Gruppenübungen in der ambulanten Rehabilitation path

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 Präsentation transkript:

Gruppenübungen in der ambulanten Rehabilitation path Gruppenübungen in der ambulanten Rehabilitation path. GlücksspielerInnen Bernd Mukian Diplom-Sozialpädagoge / Sozialtherapeut (FPI) Fachstelle Glücksspielsucht Ev. Stadtmission Kiel gGmbH Fleethörn 61a 24103 Kiel Tel. 0431-260 44 500 bernd.mukian@stadtmission-kiel.de

1. Gruppenübung Ziel / Intention: Bewusstwerdung (Wahrnehmen – Erfassen – Verstehen – Erklären) und Veränderung von kognitiven Wahrnehmungsverzerrungen vor dem Hintergrund von Skripts / Übertragungen / malignen Narrativen Grundlage: - ABC-Modell der rational-emotiven Verhaltenstherapie (Ellis) - Integrative Bewegungs- und Leibtherapie (Petzold)

1. Gruppenübung Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen .........................................................................

Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen „heute wird er spucken“ „ich gewinne alles zurück“ „jetzt fühle ich mich geborgen“ „mein Spielen wird unentdeckt bleiben“ „Du bist nicht krank“ „die anderen beobachten mich“ „genau die Entspannung, die mir gut tut“ „diesmal werde ich nicht alles verspielen“ „wenn ich das Spielen beende, lösen sich all meine Probleme“ „ich finde ein System“

1. Gruppenübung Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen Austausch in Kleingruppe Groß-Gruppe: Einführung und Erklärung der ersten 3 Stufen des ABC-Modells anhand eines Beispiels Solche irrationalen Gedanken bestimmen unser Verhalten oft auch im Alltag Einführung in die Thematik, dass Gefühle und Verhaltensweisen auch im Alltag nicht durch die Ereignisse bestimmt werden, sondern durch die Gedanken und Interpretationen zu diesen Ereignissen, mit Beispiel:   „Stellen Sie sich vor, Sie haben viel Schulden. Es klingelt an der Tür und Sie vermuten, dass es z.B. der Gerichtsvollzieher oder ein Gläubiger sein kann, die vor der Tür stehen. Was tun Sie? Sie verhalten sich vielleicht so, als wären sie nicht zu Hause. Wenn Sie aber annehmen würden, dass es eine gute Freundin ist, würden Sie die Tür sofort öffnen“.

resultierende Gefühle resultierendes Verhalten ABC-Modell (Ellis) A – auslösendes Ereignis B – bewertende Gedanken C – Consequence resultierende Gefühle Körperreaktionen resultierendes Verhalten

1. Gruppenübung Einzelarbeit - Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen Austausch in Kleingruppe Groß-Gruppe: Einführung und Erklärung der ersten 3 Stufen des ABC-Modells anhand eines Beispiels Imagination: „In welchen Situationen reagiere ich automatisch in einer bestimmten Art und Weise?“ Einzelarbeit - Arbeitsblatt Situationsanalyse (5 - 7 Alltagssituationen)  

A – auslösendes Ereignis B – bewertende Gedanken Arbeitsblatt: „Situationsanalyse“ - Beispiele A – auslösendes Ereignis „Meine Freundin zeigt mir beim Einkaufen Kleidung, die sie an mir gut finden würde“. B – bewertende Gedanken Sie will mich verändern Ich verliere meine Eigenständigkeit Ich werde zur Marionette Ich kann / darf nicht NEIN sagen C – Consequence Gefühle Körperreaktionen Genervtsein / bevormundet / angegriffen Nervosität / Schweißausbruch Resultierendes Verhalten Aggressivität / Gereiztheit / Rückzug

A – auslösendes Ereignis B – bewertende Gedanken Arbeitsblatt: „Situationsanalyse“ - Beispiele A – auslösendes Ereignis „Meine Ex steht während einer Veranstaltung mit neuem Freund bei Bekannten von mir “. B – bewertende Gedanken Die reden über mich. Ich bin da nicht willkommen. Die haben was gegen mich. Die machen sich über mich lustig. C – Consequence Gefühle Körperreaktionen Wut / Unsicherheit / fühle mich klein Angespanntheit / Unruhe / Bauchschmerzen“ Resultierendes Verhalten Ich ignoriere die anderen demonstrativ, vermeide den (Blick-) Kontakt. Ich gebe mich besonders locker und selbstsicher, flirte mit anderen.

A – auslösendes Ereignis B – bewertende Gedanken Arbeitsblatt: „Situationsanalyse“ - Beispiele A – auslösendes Ereignis „Ich komme gerade von der Arbeit und: ... meine Frau schaut mich nur kurz an“. B – bewertende Gedanken Sie liebt mich nicht mehr. Sie hat kein Interesse an mir. Ich habe was falsch gemacht. als Spieler bin ich Mensch 2ter Klasse C – Consequence Gefühle Körperreaktionen Unsicherheit / fühle mich klein, abgelehnt und missachtet. Angespanntheit / Unruhe / kreisende Gedanken / „Bauchschmerzen“ Resultierendes Verhalten Ich suche nach Versäumnissen ihrerseits und beginne einen Streit. Ich ziehe mich zurück und versuche, ihr ein schlechtes Gewissen zu vermitteln.

1. Gruppenübung Einzelarbeit - Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen Austausch in Kleingruppe Groß-Gruppe: Einführung und Erklärung der ersten 3 Stufen des ABC-Modells anhand eines Beispiels Imagination: „In welchen Situationen reagiere ich automatisch in einer bestimmten Art und Weise?“ Einzelarbeit - Arbeitsblatt Situationsanalyse (5 - 7 Alltagssituationen) Einzelarbeit – graphische Darstellung der Empfindungen bei einer ausgewählten Situation / Bearbeitung in Großgruppe zu 6. Hintergrund: heuristisches Gedächtnis-Konzept von Petzold, der neben dem symbolischem bzw. verbal-semantischem Gedächtnis u.a. noch von anderen Gedächtnisformen ausgeht: sensu-motorisches G. (motorische, kin-ästhetische, taktile Erfahrungen im sprachlosen Raum) , atmosphärisches G. (Informationen aus unterschiedlichen Sinnen werden als Atmosphären abgespeichert), szenisches G. (ganze Szenen) Bei der Bearbeitung: Herausarbeitung von Ängsten bzw. den dahinter stehenden Sehnsüchten mit Hilfe von psychodramatischen Techniken der Arbeit mit dem leeren Stuhl, Identifizierung, Übertreibung, Doppeln, Sharing

1. Gruppenübung Einzelarbeit - Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen Austausch in Kleingruppe Groß-Gruppe: Einführung und Erklärung der ersten 3 Stufen des ABC-Modells anhand eines Beispiels Imagination: „In welchen Situationen reagiere ich automatisch in einer bestimmten Art und Weise?“ Einzelarbeit - Arbeitsblatt Situationsanalyse (mind. 5 für Alltagssituationen) Einzelarbeit – graphische Darstellung der Empfindungen bei einer ausgewählten Situation / Bearbeitung in Großgruppe zu 7. Hintergrund: heuristisches Gedächtnis-Konzept von Petzold, der neben dem symbolischem bzw. verbal-semantischem Gedächtnis u.a. noch von anderen Gedächtnisformen ausgeht: sensu-motorisches G. (motorische, kin-ästhetische, taktile Erfahrungen im sprachlosen Raum) , atmosphärisches G. (Informationen aus unterschiedlichen Sinnen werden als Atmosphären abgespeichert), szenisches G. (ganze Szenen) Ziel: Die Möglichkeit, sich selbst zu modellieren, zu verändern, soll erfahrbar gemacht werden. 2 Schritte: im ersten Schritt - Einstimmung Groß-Gruppe – Übung mit Handspiegel

Übung mit Handspiegel Fokus - nur die Augen: „Ich schaue in meine Augen (als Tor zu meiner Seele)“. 2. Fokus - nur der Mund: „Ich sende mir ein Lächeln, dass mich erwärmt und berührt“. zu 1. Zur Annäherung an die Erfahrung, dass es möglich ist, sich selbst zu modellieren, ohne sich selbst untreu zu werden. Verschiedene Erfahrungen: „meine Augenbraunen sind zu lang“ d.h. kein Zugang zur eigenleiblichen Wahrnehmung Traurigkeit usw.

1. Gruppenübung Einzelarbeit - Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen Austausch in Kleingruppe Groß-Gruppe: Einführung und Erklärung der ersten 3 Stufen des ABC-Modells anhand eines Beispiels Imagination: „In welchen Situationen reagiere ich automatisch in einer bestimmten Art und Weise?“ Einzelarbeit - Arbeitsblatt Situationsanalyse (mind. 5 für Alltagssituationen) Einzelarbeit – graphische Darstellung der Empfindungen bei einer ausgewählten Situation / Bearbeitung in Großgruppe Groß-Gruppe – Übung mit Handspiegel Einzelarbeit – Weiterführung des ABC-Modells

1. Gruppenübung Einzelarbeit - Arbeitsblatt: Meine irrationalen Gedanken beim Spielen Austausch in Kleingruppe Groß-Gruppe: Einführung und Erklärung der ersten 3 Stufen des ABC-Modells anhand eines Beispiels Imagination: „In welchen Situationen reagiere ich automatisch in einer bestimmten Art und Weise?“ Einzelarbeit - Arbeitsblatt Situationsanalyse (mind. 5 für Alltagssituationen) Einzelarbeit – graphische Darstellung der Empfindungen bei einer ausgewählten Situation / Bearbeitung in Großgruppe Groß-Gruppe – Übung mit Handspiegel Einzelarbeit – Weiterführung des ABC-Modells Groß-Gruppe: Vorstellung und Konsequenzen

IDENTITÄT 2. Persönlichkeitsinventar: Säulen der Identität (PETZOLD 1973); Fragebogen FESI (KAMES 1992) IDENTITÄT Materielle Sicherheiten Körper / Leib Arbeit / Leistung Soziales Netz Freizeit Werte IDENTITÄT ( genauer: zunächst Selbstbilder, s.u.(II/2; S.530) wird durch das Ich konstituiert aufgrund von Identifizierungen (Fremdattributionen) aus dem Kontext und Identifikationen (Selbstattributionen), ihrer Valuation (d.h. bewertende Einordnung in biographisch bestimmte Sinnzusammenhänge) und Internalisierung (d.h. Verinnerlichung als Archivierung im Leibgedächtnis). Fragebogen zu diesem Konzept von Kames: FESI (1992)

Lebenszufriedenheit 2. Persönlichkeitsinventar: Säulen der Identität (PETZOLD 1973); Fragebogen FESI (KAMES 1992) Lebenszufriedenheit Materielle Sicherheiten Körper / Leib Arbeit / Leistung Soziales Netz Freizeit Werte IDENTITÄT ( genauer: zunächst Selbstbilder, s.u.(II/2; S.530) wird durch das Ich konstituiert aufgrund von Identifizierungen (Fremdattributionen) aus dem Kontext und Identifikationen (Selbstattributionen), ihrer Valuation (d.h. bewertende Einordnung in biographisch bestimmte Sinnzusammenhänge) und Internalisierung (d.h. Verinnerlichung als Archivierung im Leibgedächtnis). Fragebogen zu diesem Konzept von Kames: FESI (1992)

Lebenszufriedenheit 2. Persönlichkeitsinventar: Säulen der Identität (nach PETZOLD) Lebenszufriedenheit Arbeit / Leistung Materielle Sicherheiten Körper / Leib Soziales Netz Freizeit Werte

2. Persönlichkeitsinventar: Säulen der Identität Ziele / Effekte: Erfassung und Gliederung situativer und biographischer Daten Ergänzung und Erweiterung der verbalen Exploration und des Fragebogens FESI (Kames 1992) erlebbarer Einblick in die die Identität tragenden Bereiche Auswertung erlebnisaktivierend oder konfliktzentriert-aufdeckend Einsatz als Instrument - zum diagnostischen Informationsgewinn (zum Reha-Beginn) - zur Prozeßanalyse (im Reha-Verlauf) Innere Vergegenwärtigung „starker“ Identitätsbereiche hat stabilisierende Funktion Ressourcenaktivierung bei Schwächen und Defiziten kann gezielt an der Restituierung der Säulen gearbeitet werden 1. Auf kreativer Art und Weise (kreatives Instrument). 3. Im „normalen Alltagsgespräch“ über das Bild werden zunächst bewusste, dann aber auch unbewusste Inhalte der persönlichen Biographie Inhalte zugänglich 4. d.h. zur Feststellung, ob und in welchen Bereichen Entwicklung stattgefunden hat 5. Hat in Belastungs- und Krisensituationen für die Betroffenen eine stabilisierende Funktion 6. Starke Säulen können genutzt werden, um schwache abzustützen

für Ihre Aufmerksamkeit. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.