Arbeitsschritte in wissenschaftlichen Schreibprojekten Präsentation von Nicole Moiser & Anna Raab Universität zu Köln 29.01.05
Inhalt Voraussetzungen zur Übernahme einer wissenschaftlichen Arbeit Sammeln, Klären, Planen Strukturieren & Gliedern Formulieren & Edieren Überarbeiten & Korrigieren Beurteilungskriterien Fazit
Voraussetzungen zur Übernahme einer wissenschaftlichen Arbeit Entscheidung: vorgezogen/nach Abschluss sämtlicher Prüfungen z.T. Seminararbeit am jeweiligen Lehrstuhl Möglicherweise Selektion durch Literaturtest/ bestandene Klausur Erfolgreicher Abschluss des Grundstudiums z.T erst im 2. Semester des Hauptstudiums gestattet
Finden des Themas
Themenformulierung wirkliches persönliches Interesse Bezug zum Fächerkatalog des eigenen Studiengangs noch nicht in der Form bearbeitetes Thema Betreuer finden angemessene Fachliteratur existent? Nutzen im Hinblick auf Karriereziele
Art der wissenschaftlichen Arbeit
2. Sammeln, Klären, Planen Kreativer Prozess Zeit zum schmökern in Bibliotheken/Internet nehmen erfolgreich abgeschlossene wiss. Arbeiten durchforsten Notizen/Themenfelder sammeln Literaturrecherche- kritische Menge Publikationen vorhanden? kursorisches Lesen in den Ideenfeldern/Ideen-u. Diskussionsstand erfassen
2. Sammeln, Klären, Planen Brainstorming, Free-Writing und Clustern helfen: Eine Fülle an Ideen zu produzieren Herauszufinden, worüber man schreiben möchte (bzw. nicht schreiben möchte) Mit einem bestimmten Thema in einen intensiven Kontakt zu kommen Geistige Kräfte zu aktivieren Schreibmotivation zu steigern Angst vor dem leeren Blatt zu nehmen
2. Sammeln, Klären, Planen Exposé Arbeitskonzept Thema eingrenzen & Fragestellung formulieren theoretischer Hintergrund/ Forschungsplan/ Strategie Risiken/Arbeitsaufwand erkennen 3-5 Seiten “12Punkt“ „PZM“ Problemstellung-Ziel-Methode Grundlage der offiziellen Anmeldung
Arbeits- und Zeitplanung Zusammenstellung der Arbeitsschritte (von Orientierung bis Druck) Abschätzung und Festlegung der dafür benötigten Zeit (Tage/Stundeneinteilung) Aufstellung des Terminplans (Teiltätigkeiten an geplanten Tagen)
Kostenplanung
3. Strukturieren & Gliedern „roten Faden“ erstellen Mind Map als Verfahren der Wahl für die Gliederung Mit der Rohfassung beginnen „von hinten nach vorne“ schreiben
3. Strukturieren & Gliedern Gliederung Gesamtthema in Teilthemen unterteilen Verhältnis & Reihenfolge der (Teil-)Themen = relative Bedeutung Konzeptionelle Bezugsrahmen werden im Textteil wiss. Kommentiert Gliederungslogik Deduktiv/induktiv/dialektisch/chronologisch orientierte Abfolge
3. Strukturieren & Gliedern Wege zur Gliederung Erheblich behandelte Sachverhalte in Literatur sammeln & betiteln (alle Publikationen) Quellenangaben verzeichnen Alle Literaturquellen durchsehen zum Thema Zuordnen zentraler und untergeordneter Bedeutung Ordnen nach inhaltlichen Zusammenhängen & Überschriften Ausgelassene Themenbereichen integrieren
4. Formulieren & Edieren In dieser Phase sollte der Text entstehen Rohfassung schreiben ( mit Rückbezug auf die Gliederung: Überlappung der Arbeitsschritte)
4. Formulieren & Edieren Rohfassung Schnell schreiben In Schichten schreiben Lautes Schreiben Zuviel Schreiben
4. Formulieren & Edieren Strukturiert argumentieren These These Argument Argument Beispiel Beispiel Zusammenfassung Überleitung
4. Formulieren & Edieren Merkmale sich klar und verständlich auszudrücken 1. Einfachheit Verben verwenden Kurze Sätze (keine Schachtelsätze) Fachjargon vermeiden/ erklären Konkret und anschaulich formulieren 2. Gliederung – Ordnung Aufbau des Textes übersichtlich gestalten (keine substantivistischen Konstruktionen Bsp: Fischer)
4. Formulieren & Edieren Merkmale sich klar und verständlich auszudrücken 3. Kürze – Prägnanz eher kurze , knappe Darstellung Auf das Wesentliche konzentriert 4. Anregende Zusätze Zitate, wörtliche Rede, rhetorische Fragen, lebensnahe Beispiele...etc
4. Formulieren & Edieren Formale Gesichtspunkte Richtlinien beachten: 1,5 facher Zeilenabstand Linksbündig formatieren Schriftgröße in 12-Punkt Korrekte Zitation („compilatorisches Schreiben“ vermeiden) Literaturverzeichnis am besten schon während des Schreibprozesses anlegen (nicht erst am Schluss) korrekte Zitation aber „compilatorisches Schreiben“ vermeiden
4. Formulieren & Edieren Inhaltliche Aspekte der Manuskriptgestaltung Einleitung Hauptteil 1Zusammenfassung/2Ausblick Aushängeschild der Arbeit Stringenz/ Zwangsläufigkeit 1= Stationen & Ergebnisse Kurzübersicht Problem & Erkenntnisse Proportionalität Themenbezug 80 Seiten-Arbeit c.a. 3-5 Seiten 15 % des Textumfangs Übergänge schaffen 2=Zukunft / Praxis/ offene Fragen
4. Formulieren & Edieren Formale Aspekte Layout/ Satzspiegel Abbildungen/ Tabellen Titelblatt einspaltiger Satz li 4cm, alle anderen 3 Seiten 2,5 cm deutlicher Bezug zum Text altweißes Papier schlagschatten-freies Druckbild Blocksatz versus Linksbündig intensiv im Text behandelt- nicht in den Anhang ohne Seitenzahl drucken Hauptabschnitte auf neuer Seite! Übereinstimmung der Infos in Text und Bild Gestaltungs-vorgaben beachten
5. Überarbeiten & Korrigieren Ziel: Formale, stilistische und inhaltliche Mängel beheben „roten Faden“ überprüfen Testleser suchen (Freunde...) 1) Überarbeiten und korrigieren - Ziel: formale, stilistische und inhaltliche Mängel beheben - „roten Faden“ überprüfen - Checkliste (S. 143) - Testleser suchen (Freunde...) Vermeiden: monotone Schreibweise, sich wiederholende Wörter, „eindringliches“ Formulieren (Bsp. Selbstverständlich, natürlich etc.)
6. Beurteilungskriterien Themenstellung aktuell? Sprache auf wissenschaftlichem Niveau? Stand der Forschung berücksichtigt? Inhaltliche Argumentation gegü. Fakten im Vordergrund? Umfang eingehalten? Anschauliche Darstellung der Ergebnisse?
7. Fazit Früh beginnen: 6-Monats-Arbeit 2 Monate 2-3 Seiten/Tag (unproduktive Leertage) Vor Abschluss der Empirie: Methoden /Theorieteil Thema nicht aus den Augen verlieren Umfang der Arbeitsschritte/ Seitenzahlen planen = Zielvorgaben
Viel Erfolg!!!
Literatur Deutsche Gesellschaft für Psychologie (1997). Richtlinien zur Manuskriptgestaltung. Göttingen: Hogrefe. Fischer, G. (2000). Wissenschaftliche Texte verfassen. Unveröffentlichtes Manuskript. Universität zu Köln. Pyerin, B. (2001). Kreatives wissenschaftliches Schreiben. Tipps und Tricks gegen Schreibblockaden.(S. 123-146) Weinheim: Juventa. Stickel-Wolf, C.& Wolf, J. (2002). Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken (2. Aufl.). Wiesbaden: Gabler. Daraus: Kap. 3. Bünting, K.-D., Bitterlich, A. & Pospiech, U. (1996). Schreiben im Studium mit Erfolg. Ein Trainingsprogramm. Berlin: Cornelson. Daraus: Kap. 4.