Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web Entwicklung eines Ordnungsschemas LIT 2003, Leipzig 24.09.2003 Dipl. Wirtsch.-Inf. Lutz Maicher.

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 Präsentation transkript:

Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web Entwicklung eines Ordnungsschemas LIT 2003, Leipzig Dipl. Wirtsch.-Inf. Lutz Maicher Universität Leipzig

Lutz Maicher Folie: 2Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Herausforderungen des Semantischen Web Semantisches Web als Ort, wo Informationen für Menschen und Maschinen verständlich repräsentiert werden und Kooperation unterstützt wird [Bern + 01] Vielfalt von Sprachen (RDF, Topic-Maps, DAML+OIL), Methoden (semantisches Routing) und Konzepten (the cognitive web, the cooperative web, the interspace) technologische Heterogenität Besonderheiten der Kommunikation komplexe Publikationen Vielzahl von Informationsanbietern (Maschinen und Menschen), Vielzahl von Informationsnachfragern (Maschinen und Menschen), keine zwingende Bekanntschaft der Kommunikationspartner ex ante, Existenz unterschiedlicher Kontexte in und zwischen Communities, Massendaten als Basis, die vage, unvollständig und falsch sein können, zentrale Bedeutung von Vertrauen gegenüber Kommunikationspartnern und von Strategien zur Interessendurchsetzung

Lutz Maicher Folie: 3Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Motivation aktuelle Forschung entwickelt Technologien für komplexe, internetbasierte Kommunikationen kaum Forschung bezüglich der Implikationen für die Organisationen, die diese Kommunikation realisieren Organisationen müssen IT-Systeme erstellen und nutzen, die Inhalte für das SW produzieren und verteilen können mit zunehmenden Reifegrad wird dies ein organisatorisches, betriebswirtschaftliches Problem Entwicklung dieser sozio-technischen Systeme bedarf theoretischen Fundaments Heterogenität der Technologie erfordert Entwicklung von in sich geschlossenen, homogenen Systemtypen

Lutz Maicher Folie: 4Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Agenda Herausforderungen des Semantischen Web Motivation Das SW als Kollektion von Erweiterungen Erweiterungen als soziale Systeme Ordnung in Erweiterungen – Produktionsordnung Ordnung in Erweiterungen - Allokationsordnung Zusammenfassung und Ausblick

Lutz Maicher Folie: 5Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Das SW als Kollektion von Erweiterungen Metadaten erlauben eine neue Art der Dezentralität des Internets Erweiterungen primäre Erweiterung: Autor der originären Information und der zugehörigen Metadaten ist gleich (objektive Sichtweise) sekundäre Erweiterung: Autor der Metadaten hat keine Autorenrechte für die originären Informationen (subjektive Sichtweise) I A1 I A2 Quelle A I B1 I B2 Quelle B I C1 Quelle C Erweiterung X I A1 M X1 I C1 M X2 I B2 M X3

Lutz Maicher Folie: 6Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Erweiterungen als soziale Systeme Erweiterungen sind Gespräche über Informationen welche immer in diesem Gespräch zitiert werden und die Gesellschaft, die diese Gespräche produziert spontane Ordnungen Nutzung von dezentralem Wissen Wettbewerb als Entdeckungsverfahren Eigenschaften von Ordnungsregeln, die in unterstützenden IT- Systemen repräsentiert werden müssen: allgemein (gültig für nicht prognostizierbare Zahl von Interaktionen) abstrakt (Verbot bestimmter Verhaltensweisen) gewiß (Entscheidungsinstanz ob Handlung legal ist oder nicht) geplante Ordnung Nutzung von zentral gesammelten und verwaltenden Wissens Organisation

Lutz Maicher Folie: 7Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Ordnungen in Erweiterungen – Produktionsordnung (1/2) Unterscheidung von Ordnung in der Extension und Ordnung in den produzierenden Organisationen (Beispiel Zusammenschluss unterschiedlicher Reiseveranstalter) Preissystem kodiert im Wettbewerb Wissen Nutzung von ökonomischen, kulturellen, sozialen und symbolischen Kapital Preissysteme für diese Kapitalform müssen in IT-Systemen gekapselt werden Kapitalbesitz erlaubt im Wettbewerb die Änderung der geltenden Regeln und des geltenden Preissystems Umsetzung in IT Vertrauen explizit in Organisationen (Verträge, Principal-Agent-Probleme) implizit im Wettbewerb (Nutzung unterschiedlicher Kapitalformen)

Lutz Maicher Folie: 8Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Ordnungen in Erweiterungen – Produktionsordnung (2/2) Produktionsordnung primäre Extensionen sekundäre Extensionen OrganisationWettbewerb Erstellung von unternehmensspezifischen Produktkatalogen für bestimmte Agententypen redaktionelle Erstellung von Annotationen eigener Inhalte Zusammenstellung von Services unterschiedlicher Anbieter zu einem neuen Angebot durch ein Unternehmen redaktionelle Erstellung von Annotationen zu fremden Inhalten Erstellung von Annotationen durch eine Community zu ihren eigenen Inhalten Erstellung von Annotationen durch eine Community zu Inhalten des Web, welches die Interessen der Community widerspiegeln

Lutz Maicher Folie: 9Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Ordnungen in Erweiterungen – Allokationsordnung (1/2) Produktionsordnung determiniert nicht die Allokationsordnung vorherrschendes Verständnis des SW zielt auf die Gestaltung organisationaler Allokationsordnungen (Beispiel: Wettbewerb zwischen Unternehmen) Wettbewerb als Allokationsordnung es existiert kein zentrales Wissen darüber, welche Wettbewerber existieren und welches Wissen/Informationen sie haben subjektive Meinungen bezüglich produzierter Inhalte Wissen kodiert im Preissystem ist sowohl Input als auch Output des Wettbewerbprozesses Ergebnisse des Allokationsprozesses verändern nicht nur die Preise für die Allokation sondern auch im Produktionsprozess

Lutz Maicher Folie: 10Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Ordnungen in Erweiterungen – Allokationsordnung (2/2) Allokationsordnung Organisation Wettbewerb primäre Extensionensekundäre Extensionen Suche in eigenen, elektronischen Katalogen Auswahl auf Basis eines automatischen Rankings Lesen der sekundären Extension Suchverfahren auf Basis von Methoden der automatischen Sprachverarbeitung (Semantisches Routing) Suche in elektronischen Katalogen, welche aus Services von Fremdanbietern erstellt werden Auswahl auf Basis eines Indixes der sekundären Extension Lesen der primären Extension Auswahl auf Basis eines persönlichen Rankings der Mitglieder der Gesellschaft der primären Extension

Lutz Maicher Folie: 11Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Hilft der vorgestellte Ansatz? Besonderheiten der Kommunikation im Semantischen Web komplexe Publikationen Vielzahl von Informationsanbietern (Maschinen und Menschen), Vielzahl von Informationsnachfragern (Maschinen und Menschen), keine zwingende Bekanntschaft der Kommunikationspartner ex ante, Existenz unterschiedlicher Kontexte in und zwischen Communities, Massendaten als Basis, die vage, unvollständig und falsch sein können, zentrale Bedeutung von Vertrauen gegenüber Kommunikationspartnern und von Strategien zur Interessendurchsetzung Organisation Wettbewerb Erweiterung als soziales System Kapitalformen und Preissystem Ordnungsregeln

Lutz Maicher Folie: 12Produktion und Nutzung von Inhalten für das Semantische Web. Entwicklung eines Ordnungsschemas Zusammenfassung und Ausblick Semantisches Web als Kollektionen aller primären und sekundären Erweiterungen Ordnungsschema ist Hypothese; Trennschärfe muss durch Beobachtung von Realisierungen evaluiert werden Organisationen werden Ideen gegeben, welche sozio- technischen Systeme (IT-Systeme und Organisationsstrukturen) zu realisieren sind, um spezifische Anwendungsszenarien des SW zu nutzen Erstellung der theoretischen Fundamente für die unterschiedlichen sozio-technischen Systemtypen