Fachbezogene Vermittlung von Informationskompetenz Perspektiven und Erwartungen der Sozial- und Verhaltenswissenschaften Vortrag anläßlich der Fortbildungsveranstaltung.

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Fachbezogene Vermittlung von Informationskompetenz Perspektiven und Erwartungen der Sozial- und Verhaltenswissenschaften Vortrag anläßlich der Fortbildungsveranstaltung „Vermittlung von Informationskompetenz“, veranstaltet vom VdB, 19.11.2004, UB Heidelberg Joachim Funke Psychologisches Institut, Uni Heidelberg

Überblick 1 Was bedeutet Informationskompetenz? 2 Spezifische Anforderungen aus der Psychologie 3 Defizite unserer Studierenden 4 Verschiedene Vermittlungskonzepte 5 Perspektiven

1. Was bedeutet Informationskompetenz (IK)? „information literacy“: nicht nur Handhabung des örtlich OPAC oder von PsychLIT IL bedeutet vor allem Handlungskompetenz im Umgang mit Informationen Info-Beschaffung Info-Bewertung Info-Weiterverarbeitung Info-Nutzung IK als Teil von allgemeiner Medienkompetenz! z.B. Anschlusskommunikation über Recherche IK aus einer Problemlöseperspektive: Problem-Bewußtsein ist zu schaffen

2. Spezifische Anforderungen aus der Psychologie spezifische Informationskompetenz in der Psychologie: Kenntnis und Nutzung fachspezifischer Angebote Datenbanken: PSYNDEX, PsychLIT Suchmaschinen: PsychSPIDER (via www.zpid.de) Kenntnis und Nutzung psychologischer E-Journals Derzeit 422 E-Journals der Sozial- und Verhaltenswissenschaften an der UB Heidelberg verfügbar Nutzung des Internet im pädagogischen und klinischen Kontext: E-Counseling E-Therapy Web-basierte Datenerhebungen Umfragen Experimente (Web-Labor für experimentelle Psychologie)

3. Defizite unserer Studierenden Spätestens seit STEFI-Studie bekannt: Die Informationskompetenz der meisten Studierenden ist unzureichend. Studierende empfinden das Angebot elektronischer Informationen als unübersichtlich. Studierende sehen sich außerstande, die Qualität der Ergebnisse zu bewerten. Das Internet ist zum Informationsmedium Nummer 1 bei der Suche nach wissenschaftlicher Literatur geworden, aber: Von einem systematischen Gebrauch dieses Mediums kann nicht die Rede sein. Studierende beschränken sich häufig auf das „Browsen“ im Internet. Studierende erlernen den Umgang mit den neuen Medien nicht systematisch im Rahmen ihres Studiums, sondern im Selbstlernverfahren.

4. Verschiedene Vermittlungskonzepte Vermittlung durch das Fach (Dozierende der Psychologie) Vorteil: an den fachlichen Bedürfnissen orientiert Nachteil: oft ohne bibliothekarisches Fachwissen, kein Kern-Interesse Auslagerung an FachreferentInnen Vorteil: bibliothekarisches Fachwissen optimal gegeben Nachteil: nicht an fachlichen Bedürfnissen orientiert seminarorientierte kooperative Veranstaltungen von Institut und UB Vorteil: Lehrkörper wird bibliothekarisch beraten, Fachkenntnis und bibliothekarische Kenntnis ergänzen sich Nachteil: höherer Aufwand bei Vorbereitung und Durchführung (evtl. durch e-Learning gewisse Entlastung Mein Votum: Option 3 – der höhere Aufwand lohnt sich!

5. Perspektiven Informationskompetenz als integraler Bestandteil neuer BAMA-Studiengänge (ECTS-Kreditierung für IK wünschenswert) mögliche Verknüpfung mit ECTS-Punkten setzt curriculare Verankerung voraus Wichtig dabei: Anbindung an die jeweiligen Fächer, um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Praktiken („Fächerkulturen“) abbilden zu können mein Traum

Literatur Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (Hrsg.) (2000). Multimedia in der Hochschule. Bericht der BLK-Staatssekretärs-Arbeitsgruppe (Heft 85). Bonn: Selbstverlag. Hochschulrektorenkonferenz (Hrsg.) (1996). Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (Neue Medien) in der Hochschullehre. Empfehlungen des 179. Plenums der Hochschulrektorenkonferenz (Dokumente zur Hochschulreform 111). Bonn: Selbstverlag. Rüdiger Klatt u.a. (2001). Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Information in der Hochschulausbildung. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Endbericht. Dortmund: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut (http://www.stefi.de/download/bericht2.pdf). Wissenschaftsrat, Geschäftsstelle (Hrsg.) (1998). Empfehlungen zur Hochschulentwicklung durch Multimedia in Studium und Lehre. Köln: Selbstverlag.

Kontakt Prof. Dr. Joachim Funke Psychologisches Institut Universität Heidelberg Hauptstr. 47-51 D-69117 Heidelberg Germany Tel +49-6221-54-7388 Fax +49-6221-54-7273 E-Mail: joachim.funke@psychologie.uni-heidelberg.de http://funke.uni-hd.de/