Wirkt Erlebnispädagogik?

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 Präsentation transkript:

Wirkt Erlebnispädagogik? Seminar: Erlebnispädagogik Dozentin: Dr. Sabine Reuker Semester: SS 09 Referenten: Fabian Drechsel, Peter Schaffrinski, Michael Wöhrmann

Gliederung Einführung Institutionen, die Forschung betreiben Evaluation von Outdoor-Aktivitäten Fallbeispiel: Wirkung erlebnispädagogischer Schul- fahrten Fragen zur Diskussion Literaturverzeichnis

Institutionen die Forschung betreiben Association for Experential Education (AEE)

Institutionen die Forschung betreiben Corporate Adventure Training Institute (CETI) beschäftigen sich mit der betrieblichen Erlebnispädagogik -> Ergebnisse übertragbar

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten Verfasser: Boudette, R.D. Jahr: 1989 Titel: Outward Bound Untersuchungsgruppe: Jugendliche Sträflinge Methode: quantitativ Instrument: Global Self Esteem Scale Ergebnis: Stärkung des Selbstvertrauens, aber hohe Rückfallquote und die Selbsteinschätzung blieb gleich

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten Verfasser: Durgin, C.H.; McEwen, D. Jahr: 1991 Titel: Troubled young people after the adventure programm Untersuchungsgruppe: jugendliche Problemkinder Methode: kombiniert Instrument: Fallstudie Ergebnis: - Anfangs Verbesserung bei den Jugendlichen - mit der Zeit erlischt das Erlernte Fazit: - Nachbetreuung, auf kommunaler Ebene, notwendig damit das erlernte beibehalten wird; 4 Fallstudien über auffällige Jugendliche - jüngere Jugendliche besser geeignet, um sie zu verändern - längerer Zeitraum für das Programm, damit die Jgdl. länger gestärkt werden können

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten Verfasser: Gass, Michael Jahr: 1991 Titel: The Longitudinal Effects of an Adventure Orientation Programm Untersuchungsgruppe: Universitätsstudenten Methode: Quantitativ Instrument: Auswertung der Häufigkeit des Studienabbruchs Ergebnis: - nach 1 Jahr der Studie geringere Rate der Abbrüche - nach 3 ½ Jahren gestiegen aber immer noch niedriegere Rate der Studienabbrüche als die Kontrollgruppe

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten Verfasser: Clagett, A. Jahr: 1989 Titel: Effective therapeutic wilderness camp programs rehabilitating emotionally disturbed Untersuchungsgruppe: jugendliche Problemkinder Methode: Qualitativ Instrument: Statistische Teilnehmerunterlagen Ergebnis: - 85% ziehen das Programm bis zum Ende durch - keine Rückfallquote bis 6 Monate nach dem Camp, jedoch eine 6 Monatige Nachbetreuung

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten - Ergebnisse aus 53 Studien - Wildnisprogramme mit Schülern positive Veränderung des Selbstkonzeptes (Gillett u.a.) signifikante Verbesserungen hinsichtlich Selbsteinschätz- ung und schulischer Leistun- gen Wirkungen blieben auch nach 18 Monaten erhalten (Marsh, Richards, Barnes – Australien), längere Kurse liefern tenden- ziell deutlich bessere Ergeb- nisse (Cason & Gillis)

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten - Ergebnisse aus 53 Studien - “Troubled Youth“ Verbesserung der Sozialak- zeptanz, interpersonalen Kompetenz und des Selbst- vertrauens Verringerung von Fremdsteu- erung und manifestierter Gewalt (Baer & Kelly, 1969) Geringere Rückfallrate bei straffälligen Jugendlichen (Bartel, Wichmann, 1983) Bessere Ausbildung und per- sonelle Abstimmung der “Teamer“ wünschenswert C A T I n a t e 1 . 24 Corporate Adventure Training Program 24 Studien zu betriebli- chen Abenteuer-Ausbil-dungsprogrammen Ergebnisse zeigen positive Wirkungen bzgl. Motivation, Betriebsklima, Teamfähigkeit, Risikobereitschaft u.a.

Evaluation von Outdoor-Aktivitäten - Ergebnisse aus 53 Studien - Fazit & Ausblick Erlebnispädagogik als grundsätzlich wirksame Methode, um in vielen Bereichen eine Veränderung bei den Teilnehmern zu bewirken Besonders für Jugendliche mit Problemen eine effektive und kraftvolle Methode zur Hebung des Selbstbewusstseins Aus einer Sammlung von Ergebnissen sollen ferner die Ursachen der festgestellten Wirkungen und deren Transferabilität in unterschiedlichen erlebnispädagogischen Programmen erforscht werden Die Erkenntnisse sollen mit den Vorerfahrungen besser durchdachte, auf die Teilnehmer gezielt zugeschnittene Programme ermöglichen, welche dadurch noch effektiver werden

Studie zur Wirkung erlebnispädagogischer Fahrten Untersuchungsdesign und Methoden Evaluationsstudie durchgeführt von Dr. Sabine Reuker untersucht wurden zwölf Mittelstufenklassen Bedeutung der inhaltlichen und methodischen Gestaltung der Fahrten  für sozialerzieherischen Zielsetzung

Studie zur Wirkung erlebnispädagogischer Fahrten t1 (vor der Fahrt) Treatment t2 (nach der Fahrt) Fragebogen Dilemma-Spiel Kontrollgruppe Vergleichsgruppe „Sport“ Vergleichsgruppe „Stadtfahrt“ Sportfahrten Erlebnisfahrten Erlebnispädagogikfahrten

Studie zur Wirkung erlebnispädagogischer Fahrten Auswertung durch Fragebogen von Schlicht, Bläse und Schmitz (1998) Kategorien des Sozialverhaltens Einstellung subjektive Norm Verhaltenskontrolle Intension Befindlichkeit (wurde ergänzt)

Studie zur Wirkung erlebnispädagogischer Fahrten Ergebnisse Insgesamt positive Effekte (bei bewegungsorientierten Fahrten) gesteigertes Kooperationsverhalten bei Dilemma-Spiel kein spezifischer Vorteil erlebnispäda-gogischer Fahrten Schulfahrten fördern allg. kooperatives Handel

Studie zur Wirkung erlebnispädagogischer Fahrten Erlebnispädagogischer Fahrten  stärkere positive Beeinflussung der soz. Handlungsbereitschaft positiver Einfluss erlebnispädagogischer Fahrten

Befragung von Jugendämtern Evaluationsstudie: „Erlebnispädagogik in den Hilfen zur Erziehung“ (Willy Klawe, 1997) Fragebögen an alle Jugendämter (653) versendet (40,9 % Rücklaufquote) 158 Jugendämter quantitative Angaben 566 Erlebnispädagogische Maßnahmen 210 Studien qualitativer Material Anteil an Hilfen zur Erziehung 1,9 % (1,5 % Jungen)

Befragung von Jugendämtern Einschätzung der Auswirkung der Maßnahmen durch fallzuständige Mitarbeiter/-innen der Jugendämter regulär beendet abgebrochen verschlechtert 5,9 21,6 unverändert 15,3 23,1 geringfügig verbessert 24,7 28,2 etwas verbessert 32,9 15,4 stark verbessert 21,2 7,7

Wirkt Erlebnispädagogik? Fragen zur Diskussion Wissen diejenigen von Euch, welche bereits erlebnispädagogi-sche Erfahrungen gemacht haben, um eine nachhaltige posi-tive Wirkung? In welchen weiteren als den hier vorgestellten Institutionen haltet ihr erlebnispädagogische Programme für vorstellbar, bzw. nötig? Welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Evaluation von Outdoor- Aktivitäten könnte es geben?

Literaturverzeicnis Bartel & Rehm (1996). Evaluation von Outdoor- Aktivitäten. Akzent erle- ben und lernen 5/96 Klawe, W. (1998). Evaluationsstudie „Erlebnispädagogik in den Hilfen zur Erziehung“- Zusammenfassung der Ergebnisse. Zugriff am 05.05.2009 unter http:// www.soziale-praxis.de/fileadmin/content_isp/pdf/erlebnispae- dagogik_ergebnisse.pdf.de Paffrath, Salzmann & Scholz, (1999). Reuker, S. (2008). Wirkungen erlebnispädagogischer Schulfahrten – Bausteine eines sozialerzieherischen Schulprofils. dvs Band; Edition Czwa- lina