Text Textsorte Korpus.

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 Präsentation transkript:

Text Textsorte Korpus

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Text (nur kurze Darstellung aus der Textlinguistik) ???

Text: Eine abgegrenzte, zusammenhängende Äußerung in geschriebener Sprache. oder abgegrenzte schriftliche oder potentiell zu verschriftlichende Äußerung (lat. textum: Gewebe, Zusammenfügung)

Darstellung des Textes in Schrift, deren Zeichen Phoneme, Silben oder Wörter bzw. Begriffe sein können Verschiedene Kulturen verwenden hierzu unterschiedliche Alphabete.

Textsorten Nachricht, Kommentar, Glosse, Reportage, Interview und Rezension/Kritik. ……..

Textqualitätskriterien Die Eigenschaft des „Text-Seins“ bezeichnet man als Textualität, die sprachwissenschaftliche Untersuchung von Texten ist die Textlinguistik.

Textualitätskriterien - bezogen auf Merkmale des Textes selbst (Kohäsion und Kohärenz) - bezogen auf Merkmale einer Kommunikationssituation in der der betreffende Text entsteht bzw. in der er eingesetzt wird (Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität). (Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler)

Merkmale des Textes selbst Die Kohäsion ist der grammatische Zusammenhalt des Textes: Sprachliche Oberflächenstrukturen unterschiedlicher Sätze und anderer Teile des Textes beziehen sich aufeinander und sorgen so für eine erkennbare Zusammengehörigkeit. Kohärenz bezeichnet dagegen den inhaltlichen, logischen Zusammenhang in einem Text.

Situationsbezogene Textualitätskriterien Texte sind auch dadurch bestimmt: ob ein Sender sie mit einer bestimmten Absicht (Intention) produziert und/oder ein Empfänger sie als solche akzeptiert, ob er Text in seine Vorstellungswelt „einbauen“ kann (Situationalität), ob der Text für ihn informativ ist, also in einem bestimmten Verhältnis erwartete und unerwartete, bekannte und neue Elemente enthält.

Beispiel: Ein nicht offensichtlich kohäsiver oder kohärenter Text kann dennoch akzeptabel sein, wenn der Empfänger davon ausgeht, dass die Intention des Senders ein hohes Maß an überraschenden oder von der Norm abweichenden Elementen im Text erfordert. (Dichtung zum Abgewöhnen)

Intertextualität Sie ist die Eigenschaft eines Textes, mit anderen Texten in Verbindung zu stehen und auf sie Bezug zu nehmen. (Bei literarischen Texten geschieht dies häufig durch bewusste Verweise und Zitate) Literatur: Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler: Einführung in die Textlinguistik, ISBN 3484220287

Allgemein wichtig ist: ein Text sollte eine erkennbare kommunikative Funktion haben, die durch die kommunikative Absicht des Senders und die Erwartungen des Empfängers bestimmt wird, dass er als Äußerung abgegrenzt und thematisch orientiert ist, d. h. über einen inhaltlichen Kern verfügt.

Textualität (etwas näher betrachtet) Ist in der Textlinguistik die Eigenschaft, ein „Text zu sein“. Verschiedene Kriterien der Textualität unterscheiden also Texte von sogenannten „Nicht-Texten“

Unterschiedliche Betrachtungen: 1. Sprachsystematische Betrachtung: Erarbeitung einer Textgrammatik, die einen Text als komplexes sprachliches Zeichen versteht und seine satzübergreifende sprachliche Struktur untersucht.

2. Kommunikationsorienterte Ansätze berücksichtigen Einflüsse, aus der Kommunikationssituation, in der ein Text entsteht oder verwendet wird (sogenannte textexterne Faktoren). Sind nützlicher als sprachsystematische Betrachtungen, um Eigenschaften des Textes zu erklären, die nicht auf Eigenschaften einzelner Textteile zurückgeführt werden können. In der Sprechakttheorie geht man hierbei davon aus, dass ein Text eine sprachliche Handlung darstellt, die einen bestimmten Zweck erfüllen soll.

Literatur: Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. 2 Bände. 1981. (Er thematisiert die praktische und theoriekritische Bedeutung des kommunikativen Handelns für das soziale Leben der (post-)modernen Gesellschaft) Manfred von Lewinski: Wie einsam bleibt der Mensch? - Grundlagen, Eigenarten und Grenzen menschlicher Kommunikation Pro Business Verlag Berlin 2006 ISBN 3-939000-70-1 (Warum gelingt der zwischenmenschliche Austausch von Gedanken, Vorstellungen, Gefühlen und Wünschen nur so unzureichend? Was uns selbst unmissverständlich klar erscheint, bildet sich im Kopf unserer Dialogpartner oft ganz anders ab: Teile dessen, was wir mitteilen wollen, werden überhaupt nicht aufgenommen, andere Teile werden anders als gemeint aufgefasst und wieder andere, überhaupt nicht intendierte Inhalte werden im Kopf des anderen – wer weiß woher? – unserer Nachricht erst hinzugefügt und stellten sie dann in einen veränderten Kontext. Wie kommt das? Was können wir dagegen tun? Oder bleiben wir, auch wenn wir fortgesetzt miteinander sprechen, letztlich gefesselt und einsam in unseren Denk-, Gefühls- und Vorstellungswelten? Die Abhandlung geht diesen Fragen auf den Grund und deckt dabei Zusammenhänge auf, deren Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Verständigung nur partiell zu überwindende Grenzen setzt.

Textualitätskriterien nach de Beaugrande und Dressler Grundlage vieler Textdefinitionen und Diskussionen über den Textbegriff sind die 1981 von Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler aufgestellten Textualitätskriterien. Sie definieren einen Text als „kommunikative Okkurrenz (...), der sieben Kriterien der Textualität erfüllen soll. Wenn irgendeines dieser Kriterien als nicht erfüllt betrachtet wird, so gilt der Text als nicht kommunikativ. Daher werden nicht-kommunikative Texte als Nicht-Texte behandelt.“ (De Beaugrande / Dressler, 1981, S. 3.) Die sieben textkonstitutiven Prinzipien nach de Beaugrande / Dressler von Texten sind: Textkohäsion Textkohärenz Intentionalität Akzeptabilität Informativität Situationalität Intertextualität.

Drei „regulative Prinzipien“ von Texten (De Beaugrande / Dressler) Effizienz: Ein Text ist umso effizienter, je weniger Aufwand seine Produktion und seine Verarbeitung durch den Adressaten kosten, d. h. je „benutzerfreundlicher“ er ist. Effektivität: Ein Text ist effektiv, wenn er beim Adressaten den gewünschten Eindruck hinterlässt bzw. günstige Voraussetzungen für die Erreichung des Zieles schafft, das der Textproduzent (und möglicherweise auch der Adressat) anstrebt. Angemessenheit: Ein Text ist angemessen, wenn er den Kriterien der Textualität genügt und das Verhältnis zwischen Verarbeitungstiefe und Verarbeitungsleichtigkeit ausgewogen ist. Angemessenheit beschreibt somit das Zusammenspiel von Effektivität, Effizienz und Anpassung an die gegebene Kommunikationssituation. Literatur: de Beaugrande, Robert-Alain / Dressler, Wolfgang Ulrich: Einführung in die Textlinguistik. Tübingen 1981.

Was ist ein Korpus ? Sammlung von Texten oder Äußerungen, die in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen Gegenstand einer beliebigen Darstellung oder Untersuchung sein können.

Mögliche Analysen von Korpora Wortzählungen Indizien Konkordanzen statistische Informationen

Nutzbare deutsche Textkorpora Digitales Deutsches Spracharchiv (DSAv)/ Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim die weltweit größte Sammlung von Tonaufnahmen vom gesprochenen Deutsch. Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) das weltweit größte Angebot an deutschsprachigen Textkorpora/Textsammlungen geschriebener Sprache (derzeit mehr als 4 Milliarden laufende Textwörter) über die Schnittstelle COSMAS II recherchier- und analysierbar ist. COSMAS II hat mehrere tausend registrierte Internetnutzer im In- und Ausland. Das Projekt „Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache“ stellt das größte ausgewogene Textkorpus der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts bereit. Außerdem finden sich dort viele weitere Korpora, z. B. das komplette Online-Archiv der ZEIT (ab 1996), des Tagesspiegels (ab 1996) und der Potsdamer Neuesten Nachrichten, sowie ein großes Korpus jüdischer Periodika Die Abteilung „Automatische Sprachverarbeitung“ der Universität Leipzig arbeitet ebenfalls an und mit großen Korpora und pflegt (u.A.) ein Deutschkorpus im Umfang von rund 1,5 Mrd. laufenden Wörtern (100 Mio. Sätze).

Bitte insgesamt nicht mehr als eine halbe Seite an sagawe@t-online.de Aufgabe: Bitte betrachten Sie den Ihnen inzwischen bekannten Text „Dichtung zum Abgewöhnen“ unter den oben dargestellten Textqualitätskriterien Textkohäsion Textkohärenz Intentionalität Akzeptabilität Informativität Situationalität Intertextualität. Bitte insgesamt nicht mehr als eine halbe Seite an sagawe@t-online.de