Clean Business Travel - Geschäftliche Flugreisen klimaneutral gestalten Die Sicht der Bundesregierung auf das Problemfeld Flugverkehr und Klimaschutz Franzjosef Schafhausen (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) am 8. Mai 2003 in Bonn
Flugverkehr im Klimaschutz? Flugbenzin = „bunker fuel“ = nicht in THG-Bilanzen ! Flugturbinenkraftstoff = rund 6 % des Mineralölabsatzes in Deutschland - und niemand nimmt es wahr! Klimarelevanz des Flugverkehrs = CO2, NOx und H2O Kyoto Protokoll (Art. 2 Abs. 2) = P&M‘s für „bunker fuels“ ICAO = Emissionshandel der richtige Ansatz? – Politik der „langen Bank“ – Umsetzung erst nach 2010??? EU = P&M‘s werden diskutiert D = Umsatzsteuer auf grenzüberschreitende Flüge in Europa (Koalitionsvereinbarungen Oktober 2002) - ein erster Schritt? Klimarelevanz des Flugverkehrs kaum bekannt Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Die klimaneutrale deutsche Delegation – WSSD 2002 in Jo‘burg 180 Delegationsmitglieder 7 t pro Delegationsmitglied für Flug und Aufenthalt 6,9 t allein für den Flug D nach SA Kompensation vor Ort: Township „Benoni“ „energieeffizientes Bauen“ – PEER und 500 ppm Kosten pro Delegationsmitglied rund 50 € Prämisse: RFI-Faktor von 2,7 (Spannbreite für THG-Emissionen aus dem Flugverkehr nach IPCC zwischen 2,0 und 4,0) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Erfahrungen Starkes Medieninteresse Fehlende Informationen über die Klimarelevanz Nach Schließen der Informationsdefizite - prinzipielle Bereitschaft zu kompensieren Unverständnis der Haushälter und kritisches Nachfragen des BRH „Klimaneutral Fliegen“ gab einen Eindruck von der Höhe der „externen Kosten“ von Flugreisen Relation: „Flugpreis zu externen Kosten“ verschiebt sich dramatisch bei „Billigflügen“ Fehlendes Marketing lässt Interesse schnell verebben – systematische Kommunikation unabdingbar Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Der Markt beginnt sich zu entwickeln „Emissionsfrei zur E-world 2003“ Umweltministerium Schleswig Holstein Vorreiter BMU? „Klimaneutral fliegen“ „Klimaneutral reisen“ – „Umwelt und Tourismus“ „Klimapunkte“ nach dem Vorbild „miles and more“? Interesse der Wirtschaft wächst – Zusatznutzen hilft bei der Produktdifferenzierung Studie für die Europäische Kommission „Economic incentives to mitigate GHG-emissions from air transport in Europe“ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
BMU: Potentiale und Probleme 2.000 Inlandsflüge 700 Flüge ins europäische Ausland 200 interkontinentale Flüge Reisekostentitel sieht bislang keine Mittel für „klimaneutral fliegen“ vor Haushälter sind – wie immer – skeptisch BRH wurde bereits auf das Jo‘burg – Projekt aufmerksam Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Chancen und Risiken Schärfung des Bewusstseins – „Externe Kosten“ geben ein „ökonomisches“ Gefühl für Klimagefahren Beiträge zu „sustainable development“ in Entwicklungsländern – Capacity Building Auf Imagegewinne zielende Nutzer verlangen nach „sauberen“ Kompensationsprojekten! Möglichkeiten zur Produktdifferenzierung – Abwehr von „Billigfliegern“??? „Gutes Gewissen ist ein (zu?) sanftes Ruhekissen!“ Ausspielen einzelner Verkehrsträger gegeneinander? – Flugzeug versus Eisenbahn? Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Wie geht es weiter? Konzeptentwicklung Partnersuche bei den Verkehrsträgern und Reiseveranstaltern Entwicklung und Umsetzung innovativer Produkt- und Projektideen Vorreiter BMU? – Gelingt die Umsetzung innerhalb der Bundesregierung? Gewinnen von Gleichgesinnten/Verbündeten in Wirtschaft und Verwaltung Einbindung in das Klimaschutzprogramm – „do ut des?“ Medienpartnerschaften? Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Fazit Gute Idee, die auf bereits eingeführten Handlungsmustern aufbaut Erweiterung des klimaschutzpolitischen Instrumentariums Entwicklungs- und Umsetzungsprozess braucht noch etwas Zeit Produkt ist stark „erklärungsbedürftig“ – ohne Kommunikation und Marketing würde es ganz schwer Es lohnt sich! Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit