Trinkwasseraufbereitung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Was kann Wasser für Sie tun?. Was kann Wasser für Sie tun?
Advertisements

Inhalt: Beschreibung der Einsatzorte von Schwimmbadfiltern
Der pH-Wert einer wässriger Lösung gibt an, wie stark sauer oder basisch (alkalisch) die Lösung ist.
Schusswaffentechnik des 18. und 19. Jahrhunderts
AQUALYTIC® AQUALYTIC® Produkt Training: Wasseranalyse
Säuren und Hydroxide.
Vorlesung Verfahrenstechnik 7. Umweltverfahrenstechnik
Grundwasser Grundwasserförderung: Dimensionierung von Filterbrunnen Leistungssteigerung von Brunnen Uferfiltration Grundwasseranreicherung.
Abwasserreinigung Aufgaben der Abwasserreinigung
Biologische Abwasserreinigung
Phosphorelimination 1 2 ü Feststoffe ý þ FeSO O H Fe SO ® . PO
Abwassercharakterisierung
Beschaffung von Wasser
Gewerbliches Geschirrspülen
Trinkwasserbereitstellung durch Membranfiltration für kleine Menschenansammlungen in Katastrophenfällen Rotary International – Arbeitstagung Initiativgruppe.
Versuch 3.9: Bestimmung des biologischen Sauerstoffbedarfs
Gerechnete Aufgaben 2010/ Wie groß ist die Stoffmengenkonzentration, die Äquivalentkonzentration und die Massenkonzentration einer 40 %igen Schwefelsäure.
Fossile Brennstoffe Fach: Lehrer: Name: Chemie Kreuzinger Artur Ratke.
Non-DLVO Interaktionen
Vorlesung Stoffwandlungssysteme 1. Einführung
Trinkwassergewinnung und Aufbereitung
Messwerte: Was sagen sie eigentlich aus?
Aggregatszustand Aggregation: Anordnung von Teilchen in einem Gegenstand. von lat. aggregare anhäufen, zusammensetzen Teilchenmodell: Aufbau der Materie.
Biologische Abwasser- Behandlung
Elektrophysiologie der Nervenleitung
Messen im Labor Einführung Schwefel Phosphor Stickstoff Kohlenstoff
Die Extraktion Extraktion (von lat. extrahere „herausziehen“) ist ein physikalisches Stofftrennverfahren, bei dem mit Hilfe eines Extraktionsmittels (ein.
biotechnischen Verfahren
WASSERVERSORGUNG (Wasserversorgung sorgt für Wasserverteilssystem)
Transport durch Membranen
Wie wird Wasser zu Trinkwasser?
Wasser und Luft Wasser Zusammensetzung der Luft & Luftschadstoffe.
AQUABION® ION-Deutschland Dank, Vorstellung.
Ernährung Grundlagen.
Elektrochemie Prof. Manfred SUSSITZ.
Berufsbezogenes Basiswissen für Raumausstatter
Potentiale und Ionenkanäle
Eine Präsentation von: Alexander Warkentin & Johannes Treu
Präsentation zum Thema: Osmosekraftwerk
Potentiale und Ionenkanäle
Potentiale und Ionenkanäle
Gase, Flüssigkeiten, Feste Stoffe
Trinkwasser von Julia und Alex.
Elementarteilchen + Abstossung Anziehung + – – + –
Mehratomige Ionen 11. Phosphat: 32 El. 16 P. Chlorat: 26 El. 13 P.
Elektrizität durch Licht
ZENTRALE ENTHÄRTUNG IM WASSERWERK WEIHER
DWA Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit
Projekt NanoSan Arbeitspaket 2 Susanne Laumann Vesna Micić
Gasaustausch Partialdruck ist der Druck, den ein einzelnes Gas in einer Gasmischung ausübt.
Bei chemischen Verbindungen geht es immer um Stoffumwandlungen
Diffusion (Stofftransport)
Die Untersuchungsmethoden Messung der chemischen und physikalischen Parameter.
Oszillierende Reaktion Martina Benz, Hendrik Höhnle, Thomas Müller.
DER BODEN Boden, was ist das? Die Funktionen Verschiedene Bodenarten
Chemische Vorgänge in Klärwerken am Beispiel der Kläranlage Bayreuth
1.4 Membrantransport.
Atomphysik Lösungen Kapitel
Es ist flüssig! Es ist klar! Es riecht nicht! Man kann es trinken!
Trinkwassergewinnung und -versorgung sowie Abwasseraufbereitung unter besonderer Berücksichtigung des WAZV Arnstadt von – Bülow – Gymnasium Marius Reiche.
FF Groß Gaglow Löschen FF Groß Gaglow Definition Löschen Brennbare Stoffe Löschwirkungen Löschmittel - Wasser - Schaum - CO 2 - Pulver.
Untersuchung der freien Oberflächenenergie von verschiedenen Mineralen und Korrelation mit deren Flotierbarkeit Verteidigung der Masterarbeit von Robert.
DWA Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit
Schauen Sie folgende Bilder an und ordnen Sie den Wörtern zu. saurer Regen die Abgase die Chemikalien.
Trinkwasser Cornelia Schadler.
Stoffkreisläufe in Seen
Aggregatzustände flüssig – gasförmig – fest Flüsse Dampf Eis
Brötje Wasseraufbereitung Teil 1 Grundlagen & Begriffe
Moleküle-Viergewinnt
DWA Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit
 Präsentation transkript:

Trinkwasseraufbereitung Ziel: Übersicht über die Trinkwasseraufbereitung. Aufgaben und Funktion der verschiedenen Verfahrensstufen verstehen. Einblick in die Wasserqualität: - Chemische Grössen - Hygienische Parameter - Physikalische Grössen

Aufgabe der Aufbereitung Rohwasser variabel Jahresgang Regen Trinkwasser Anforderungen gemäss LMV, LMB Wiederverkeimung Korrosion Verkrustung chemisch physikalisch hygienisch

Physikalische Parameter Trübung FTU 90° Suspendierte Stoffe TSS Temperatur °C Geruch Geschmack Oberflächenspannung dyn cm-1

Chemische Parameter Dissolved Organic Carbon DOC Gelöster Sauerstoff O2 Wasserhärte Ca2+, Mg2+ Eisen, Mangan Fe2+, Mn2+ Karbonathärte HCO3-, CO3= Nitrat NO3- Ammonium NH4+ pH Wert -

Nitrat im Trinkwasser Nahrung Speichel: Nitrit Trinkwasser Nitrat Nitrit + Amine Þ Nitrosamine Magen Nitrit + Hämoglobin Þ Methhämoglobin Denitrifikation Nitrat Þ Nitrit Darm Nitrat im Trinkwasser

Wasseraufbereitungsverfahren der Wasserversorgung Zürich Stosschlorung Seewasser Trinkwasser Rohwasserfassung Ozonierung Flockung Schnellfilter Kalkzugabe Aktivkohlefilter Langsamsandfilter Netzschutz Wasserspeicher

Seewasserfassung Zur Aufbereitung Ansaugkorb mit Rohwasserpumpwerk Fischgitter 30 - 60 m tief 10 m über Grund Rohwasserpumpwerk Schwallentlastung Bodenschlamm Seekreide Fester Seegrund

Ozon: O3 Einsatz von Ozon Herstellung von Ozon Elektrische Energie Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel, das organische Stoffe auf verschiedenen Wegen teilweise oxidieren oder mineralisieren kann. Ev. können die Produkte biologisch besser abgebaut werden. Ozon ist auch ein Desinfektionsmittel.

Hochspannungs-Wechselfeld Herstellung von Ozon Trockenluft oder Sauerstoff O2 O3 3 O2 « 2 O2 + 2 {O} « 2 O3 Hochspannungs-Wechselfeld (7 - 12 kV, 300 - 600 Hz)

Ozonierungsreaktor: Kaskade Ozonerzeuger Abluft zur Restozon- Vernichtung Zulauf aus der Vorbehandlung Ablauf zur Nach- behandlung

Schema einer Mikrosiebanlage Rückspülung, Reinwasser Rotation Mikrosieb 16 - 50 mm Rohwasser Filtrat

Flockung: Mitfällung Natürliche Partikel sind negativ geladen - - - - - Natürliche Partikel sind negativ geladen und stossen sich ab: Sie sind stabilisiert. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - - - - Al OH 3 ( ) - - + + + - - - - - Fällung mit Aluminiumsulfat - - - - - - + = Al ( SO ) + 6 H O = 6 H + 3 SO + 2 Al OH 3 ( ) 2 4 3 2 4

Flockung mit Polyelektrolyten Polyelektrolyte sind organische Makromoleküle, die elektrisch geladen sein können + + + + + + + - - - - + - - - - - - - - - - - - - - - - - - + + - + - - - - Geflockte Partikel - - - - - -

Flockung: Zwei Prozesse 1. Neutralisierung der Abstossenden Kräfte: - - + + - - - - Chemisch - physikalische Prozesse - - - + - - 2. Transport und Kontakt zwischen den Partikeln: + - - - + - - - Mischung und Turbulenz - - - - - - - - - - - + - - + - - - + +

Beispiel einer Flockungsanlage Chemikalien Zugabe Mischung Flockung Sedimentation Schlammabzug

Integrierte Flockungs- und Sedimentationsanlage Flockungsmitteldosierung Zulaufrinne Ablaufrinne Rohwasser Zulauf Klarwasser Ablauf Schlammbett Schlammabzug

Schema einer Schnellfilteranlage Rückspülen Filtrieren Rohwasser Zulauf Filtratwasser Ablauf Spülluft- zuführung Spül- wasser Schwemmwasser Luftpolster Spülluft

Filterlaufzeit t in Std. Energieverlust DH in mWS 2 - 3 m Filterkorn klein gross

Entwicklung des Filterbettes in den Schnellfiltern der Stadt Zürich Quarzsand 0.4 - 1 mm H = 1m Quarzsand 0.4 - 1 mm Bims 0.8 - 2.5 mm Anthrazit 1.5 - 3 mm Quarz 0.4 - 1 mm Bims 2 - 5 mm Einkornfilter 1940 - 1975 vF = 5 m / h Zweischichtfilter 1965 - 1975 vF = 10 m / h Dreischichtfilter 1970 - 1975 vF = 10 m / h

Mehrschichtfiltration Nach Stokes: (Laminare Sedimentation) Quarzsand 0.6 - 1.0 mm rS = 2.65 g cm-3 dS = 0.8 mm vS = 0.21 m s-1 Anthrazit 1.5 - 2.5 mm rS = 1.70 g cm-3 dS = 2.0 mm vS = 0.21 m s-1 Bims 2.5 - 4.5 mm rS = 1.40 g cm-3 dS = 3.5 mm vS = 0.21 m s-1

Partikelelimination Partikelkonzentration in g m-3 1000 Rechen Sedimentation Siebe Flockung 10 Filtration keine Aufbereitung 0.1 10-5 10-3 10-1 10 Partikelgrösse in mm Viren Bakterien Algen

Aktivkohle Gitter- und Schichtstruktur des Kohlenstoffes im Graphit Kristalline Struktur der aktivierten Kohle mit grosser innerer Oberfläche C C C Innere Oberfläche C 10 Å C C C C

Aufbau eines Langsamsandfilters Schmutzdecke Filtration Rohwasser Sandfilter mit Körnung um 0.6 mm, H > 0.5 m Sandfilteraufbau mit zunehmender Korngrösse Drainageboden

Wasseraufbereitung Hygiene: Desinfektion Partikel, Trübung, Feststoffe Gelöste organische Stoffe Salze: Wasserhärte Ê und Ë gehören zusammen: Partikel schützen Keime Ì schützt vor Wiederverkeimung, Toxizität, ... Í schützt vor Korrosion, erleichtert Waschprozesse

Ionenaustausch 2 Na+ Ca2+ Ca2+ - - Körner mit ca. o.5 mm Durchmesser Mg2+ Na+ 2 Na+ - - Na+ - - - Na+ Na+ - - - - - Na+ - - - 2 Na+ Ca2+ Austauscherharz: Körniger, organischer Stoff, der durch elektrostatische Kräfte Ionen binden kann.

Chemische Enthärtung von Trinkwasser mit Ca(OH)2

Osmose Salzhaltiges Wasser Entsalztes Salze Semipermeable Membran Osmotischer Druck

Umkehrosmose Hydrostatischer Druck Produkt- wasser Aufkonzentriertes, salzhaltiges Wasser Entsalztes Wasser Salze Roh- Abwasser salzreich