigkeit unter 90% = unverständlich (Frustrationsschwelle) Lesegenauigkeit ab 90-95% = Text mit Unterstützung verständlich (Lehr-Schwelle) Lesegenauigkeit ab 96-100% = Lesegenauigkeit gewähleistet

Fluency-Konzept Automatisierungsgrad Wechsel von Genauigkeit zu Automatisierung ist wichtig sonst Wörter zwar korrekt dekodiert, aber trotzdem nicht verstanden werden Leseflüssigkeit = Brücke zwischen Entziffern u Verstehen (=> Fähigkeit aus Texten zu lernen)

Fluency-Konzept Wodurch erwirbt man Leseflüssigkeit? Vielleseverfahren (stille Lesezeit) Lautleseverfahren (Lautlese Tandems)

Vielleseverfahren 3 mal/Woche 20 Min. lesen von selbstgewählten Büchern Vorbildfunktion vom Lehrer Lesewettbewerbe wie z.B. „Kilometerlesen“ Quantität (Seiten, Bücher) ist gewinnbringend

Lautleseverfahren – repeated reading leseschwacher Schüler liest lesestarkem Schüler mittelschweren Text mehrmals vor bis er eine zuvor festgelegte Leseflüssigkeit erreicht

Lautleseverfahren – repeated reading starker Schüler geht mit dem Finger mit & verbessert Fehler schwacher Schüler kann sich an Tempo & Betonung orientieren Chorlesen (beide Schüler lesen simultan) Echolesen (zeitlich verzögertes lesen) Lückenlesen (starker Schüler setzt an einigen stellen aus & schwacher Schüler setzt ein)

Ziel des Lautleseverfahrens durch Wiederholung: schwacher Schüler lernen neue signifikante Buchstaben –und Wortkombinationen Wortschatz wird vergrößert & verbessert wg. Korrekturen des starken Schülers verbessert sich die Fähigkeit im sinngebenden Lesen

Heterogenität –individuelle Leseförderung Leseportfolios

Heterogenität -Ein Beispiel für Individuelle Förderung Heterogenität ist deshalb ein Schlüsselwort in der Diskussion um gute Bildung und sprachliche Förderung, weil damit die Verschiedenheit der Kinder als Faktum, zugleich aber auch als Herausforderung für Schule und Unterricht ins Zentrum rückt.

Heterogenität -Ein Beispiel für Individuelle Förderung Die Vielfalt der Voraussetzungen und der Möglichkeiten der einzelnen Kinder zeigt sich auf mehreren Ebenen: soziale Verschiedenheiten: Sprachgebrauch und -kultur in den Familien Umgang mit den Medien in ihrer Umgebung Geschlechtsspezifische Interessen Ihre Herkunftssprache

Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache erschweren: Differenzen bei der Artikulation von Muttersprache und Zweitsprache Differenzen zwischen den syntaktischen Strukturen Der geringe Umfang des Wortschatzes  erschwerter Zugriff auf das semantische Lexikon  verlangsamter Prozess der Worterkennung  reduzierte Lesegeschwindigkeit

Umstände, die das Lesenlernen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache erschweren: Mangelnde Beherrschung der Instruktionssprache Das kulturell geprägte Vorwissen  erschwert das Verstehen von Texten, die an einen kulturellen Kontext gebunden sind

Mögliche Fördermaßnahmen Koala: Koordinierte Alphabetisierung im Anfangsunterricht Koala ist ein Weg, zweisprachige Kinder zweisprachig zu alphabetisieren, ihre Kompetenzen zu nutzen und sie planvoll zu fördern. 8-Wochen-Lesetraining Zusätzliche Förderstunden

Individuelle Förderung mit Leseportfolios Sollen die Lernstandanalysen und die individuelle Leseförderung erleichtern Ermöglichung einer Individualisierung der Leistungsfeststellung und –beurteilung

Individuelle Förderung mit Leseportfolios Definition allgemein: Ein Portfolio ist eine Zusammenstellung von Dokumenten, die im Laufe der Zeit verschiedene Aspekte der Entfaltung und Entwicklung eines Kindes aufzeigen Definition speziell: eine ziel- und zweckgerichtete Auswahl von Arbeiten eines Schülers, einer Schülerin, in welcher die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen im Bereich Lesen dokumentiert werden

Individuelle Förderung mit Leseportfolios Mögliche Zwecke zur Einsetzung des Portfolios: Didaktischer Lernbegleiter Grundlage für die Erstellung individueller Fördermaßnahmen Sichtbarmachen der Lernfortschritte

Individuelle Förderung mit Leseportfolios Grundlage für die Beurteilung der Leseleistungen der SuS im Rahmen der „Beobachtung der Mitarbeit“ Unterstützung der Einführung und Implementation der Bildungsstandards

Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios Ordner mit Registerblättern, Selbstreflexions- und Rückmeldebögen 1. Registerblatt: „Das bin ich“: Die SuS sollen sich mit Hilfe von Texten, Collagen, etc. vorstellen. Beschrieben werden u.a. das Lesevorhabe, -schwerpunkte und –vorlieben  Überprüfung der eigenen Erwartungen am Ende der Arbeitsphase/des Schuljahrs

Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios 2. Registerblatt: „Für die Leserinnen und Leser“: Die SuS verfassen zum Ende der Arbeitsphase Briefe an mögliche Leser, in denen sie ihr Portfolio und ihre Arbeit daran vorstellen und dokumentieren. 3.-5. Registerblatt: Blätter zu den Bildungsstandards; Zu jedem Registerblatt ist ein Selbstreflexions- und ein Rückmeldebogen mit den entsprechenden Can-do-statements eingeordnet.

Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios Leseliste Außerdem Platz für Urkunden und zusätzliches Arbeitsmaterial

Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios

Aufbau und Inhalt eines Leseportfolios Das Deckblatt kann von den SuS individuell gestaltet werden  die persönliche Gestaltung erhöht die Identifikation des Kindes mit dem Portfolio Drei Symbole zur Selbsteinschätzung (z.B.:Ve4rschiedene Glühbirnen)

Kompetenzen Kompetenzen, die durch die Portfolioarbeit zusätzlich gestärkt werden: Ich-Kompetenz: Stärkung der eigenen Person und des Selbstwertgefühls Verbesserte Selbsteinschätzung Selbstständiges Arbeiten und Lernen

Kompetenzen Sozial-Kompetenz: Sach- und Handlungskompetenz Austausch über Leistungen Gegenseitige Hilfestellungen Lob und Kritik erfahren und den Umgang damit üben In Partner- oder Lerngesprächen Eigenverantwortung wahrnehmen Sach- und Handlungskompetenz

Portfolio-Handlungen Die fünf Portfolio-Handlungen: Sammeln Auswählen Vergleichen kommentieren präsentieren

Lesen und Lektüre außerhalb des Deutschunterrichts

Lesen und Lektüre außerhalb des Deutschunterrichts Einbezug von Büchern steigert die Bereitschaft zum Lesen und hilft das Leseverhalten Heranwachsender zu stabilisieren Romane und Erzählungen im Geschichtsunterricht Bücher über menschliche Erfahrungen im Religionsunterricht basteln im Kunstunterricht Fächerübergreifend - Büchbox

Außerunterrichtliche Leseförderung in der Schule Ziele und Adressaten schulischer Leseförderung: Zielgruppen der Leseförderung sind alle Kinder Leseförderung fordert Mitwirken Durch die Veränderungen der Medienwelt wird Leseförderung zu einer wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe

Außerunterrichtliche Leseförderung in der Schule denn Lesen… ist Schlüssel für heutige Medienkultur ist Voraussetzung für Schul- und Berufsausbildung, sowie für Berufsleben bestimmt soziale Position macht gesprächsfähig, ist Voraussetzung für Teilnahme am demokratischen Diskurs bedeutet Zuwachs an Lebensqualität

Handlungsfelder und Aktivitäten schulischer Leseförderung Handlungsfelder die in Wechselwirkung stehen Instruktion von Lesekompetenz Zugänglichmachen von Lesestoff + Hilfe bei der Lektürewahl; Zugänglichmachen von Büchern vielfältiges Bücherangebot durch Bücherboxen, Klassenbücherei, Schülerbücherei und Zusammenarbeit mit öffentlichen Bibliotheken Hilfen bei der Lektürewahl Schule ein Ort für Weitergabe von Leseempfehlungen Bücherausstellung

Schaffung bzw. Erhaltung von Lesemotivation lesen ist positiv, lesen ist wichtig und lohnend, bereitet Spass, ist interessant, bietet Informationen, bietet Handlungsanleitungen und hilft eigene Befindlichkeit zu erkunden

Motivationsformen A) Vorlesen B) Klassen- und Schulzeitung C) Szenisch darstellendes Spiel D) besondere Aktionen

A) Vorlesen ausgiebig vorlesen und erzählen, Bücher hineinführen und helfen durchzuhalten Lesen als motivationale Grundlage für lebenslanges Lesen mitlesen als Vorbildfunktion baut Barrieren ab B) Klassen- und Schulzeitung Zeitung als Informationsmittel und somit Medium des Lesens und der Leseförderung

C) Szenisch darstellendes Spiel bietet positive Erfahrungsmomente Ideal bei selbst verfassten/bearbeiteten Stücken besonders produktiv sind altersgemischte Gruppen D) besondere Aktionen literarische Werkstatt Lesewoche Lesefest Literarische Schulfreizeiten oder Klassenfahrten

Orte des Lesens in der Schule Anregende, lesefreundliche Umgebung - für den Austausch - für das miteinander Lesen - für Partnerarbeiten - Diskussionen und Anregungen - für den kreativ-produktiven Umgang mit Büchern

Orte des Lesens in der Schule zeitliche Freiräume zum Lesen schaffen reiches Bücherangebot Leseclub, Lesewerkstatt, Bücherwoche, Projektwoche, Lesenächte, Wettbewerbe

Wege zum selbstständigen Lesen (Erika Altenburg)

Wege zum selbstständigen Lesen Definition: Lesen = ein komplizierter kognitiver Prozess dient der Sinnentnahme - Antizipation - Hypothesenbildung Methodische Konsequenz: Lesen üben mit zusammenhängenden Texten, nicht mit Einzelwörtern.

Kritik an Leseunterricht in Schulen E. A. bemängelt, dass in der Schule vor allem das laute Lesen geübt wird weil der Inhalt dadurch nicht richtig erfasst wird weil das laute Lesen nicht der alltäglichen Lesehaltung entspricht weil die Kinder den Text als erstes für sich selbst erschließen sollten

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Schlüsselbegriffe klären Lehrer/in gibt die Schlüsselbegriffe vor in Partner- oder Gruppenarbeit die Gedanken zu den Begriffen notieren jedes Kind liest den Text für sich leise durch Vergleich: notierte Bedeutungsmöglichkeit und die im Text passende Bedeutung Lernziel: Semantik; Strategie zur Texterschließung erlernen

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Textteile antizipieren Lehrer/in gibt Teil eines Wortes/ eines Satzes/ eines Textes vor Kinder sollen antizipieren (fortsetzen) Vergleich: Antizipiertes – Fortsetzung Lernziel: Antizipation, Hypothesenbildung, Neugier auf den Text wecken (Motivation)

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text rekonstruieren Lehrer/in verändert die Reihenfolge der Sätze eines Textes Kinder sollen sie wieder in die richtige Reihenfolge bringen Diskutieren des Ergebnisses; Begründung aus dem Textzusammenhang Lernziel: Erkennen der Textverknüpfungen z.B.: Satzbau; inhaltliche Bedeutung

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text ergänzen Lehrer/in streicht zentrale Begriffe des Textes Kinder füllen die Lücken aus vergleichen und diskutieren der Ergebnisse untereinander Vergleich mit dem Originaltext Lernziel: Informationsverarbeitung  Hilfe für den Lehrer/in, um herauszufinden, wie weit das Textverständnis reicht

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text vom Ende her erschließen Lehrer/in gibt ein Textende vor Kinder lesen dieses, notieren sich die Aussage, Fragen an den übrigen Text Lesen des übrigen Textes zum Klären der Fragen Rücksprache mit der Klasse über die Antworten Lernziel: Lesemotivation schaffen; „den roten Faden“ von längeren Texten erfassen

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text gliedern Lehrer/in gibt zu gliedernde Texte vor ( je nach Leistungsstand unterschiedlich) Kinder lesen still und gliedern den Text Begründung der Lösungen  Diskussion Lernziel: Syntaktische; Inhaltliche Strukturen erfassen

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Texte vergleichen Lehrer/in wählt Texte zu einem bestimmten Thema (oder mit ähnlicher Struktur) aus; diktiert Schreibaufgabe Kinder vergleichen in Partner-/Gruppenarbeit die Texte (z.B: zwei gegebene Texte; ein selbstgeschriebener und ein gegebener Text) Lernziel: Herstellung von inhaltlichen Zusammenhängen, dadurch können schwierigere Texte leichter erschlossen werden

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text bildnerisch umsetzen Lehrer/in wählt einen geeigneten Text aus Kinder lesen den Text für sich Kinder setzen den Text künstlerisch um Präsentation der Kunstwerke  Sehr gut für jüngere Kinder geeignet Lernziel: Erfassen des Inhalts; Lese-Motivations- Förderung  Lehrer/in kann erkennen, wo die Schwierigkeiten des Verstehens bei den verschiedenen Schülern bestehen

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text graphisch umsetzen  Abstraktere Bilder (Strichmännchen etc.), die einzelne Textabschnitte darstellen  Darstellungen dienen nicht mehr dem reinen Textverständnis, sondern dem Erfassen von Verhältnissen (Bsp. : Beziehungen zwischen bestimmten Personen)  Wird häufig im Religionsunterricht eingesetzt Lernziel: Verständnis von bestimmten inhaltlichen Zusammenhängen

10 Methoden zur Texterschließung in der Grundschule Text szenisch umsetzen Lehrer/in wählt geeigneten Text aus und teilt die Kinder in Gruppen ein Kinder lesen still, sprechen über den Text in der Gruppe Rollenverteilung Umsetzung Lernziel: Übung der Interpretation eines Textes; Förderung der Kreativität und der Empathie

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!