Plakate im Geschichts- unterricht der Kursstufe

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 Präsentation transkript:

Plakate im Geschichts- unterricht der Kursstufe Plakat „Berliner Gewerbe Ausstellung“, Ludwig Sütterlin, 1896. http://www.surveyor.in-berlin.de/berlin/1896/index.html

Gliederung Plakate im Geschichtsunterricht Entwicklung des Plakates Plakate in Schulbüchern der Kursstufe Einsatzmöglichkeiten im Unterricht Plakate im kompetenzorientierten Unterricht

Plakate: Grundlegendes „[Das Plakat ist…] ein Medium der Massenkommunikation zur Übermittlung von Ideen und Emotionen in Schrift und Bild mit dem Ziel, den Betrachter in einer bestimmten Weise zu überzeugen und in seinem Handeln zu beeinflussen.“ Artinger, Plakat, S. 15.

Plakate: Grundlegendes Im Unterschied zu Flugblättern oder Flugschriften wird es nicht verteilt, sondern es wird angeschlagen, z. B. an: Litfaßsäulen, Reklametafeln, Plakatwände, Bauzäune, Mauern, Häuserwände… … und zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit des vorübereilenden Passanten zu erregen und ihm seine Botschaft mitzuteilen.

, Plakate Plakat „Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden“, Franz von Stuck, 1911. http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/alltagsleben/hygiene/index.html Plakat „Patria Fahrradwerk“, ca. 1900. http://p2.la-img.com/398/10461/2420481_1_m.jpg Plakat „Konrad Adenauer“, 1949. http://www.konrad-adenauer.de/hp_images/060_Dokumente_Plakate_sort_2/01-1949.jpg

Plakate: Grundlegendes Kulturelle Werbeplakate Wirtschaftliche Werbeplakate Politische Plakate

Plakate: Grundlegendes Bei der unterrichtlichen Behandlung fast jeden bedeutenderen Ereignis- ses der neueren deutschen Ge- schichte seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts können Plakate als Unterrichtsmittel mit heran-gezogen werden. Schneider, Handbuch Medien, S. 309.

Plakate: Grundlegendes Untersuchungsaspekte künstlerische sprachliche geschichtliche (historischer Kontext) politische

Auftraggeber politischer Plakate Plakat des Deutschen Gewerkschafts-bundes, Solidarität mit Soidarnosc, 1982. http://www.gewerkschaftsjugend-niedersachsen.de/uploads/pics/1982.jpg Plakat Die deutsche Sozialver-sicherung…, Farblithographie, 46,5 x 63 cm, Vereinigte Kunstinstitute, Berlin 1913/14. http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/pl002763/index.jpg Wahlplakat der PDS, Wir sind ein Volk – 1:1 – PDS – progressiv, pro-duktiv, pro DDR, vor dem 18.3.1990. http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/01525/index-5.html.de Politische Plakate

Auftraggeber politischer Plakate Staat Gesellschaftliche Organisationen Politische Parteien Politische Plakate

Entwicklung des Plakates: Bis zur Revolution von 1848 Ab Mitte d. 16. Jhdts: niederländische Befreiungskriege: antispanische Flugblätter werden in den NL an Häuserwände geklebt (= geplakkt) – die Bögen hießen Plakatten Blüte des Schriftanschlags in der Revolution 1848/49: Maueranschläge / vorübergehend erreichte „Affichierungsfreiheit“ nur von kurzem Bestand Nach Scheitern der Revolution wieder Reglementierung durch Zensurgesetze

Entwicklung des Plakates: nach 1848 Letztes Drittel des 19. Jahrhunderts: Zunehmende künstlerische Gestaltung von Plakaten: a) Kulturplakate (Theater, Kabarett), mit bildlichen Darstellungen b) Plakate zur Produktwerbung: Plakate als Medium des Konkurrenzkampfes

Entwicklung des Plakates: Industrialisierung Propagierung von Erfindungen Bedeutung für Produkterfolg Plakat als wichtigstes Medium der Produkt- und Konsumwerbung (Massenartikel, Steigerung des Warenangebots, moderne Konkurrenzwirtschaft)

Entwicklung des Plakates: Industrialisierung Plakat „Berliner Gewerbe Ausstellung“, Ludwig Sütterlin, 1896. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/35/Plakat_Suetterlin96.jpg/220px-Plakat_Suetterlin96.jpg Plakat „Dritte Deutsche Kunst-Gewerbe-Ausstellung Dresden“, 1906. http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/images/highres_000415021.jpg Ausstellungsplakat, 1896 Entwurf Ludwig Sütterlin Ausstellungsplakat, 1906

Entwicklung des Plakates: Industrialisierung Plakat „Kaufen Sie Mohren-Seife“, Josef Goller, ca. 1900. http://www.liveauctioneers.com/item/4526009 Plakat „Zahnradbahn Kahlenberg“, Rudolf Stangelberger, 1911. http://www.makdesignshop.at/index.php?cat=22&id=990&offset=157&limit=1&view_mode=list Werbeplakat, um 1900 Werbeplakat, 1911

Entwicklung des Plakates: Industrialisierung „Noch immer können selbst hochgebildete Leute in unserem Vaterland sich nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß ein Plakat ein Kunstwerk sein kann und daß es bisweilen ein bedeutenderes ist als ein viele Quadratmeter großes Gemälde auf der Wand irgendeines öffentlichen Gebäudes, in dem Ehrensaal irgendeiner Ausstellung.“ Walter von Zur Westen, 1914, zit. nach Schneider, Handbuch Medien, S. 284.

Entwicklung des Plakates: Industrialisierung Plakate aber auch als Massenmedium: Erfindung der Lithografie (Steindruck), Ende d. 18. Jhdts. Litfaßsäulen ab 1855 Beginn des 20. Jhdts.: Offsetdruck Lithografie „Berlin`s neue Anschlag Säulen“, F. G. Nordmann, um 1855. http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Litfass.jpg

Entwicklung des Plakates: Kaiserreich Im Kaiserreich Zensur politischer Plakate, aber z. B. Nutzung zur Information über Sozial- versicherungssystem Im I. WK dann z. B. Werbung für Kriegsan- leihen / Kriegspropaganda Plakat „Die deutsche Sozialversicherung…“, Berlin 1914. http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/pl002763/index.jpg

Entwicklung des Plakates: Weimar / NS In WR Zensur aufgehoben: Blüte des politischen Plakats; aber auch Radikalisierung von Wort und Bild schon seit der Novemberrevolution Ausbildung eigener Form- und Bildsprache NS: Rückgang der Vielfalt, da kein demokratischer Wettbewerb der Parteien mehr möglich, dennoch blieben Plakate in NS- Propaganda beliebt

Entwicklung des Plakates: Besatzungszeit Zunächst Plakate als wichtiges Medium für Verlautbarungen der alliierten Besatzer und der kommunalen Behörden Situation nach Kriegsende hat Einfluss auf Plakatgestaltung: Papier, Farbe, Format Keine deutschlandweit einheitlichen Plakate wegen fehlender Zentralorganisation der Parteien Alliierte behalten sich Kontrolle vor (Zensur)

Entwicklung des Plakates: Besatzungszeit Gewerkschaftsplakat „1. Mai 1946“. http://www.verdi.de/++file++5073f5166f68440f91000564/download/1_1946.jpg Plakat „Arbeiter der Stirn und der Faust!“, CDU 1946. http://www.floating-flo.de/PIX/Arbeiter%20der%20Stirn%20und%20der%20Faust%20-%20Hinein%20in%20die%20grosse%20deutsche%20sozialistische%20Volkspartei%20CDU.JPG Gewerkschaftsplakat, 1946

Entwicklung des Plakates: Besatzungszeit Plakat „Durch die Straßen Bettlern gleich, Ziehn wir dank dem NAZI-Reich“, Oskar Pfeiffer, 1946. http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/Nachkriegsjahre_plakatDurchDieStrassenBettlernGleich/index.html Plakat zur Obdachlosenproblematik, Köln (o. J.)

Entwicklung des Plakates: Besatzungszeit Plakat „Es geht vorwärts durch den Marshallplan“, ca. 1950. http://www.nrw2000.de/nrw/marshallplan.htm Plakat „Hinaus! Wir brauchen keinen Marshallplan“, SBZ, 1948. http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/Nachkriegsjahre_plakatHinausWirBrauchenKeinenMarshallplan/index.html Plakat, ca. 1950 Plakat, SBZ 1948

Entwicklung des Plakates: BRD Seit BT-Wahlkampf 1949: Siegeszug des Kopfplakates Ab 1960er Jahren war Kopf- oder Persönlichkeitsplakat der Regelfall Politischer Gehalt der Plakatgestaltung nimmt ab, verschwindet sogar teilweise völlig zugunsten der abgebildeten Person Textanteil verringert sich zunehmend: i. d. R. nur noch Parteiname und Slogan

Entwicklung des Plakates: BRD Plakat „Keine Experimente! Konrad Adenauer“, CDU, 1957. http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/BiographieAdenauerKonrad_plakatAdenauerKeineExperimente/index.html Plakat „Damit Sie auch morgen in Frieden leben können“, SPD, 1969. http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/BiographieBrandtWilly_plakatBrandtSPD1969/index.html CDU-Plakat, 1957 SPD-Plakat, 1969

Entwicklung des Plakates: DDR Plakat „Unser Handschlag – Ende der Kriegstreiberei“, SED, 1951. http://www.dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/bild/a_119.htm Plakat „Internationaler Frauentag“, FDGB, 1954. http://a402.idata.over-blog.com/500x693/1/51/13/62/ZART/IFT/20070308_internationaler_frauentag_fdgb_ddr_1954_2.jpg FDGB-Plakat, 1954 SED-Plakat, 1951

Entwicklung des Plakates: Kalter Krieg Plakate werben für positive Werte wie Vertrauen, Zusammenhalt, Verlässlichkeit, Freiheit, Fortschritt (im eigenen Bündnis) oder warnen vor den Gefahren durch das jeweilige andere Bündnis: Bedrohung der Freiheit, Unfreiheit, Unterdrückung, Militarisierung, Totalitarismus usw. Feindbilder werden evoziert oder intensiviert Stilistisch größerer Variantenreichtum als auf Wahlplakaten dieser Zeit Einsatz von Symbolen und Allegorien, von Typisierungen und Stereotypen

Entwicklung des Plakates: Kalter Krieg Plakat „NATO – Seine Kameraden – unsere Verbündeten“, BRD, um 1956. http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/JahreDesAufbausInOstUndWest_plakatNatoSeineKameraden/index.html Plakat „Schluß mit dem kalten Krieg“, KPD, o. J. http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/lva/ws9596/texte/kk/dhm/pics/b12.jpg KPD-Plakat, o. J. Plakat, BRD um 1956

Entwicklung des Plakates: Die staatliche Einheit Erneute Blüte der Plakate noch einmal im Herbst 1989: zahlreiche Plakate mit Parolen bei Massendemonstrationen „In diesen sozialen und politischen Konfliktsituationen stieg das Plakat zum „Träger und Vermittler nichtkäuflicher `Waren`, von Ideen auf. Vielleicht bedarf es erst der Kampfsituation […], damit sich kreative politische Plakatkunst entfaltet.“ Schneider, Handbuch Medien, S. 309.

Entwicklung des Plakates: Die staatliche Einheit Plakat „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“, SPD, 1990. http://www.spd-bochum.de/wp-content/uploads/2011/02/b70c1f1840a3c73afb87dc8a2b86603f.jpg SPD-Plakat zu den Volkskammerwahlen am 18. 3. 1990

Entwicklung des Plakates: Die staatliche Einheit Wahlplakat von Bündnis 90, „Freiheit – wir haben sie gewollt – wir gestalten sie!“, 1990. http://soldatenglueck.de/wp-content/uploads/2010/06/Gauck-Wahlplakat-Buendnis-90.jpg Wahlplakat Bündnis 90: Joachim Gauck

Entwicklung des Plakates: Die staatliche Einheit Wahlplakat der PDS, „Wir sind ein Volk 1:1 – PDS – progressiv – produktiv – pro DDR, vor dem 18. März 1990. http://www.bundesarchiv.de/imperia/md/images/abteilungen/abtddr/volkskammerwahl/06_plak_100-060-014_501x0_0_5.jpg Wahlplakat Bündnis 90: Joachim Gauck

Plakate in Schulbüchern (Kursstufe) Methodenseiten in Bänden für Kursstufe I Alle konzentrieren sich auf politische Plakate Jeweils eingebettet in Kapitel zur Weimarer Republik Unterschiedliche Zahl der vorgeschlagenen Arbeitsschritte (drei – fünf – sieben) i.d.R. an einem Beispiel erläutert, weitere Beispiele zur Übung

Didaktisches Potenzial von Plakaten Schüler können mit Hilfe von Plakaten, z. B. Versuche der Ideologisierung, der Überzeugung oder Beeinflussung erkennen, Identifikationsangebote erkennen und hinterfragen, Prozesse der Identitätsbildung analysieren, visuelle Kommunikation als politisches Instrument identifizieren,

Didaktisches Potenzial von Plakaten Schüler können mit Hilfe von Plakaten, z. B. den Unterschied von Information, Werbung, Propaganda, Indoktrination beschreiben und diskutieren, die Aussagekraft von Plakaten hinterfragen; das Plakative in seinen Grenzen und Möglichkeiten einschätzen

Didaktische Möglichkeiten Plakat nur kurz zeigen (Simulation der Alltagswahrnehmung), S. notieren erste Eindrücke, anschließend genauere Betrachtung und Analyse Segmentierung des Bildes Frage nach Auftraggebern und Intention (Frage nach Wirkung ist schwierig, da i. d. R. keine Angaben über Auflage oder Zeugnisse über konkrete Wirkmächtigkeit vorliegen) Frage nach Adressat / Adressatenbezug

Einsatzmöglichkeiten Frage nach Selbst- und Fremdbildern (z. B. auch positive oder negative Stereotype) Vergleiche: Synchron, z. B. aus einem best. Wahlkampf oder von einer bestimmten Partei in einem Wahlkampf Diachron, z. B. Entwicklung innerhalb einer best. Partei; Entwicklung von best. Motiven Mit anderen Materialien kombinieren (z. B. Statistiken, Karikaturen, Texte)

Einsatzmöglichkeiten Handlungsorientiert: S. entwerfen und gestalten selbst Plakate (fächerübergreifend mit BK) – oder Gegen-Plakate! Erstellen einer „Grammatik der Plakatsprache“ bzw. der Plakatgestaltung Untersuchung von Geschlechterrollen und Körperbildern in Werbeplakaten Analyse von Filmplakaten im Hinblick auf Werte / Normen und / oder Klischees

Kompetenzorientierung Sachkompetenz „… Plakate überbringen Botschaften, ohne sie durch Belege – oft auch ohne Argumente – zu untermauern.“ Öhl, Plakate, S. 70. Plakate helfen weniger beim „Aufbau eines geordneten Wissens“, als dass sie dieses geordnete Wissen erfordern, um „zum Sprechen“ gebracht zu werden.

Kompetenzorientierung Methodenkompetenz Erkenntnis des grundsätzlichen Unterschiedes zwischen dem Bildgegenstand und der Bildgestaltung, zwischen Abbild und Abgebildetem. „Ein Bild bzw. die Repräsentation einzelner Bildelemente zu beschreiben ähnelt ein wenig dem Versuch, anhand des Textbuches die Komposition einer Oper nachzuvollziehen.“ Öhl, Plakate, S. 66.

Kompetenzorientierung Methodenkompetenz Also kann das Ziel der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit Plakaten nicht die Übertragung des Bildlichen ins Sprachliche sein („Bildlesekompetenz“), sondern z. B. die Dekonstruktion eines Geschichtsbildes oder der kritische Umgang mit Wahrheits- und Geltungsansprüchen, wie sie visuell präsentiert werden („Bildkompetenz“).

Kompetenzorientierung Reflexionskompetenz Plakate als Arbeitsmedium, um Fragekompetenz zu schulen (s. Vorschläge zum unterrichtlichen Einsatz bzw. Interpretationsschema) Alle Aspekte von Interpretations- und Urteilskompetenz können vertieft werden, z. B. Multiperspektivität, Kontroversität, Zeit- und Standortgebundenheit, Argumentationsfähigkeit

Kompetenzorientierung Orientierungskompetenz Auseinandersetzung mit Plakaten kann reflexives Geschichtsbewusstsein stärken Unterstützung von reflektierter Konstruktion und Modifikation von Selbst- und Weltverständnis: z. B. Wertorientierung prüfen, alternative Handlungsmöglichkeiten Einsicht in den Wert einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaftsordnung

Kompetenzorientierung Lehrer-/Lehrerinnen-Kompetenzen z. B.: Historisches Wissen Medientheoretisches Wissen Ikonografisches Wissen Kompetenz in der Material-Auswahl Diagnosekompetenz Beherrschung sicherer Vermittlungsstrategien

für die Aufmerk-samkeit! Vielen Dank für die Aufmerk-samkeit!