Die Einbeziehung der Entwicklungsländer in das Klimaregime

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Confidential & Proprietary Copyright © 2008 The Nielsen Company Nielsen Global Omni Survey Out of Home Dining Pressecharts September 2009.
Advertisements

Klimaschutz durch Entwicklung - Entwicklung durch Klimaschutz Die klimarelevanten Aspekte des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung, Johannesburg 2002.
Klimaschutz im Fluge ... Der Luftverkehrssektor und seine Verantwortung für den globalen Klimawandel.
Klimawandel als Risikofaktor für Kapitalanlagen Finanzmarkt angesichts wachsender Klimarisiken Pressehintergrundgespräch von Germanwatch Wuppertal.
Welches Team ist das? Frankreich.
Länder Europas.
Willkommen bei dem Europa Quiz!
Wozu brauchen wir Netzwerke - Erfahrungen aus Europa Marc de Greef, Managing Director PREVENT, rue de Gachard 88 B/4, B-1050 Brüssel, Belgien,
Eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) – was ist das?
Die europäische Union Die Geschichte ihrer Entstehung.
Braucht Europa einen König?
BVMW International DER BVMW – DIE STIMME DES MITTELSTANDS Die Geschäftsbeziehung, wo auch immer Sie sind. Weltweit.
In 8 Minuten durch ganz Europa
Die Europäische Union Struktur: Was ist die E.U.? Fakten Aktivitäten
1&1 ISDN-Internet Komplett-Paket 1&1 Internet AG Elgendorfer Straße Montabaur Dezember 2004.
Farben – Länder - Sprachen
Trendumfrage 2011 Das Zahlungsverhalten in Österreich
Dienstag, den Hausaufgabe für Mittwoch den LB 8.1 F-H (C, if not done) GR 8.1: Superlatives QUIZ on 8.1 & OLD verbs Guten Tag!
TOPOGRAPHIE EUROPAS LERNKONTROLLE
LÄNDER UND HAUPTSTÄDTE
Meeresspiegelanstieg in Bangladesch und den Niederlanden
Die Europäische Einigung
Demokratiedefizit in Europa
Die Eu.
Staatenverbund von 28 Staaten
Historische Ansätze und Entwicklung der EU
EU – Klimapolitik nach 2012 Andrea Herbst Karoline Gstinig Michael Schöndorfer Gerald Feichtinger.
Gruppe: Jola Grzywa Andrej Vaculik Dariusz Mikrut
Klima im Handel.
Leonardo da Vinci ist das Aktionsprogramm der EU zum Aufbau eines europäischen Raums der Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung.
WEED PeWa Peter Wahl Weltwirtschaft Ökologie & Entwicklung Lenkungskreis Steuer gegen Armut Berlin, 20. September 2011 Die FTT im politischen Prozess.
Weltweiter Klimawandel & Globale Gerechtigkeitsfragen
Europäische Union Europäische Union
Der Euro – die gemeinsame europäische Währung
DIE DIE EUROPÄISCHE UNION.
4. Sitzung Dr. Petra Bendel
Was ist die Hauptstadt von…?
Die Erweiterungen der EU
Hepatitis-A-Verbreitung
Richtig! Weiter zur Karte. Richtig! Weiter zur Karte.
2.3 Emissionsrechte in der Praxis Kyoto-Protokoll Rahmendaten 1997 in Kyoto beschlossen 37 Industrienationen vereinbaren GHG Reduktionen von ca. 5 % gegenüber.
Die Bundesrepublik Deutschland
Grümpelturnier 2008 Milandia, Greifensee 30. Mai 2008.
© NA beim BIBB Programm für lebenslanges Lernen 2007 – 2013 Das Programm GRUNDTVIG und die GRUNDTVIG Lernpartnerschaften.
Ob Sie glücklich sind, oder nicht, mag unter anderem davon abhängen, wo Sie geboren wurden. Der dritte "World Happiness Report", der am 23. April veröffentlicht.
Deutschland ist wieder Einwanderungsland. Willkommen!
Hauptherkunftsländer der Antragsteller
ACHTUNGSTAATSGRENZE Italien / Österreich. Deutschland / Tschechien.
1 © ES-HSG Prof. Dr. Franz Jaeger AWG, 23. September 2015 D IE S CHWEIZ ALS W OHLSTANDSINSEL – W IE LANGE NOCH ?
Erasmus+ Infoveranstaltung 2016/17
Es gibt ein Europa ohne Grenze
Grundbildung der Aargauer Schülerinnen und Schüler: Erkenntnisse aus dem zweiten nationalen Bericht PISA 2003 Urs Moser Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation.
Anerkennungsverfahren Von « der Behinderte » zu der Mensch mit einer Behinderung MJ SCHMITT- 08.
© NA beim BIBB Programm für lebenslanges Lernen 2007 – 2013.
Europaeische Laender.
Abteilung Internationales - Erasmus
HF Stadt HF ländlicher Raum Australien, Griechenland, Dänemark
Europäische Union Ein Referat von Dominic Hofmann und Gabrielle Ziesche.
Russe + in Russin.
Die Erweiterungen der EU
Lerne die Länder Europas!
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
Inland, Ausland, EU-Gemeinschaftsgebiet und Drittland
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
Länder Europas.
Infografiken zur Elektromobilität. April 2019.
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
 Präsentation transkript:

Die Einbeziehung der Entwicklungsländer in das Klimaregime von Britta Horstmann

Gliederung 1. Derzeitige Verpflichtungen der Vertragsparteien im Klimaregime 1.1 Welche Verpflichtungen übernehmen alle Staaten? 1.2 Zusätzliche Verpflichtungen für Annex I und II Staaten 2. Prinzipien und Kriterien für die Übernahme von derzeitigen Verpflichtungen 2.1 Warum zählen einige dieser Verpflichtungen nur für Annex I und II Staaten? 2.2 Was sind die Zuordnungskriterien für Annex I und Non-Annex I Staaten ? 2.3 Was sind die Kriterien für die Verteilung von Lasten und Emissionsreduktionszielen? 3. Die zukünftige Einbeziehung der Entwicklungsländer in das Klimaregime 3.1 Voraussetzungen für die stärkere Einbeziehung von Entwicklungsländern 3.1.1 Erfüllung der Vorleistungspflicht 3.1.2 Teilnahme der USA am Kyoto-Protokoll 3.1.3 Verbindung von Klimaschutz und Entwicklungsmöglichkeiten 3.2 Offene Fragen hinsichtlich der zweiten Verpflichtungsperiode

Verpflichtungen aller Vertragsparteien Artikel 4.1, UNFCCC • Erstellung und Veröffentlichung einer nationalen Treibhausgasinventur • Erstellung und Umsetzung von Programmen mit Maßnahmen zur Abschwächung der Klimaänderungen • Entwicklung, Anwendung, Verbreitung und Weitergabe von Technologien, Methoden und Verfahren zur Bekämpfung von THG • Förderung einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Bewahrung von Senken und Speichern aller Treibhausgase Annex I Länder • Kooperation bei der Vorbereitung für Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels Non-Annex I Länder • Integration von Fragen des Klimawandels in Politik und Maßnahmen in den Bereichen Soziales, Wirtschaft, Umwelt • Förderung und Kooperation bei klimarelevanten Forschungsfragen • Zusammenarbeit und Austausch von klimarelevanten Informationen • Bildung, Ausbildung und öffentliches Bewußtsein auf dem Gebiet der Klimaänderung fördern, NROs beteiligen • Vertragsparteien Informationen über die Durchführung des Übereinkommens zuleiten (vgl. Art. 12)

Zusätzliche Verpflichtungen der Annex I und II Staaten Annex I Länder 5,2 % Treibhausgasreduktion (Kyoto-Protokoll) - adaptation fund - special climate change fund - least developed countries fund Finanzielle Versprechen (Bonner Erklärung) : Finanzielle Verpflichtungen: • vereinbarte Zusatzkosten für die Umsetzung der Verpflichtungen der Non-Annex I Länder • vereinbarte volle Kosten für die Nationalberichte (UNFCCC: 4.3, KP: 11.2) • ein Prozentteil der Transaktionskosten des CDM geht in den adaptation fund Annex II Länder

Prinzipien und Kriterien für die Übernahme von Verpflichtungen Warum zählen einige dieser Verpflichtungen nur für Annex I und II Staaten? Art. 3, UNFCCC • Prinzip der Gerechtigkeit zum Wohl heutiger und zukünftiger Generationen • Gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung; Vorleistungspflicht der Industrieländer • Spezielle Bedürfnisse und Gegebenheiten der Entwicklungsländer berücksichtigen • Vorsorgeprinzip • Recht auf nachhaltige Entwicklung • Zusammenarbeit für ein tragfähiges und offenes int. Wirtschaftssystem

Least Developed Countries Was sind die Zuordnungskriterien für Annex I und Non-Annex I Staaten ? Annex I Länder Liechtenstein; Monaco, Türkei Non-Annex I Länder Israel Transformationsländer Russische Föderation Weißrußland Kroatien Kasachstan Ukraine Annex II (OECD, 1992) Australien, EG, Island, Japan, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, USA Südkorea, Mexiko EU Anwärter Bulgarien Estland Lettland Litauen Rumänien Slovenien Tschechien Ungarn Polen Slowakei G 77 / China EU Belgien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Portugal Spanien Schweden OPEC AOSIS Least Developed Countries Zentralasien

Was sind die Kriterien für die Verteilung von Lasten Was sind die Kriterien für die Verteilung von Lasten und Emissionsreduktionszielen? EQUITY procedural equity consequential equity • Verhandlungsbasis • bottom up • keines der Prinzipien ist operationalisiert worden => Aufteilung der Lasten nach politischen Gruppierungen

Die zukünftige Einbeziehung der Entwicklungsländer Die zukünftige Einbeziehung der Entwicklungsländer in das Klimaregime - Voraussetzungen 1. Erfüllung der Vorleistungspflicht der Annex I Länder Beitrag zur globalen Erwärmung - CO2 Emissionen 1900-1999 Quelle: WRI; eigene Darstellung

2. Teilnahme der USA am Kyoto-Protokoll

3. Verbindung von Klimaschutz und Entwicklungsmöglichkeiten

Offene Fragen für die zukünftige Einbeziehung der Entwicklungsländer System der Verantwortungsübernahme • Wie wird das übergeordnete Klimaschutz Ziel der Konvention definiert? • Fähigkeit, dazu beizutragen? • wie kann das Verursacherprinzip (besser) umgesetzt werden? • wer soll warum welche Maßnahme finanzieren und wieviel? • wer soll warum Gelder bekommen, für was und wieviel? • wie soll das Verhältnis von mitigation und adaptation Maßnahmen aussehen? • wie können nationalstaatliche Interessen u. Bedürfnisse mit globalen Erfordernissen des Klimaschutzes bestmöglich u. im Sinne der Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden? (Problemfall:Gruppe G77+China) • welche neuen politischen Allianzen sind hierfür notwendig? Artikel 2, UNFCCC mitigation adaptation

Offene Fragen für die zukünftige Einbeziehung der Entwicklungsländer mitigation • welche Entwicklungsländer sollen Verpflichtungen übernehmen? • welche Kriterien werden für weitere Verpflichtungen/ Maßnahmen angelegt? • welche Kriterien werden für die Errechnung des Reduktionszieles angelegt? => soll der Kyoto Ansatz fortgeführt werden? => welche alternativen Kriterien gibt es? (Pro-Kopf Emissionen, Sektoransatz, Energieintensität etc.) • auf welche Gase soll sich das Reduktionsziel beziehen? • soll zwischen „Luxus-“ und „Überlebensemissionen“ unterschieden werden? • in welchem Zeitraum sollen Emissionen reduziert werden? • sollen flexible Mechanismen erlaubt werden? • wie soll die Erfüllungskontrolle aussehen?

Offene Fragen für die zukünftige Einbeziehung der Entwicklungsländer • wie sehen Maßnahmen und Strategien zur Anpassung an den Klimawandel aus? • wie können Entwicklungsländer hinsichtlich ihrer Anfälligkeit (Vulnerabilität) gegenüber dem Klimawandel unterschieden werden (Indikatoren? Kriterien?) • welche Rolle kann ein Versicherungssystem spielen? • wer übernimmt die Kosten für entstandene Schäden durch den Klimawandel? adaptation

Weitere Informationen: www.klimaausbadekampagne.de oder bei: Britta Horstmann Germanwatch Kaiserstr. 201 53113 Bonn horstmann@germanwatch.org Dieses Projekt wird gefördert vom Wir danken Ihnen für Ihr Interesse! Weitere Informationen finden Sie auf unseren Webseiten der Klima-AUSBADE-Kampagne. Wenn Sie darüber hinaus noch Fragen haben, können Sie gerne direkt mit uns Kontakt aufnehmen - wir freuen uns auch über Anregungen und Verbesserungsvorschläge.

GERMANWATCH e.V. Ziel: Strukturen im "Norden" verändern, um Lebensbedingungen der Menschen im "Süden" zu verbessern Politik braucht Weitblick! 1991 gegründet ca. 500 Mitglieder 15 MitarbeiterInnen in Büros in Bonn und Berlin Arbeitsschwerpunkte: RioKonkret: Klimaschutz und -verantwortung, Emissionshandel, Verkehr, nachhaltiges Investment TradeWatch: Ernährungssicherung, Agrarhandel und Leitsätze für multinationale Unternehmen Entwicklungspolitik: Informations- und Lobbyarbeit in der "klassischen" Entwicklungszusammenarbeit und globalen Strukturpolitik Damit Sie wissen, wer Ihnen die Information anbietet, erhalten Sie hier noch ein paar grundlegende Informationen zu Germanwatch. Die Nord-Süd-Initiative Germanwatch e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, im "Norden" (also in Deutschland, Europa und den Industrieländern insgesamt) Strukturen so zu verändern, dass dies den Lebensbedingungen der Menschen im "Süden" zugute kommt. Denn unser Handeln - beispielsweise das Exportdumping der Europäischen Landwirtschaft sowie der Treibhausgas-Ausstoß der Industrieländer - beeinträchtigt in einschneidender Weise die Entwicklungschancen der Bevölkerung in Entwicklungsländern. Vor allem der ärmere Großteil der Menschen dort bekommt so Knüppel zwischen die Beine geworfen..

Sie fanden diesen Foliensatz interessant und hilfreich? Wir haben ihn unentgeltlich zur Verfügung gestellt, sind jedoch für unsere weitere Arbeit auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Spendenkonto 32 123 00 Bank für Sozialwirtschaft AG BLZ 100 205 00 Infos zur Mitgliedschaft: www.germanwatch.org Wenn Sie diesen - kostenlos angebotenen - Foliensatz hilfreich und interessant gefunden haben, möchten wir Sie noch um Ihre Unterstützung bitten. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit einer Spende in freiwilliger Höhe an den Kosten beteiligen und auch zukünftige Projekte ermöglichen würden (Spendenkonto 32 123 00, Bank für Sozialwirtschaft AG, BLZ 100 205 00). Ihre Spende ist selbstverständlich steuerabzugsfähig. Sie erhalten am Jahresende automatisch eine Spendenquittung zugeschickt, wenn Sie Ihre Adresse auf dem Überweisungsträger angeben. Eine besondere Förderung unserer Arbeit können Sie mit Ihrer Mitgliedschaft bei Germanwatch bewirken. Übrigens: Wenn Sie speziell unsere Klima-AUSBADE-Kampagne unterstützen möchten, können Sie Klima-Kampagnero werden! Infos hierzu gibt es im Internet unter www.germanwatch.org und www.klimaausbadekampagne.de, per E-Mail bei germanwatch@germanwatch.org oder telefonisch unter 030-2888356-0.